Andreas Brandhorst - Das Erwachen

  • Kurzmeinung

    freddoho
    Trotz einiger Längen und anfänglich vieler mir unbekannter Fachausdrücke fand ich das Buch spannend und unterhaltsam.
  • Klappentext
    Der ehemalige Hacker Axel setzt versehentlich ein Computervirus frei, das unzählige der leistungsfähigsten Rechner auf der ganzen Welt vernetzt. Als sich daraufhin auf allen Kontinenten Störfälle häufen und die Infrastruktur zum Erliegen kommt, die Regierungen sich gegenseitig die Schuld geben und die geopolitische Lage immer gefährlicher wird, stößt Axel gemeinsam mit der undurchsichtigen Giselle auf ein Geheimnis, das unsere Welt für immer verändern wird: In den Computernetzen ist etwas erwacht, und es scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein ...


    Autor:
    Andreas Brandhorst am 26. Mai 1956 in Rahden geboren, ist bekannt durch seine zukunftsorientierten Bücher, die immer ein wenig Thriller in sich haben. 2013 bekam er den Deutschen Science-Fiction-Preis für sein Buch „Das Artefakt“ und 2016 ebenfalls für „Das Schiff.


    Allgemeines:
    Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2017
    Seitenanzahl: 736
    Verlag: Piper Paperback


    Eigene Meinung:
    Zwar spielt sein neuer Roman nicht hauptsächlich im Weltraum, doch genau dieser Umstand führt dazu, dass das Szenario, welches Andreas Brandhorst hier für sein Buch ausgewählt hat, so realitätsnah und authentisch wirkt.


    Im Mittelpunkt der Handlung befindet sich Axel Krohn. Axel Krohn träumt davon, sich irgendwann eine Fischi-Insel kaufen zu können, um vor seiner Vergangenheit sicher sein zu können. Er ist ein Cyberhacker und wird bei einem Deal Zeuge eines Mordes. Er entwendet einer der Leichen einen USB-Stick.


    Zu Hause schaut er natürlich sofort nach, was sich auf dem Stick befindet und entdeckt das Administrator-Verzeichnis der großen Spieleschmiede Living Magic. Könnte er nur Zugriff auf eines der bisher unveröffentlichten Spiele bekommen und es im Darknet, dem Internet für den Untergrund, verkaufen, wäre er seinem Ziel von der eigenen Insel ein Stück näher.
    Doch macht ihn eine andere Datei ziemlich neugierig… er stößt auf ein Programm, dass den Cyberkrieg auslösen könnte. Sämtliche digitalen Ressourcen würden sich gegen einen stellen.
    Natürlich weckt diese Datei schlafende Hunde und Axel Krohn befindet sich bald auf der Flucht. Zudem hat sich durch den Zugriff auf die Datei eine weitere kleine Datei ins Netz geschmuggelt und wächst dort weiter und weiter.


    Andreas Brandhorst greift das Thema der Maschinenintelligenz auf und hat darum einen wissenschaftlich fundierten und sehr spannenden Roman geschrieben. Sein Buch spielt im Jahre 2031, also nicht allzu fern in der Zukunft und was er dort beschreibt, kann man sich heute schon sehr gut vorstellen. Es gibt selbstfahrende Autos, Aufzüge und Türschlösser funktionieren auf elektronischen Befehl, Flugzeuge fliegen vollautomatisch und alles ist vernetzt.
    Doch was würde geschehen, wenn sich aus den ganzen Daten ein digitales Bewusstsein entwickelt, welches Zugriff auf alle Informationen im Internet hat und welches Bild würde es sich von der Menschheit machen?
    Die Maschinenintelligent hätte sämtliche Informationen unseres Lebens, unserer geführten Kriege, unserer Entwicklungen, unseren Forschungen…
    Was, wenn sie uns als Bedrohung ansehen würde… wie würden wir uns dagegen wehren können, wo die Maschinenintelligenz uns doch weit überlegen wäre?


    Auf etwas mehr als 700 Seiten lässt uns Andreas Brandhorst an diesem bisher noch fiktionalen Ereignis teilhaben und gibt uns dabei nicht nur die Eindrücke von Axel Krohn mit auf den Weg, sondern beleuchtet ebenso die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen einer solchen Krise.


    Fazit: Mich hat das Buch jedenfalls sehr gut unterhalten und wenn jemandem das Thema nach diesem Buch weiter interessiert, gibt der Autor im Nachwort noch Lektürehinweise. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: