Christine Feehan - Im Palazzo der Leidenschaft / Verfluchte Küsse / The Scarletti Curse

  • Es ist Zeit für einen Nackenbeißer! :mrgreen:


    Die junge Nicoletta ist der ganze Stolz und die Zierde ihres Dorfes. Die junge Frau ist mit einer besonderen „Gabe“ gesegnet, denn sie kann durch Handauflegen erkennen, welche Krankheit den jeweiligen Menschen gerade quält. Das macht sie einerseits natürlich sehr beliebt bei den Leuten, andererseits lebt sie in ständiger Angst durch ihre Andersartigkeit als Hexe verdammt zu werden.


    Natürlich ist Nicoletta von Mutter Natur auch mit Schönheit und Anmut ausgestattet, besitzt Grips, Eigensinn und Durchsetzungsvermögen. Eben jene Heldin wird vom Gutsbesitzer Don Giovanni Scarletti in seinen Haushalt gerufen um einen Krankheitsfall zu behandeln. Der Palazzo des Hausherrn genießt jedoch einen „mörderischen“ Ruf unter den Dorfbewohnern, häuften sich dort in den letzten Jahren doch übermäßig viele Todesfälle. Der Hausherr stehe mit dunklen Mächten im Bunde, so munkelt man. Wie nun also Nicolettas Gabe verbergen? Sie gibt sich als Gehilfin ihrer älteren Freundin Maria Pia aus, um den Krankenfall im Palazzo zu behandeln.


    Bei dem handelt es sich auch noch um die Nichte des Don – und er selbst ist auch noch erkrankt. Und wer so viel Verantwortung wie der verfluchte Don Giovanni hat, der ist natürlich nicht auf den Kopf gefallen und durchschaut die Scharade auf Anhieb. Und wirft letztlich ein Auge auf die hübsche junge Frau. So lässt er sie im Anschluss in allen Dörfern suchen, um sie zur Frau zu nehmen. Was wiederum der unabhängigen Frau so gar nicht schmeckt. So verhandelt ist verhandelt und dem Herrn widerspricht man nicht – Nicolette heiratet den einflussreichen wie ihr fremden Don Giovanni.


    Doch das Leben im Palazzo stellt das junge Paar vor Herausforderungen, denn da ist ja immer noch der geheimnisvolle Scarletti-Fluch. Was hat es damit nur auf sich?


    Also versucht Nicoletta sich heimlich als eine Art Detektivin, springt als Ersatzmutter für Giovannis Nichte ein und versucht auch noch ihren Ehemann kennenzulernen.



    Bedingt durch eine gerade recht anstrengende Phase im Job (meine Aufmerksamkeitsspanne reicht dann immer nicht sehr weit) und nachdem mich das davor gelesene Buch ziemlich aufgewühlt und nachdenklich gemacht hat – fiel die Wahl des Lesestoffes recht eindeutig aus. Einer meiner geliebten Schnulzen-Liebesromane muss also her!


    Die Auswahl ist relativ groß (ich hab die Dinger ja auf Vorrat, ha! 8) ) und da sich in letzter Zeit so einige Feehans angesammelt haben, wird es Zeit sie auch zu lesen. Die Wahl fiel also auf „Im Palazzo der Leidenschaft“.


    Mein erstes Highlight ist ja immer schon der Titel. Da stehe ich vor dem Regal, vergleiche den englischen Originaltitel mit dem der deutschen Übersetzung und grinse dabei lustig vor mich hin. Denn oftmals gewinnen die englischen Titel. So auch hier. Im Original heißt das Buch „The Scarletti Curse“, im deutschen wurde daraus „Im Palazzo der Leidenschaft“. Völlig am Thema vorbei, aber er trägt unheimlich zur Erheiterung bei. (Kann man sich übrigens als Titelvergeber eigentlich irgendwo bewerben? Ich hätte da auch ein paar sehr gute Vorschläge... 8) )



    Nun ist das absolut nicht mein erstes Buch der Autorin und nach einiger Zeit weiß man ja auch ungefähr, was einen als Leser erwartet. Christine Feehans Protagonisten sind ja sonst eher im Übersinnlichen beheimatet und ganz ohne dieses Element kommt sie auch hier nicht aus. Denn unser Held in der Geschichte ist nicht nur mächtig, einflussreich, geheimnisvoll und so gutaussehend, dass es einem als Leserin die Augen verblitzt; er kann auch noch in Gedanken kommunizieren und Gefühle lesen. Nicht schlecht!


    Einen anderen Anspruch als bloße Unterhaltung habe ich an Liebesromane dieser Art ohnehin nicht, aber der Autorin ist mit diesem Werk nun wirklich nicht gerade ein Höhepunkt ihres Schaffens gelungen. Eine schlüssige Handlung sucht man leider vergebens. Am Ende wird dann eine Auflösung präsentiert, die wirklich nur mit viel gutem Willen als passabel durchgehen kann.
    Der Fluch der Scarlettis findet in der gesamten Geschichte immer wieder Erwähnung und wird als besonders düster und bedrohlich dargestellt. Was für eine Enttäuschung, dass sich dieser Fluch am Ende als absolut banal herausstellt und an sich den Namen Fluch gar nicht verdient.


    Buuuh! Da hab ich mir aber wirklich mehr erwartet. Erst mit so schaurigen Beschreibungen anlocken und dann sowas…. Püh!


    Auch amüsant: die Protagonistin ist Heilerin und wird so beschrieben, als hätte sie absolut keine Ahnung, wo die Kinder herkommen. Und was ereignet sich denn so zwischen Mann und Frau nach der Hochzeit? Zitat: „Danach fragst du am besten deinen Ehemann“. Zum Piepen! Mich schmeißt es vor lauter Gekicher dabei immer fast vom Sofa. :loool:


    Das Buch ist zwar keine hohe Literatur, nicht mal besonders anspruchsvoll ist es – aber es heitert mich auf und es besänftigt mein angeschlagenes Gemüt. Das ist perfekt für mich und mehr soll dieses Buch auch gar nicht können müssen.