Tara Haigh - Das weiße Blut der Erde

  • Kurzmeinung

    Bridgeelke
    erste Hälfte spannend, zweite Hälfte unglaubwürdig, unlogisch, in die Länge gezogen
  • 19. Jh. Ella Kaltenbach ist Krankenschwester und wurde bei ihrer Geburt adoptiert. Dies erfährt sie von ihrem Vater, als dieser auf dem Sterbebett liegt. Doch Ella kam nicht aus einem Waisenhaus in die Familie, sondern stammt aus Malaysia, doch mehr Informationen bekommt Ella nicht. Ella beschließt, den Dingen auf den Grund zu gehen und begleitet Rudolf, einen langjährigen Freund ihres Vaters, der mit einem Schiff nach Asien unterwegs ist. Sie möchte in Malaysia mehr über ihre richtige Familie herausfinden und vielleicht noch Angehörige finden. Dort angekommen, stellt die fremdländische Welt Ella auf eine harte Probe, denn Malaysia wird von verschiedenen Kolonialherren beansprucht und beherrscht. Schon bald landet Ella auf der Kautschuk-Plantage der Familie Foster und freundet sich mit der Tochter des Hauses, Heather, an. Allerdings ist nicht jeder von Ellas Ankunft erfreut und möchte sie schnellstmöglich wieder loswerden. Warum legen sie Ella Steine in den Weg? Kennen sie das Geheimnis um Ellas Adoption?


    Tara Haigh hat mit ihrem Buch „Das weiße Blut der Erde“ einen sehr fesselnden historischen Roman um ein Familiengeheimnis vor sehr exotischer Kulisse vorgelegt, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann schlägt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, schnell taucht der Leser in die Handlung ein und geht mit Ella auf eine spannende Reise, um ihre geheimnisvolle Abstammung herauszufinden. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn des Buches gemächlich aufgebaut, doch schon recht schnell steigert sich dieser immer mehr in die Höhe. Die Autorin gibt dem Leser durch verschiedene Verstrickungen immer wieder neue Nahrung für Spekulationen. Doch fast bis zum Ende bleibt die Auflösung ein Geheimnis. Die Landschaftsbeschreibungen sind so farbenfroh ausgearbeitet, dass der Leser die exotische und fremde Welt Asiens regelrecht vor Augen hat. Ebenfalls hat die Autorin sehr gut recherchiert und die politische Lage, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den Widerstand der malaysischen Bevölkerung zur britischen Kolonialregierung als Hintergrund mit der Handlung verwebt.


    Die Charaktere sind sehr vielfältig und individuell angelegt. Sie bestechen durch ihre Eigenheiten, gerade deshalb wirken sie glaubwürdig, authentisch und lebensecht. Ella ist eine sympathische junge Frau, die sich von einem Augenblick zum anderen einer Lebenslüge gegenüber sieht. Sie will unbedingt die Wahrheit herausfinden und geht mutig und energiegeladen auf eine ungewisse Reise. Sie trägt ihr Herz am rechten Fleck, ist hilfsbereit, aber manchmal auch noch etwas naiv. Ihr zur Schau gestelltes Selbstbewusstsein wirkt oftmals wie ein Schutzschild, doch es bringt sie manchmal auch in Schwierigkeiten. Jedoch verfolgt Ella ihre Ziele mit einer Stärke, die zu bewundern ist. Amar ist ein einheimischer junger Mann, der auf der Foster-Plantage arbeitet. Er ist der Macht der Besetzer ausgeliefert und kämpft insgeheim dagegen an. Er ist sympathisch, offen und ehrlich, lebt aber durch seine verhohlene Abneigung auch gefährlich. Lee ist eine chinesische Pensionswirtin, die Ella mit Rat und Tat zur Seite steht und sich ihren eigenen Platz in der Welt geschaffen hat. Auch die anderen Protagonisten tragen durch ihr Auftreten dazu bei, die Handlung mit Spannung und Abwechslung zu versorgen.


    „Das weiße Blut der Erde“ ist ein sehr atmosphärischer und spannender Roman vor exotischer asiatischer Kulisse, der sowohl eine Liebesgeschichte sowie einige Geheimnisse in sich vereint. Alle, die Geschichten, die in fremden Ländern spielen, lieben, werden von dieser Geschichte fasziniert sein. Absolute Leseempfehlung!


    Schöne Unterhaltung für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Die Geschichte begann damit, dass die Protagonistin beim Tod des Vaters plötzlich mit einem Rätsel bezüglich ihrer Abstammung kofrontiert wurde. Das erzeugte Spannung und ich war begierig, sie auf ihrer Reise nach Malaysia und der Klärung ihrer Abstammung zu begleiten.

    Doch bereits auf dem Schiff begann die Geschichte total unrealistisch zu werden und in Malaysia dann konnte ich ob der Geschehnisse nur noch den Kopf schütteln, zumal des Rätsels Lösung sofort auf der Hand lag.

    Mich hätte eine umfangreichere Beschreibung und Einbindung der damaligen politischen Zustände des Landes in die Geschichte deutlich mehr interessiert, die aber nur leicht angedeutet wurden: durch den offensichtlich mit Einheimischen besetzten Polizeiapparat aber die von der Kolonialmacht dominierte Gerichtsbarkeit

    Ich habe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: vergeben

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).