Tawna Fenske - Kiss. Play. Love. / The List

  • Alles begann mit einer Liste. Mit einer Liste der ganz besonderen Art ...


    Cassie Michaels möchte am liebsten vor Scham im Boden versinken. Ihr Computerbildschirm ist eingefroren, und der sexy Nerd, der ihn reparieren soll, kann genau sehen, dass sie eine Liste mit erotischen Szenarien erstellt hat - Fantasien, die sie für den Junggesellinnen-Abschied ihrer Schwester benötigt. Doch wäre es nicht großartig, ihre geheimsten Träume in die Tat umzusetzen? Am liebsten mit dem sexy Mann vor ihr, der die Augen nicht von ihr abwenden kann ...


    Quelle: Amazon.de



    „Kiss. Play. Love.“ ist eine Liebesgeschichte, bei der die Erotik nicht zu kurz kommt. Es geht hierbei um eine Liste von erotischen Fantasien, die Cassie aufgestellt hat. Mit Simon zusammen nimmt sie sich die Liste vor. Ihre Vereinbarung ist klar. Nur wer informiert hiervon ihre Herzen? Diese schlagen in einem eigenen Rhythmus, so dass man nicht hellzusehen braucht, wie das nachher enden wird.


    Während sie sich also Punkt für Punkt der Liste widmen, bekommt man kurze Einblicke in Simons und Cassies Leben, wobei die Einblicke in meinen Augen etwas kurz waren. Man lernt dabei jeweils auch die Schwestern von Cassie und Simon kennen. Diese blieben mir etwas zu blass. Insbesondere Simons Schwester Junie hätte Potential für die Geschichte gehabt.


    Junie steht aus einem bestimmten Grund für Simon an erster Stelle. Aber irgendwie fand ich, dass hier nur an der Oberfläche gekratzt wurde. Auch sein Arbeitsbefähigungsprogramm wurde nur angeschnitten. Ich hätte hier gerne mehr erfahren.


    Cassie und Simon harmonieren sehr gut zusammen. Deshalb hat das Lesen ja auch Spaß gemacht, denn rückblickend betrachtet, bestehen die meisten Szenen aus denen zwischen Cassie und Simon.


    Cassie und Simon sind zwei sympathische Charaktere. Cassies Schwestern, Lisa und Missy, wirken zwar auf den ersten Blick unsympathisch. Sie sind ganz anders als Cassie. Aber der erste Blick täuscht hier. Junie hingegen habe ich gleich in mein Herz geschlossen, hätte mir aber, wie gesagt, mehr von ihr gewünscht. Sowie ich mir auch am Ende gewünschte hätte, es wäre etwas mehr auf den Grund eingegangen, weshalb Simon sich nicht öffnen wollte.


    Der Epilog entschädigt dafür allerdings etwas. Er gibt einen Einblick, der weder zu kurz noch zu lang ist.


    Das Cover gefällt mir hier gar nicht. Es passt in meinen Augen auch nicht zu Simon. Der Titel passt hingegen sehr gut zur Geschichte. Müsste ich es in drei Worten zusammenfassen, wären es diese.


    FAZIT: „Kiss. Play. Love.“ ist eine leichte, humorvolle Unterhaltung, ideal für einen verregneten Herbsttag. Ein paar Seiten mehr hätten allerdings nicht geschadet. Für mich reicht es hier für knappe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

  • Im Grunde braucht Simon Traxel, millionenschwerer Besitzer einer Kette von Computerläden, nicht arbeiten. Aber er hat Spaß daran, Computer zu reparieren, und ist auch sonst kein Kind von Traurigkeit. Er genießt das Leben, und doch hat er ein Problem. Sobald Frauen herausfinden, wer er ist und wie viel Geld er hat, beschließen sie, ihn als ihren Geldautomaten und dadurch Schlüssel für einen verschwenderischen Lebensstil zu betrachten, weswegen er diesbezüglich Vorsicht walten lässt und feste Beziehungen meidet.


    Eines Tages stolpert Cassie Michaels in einen seiner Läden und bringt ihren in Wein ertränkten Computer in Hoffnung vorbei, dass dieser gerettet werden kann. Simon ahnt nicht, dass sie mehr praktische Hilfe benötigt, als er sich vorstellt.


