Carol Marinelli - Das Geschenk einer spanischen Nacht/ The Baby of their Dreams

  • Inhaltsangabe:


    Vor sieben Jahren verlor die Notfall-Medizinerin Cat ihren Sohn Thomas in der 25.ten Woche. Er hatte das Edwards-Syndrom und schon vor der Geburt kaum eine Überlebenschance.


    Das Londoner Krankenhaus schickt Cat auf einen Ärzte-Kongress nach Barcelona. An diesem Wochenende ist ausgerechnet der siebte Todestag ihres Kindes. Trotzdem kann sie nicht umhin, einen gewissen Dominic attraktiv zu finden. Und tatsächlich verbringen sie schöne Stunden miteinander und sie vergisst ihre Trauer um Thomas.


    Dominic hat allerdings auch so seine Geheimnisse und er ist rastlos, kann sich kaum an einen Ort oder Menschen binden. Und Cat glaubt, dass er auch noch verheiratet ist. Die Trennung erfolgt schnell und ohne weitere Aussprache.


    Ein paar Wochen später stellt Cat fest, dass sie schwanger ist. Und sie ist sich nicht sicher, ob sie das alles noch einmal durchstehen kann. Und wie soll sie es Dominic sagen, wo er doch zu Hause noch eine Familie hat?


    Mein Fazit:


    Es ist schon Ewigkeiten her, dass ich einen Cora-Roman gelesen habe. Es waren früher die Tiffany- oder Denise-Hefte, die ich manchmal innerhalb weniger Stunden „eingesogen“ habe. Zu der Zeit war ich noch nicht so wählerisch und mein Taschengeld genügte damals oft nicht für teure Bücher. Daher kamen schon ein paar nostalgische Gefühle auf, als ich diesen Roman las.


    Natürlich sind diese Geschichten keine literarischen Meilensteine. Die Autorin ist mir gänzlich unbekannt gewesen und wer den Titel liest, ahnt schon, worauf es hinaus läuft. Was mich überrascht hat, war die doch teilweise tiefgehende Aufarbeitung der Trauer um das verlorene Kind. Da ich selbst mal in einer ähnlichen Situation war und ebenfalls um ein Sternenkind getrauert habe, konnte ich diesen Abschnitt sehr gut nachempfinden. Ich fand es auch nicht allzu viel oder zu wenig, die Mischung war genau richtig.


    Während Cat mir von Anfang an sehr sympathisch war, konnte ich mit Dominic so gar nichts anfangen. Im Gegenteil, ich empfand ihn als arrogant und selbstverliebt. Erst mit der Zeit wurde er mir sympathischer, denn sein Handeln hatte natürlich einen Grund. Da konnte ich ihn schon etwas verstehen. Allgemein gesehen fehlte mir bei den Figuren etwas Tiefgang, aber bei 158 Seiten muss man irgendwo Abstriche machen. Es gab einige humorvolle Szenen und einige traurige Abschnitte, es war schon ausgewogen.


    Ich habe die Geschichte gern gelesen, auch wenn es zeitweilige triviale Unterhaltung ist. Aber für zwischendurch finde ich es durchaus in Ordnung. Ich bewerte es mit vier Sternen, denn der Umgang mit der Trauer um ein verlorenes Kind ist kein leichtes Thema. Das hat die Autorin sehr gut bewältigt.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!