Nina MacKay - Aschenputtel und die Erbsenphobie

  • Kurzmeinung

    Anni2412
    Besser als Teil 1, aber immer noch ein offenes Ende. Red und Ever nerven immer noch, aber Cinder gewinnt an Sympathie.
  • Aschenputtel und die Erbsen-Phobie - Nina MacKay


    Drachenmond Verlag
    342 Seiten
    Funtasy
    Band 2


    Inhalt:
    „Spieglein möchte, dass wir ihn ab sofort Whistle-Blower' nennen", unterbricht Rose meine Gedanken, "schon gehört?"


    ALLE HAPPY ENDS SIND IN GEFAHR!


    Reds Leben ist nicht gerade leichter geworden seit der Sache mit den verschwundenen Happy Ends und ihrer Reise nach Wonderland.
    Und nicht nur Red spürt die Nachwirkungen ihres letzten Abenteuers: Prinzessin Jasemin kocht vor Wut. Ein Krieg steht unmittelbar bevor!


    Red und ihrer Prinzessinnen-Gang bleibt keine Wahl - sie müssen die Hexen des Märchenwalds auf ihre Seite ziehen, denn die Angst vor der Märchen-Magie ist das Einzige, was die rachsüchtige Jasemin davon abhält, ins Land einzufallen. Zumindest kann relativ bald eine Liste an möglichen Kandidaten erstellt werden, die für die Rolle des verlorenen Kindes, das den Krieg entscheiden soll, infrage kommen:
    1) Robin Hood
    2) Goldmarie
    3) Gretel
    4) Der verrückte Hutmacher
    Nur leider kann Red nicht auf Evers Hilfe zählen, denn der möchte nach einem Zwischenfall Abstand zwischen sie beide bringen.
    Im Gegensatz zu Jaz, der hartnäckig daran arbeitet, Red von seiner Liebe zu überzeugen. Was ihm nicht so recht gelingen will, obwohl er nach Evers Verschwinden derjenige sein muss, der sie jede Nacht vor dem Fluch schützt. Doch dann naht die nächste Vollmond Nacht.
    Willkommen im Club der nicht ganz so anonymen Fluchgeschädigten.
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    Meinung:


    Zugegeben, rückblickend betrachtet müsste ich meine Meinung zum ersten Teil der Hipster-Reihe nochmal revidieren.
    Denn meine Ansichten diesbezüglich haben sich schon ein wenig geändert.


    Nach der Lektüre von Teil eins, habe ich es nicht mehr als humorvolle Fantasy gesehen - keine Sorge - das ist es immer noch, nur nicht mehr der Humor, der mich so anspricht.
    Nachdem ich meinen Fokus also von Witz und Sarkasmus abgelenkt und mich auf die Story konzentriert hatte, merkte ich immer mehr, wie sehr mir das Gesamtpaket gefiel.


    Während es im ersten Teil meistens nur zwei-drei Perspektivwechsel gab, trumpft der zweite Band mit vielfältigeren Perspektiven auf.
    Man erlebt die Geschichte aus der Ich-Erzählung von Red, aus der allwissenden Erzählung von Cinder und Snow, sogar Ever ist dabei - was für die Story aber auch ausschlaggebend ist.


    Auch der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt locker leicht, mit viel jugendlichem, nennen wir es mal Charme, Witz und Sarkasmus, der aber nicht für jeden etwas ist, denn manchmal wirkt es übertrieben, zu gewollt.
    Wenn man jedoch, wie ich, den Blick davon wegrichtet und die Story auf sich wirken lässt, kann man dennoch viel Spaß haben mit Rappienz, dem Whistleblower, Red, Pan und der restlichen Märchencrew, die versuchen den Märchenwald nicht nur vor der verrückten Morgendland Prinzessin Jasmin zu retten, sondern auch vom Inhalt der Büchse der Pandora zu befreien.


    Neben diesen ganzen Problemen sind sie auch noch auf der Suche nach dem achten Zwerg und dem verlorenen Kind mit den Eltern aus Neverland und dem Märchenwald, das den Krieg entscheiden soll.


    Was mir dabei sehr gut gefallen hat, ist die Entwicklung der Charaktere.
    Ich hab im zweiten Band einfach viel mehr Tiefe entdeckt, viel mehr Verbundenheit zu den Figuren gefühlt, als vorher.
    Emotional gesehen hat mir das also eindeutig besser gefallen.
    Vor allem die Bewegung bei Cinder, die Beziehung zu ihrem Happy End, ihre erwachte Liebe zum Krav Maga und die neue Ernsthaftigkeit mit der sie die Dinge angeht, gingen mir direkt unter die Haut.


    Das einzige Problem, das ich hatte, war Ever - der Hipster-Werwolf, den Red für ihre große Liebe hält.
    Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde mit dem veganen Hipster-Weichei einfach nicht warm, weshalb ich immer noch auf ein Happy End mit Jaz - Käpt’n Hook hoffe.
    Denn der ist, im Gegensatz zu Ever, ein richtiger Kerl mit einer femininen Seite und nicht nur ein Feminist mit einer kerlischen Seite...


    Fazit:


    Der zweite Teil der Hipster-Märchen Reihe hat mir besser gefallen als der Erste, da ich natürlich einen tieferen Bezug zu den Protagonisten aufbauen konnte.
    Die Storyline selbst hat auch um einiges mehr zu bieten, man lernt viel mehr Märchenfiguren kennen, die Spannung ist breiter gefächert, auch wenn man manchmal nur am Rande steht und alles mitverfolgt statt mittendrin zu sein.


    Empfehlen würde ich es allen, denen der erste Teil zugesagt hat und jenen, die der Reihe vielleicht noch eine zweite Chance geben wollen und zwar mit dem Fokus auf dem Fantasyteil der Geschichte.


    Wegen meiner Antipathie zu Ever muss ich leider ein halbes Sternchen abziehen und komme auf 4,5 von 5 :bewertung1von5: Sterne.