    Ihr Leben lang hat sich die Bodenanalystin Cassie neben ihren grazilen Schwestern Missy und Lisa wie ein Holzklotz gefühlt. Sie ist intelligent und hat promoviert, aber sie ist langweilig und zurückhaltend, denn sie mag nichts von dem, was ihre Schwestern schätzen: Sie kümmert sich nicht darum, die richtige Mode zu tragen, eine hinreißende Gastgeberin zu sein oder gar den perfekten Mann zu finden und natürlich zu heiraten. Um sich interessanter zu machen und ihr Image aufzupolieren, erfindet Cassie Geschichten über ihre wilden sexuellen Abenteuer, die sie zu diversen Gelegenheiten in lebhaften Einzelheiten zum Besten gibt.


    Cassie gerät jedoch in die Bredouille. Anlässlich einer Party will sie all die Lügen aufschreiben, um sich vorzubereiten. Ihr Versuch, eine Sammlung ihrer zehn größten erotischsten „Erfahrungen“ zu katalogisieren, geht gründlich schief, als sie Wein auf ihrem Laptop verschüttet und aus diesem Grund in Simons Laden inklusive ihrer auf dem Bildschirm „eingefrorenen“ Sex-Liste landet.


    Simons Interesse ist geweckt, da die junge Frau einerseits überhaupt nicht ahnt, wen sie vor sich hat und folglich nicht hinter seinem Geld her ist. Zudem strahlt sie selbst mehr das Image von Bleib-mir-vom-Leib als Komm-her aus. Darum macht er ihr den Vorschlag, mit ihr gemeinsam ihre Liste „abzuarbeiten“, und nach kurzem Zögern stimmt Cassie zu, weil sie Simon als sympathisch und charmant empfindet, ihre Sexphantasien Wirklichkeit werden zu lassen. Angefangen bei „Sexposition namens Lochschaufler (klingt wie etwas, das man nur einmal tun sollte)“ bis „Unanständige Spielchen im Spa eines superedlen Hotels für reiche Arschlöcher. Schaumbad, Massage und wilde Zeiten im Frauenumkleideraum“…


    Tawna Fenske erzählt mit „Kiss- Play. Love“ eine gleichermaßen ausgeflippte wie aufregende und romantische Geschichte, die vielleicht ein bisschen zu kurz geraten ist, dennoch mit gut entwickelten liebenswürdigen und gescheiten Protagonisten aufwartet. Zwischen Cassie und Simon stimmt die Chemie. Das Geplänkel der beiden ist ausgesprochen amüsant und unterhaltend. Außerdem gelingt es der Autorin, die erotischen Abenteuer prickelnd in Szene zu setzen. Die beiden haben Spaß und kein Problem damit, zu experimentieren und scheinbar unmögliche Praktiken auszuprobieren. Sie sind nicht physisch, sondern auch intellektuell gut aufeinander abgestimmt. Je mehr Zeit sie zusammen verbringen, desto deutlicher wird es, dass sie, während sie ihr sexuelles Beisammensein genießen, sich mehr voneinander ersehnen.


    Doch einfach macht Tawna Fenske es ihren Figuren nicht. Während Cassie offen und ehrlich zu Simon ist, hält dieser sich zurück. Er ist unfähig, seine Ängste zurückzudrängen. Vielmehr lässt er sie in dem Glauben, in diesem Computerladen zu arbeiten und vermeidet alles, was sein tatsächliches Leben offenbaren würde. Zur Wahrheit gehört nämlich, dass er sich nicht nur rührend um seine Schwester Junie kümmert, sondern Menschen, die wie Junie das Down-Syndrom haben, in Rahmen eines speziellen Arbeitsbefähigungsprogramms in seinem Unternehmen eine Chance gibt.


    Allerdings ist Junie auch der Grund, warum er gegenüber Cassie schweigt. Denn Simons Schwester neigt dazu, sich der Frau, mit der er eine Beziehung hat, dermaßen zuzuwenden, dass sie im Falle einer Trennung schwer damit umgehen kann, diejenige nicht mehr zu sehen. Und ganz der große Bruder möchte er vermeiden, dass Junie sich aufregt.


    Wie so oft, haben auch hier Lügen kurze Beine, und es stellt sich die Frage, ob Simon und Cassie es wirklich schaffen, aus Kiss und Play Love werden zu lassen…


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