Marie Brennan - Die Naturgeschichte der Drachen / A natural history of dragons

  • Kurzmeinung

    Cordi
    Interessanter Auftakt der Reihe mit einer ungewöhnlichen Hauptfigur, die es mir manchmal schwer machte.
  • Kurzmeinung

    cardamomma
    Hat Potential aber zu wenig Drachen und die Heldin ist sehr unsympathisch. Ich gebe Band 2 noch eine Chance.
  • Ungewöhnlich und ungewohnt für mich, trotzdem war ich positiv überrascht!


    Verlagsinfo


    Dies sind die Erinnerungen von Lady Trent, der herausragendsten und erfolgreichsten Drachenforscherin der Welt.


    Einst war sie ein junges Mädchen, vernarrt in Bücher und lernbegierig. Sie trotzte den erstickenden Konventionen ihrer Zeit und setzte ihren guten Ruf, ihre Zukunft und ihre zarte Haut aufs Spiel, um ihre wissenschaftliche Neugier zu befriedigen.


    Nun endlich liegt die wahre Geschichte dieser beispiellosen Pionierin vor. In ihren eigenen Worten berichtet Lady Trent über ihre aufregende Expedition in die Berge von Vystrana, wo sie die erste von vielen historischen Entdeckungen machte, die sie und die Welt für immer verändern sollten.


    Meine Meinung


    Ein großartiges Buch, aber wirklich nicht einfach zu beschreiben.
    Es geht um Drachen, ja, aber eigentlich geht es um Isabelle, die spätere Lady Trent, die in einer fiktiven Welt aufwächst, ähnlich der unseren angesiedelt im historischen Zeitalter um 1900. Es ist der Beginn ihrer Lebensgeschichte, der Beginn ihrer Leidenschaft für die Natur der Drachen und ihr unstillbarer Hunger nach dem Verstehen.


    Zu Beginn beschreibt sie sehr schön, wie sie schon als einziges Mädchen zwischen 5 Brüdern ihre Mutter zur Verzweiflung brachte - denn für die "feine Gesellschaft" stand ihr nie der Sinn. Es war jedoch nicht leicht, das durchzusetzen und erst als sie erwachsen wurde kam eine Chance, endlich ihren tiefsten Wunsch zu erfüllen. Und natürlich hat sie diese ergriffen, ja sie hat wirklich alles daran gesetzt und so begann ihre Reise nach Vystrana. Eine Forschungsreise, die sie den Drachen und ihren Geheimnissen näher bringen sollte, als sie je für möglich hielt.


    An die Schreibweise musste ich mich erst gewöhnen. Erzählt aus der Ich-Perspektive hat man sehr gut verfolgen können, wie sehr das Herz von Isabella für Drachen und die Wissenschaft schlägt; aber dabei bleibt sie doch immer distanziert. Sie ist kein Gefühlsmensch sondern durch und durch an Fakten und Pragmatik interessiert, trotzdem wohnt ihr eine gewisse Leidenschaft inne, die sie mir sympathisch gemacht hat. Der Stil ist sehr klassisch an die Zeit angepasst und wirkt dadurch auf mich manchmal etwas aufgesetzt, was aber nicht negativ zu werten ist. Es ist ein ruhiger, stetiger Rhythmus, manchmal amüsant, meist fesselnd, aber es geht stetig vorwärts. Auch wenn es in manchen Momenten etwas auf der Stelle tritt.


    Die Forschungsreise führt sie ja nach Vystrana, dass mich von den Gegebenheiten her an Russland erinnert hat. Vorne im Buch findet man eine Karte der fiktiven Welt und im Buch sind auch einige, wirklich wunderschöne Zeichnungen - natürlich auch von Drachen. Obwohl diese seltsamen Wesen und die Erschlüsselung ihres Daseins immer im Fokus stehen, sind es vor allem auch die Widrigkeiten, mit denen Lady Trent und ihre Begleiter in dem kleinen Dorf dort zu kämpfen haben. Sie sind keine willkommenen Gäste und müssen sich gegen allerlei Misstrauen und Aberglauben durchsetzen und decken schließlich einen großen Frevel auf, der weitreichende Folgen haben wird.


    Es war ein sehr ungewöhnliches Gefühl, in diese Welt einzutauchen, in der Drachen zwar allgemein bekannt, aber eben noch nicht wirklich erforscht worden sind. Alles im Rahmen einer Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, in der die Stellung der Frau eine sehr untergeordnete Rolle gespielt, die Protagonistin sich aber gekonnt herausgewunden bzw. sich darüber hinweggesetzt hat.


    Es hat mir beim Lesen viel Spaß gemacht, auch wenn ich kleine Abstriche machen muss weil es ein bisschen an Spannung gefehlt hat und ich einfach mehr über die geflügelten, mythischen Wesen erwartet hatte. Trotzdem ein sehr lesenswertes Buch wenn man weiß, auf was man sich einlässt. Ich freu mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung und wie es mit dem Leben von Lady Trent weitergehen wird. Denn ihre Forschungen sind noch lange nicht zu Ende.


    Fazit: 4 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Der zweite Band der Reihe "Der Wendekreis der Schlangen" erscheint im März 2018
    Insgesamt gibt es 5 Bände im Original