Wolfgang Jacobeit - Schafhaltung

  • Wolfgang Jacobeit: Schafhaltung und Schäfer in Zentraleuropa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts; Akademie Verlag Ost-Berlin / DDR 1987; 462 Seiten; ISBN: 3-05-000144-5


    Der Schäfer ist ein uralter Beruf, den es schon seit vorgeschichtlicher Zeit gibt. Er ist der Landwirtschaft zuzuordnen und wird in der Bibel erwähnt. Auch heute üben noch Menschen diesen Beruf aus, wenn auch in geringerer Zahl.


    Das vorliegende Buch ist ein berufskundliches Werk. Es behandelt allerdings nicht so sehr Inhalte des Berufes oder Fragen der Schafshaltung. Es wirft stattdessen einen Blick in die Menschheitsgeschichte.


    Welche Wirtschaftsformen der Schafshaltung gibt es? Wie ist das Ansehen des Schäfers in der Gesellschaft? Welche Schäfertypen, welches kulturelle Leben, welche Organisationsformen des Berufes (z. B. Zünfte) gibt es im Laufe der Zeit?


    Das Buch mag aus der Endzeit des Experimentes DDR stammen, ist aber gesellschaftspolitisch neutral. Die fachlich-sachliche Information steht im Vordergrund. Es gibt viele Blicke zu den vermeintlichen Klassenfeinden.


    Was dieses Spezialthema anbelangt, kann dieses Buch (hoffentlich) als Standardwerk angesehen werden. Wer würde sich sonst schon die Mühe machen, so akribisch Detailinformationen zusammenzutragen und den umfangreichen Textteil auch noch durch schwarzweiße und Farbfotos zu illustrieren?


    An wen wendet sich die Publikation? Sicherlich an eine interessierte Fachöffentlichkeit. So gut lesbar das Buch auch ist: Wer keinen Bezug zu dem Thema hat, für den liegt dann doch nur mäßig schmackhafte Kost vor.