Levi Krongold - Suzanne

  • Es läuft nicht gut zwischen dem Schriftsteller Roy Ronfeld und seiner Frau. Gar nicht gut.
    So entwickelt sich der gemeinsame Familienurlaub zu einer Dauerkrise. Grund genug für Roy dem Alltag zu entfliehen, indem er sich in seine Fantasiewelt flüchtet, denn dort wartet Suzanne, seine Romanfigur auf ihn, eine korsische Schönheit. Sie hat nicht nur seinen gegenwärtigen Roman inspiriert, sondern auch sein Herz erobert.
    Das macht die Situation jedoch nicht unkomplizierter, insbesondere aufgrund der Leiche im Wald, mit der Roy unvermittelt konfrontiert wird… und der merkwürdigen Beziehung des Opfers zu seinem neuen Romanwerk.


    Der Roman besteht eigentlich aus zwei Erzählsträngen, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Der in seinem Eheleben frustrierte Schriftsteller, Roy Ronfeld sieht sich plötzlich als zufälliger Zeuge in ein bestialisches Sexualverbrechen verwickelt, er trifft den fraglichen Mörder. Als dieser auch seine im Campingurlaub befindliche Familie in die Hände bekommt, die Polizei offenbar wenig unternimmt, diese zu retten, beschließt er, die Initiative selbst in die Hand zu nehmen, stellt dem Mörder nach, bis... Das wird nicht verraten.Gleichzeitig schreibt er an einem Roman, in dem seine Hauptperson sich in eine korsische Schönheit verliebt, die jedoch das Joch ihrer korsischen Vergangenheit trägt und unentrinnbar in der dortigen Clangesellschaft verstrickt ist. Ein tragisches Ende ist vorhersehbar. Und ich muss sagen, ich habe tatsächlich an manchen Stellen geweint.
    Beide Erzählstränge laufen parallel, doch wie sich Realtität und Romanwerk zunehmend miteinander verweben, so scheinen auch Mörder und Opfer zunehmend geradezu aus diesem Roman entsprungen. Absehbar ist ein Crash beider Ebenen, der auch unfehlbar zum Ende hin eintritt...


    Korsika


    Insel der Schönheit. Ich nahm mir eine Woche zwecks Rückzug und Ideensammlung für einen neuen Roman. Bislang hatte ich eher im Genre Science fiction und Thriller geschrieben. ("Ribor Raskovniks merkwürdige Reise", "Der Tanz der Bienen" und zuletzt "Viktor")
    Eine ganze Zeit lang arbeitete in mir bereits die Idee zu einem eher philosophischen Roman, doch ich bekam ihn irgendwie nicht zu packen.
    Ich atmete die frische Meeresluft des kleinen Badeortes Algajola ein, erfreute mich an den herrlichen Farben des milden korsischen Juni, setzte mich mit meinem Laptop in ein kleines Straßencafe unter eine Platane und ... es kam nichts.
    Statt dessen kräuselte ein kühler Wind den inzwischen erkalteten Schaum meines Cappuchinos. Plötzlich löste sich ein Blatt vom Baum und taumelte wie ein erstorbener Schmetterling schnurstracks in meine Tasse. Das war der Moment an dem Suzanne geboren wurde.


    Warum ich schreibe?


    Es ist so viel zu sagen, soviel zu berichten, soviel zu erzählen, von dem ich selber keine Ahnung habe. Wenn ich beginne, dann gehe ich auf eine Reise... Es ist eine Sucht, glaube ich.


    Warum ich wahrscheinlich nie einen Bestseller schreiben werde?


    Es liegt nicht in meiner Natur, mich nach dem Geschmack der Masse zu richten.




    www.krongold.net

    Schreiben ist wie eine abenteuerliche Reise in ein unbekanntes Land.