Glaubt ihr noch an den Weihnachtsmann? Nicht? Hoho, dann müsst ihr unbedingt den neuen Roman "Kleiner Streuner - große Liebe" von Petra Schier lesen. Hier kann man nachlesen, wie Weihnachtswünsche in
Erfüllung gehen...
Im Mittelpunkt dieses Romans steht ein kleiner Streuner, der pünktlich zum ersten Schnee ein warmes Zuhause und einen Namen bekommt. „Socke“ gefällt ihm ganz wunderbar. Es passt zu seinen weißen Pfötchen. Er wohnt jetzt bei André und darf jeden Tag mit ihm zur Arbeit fahren und dort Eva sehen. Sie ist nun Sockes neues Frauchen. Warum sie allerdings nicht auch bei ihm und André einzieht, versteht Socke nicht ganz, aber das scheint so ein Menschending zu sein. Das will Socke unbedingt lösen – am besten noch vor Weihnachten.
Das Cover ist hinreißend. Man muss sich auf den ersten Blick in den kleinen wuscheligen Hund mit den auffälligen weißen Pfötchen verlieben, der so dekorativ vor einer verschneiten Winterlandschaft in Szene gesetzt
worden ist. Auch der Titel ist eingängig; er weckt gewisse Erinnerungen an die berühmte norwegische Schriftstellerin Berte Bratt, die in ihrem Buch "Kleiner Hund und große Liebe" ebenfalls einen verlassenen Hund zum
Amor auf vier Pfoten avancieren ließ.
Der Plot ist also ganz und gar nicht neu; aber Petra Schier hat ihn geschickt auf die heutige Zeit übertragen und mit ihrer Santa-Claus-Variante verbunden. Auch das Setting in einer vorbildlichen Sozialstation ist gut gewählt. Nicht nur in der Weihnachtszeit sollten wir alle ein Herz für einsame, verlassene Menschen und Tiere haben!
Für mich war es die erste Begegnung mit Petra Schier, und ich bin sehr neugierig auf dieses Buch gewesen. Der Einstieg in den Roman fällt durch ihren angenehmen Schreibstil leicht, und die Geschichte lässt sich mühelos lesen. Trotz der "himmlischen" Einflussnahme auf das Schicksal der Protagonisten scheint die Handlung weitgehend glaubwürdig. Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Hierbei geht es um Santa Claus auf der himmlischen beziehungsweise Eva und André auf der irdischen Seite ; hin und wieder meldet sich der kleine Streuner "Socke" zu Wort und kommentiert aus der tierischen Sicht, was optisch durch eine kursive Schrift deutlich gemacht wird.
Petra Schier ist es gelungen, allen handelnden Personen in ihrem Roman Leben einzuhauchen; sie sind liebenswert, aber nicht perfekt und machen sich manchmal aufgrund von tief verwurzelten Ängsten das Leben schwer. Wie ich im Laufe des Buches erfahren habe, agieren sie nicht nur in diesem Roman, sondern treten bereits in den vorhergegangenen Weihnachtsromanen auf und werden auf diese Weise zu guten alten Bekannten.
Alles in allem hat mir dieses Buch gut gefallen. Petra Schier erzählt eine zauberhafte Romanze um zwei tierliebe Menschen, die sich gemeinsam um einen ausgesetzten Hund kümmern und ihre Liebe zueinander wiederentdecken. Ihre Geschichte trifft mitten ins Herz - und nicht nur zur Weihnachtszeit. Trotz aller Begeisterung muss ich eine kleine Warnung aussprechen: Dieses wunderschöne Buch ist aufgrund der zahlreichen explizit geschilderten erotischen Szenen nicht für Kinder geeignet!