Kamel Daoud wie Albert Camus sind beide in Familien ohne Bücher aufgewachsen. In seinem 2. Roman nach dem genialen Meursault contre-enquête (dt. Der Fall Meursault) lässt Daoud den Leser die Geburt der Literatur miterleben. Der Erzähler Ismaël, der Zabor aus dem französischen Titel, meint, dass Schreiben den Tod hinausschieben kann. So berichtet er, wie er Vorstellungskraft, ja Fantasie, fand, und wie er bemerkte, dass man mit Wörtern spielen konnte wie mit osselets*.
Weiter bin ich noch nicht gekommen, lieber @tom leo ich habe momentan einfach keine Zeit in Ruhe zu lesen und die brauche ich für diesen schönen Roman, den ich nicht einfach auf die Schnelle lesen will. Ich melde mich hier wieder, es könnten die Festtage am Jahresende werden…
(*) Osselets: Für die deutschsprachigen BTler muss ich vielleicht erklären, dass es sich um ein Kinderspiel handelt, das hingebungsvoll von Kleinkinder gespielt wird. Es ist gleichzeitig ein Würfel- und Geschicklichkeitsspiel. Im Mittelmeerraum ist es bereits seit vorgeschichtlichen Zeiten bekannt. In Deutschland habe ich es nie spielen gesehen (außer auf den Pausenhöfen von französischen Kindergärten und Grundschulen).
Auf Wikipedia habe ich zwar einen Hinweis auf das alte griechische Spiel gefunden, nur wer kennt den Ausdruck Astragaloi? (Es sei denn ihr habt das wunderbare Buch L’Astragale (dt. Astragalus) von Albertine Sarrazin gelesen, da komme ich doch glatt gleich ins Schwärmen.)