4.5 Sterne für eine bezaubernde Fortsetzung!
Viel Abwechslung, etwas Humor und der Flair von Charles Dickens runden diese Weihnachtsgeschichte ganz toll ab!
Klappentext
Die achtjährige Waise Amelia fristet ein kärgliches Dasein als Kaminkehrermädchen und hofft inständig auf Rettung durch den Weihnachtsmann. Der hat jedoch alle Hände voll zu tun: Aufruhr im Wichtelreich, Rentiere, die vom Himmel fallen, der Weihnachtszauber, der schwächer wird – wenn das so weitergeht, droht Weihnachten auszufallen. Aber Amelia ist kein gewöhnliches Mädchen: Nur mit ihrer Hilfe kann der Weihnachtszauber gerettet werden!
Der Folgeband zu ›Ein Junge namens Weihnacht‹
Meine Meinung
Eine Reise in die Vergangenheit von Charles Dickens mit dem jungen Mädchen Amelia, das in die Hände eines bösen Tyrannen fällt und dabei alle Hoffnung verliert. Mit dem Flair des 19. Jahrhunderts beschreibt Matt Haig wieder einmal wie ungerecht und trostlos diese Zeit gerade gegenüber Kindern war und schafft es aber dennoch, die Geschichte nicht nur durch ihre Melancholie zu bestimmen, sondern setzt witzige Akzente und zeigt vor allem wie wichtig es ist, den Mut zu haben an Wunder zu glauben.
Dabei wechselt er in einem schönen Tempo zwischen den beiden Erzählsträngen, denn es geht nicht nur um Amelia, deren Leben eine wirklich tragische Wendung nimmt, sondern auch um Nikolas, den Weihnachtsmann, den man aus dem ersten Band dieser Reihe kennt.
Ich würde auch jedem raten, erst diesen zu lesen, da hier viele Figuren wieder eine Rolle spielen. Sei es der griesgrämige Wichtel Toppo, die neugierige Nusch und natürlich auch die Rentiere, allen voran der unverzichtbare "Blitz".
Gerade die Szenen im Wichteldorf lockern die etwas triste Atmosphäre in London mit Amelia auf, denn Nikolas hat viel zu tun damit der Zauber der Weihnacht überhaupt bestehen bleibt! Eine große Aufregung mit den einfältigen Trollen sorgt dafür, dass das Hoffnungsbarometer immer weiter fällt und damit auch die Möglichkeit, alle Kinder auf der Welt zu beschenken - und ihnen damit ein Zeichen der Güte und Hoffnung zu geben.
Der Schreibstil ist kindgerecht und zeigt auch hier wieder eine Menge Humor, aber wie auch im ersten Teil gibt es schlimme Dinge, die der Autor zwar spielerisch aber doch mit einem gewissen Ernst zum Tragen bringt. Gerade Amelia muss sehr viel Leid erfahren, aber gerade der stetige Wechsel zum Wichteldorf und den quirligen Abenteuer, die dort warten, bieten viel Abwechslung und Spannung.
Gerade die Mischung hat mir sehr gut gefallen und durch die Perspektivenwechsel kommt eine kurzweilige Unterhaltung zustande, ohne dass man lange bei den bedrückenden Momenten verweilen muss. Und natürlich gibt es ein Happy End, denn es geht um Kinder und es ist Weihnachten - also stürzt euch in die Vergangenheit und lasst euch den Zauber der Weihnacht zeigen, die Hoffnung auf ein Wunder, die Hoffnung darauf, dass das Gute trotz allem immer wieder an die Oberfläche kommt.
"Das Leben ist wie ein Schornstein.
Manchmal musst du dich durchs Dunkel mühen,
um ans Licht zu gelangen." S. 327
© Aleshanee
Weltenwanderer