Jürgen Ehlers - Tod von oben

  • Jürgen Ehlers - Der Tod von oben
    Books on Demand
    360 Seiten


    Zum Inhalt:
    Niederlande 1941: Der deutsche Gerhard Prange wird während seines Studiums in England vom englischen Geheimdienst angeworben und soll in den Niederlanden Spionagedienste leisten. Die Engländer sind dabei nicht ganz ohne Hintergedanken. Schließlich ist Gerhard ein sehr guter Bekannter von Arthur Seyß-Inquart – dem Reichskommissar der Niederlande. Gerhard willigt ein und im Juli 1941 landet er in den Niederlanden und wird direkt von der Polizei festgenommen. Er willigt ein, für die Deutschen Doppelagent zu werden, um nicht hingerichtet zu werden.
    Sofieke ist Jüdin. Mit falschen Papieren gelingt es ihr, in den besetzen Niederlanden ein halbwegs humanes Leben zu führen. Doch Lebensmittel und Geld sind knapp. Sie entschließt sich, ein Zimmer unterzuvermieten. So begegnet sie Gerhard. Die beiden verlieben sich ineinander…. Doch hat ihre Liebe in diesen schlimmen Zeiten überhaupt eine Chance?


    Meine Meinung:
    Das Cover finde ich phänomenal und es passt sehr gut zur Geschichte. So sieht man auf dem Cover Gerhard, der mit dem Fallschirm landet und Sofieke, die seine Landung beobachtet. Wirklich ein wunderschönes Cover. Mag ich gern. Hübsch.


    Die Geschichte nimmt uns mit in die besetzten Niederlande der Jahre 1941/1942. Die niederländische Bevölkerung hat sich teilweise an die Besetzung gewöhnt, das Leben ist weiterhin einigermaßen normal möglich. Zumindest wenn man kein Jude ist oder dem niederländischen Widerstand angehört. Oder englischer Spion.


    Gerhard entschließt sich schnell, dem Angebot seines „Onkels“ Folge zu leisten und Doppelagent zu werden. Seine einzige Möglichkeit, der Exekution zu entkommen. Ich mochte Gerhard als Charakter ziemlich gerne, er versucht mit allen Mitteln, das Richtige zu tun und. Was gefährlich ist in dieser Zeit. Man kann darüber streiten, ob es noch „richtiger“ gehen würde oder nicht. Aber darüber kann niemand urteilen, der nicht genau in seiner Lage gewesen ist.


    Sofieke hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie und hofft einfach, mit falschen Papieren die Zeit bis zum Kriegsende unentdeckt zu überstehen. Dass sie „den Deutschen“ lieber mag, als sie eigentlich wollte, macht ihr Leben nicht gerade leichter. Im Gegenteil.


    Die Geschichte enthält viele historisch korrekte Fakten und lässt den Leser teilhaben an diesem düsteren Stück Geschichte. Viele in der Geschichte aufgeführten Personen, wie z.B. Seyß-Inquart sind historisch korrekt dargestellt. Ein Personenverzeichnis mit den wichtigsten Informationen zu den einzelnen Personen ist zu Beginn des Buches vorhanden. Das fand ich ziemlich wichtig, denn ab und an bin ich doch mit den einzelnen Personen und ihren Positionen durcheinandergekommen und konnte so jederzeit schnell nachschlagen, wenn mir etwas unklar war. Das hat mir sehr geholfen, nicht den roten Faden der Geschichte zu verlieren.


    Der Schreibstil ist klar und direkt, keine unnötige Gefühlsduselei und geht dennoch nah. Die Geschichte nimmt relativ schnell an Tempo auf und ist spannend geschrieben.
    Für Leser, die großes Interesse an diesem Stück Zeitgeschichte haben und Wert auf gut recherchierte historische Fakten legen, ist dieser spannende Roman definitiv empfehlenswert.
    Meine Rezension findet Ihr auch unter www.buchspinat.wordpress.com