Warum lesen wir Bücher, wo wir doch alles als Film gucken könnten

  • Der Titel ist natürlich sehr provokant gewählt. Aber bewusst.
    Es gibt ja heutzutage genügend Leute, die eben keine Bücher mehr lesen und auch nicht verstehen, warum man das tun sollte.
    Und so ganz unverständlich ist das ja auch nicht. Intellektuellen Input gibt es auch ohne Bücher wirklich zuhauf. Und die wichtigsten Sachen sind auch meist verfilmt, so dass man sich das alles in knapp zwei Stunden reinziehen kann, ohne eine ganze Woche in einem Buch rumzubuchstabieren.
    Bücherlesen wrude ja in einer Zeit populär, als es uns relativ plötzlich die Möglichkeit bot, uns Wissen anzueignen, Informationen über fremde Gedanken, Welten, Länder zu bekommen. Wir konnten Geschichten erfahren, die wie sonst nie erfahren hätten.
    Aber heute? Alles Fremde bekommen wir ad hoc auf den Bildschirm geliefert. Stories und Geschichten werden uns im Sekundentakt serviert. Interessante und spannende Erlebnisse serviert uns das Fernseh in ausreichender Menge.


    Wir lesen aber trotzdem noch Bücher. Wie kommt das? Sind wir einfach nur ewig Gestrige? Nein, oder? Es gibt einen Zauber, den nur das Buch liefern kann. (Und wir bemerken mit Erstaunen, dass es tatsächlich das fassbare Buch ist, das E-Book hält tatsächlich nicht mit!)
    Selbst die klassischen Buchläden kommen ganz gut über die Runden, die Gefahr durch Amazon und so scheint relativ gebannt. Was ist da los? Lasst uns darüber reden, dass wunderbare Dinge geschehen, dass die Welt gut ist. Irgendwie siegt die gute alte Literatur über die digitale Revolution.
    Ich wünsche mir, dass wir uns gemeinsam freuen.

  • Ich probiere es mal mit folgenden Punkten:

    • Ich bestimme selbst das Tempo, nehme mir Zeit zum Abschalten in eine andere Welt und lasse mich nicht nur berieseln von einem Film.
    • Meine eigene Fantasie wird angeregt und ich gebe den Figuren Gesichter und Aussehen und bin nicht darauf angewiesen, mit wem eine Rolle besetzt wird. (Ich kann mich noch als Kind daran erinnern, wie enttäuscht ich war, als ich die Verfilmung von "Trotzkopf" das erste mal sah - da sahen alle so viel anders aus, als ich sie mir beim Lesen ausgemalt habe.)
    • Ich habe - gerade bei Nicht-Mainstream-Autoren - eine viel größere Auswahl und kann mich themenmäßig viel intensiver mit etwas beschäftigen. Z.B. mehrere Sachbücher zu einem Thema hintereinander bzw. viele meiner gelesenen Bücher wurden (noch) gar nicht verfilmt. Ich fühle mich da freier in meinen Entscheidungen, da ich nicht vorgegeben bekomme, was bereits verfilmt ist.
    • Ich bin direkter beim Autor. Wenn ich eine Verfilmung sehe, dann sehe ich das, was der Drehbuchautor in das Buch hineininterpretiert hat und nicht die Geschichte selbst.
    • Lesen kann man auch in aller Ruhe. Endlich mal keine Geräuschkulisse rund um mich. Filmschauen ohne Ton - hmmm.
    • Ich kann ohne irgendwelche Internetgebühren, Fernsehgeräte, etc. ein Buch selbst in den entlegendsten Dschungel mitnehmen. Da tu ich mich bei Filmen um einiges schwerer.
    • Ich kann - sofern ich es nicht verkauft habe - jederzeit wieder auf das Buch zugreifen.
    • Ich liebe das Gefühl, ein Buch in Händen zu halten.
    • etc. etc.

    Die Liste dauerte nicht mal 5 Minuten. Wie lange wäre sie erst, wenn ich länger darüber nachdenken würde?
    Also wegen mir muss kein Buchhändler schließen....

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • 1. Moderne Filme sind mir oft zu gehetzt. Eine Geschichte braucht oft Zeit, sich zu entfalten. Bei Filmen fehlt diese Zeit, deswegen wirken sie auf mich oft irgendwie hektisch, gestaucht und überfrachtet, wobei da wohl auch die schnellen Szenenwechsel heutiger Filme eine Rolle spielen. Deswegen bin ich doch eher für Bücher oder für Serien zu haben. Es gibt nur noch wenige Filme, die mich so sehr reizen, dass mich das nicht stört.


    2. Bücher sind ausführlicher. Bei den Filmumsetzungen muss man oft Sachen wegkürzen, die zeitlich keinen Platz mehr haben. Es passiert, dass manche Szenen im Film gar keinen oder einen völlig entgegengesetzten Sinn ergeben, wenn dem Zuschauer das Wissen aus den Büchern fehlt. Manche Dinge lassen sich auch einfach nicht audiovisuell umsetzen. Dazu schreiben manche Hollywoodfritzen gerne einmal Geschichten bis zur Unkenntlichkeit um, sodass Buch und Film nur noch den Titel und ein paar Namen gemeinsam haben. Nur sehr selten ist der Film dabei am Ende besser als das Buch.


    3. Beim Buch tauche ich irgendwie tiefer ein. Gerade bei Horrorfilmen merke ich das. Beim Film bin ich ein unbeteiligter Zuschauer, der nur versuchen kann zu erfassen, wie den Protagonisten gerade zumute ist. Der Grusel will sich einfach nicht einstellen Bei einem gut geschriebenen Buch bin ich viel dichter an den Charakteren dran. Sozusagen richtig mit dabei, als wäre ich selbst eine von ihnen. Das löst bei mir erst den Grusel aus. Nach einem Film habe ich keine Angst, sofort das Licht zu löschen. Nach einem guten Horrorroman schon.


    4. Viele Bücher wurden gar nicht oder nur sehr schlecht als Film umgesetzt. (Siehe Punkt 2) Ich meine, wie viele tolle Geschichten und Charaktere würde ich verpassen, wenn ich nicht lesen würde?

    "Until something better than this world arrives, we'll lead rich fantasy lives" (Aus dem Lied "Rich Fantasy Lives" von Rob Balder)


    "A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)

  • Ein gutes Buch/eine gute Geschichte regt meine Fantasie und mein Mitdenken an.
    Ich liebe es, am Ende dann doch noch überrascht zu werden.
    Ich liebe es, wenn ich mit den Protagonisten mit fiebere, sie Charakter und Persönlichkeit haben.
    Ich liebe es, wenn ich die Zeit vergesse, weil mich die Geschichte nicht loslässt.
    Ich bin immer total happy, wenn ich ein neues Buch anfange und es toll finde.
    Ich liebe es, ein Buch und kein Gerät in der Hand zu halten.


    Natürlich sehe ich mir auch gerne Buchverfilmungen an, aber die meisten können mit der Buchvorlage nicht mithalten.
    Als Ausnahme habe ich z. B. bei Game of Thrones bisher nur die Verfilmung gesehen. Die Bücher sind noch auf meinem SuB..


    Ich habe einen Kindle geschenkt bekommen, es probiert und bin nicht warm geworden damit. Vielleicht kommt er ja mal in den Urlaub mit.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Der Film bringt in 90 min alles Knall auf Fall zum Ende.
    Das Buch lese ich mehrere Stunden. Ganz intensiv.
    Muss meine Gedanken und Vorstellungskraft einsetzen.
    Mir vorstellen, wie es dort aussieht...
    Ich werde gefordert und bekomme es nicht auf dem Teller präsentiert.
    Ein Buch ist so viel intensiver als ein Film.
    In einem Buch kann ich abtauchen, gedanklich verschwinden, es kurz zur Seite legen und in den Vorstellungen träumen...

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Wir lesen aber trotzdem noch Bücher. Wie kommt das?

    DAS habe ich mich in meinem langen Leseleben auch schon oft gefragt, und immer noch keine Erklärung gefunden. Mittlerweile bin ich ja der festen Überzeugung, dass man mit einer Art Lese-Gen geboren wird, der eine hat es, der andere eben nicht. (Mir fehlt vielleicht das Gen für allzu viel Geselligkeit und soziale Kontakte, das brauch ich gar nicht, was viele auch wieder nicht verstehen. Aber mich unterhalten Bücher einfach besser als die allermeisten meiner Mitmenschen. :-# )


    Irgendwie siegt die gute alte Literatur über die digitale Revolution.

    "Siegen" würde ich jetzt nicht sagen wollen. Ich liebe meinen Reader, mein Tablet, meinen Laptop, und lese durchaus uralte Literatur auf digitalen Medien, zuletzt "De rerum natura" (Über die Natur der Dinge) von Lukrez aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert. (Allerdings sind viele seiner Gedanken so modern, dass das Buch wieder total gut auf den Reader gepasst hat. :wink: )
    Mir ist egal, auf welchen Medien ich lese, Hauptsache ich kann überhaupt lesen, und würde im Notfall auch eine Schiefertafel in Kauf nehmen. Warum ich jedoch lese, weiß ich immer noch nicht. Mir gefallen zwar auch die vielen guten Dokus im Fernsehen, aber nie würde ich deswegen auf meine wunderbar dicken, herrlichen Sachbücher, ob gedruckt oder sonstwie, verzichten wollen.

  • Lesen ist anders.
    Es gibt kaum einen Film der mich nach seinem Ende noch länger beschäftigt. Sicher, Ausnahmen gibt es immer mal. Hängt natürlich auch vom Thema ab. Aber allermeisten kann ich direkt danach den nächsten schauen. Bei einem Buch fühle ich, nach dessen Ende, der Geschichte oft noch nach. Lese manchmal bestimmt Passagen erneut, mache mir mehr Gedanken um den Inhalt, bin vielleicht auch kritischer. Habe letztendlich mehr davon. Wenn ein 90 minütiger, eigentlich guter, Film kurze nichtssagende Szenen hat, fallen solche bei einem Buch an dem ich Stunden und Tage lese, natürlich mehr ins Gewicht.
    Ich lese viel. Aber ich muss auch sagen, wenn ich müde nach dem Spätdienst heim komme, zappe ich eher durch die Fernsehkanäle, anstatt zu lesen. Denn zum Lesen braucht es Konzentration und Energie, die ich dann nur selten habe.
    Einen Reader besitze ich, am Tablet lese ich eher selten. Aber ich denke das ist reine Gewohnheitssache. Ein richtiges Buch in der Hand zu haben ist schön, für einen Lesebegeisterten auch Schmuck wenn es im Regal steht. Letztendlich kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass E-Books weiter auf dem Vormarsch sind.


    Jetzt eben habe ich das Gefühl, viel geschrieben und nichts neues zur Frage beigetragen zu haben. Habe mir vorher aber auch nie Gedanken darum gemacht warum ich lese. Im Prinzip ist von meinen Vorschreibern das wichtigste aufgeführt worden.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Interessantes Thema!


    Ich habe gerade ein Paradebeispiel. Momentan lese ich "Gone girl"; vor etwa einem Monat habe ich den Film gesehen. Er hat mir zwar wirklich gut gefallen (habe gar nicht erwartet, dass er mir so gut gefallen würde!) und dennoch: Ich schaffe es nicht, Nick nicht als Ben Affleck zu sehen. Und abgesehen davon, dass Ben Affleck nicht grade zu meinen Lieblingsschauspielern gehört, ist es mir sehr wichtig, mir selbst Gesichter zu den Charakteren zu "basteln".


    Das Buch ist zwar auch wirklich nicht schlecht, aber dieser Aspekt verdirbt mir den Genuss ein wenig.


    Also der Grund, Bücher zu lesen, ist abgesehen von Rechtschreib- und Grammatiksicherheit die eigene Fantasie anzuregen.


    Und dann: Nicht jedes lesenswerte Buch wurde überhaup verfilmt. Eigentlich: Ganz viele lesenswerte Bücher wurden nicht verfilmt.

  • Ich lese Bücher, weil mich Filme und Serien immer einschränken. Sie schränken mich darin ein, wie ein Mensch aussieht. Darin, wie seine Stimme klingt. Darin, wie ein altes Schlossgemäuer aussieht. Darin, wie ein Schlachtruf aus 10.000 Kehlen donnert. Darin, wie schön ein Blick auf eine Hügelkette mit schneebedeckten Gipfeln ist.


    All das gibt mehr der Film, die Serie, vor.


    Im Buch ist das meiner Phantasie überlassen. Und egal wie wunderschön der Film ist - in 99% der Fälle ist mein Kopfkino besser als jeder Regisseur.

    :study: Candice Fox - Crimson Lake

    :study: Heike B. Görtemaker - Hitlers Hofstaat

    :musik: C. J. Sansom - Feindesland



    Gelesene Bücher 2023: 15

    Gelesene Bücher 2024: 3

  • Ich mag beides. Ich lese Bücher, weil ich einfach gerne meine eigene Fantasie und Vorstellungskraft anregen möchte. Gleichzeitig erlauben mir Bücher aber auch die Flucht aus dem hektischen Alltag. Und gerade wenn ich viel Zeit am Tag habe, lese ich dann dementsprechend viel. Es gibt aber Genre(Dystopie, Thriller etc.) die ich gar nicht lese. Bei sowas schaue ich halt lieber den Film oder die Serie. Beispiel: einen Sebastian Fitzek Roman würde ich eher schauen als lesen. Dann gibt es Bücher, die finde ich verfilmt wesentlich besser. Beispiel: The Magicians von Lev Grossman. Als ich das Buch las, dachte ich mir, was hat der Autor, denn hier fabriziert. Die Serie, dazu finde ich einfach klasse. Ich habe auch keine besonderen Erwartungen bei Buchverfilmungen, schließlich kann meine eigene Fantasie und Vorstellungskraft nicht übertroffen werden.
    Manchmal brauche ich auch was einfach gestricktes wie eine Serie oder einen Film, gerade wenn es extrem stressig ist bzw. war, denn ein Buch ist mir dann doch zu kompliziert und zu komplex.

    Irgendwie siegt die gute alte Literatur über die digitale Revolution.

    Ich würde nicht von SIEG sprechen. Schließlich wäre so ein Bücherforum ohne digitale Revolution gar nicht möglich und ich könnte dir auch nicht auf deinem Thread antworten. Ausserdem würde ich, ohne meinen Tolino, tolle Bücher bei den ganzen digitalen Imprints der großen Verlage verpassen. Nebenbei erleichtert, er mir das Lesen für unterwegs, bei drei kaputten Bandscheiben. Ich lese aber beides: Prints und Ebooks.

  • Ich lese Bücher UND ich sehe mir Filme und TV-Serien an, und beides gleich gerne. Das eine schließt das andere doch nicht aus. Es sind für mich einfach zwei verschieden Arten, eine Geschichte darzustellen. Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, z.B. Hörspiele, Comics. Manchmal funktioniert eine Geschichte auf die ein oder auf die andere Weise besser und manchmal auch beides. Ein Film kann in vielen Fällen auch die in meinen Augen bessere Variante sein, z.B. wenn es um eine actionreiche Darstellung geht.


    Ich muss ganz ehrlich sagen, auf dieses elitäre und arrogante Getue wie viel toller und besser man ist wenn man Bücher liest im Gegensatz zu anderen Beschäftigungen, treffe ich hier im Forum leider immer öfter und es stößt mir zunehmends sauer auf.

  • Für mich sind Bücher kleine Fluchten aus dem Alltag. Ich mag auch lieber die gedruckten Bücher zur Entspannung, weil ich für die Arbeit am Rechner viel lesen muss.
    Filme, Serien schau ich aber auch sehr gerne, häufig im Nebenbei. Wäsche falten geht gut beim fernsehgucken, ein Buch lesen dagegen nicht. Buch lesen ist für mich wirklich nur lesen und träumen, ein weg tauchen.

  • Ich bin auch eher Liebhaberin der richtigen Bücher. Allerdings gibt es Genres, die ich i. d. R. ungern lese - Krimis, Thriller, SciFi - und die schaue ich dafür mit Begeisterung als Film an (auch wenige als Serie). Im Buch ziehen die sich meist zu sehr und es sind Themen, wo ich schnell wissen will wer der Täter ist und wie sich alles zugetragen hat. Für mich wäre es Zeitverschwendung, mit einem Thriller einige Tage zuzubringen, wenn ich nach 1,5 Std. Film damit durch sein kann.
    Bei den schubladenfremden Büchern die ich am liebsten lese kommt es oft auf jede Nuance an, auf jede Kleinigkeit. Davon verpasse ich ungern etwas, nur weil es für einen Film gekürzt werden musste. Wenn ich lese, tue ich mir selbst was Gutes (wenn man mal von Büchern wie Und es schmilzt absieht), brauche aber eine gewisse Ruhe und Entspannung dafür. Fernsehen kann ich auch gut, wenn ich zu anderem nicht mehr wirklich Elan habe.

  • Ich schaue mir gerne ab und an Filme an, aber über 90 Prozent, der Bücher, die ich lese werden oder wurden nicht verfilmt. Soll ich darauf verzichten? Krimis und Thriller mag ich nicht und leider sind die im Fernsehen aber am häufigsten vertreten.
    Außerdem ist ein Buch fast immer verfügbar und man kann es schnell und einfach an jeder Stelle unterbrechen. Da ich am liebsten eBooks lese muss ich einfach nur den Reader zuklappen und wenn ich weiterlesen möchte wieder aufklappen. Papierbücher bevorzuge ich nur bei Nachschlagwerken und bei Mangas und Comics. Da ich kein Buch zweimal lese sind eBooks für mich einfach praktischer. Nach dem Lesen lösche ich sie von Reader und weg sind sie. Papierbücher nehmen dann nur Platz weg, die verkaufe, -tausche oder -schenke sie deshalb nach dem Lesen.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Die Argumentation, dass die Phantasie beim Lesen eines Buches mehr angeregt wird als beim Filme-/Serienschauen, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Ich würde auch niemandem raten, den Fernseher einem Buch vorzuziehen. Was mich selbst betrifft, so habe ich früher Bücher Filmen in allen Punkten vorgezogen - mittlerweile ist das mit Abstrichen so, da ich ein sehr visuell geprägter Mensch bin und mich sogar Serien in fremde Welten entführen und zum Staunen bringen können und eine Inspiration sind bzw. meine Phantasie zu Spekulationen anregen, wie es weitergeht. Viele Filme und Serien werden aufwendig produziert und geben mir als Zuschauer das Gefühl, mittendrin in einer anderen Epoche oder Welt zu sein.


    Sofern ich die Vorlage nicht kenne, stören mich auch die Schauspieler nicht, die ja doch häufig nach den Beschreibungen im Roman gecastet werden. Aktuelles Beispiel wären da für mich Poldark und Outlander. Ich liebe die Poldark-Serie, glaube aber, dass mir die Vorlage zu öd und langweilig wäre, denn es passiert nicht wirklich viel; zumindest nicht in der ersten Staffel. Aber das Setting ist so atmosphärisch und die Schauspieler so gut, dass ich mich an das Buch gar nicht rantraue. Insofern möchte ich beides nicht missen; Filme und Serien haben für mich die gleiche Daseinsberechtigung wie das Buch. Ich freu' mich an beiden. :D

  • Wir lesen aber trotzdem noch Bücher. Wie kommt das?

    Ganz kurz und knapp: Beim Lesen mache ich mir mein Kopfkino selbst und bekomme keine Bilder "von außen" vorgesetzt.
    Abgesehen davon lese ich auch gern über Themen, zu denen es nicht unbedingt Verfilmungen gibt.
    Wenn ein Roman, der mich interessiert, verfilmt wurde, lese ich zuerst das Buch und sehe danach - eventuell - den Film.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich mag beides.

    Ich lese Bücher UND ich sehe mir Filme und TV-Serien an

    Ich auch. :)
    Aber der Film/die Serie muss schon eine vernünftige Qualität haben und darf nicht durch Werbeunterbrechungen zerstückelt sein.
    Filme im TV gehen für mich daher gar nicht. [-(:thumbdown:


    Ich würde mich sogar als regelrechte Cineastin bezeichnen, denn ich habe mir ja extra zum genießen von Filmen den 3D Beamer samt Sourroundanlage angeschafft. Außerdem habe ich jetzt schon Tickets, um am 14.12. mit Sohnemann das doubleFeature von Star Wars Episoden 7 & 8 im Kino zu gucken. (Um 21.00 Uhr gibt es Episode 7 und direkt im Anschluss, um 0.01 Uhr startet dann Episode 8 :lechz: ) 8)


    Ab und an einfach mal die ganze Welt außenvor zu lassen und sich in einen schönen schönen Film zu verkriechen, ist schon toll. :love:


    Wenn ich aber den Zeitfaktor da mit einbeziehe, bin ich eindeutig trotzdem eher der Büchernerd.
    Rechnerisch geht nur ein Bruchteil meiner Freizeit fürs Filme gucken drauf, der große Löwenanteil bleibt da bei den Büchern, aber irgendwie ist das ja auch logisch, weil so ein Film höchstens mal drei Stündchen dauert.


    Beim Lesen ist das ganze Erlebnis daher noch einmal ein bis zwei Nummern intensiver, finde ich.
    Das Bild, das ich oben gepostet habe, macht das schon ziemlich deutlich.
    Bücher erreichen (zumindest bei mir) einfach Stellen, da kommen Filme eben gar nicht hin. :wink: