Tad Williams - Die Hexenholzkrone 1 / The Witchwood Crown

  • Kurzmeinung

    Enigmae
    für Neulinge schwer reinzukommen, viele Namen/Orte u. wenig Hintergrundinfos, aber super & sympathisch geschrieben
  • Kurzbeschreibung:
    Osten Ard ist in Aufruhr. Seit 30 Jahre regieren König Simon und Königin Miriamel mit Weisheit und Güte über ihr Land. Doch die dunklen Mächte sammeln sich um die Nornenkönigin und wollen sich Osten Ard untertan machen. Den Rest spoilere ich mal, weil er zu weit in den zweiten Teil des Buches vorgreift, der noch nicht erschienen ist.


    (Quelle: hobbit-presse.de)


    Autor:
    Tad Williams, 1957 in Kalifornien geboren, studierte in Berkeley und arbeitete anschließend in vielen verschiedenen Jobs – als Sänger, Schuhverkäufer, Zeitungsjunge, Radiomoderator, am Theater, beim Fernsehen, als Lehrer, in einer Computerfirma. Er schreibt neben Fantasy-Bestsellern Comics, Drehbücher und Hörspiele. (Quelle: tadwilliams.de)


    Allgemeines:
    „Die Hexenholzkrone 1“ ist Teil 1 des Auftaktbandes zur neuen Osten Ard Reihe „Der letzte König von Osten Ard“, der wegen des großen Umfangs in zwei Bücher geteilt wurde.
    Erschienen bei der Hobbit Presse im Klett Cotta Verlag im September 2017.
    Das Original „The Witchwood Crown“ wurde aus dem Englischen von von Cornelia Holfelder-von der Tann und Wolfram Ströle übersetzt.
    745 Seiten in 31 Kapiteln, Vorbemerkung des Verfassers, Widmung und Dank sowie ausführliches Glossar am Ende. Enthalten sind außerdem 3 Karten.


    Meine Meinung:
    Klett Cotta hat dieses Jahr 2017 zu einem ganz großen für Fantasyfreunde gemacht. Zuerst hat der Verlag uns mit „Beren und Lúthien“ eine Rückkehr nach Mittelerde ermöglicht und nun führt er uns wieder nach Osten Ard. Und es ist wie ein Wiedersehen mit alten Freunden – man fühlt sich sofort wohl, erinnert sich gemeinsam und kann sich fallen lassen.


    Es ist eine Weile her, dass ich die „Geheimnis der großen Schwerter“ Saga gelesen habe, aber das ist gar nicht schlimm. Ich erinnerte mich natürlich an die Hauptfiguren Simon und Miriamel, an Binabik und Tiamak. Und mehr ist eigentlich auch gar nicht nötig, denn Tad Williams streut die wichtigen Erinnerungen fließend in die Geschichte ein. So wie ich anfangs geschrieben habe: wir erinnern uns gemeinsam mit den Freunden an die alten Zeiten. Und wer ein bisschen Hilfe bei den vielen Namen und Orten benötigt, findet am Ende ein ausführliches Glossar mit Personen, Orten, Begriffen – da bleibt nichts zu wünschen übrig.
    Natürlich lernen wir auch neue Figuren kennen: Morgan, den Enkel des Königspaares und zukünftigen Thronerben, der seinen Platz in der Welt noch finden muss. Derzeit ist er ein mit sich und der Welt unzufriedener junger Mann, der von seiner Großmutter zu sehr behütet und von seinem Großvater zu oft getadelt wird und sich in der Gesellschaft von Soldaten die Zeit in Wirtshäusern vertreibt. Aber unter dem Einfluss gewisser Trolle scheint er langsam aus seiner Lethargie zu erwachen.
    Dann gibt es da noch einen zweiten Handlungsstrang, der uns mit der Welt der Hikeda‘ja vertraut macht und uns vor allem Nezeru näher bringt – eine junge Frau, die eine Halbbluttochter des Nornen-Adligen Viyeki und ausgewählte Kriegerin der gefürchteten Königin Utuk’ku ist.


    Tad Williams lässt, wie wir es von ihm gewohnt sind, die Geschichte sich entwickeln. Wir lernen Orte und Personen kennen, erfahren die Hintergründe und Handlungsmotive der Protagonisten und werden dabei durch den wunderbaren Humor des Autors vortrefflich unterhalten. Und so kommt es, dass wie am Ende der 700 Seiten Handlung angekommen sind, lange bevor wir es erwarten. Und dann lässt Tad uns mit einem ganz, ganz üblen Cliffhanger zurück. Ich musste sofort nachschauen, wann der zweite Teil dieses Reihen-Auftakts erscheint, und konnte beruhigt feststellen, dass das noch im November sein wird.
    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: für einen wunderbaren Reihenauftakt, der ja eigentlich eine Fortsetzung ist. Tad Williams Fans muss ich das Buch eh nicht empfehlen, aber alle Fantasy-Leser, die gern in die Tiefen einer fremden Welt eintauchen wollen, sind hier genau richtig. Und ich wage sogar zu behaupten, dass man die Reihe auch ohne Vorkenntnisse zu Osten Ard lesen kann.


    Fazit:
    Heimkehr nach knapp 30 Jahren. Osten Ard hat nichts von seinem Zauber verloren.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Und hier das (soweit ich weiß ungeteilte) Original.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • und endet mit einer Szene mit Simon.

    Dann ist es wohl komplett, denn dieser 1 Teil endet mit Morgan.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Der Autor (Quelle: Amazon)
    Tad Williams ist ein kalifornischer Superstar. Seine genre-erschaffenden und Genregrenzen sprengenden Bücher wurden mehr als zehn Millionen Male weltweit verkauft. Seine epischen Fantasy– und Science-Fiction-Reihen, fantastischen Geschichten jeglicher Art, Urban-Fantasyromane, Comics, Drehbücher etc., hatten einen starken Einfluss auf eine ganze Generation von Autoren.Er und seine Familie leben in den Bergen von Santa Cruz, in einem seltsamen und schönen Haus.


    Produktinformation
    Gebundene Ausgabe: 745 Seiten
    Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 2. Druckaufl. (20. Dezember 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3608949534
    ISBN-13: 978-3608949537


    Es geht weiter mit Osten Ard
    Im Vorspiel lesen wir, wie eine Sitha im Kynswaldgehölz nahe des Hochhorsts überfallen wird…
    Simon und Miriamel regieren nun seit dreißig Jahren in Osten Ard. Ihr Königssitz ist der Hochhorst, doch sind sie nicht immer dort. Im Moment finden wird sie vor den Toren von Hernystir, wo man sie auf den Eintritt warten lässt…
    Prinz Morgan, seines Zeichens der Enkel des Königspaares benimmt sich absolut nicht wie der Thronfolger, der er nun mal ist…
    Und hier gibt es auch noch unheilvolle Gerüchte…
    Doch eigentlich ist das Königspaar auf dem Weg nach Rimmersgard, denn Herzog Isgrimnur, ein guter Freund von Simon, liegt im Sterben….
    Zwischen all diesen Geschehnissen um Simon, Miriamel, ihren Enkel Morgan und ihre Freunde, liest man auch was die Nornen hoch oben im Norden planen. Da sie nicht mehr viele waren, haben sie sich mit menschlichen Sklaven gepaart…
    Nezeru ist das Ergebnis einer solchen Paarung und hat es bis zur Klaue der wieder auferstandenen Königin Utuk‘ku gebracht…
    Auf dem Rückweg nach Erkynland zum Hochhorst wird die Gruppe von ein paar Nornen überfallen…
    Und dann gibt es da noch den Bund der Schriftrollen, dem jedoch nur noch wenige angehören…
    Wer ist die Sitha, die überfallen wird? Was wollte sie so nahe am Hochhorst? Warum hat man das Königspaar in Hernystir so lange warten lassen? Was gab es dort für Gerüchte, denen man evtl. doch nachgehen sollte? Wie benimmt sich der Prinz daneben? Wieso ist der Enkel der Thronfolger? Lebt Simons und Miriamels Sohn nicht mehr? Was ist mit ihm passiert? Was ist mit Herzog Isgrimnur? Wird er sterben? Was war das Ergebnis der Paarung der Nornen mit menschlichen Sklaven? Wie ist Nezeru so weit gekommen? Ist sie mehr Norne als Mensch? Wieso kommen die Nornen so weit in den Süden, dass sie den Zug des Königspaares überfallen können? Was hat es mit dem Bund der Schriftrollen auf sich? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es ist unkompliziert geschrieben, sieht man einmal davon ab, dass es in Fantasyromanen meistens irgendwelche etwas komplizierteren Worte gibt. In der Geschichte war ich wieder schnell drinnen und konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Die Sitha, die im Vorspiel überfallen wurde tat mir leid. So ganz dahinter gekommen, wie alt Morgan der Thronerbe ist, bin ich noch nicht. Auf jeden Fall ist er trinkfest.
    Das Buch nimmt nach und nach langsam Fahrt auf. Nicht jeder kennt die Vorgängerbände von Drachenbeinthron bis Engelsturm. Und so wird auch ab und zu auf die Vorgeschichte hingewiesen. Überhaupt als Simon und Miriamel in Elvritshalla bei Herzog Isgrimnur ankommen. Man merkt auch, dass auch ein Thronfolger nicht unbedingt immer das macht, was sich seine Großeltern wünschen. Tad Williams räumt in diesem Buch den Nornen etwas mehr Platz ein. Wir erfahren, dass die Strategie, Nornen mit Menschen (Sklaven) zu paaren, anscheinend aufgeht. Und Utuk’ku die Nornenkönigin, die lange in tiefem Schlaf lag, ist wieder erwacht. Sie dürfte die große Gefahr für die Menschen sein. Aber nicht alles, was in ihrer Abwesenheit passiert ist, gefällt ihr. Dieses Buch ist der erste Teil der Hexenholzkrone1 Der letzte König von Osten Ard. Hexenholzkrone 1 deshalb, weil das Urspungsbuch für die deutsche Übersetzung zu dick war und deshalb gesplittet werden musste. Tad Williams hat es auf jeden Fall mal wieder geschafft Spannung zu erzeugen, in diesem Buch gleich von Anfang an, auch wenn sie zwischendurch vielleicht ein klitzekleines bisschen nachließ. Aber sie hörte nie auf. Und am Ende haben wir dann noch einen Cliffhanger, der mich ungeduldig werden lässt, denn ich habe den zweiten Band noch nicht. Und dann geht es natürlich vermutlich genauso spannend wieder weiter und ich warte auf den dritten, den vierten Band. Und ich frage mich, was mit dem König passiert. Wer ist jetzt der letzte König von Osten Ard? Dieses Buch hat mich gefesselt und ich musste immer weiterlesen. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.




    :study::study::study::study::study:

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • und endet mit einer Szene mit Simon.

    Dann ist es wohl komplett, denn dieser 1 Teil endet mit Morgan.

    Hallo Hiri,

    hilf mir doch mal bitte: meine englische Originalausgabe umfasst insgesamt 54 Kapitel und ein Nachwort auf insgesamt 700 Seiten. Wie ist das beim 1. Teil der deutschen Ausgabe, endet Kapitel 31 so:

    Nur damit ich weiß, bis wohin ich rezensieren kann und wo ich Gefahr laufe, andere zu spoilern. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Hallo Hiri,

    hilf mir doch mal bitte: meine englische Originalausgabe umfasst insgesamt 54 Kapitel und ein Nachwort auf insgesamt 700 Seiten. Wie ist das beim 1. Teil der deutschen Ausgabe, endet Kapitel 31 so:

    Ja, das passt :)

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Danke :D Wobei ich mich grade frage, wie viele übersetzte Teile es wohl werden bei geplanten 3 Originalbänden :-k Immerhin hat man aus dem 1. Band schon zwei deutsche gemacht. Wie dick werden wohl die beiden weiteren Teile? Naja, mal schauen, ich lese sie ja eh im Original. 8)


    Ich weiß also Dank Deiner Hilfe, dass ich heute den ersten Teil abgeschlossen habe, wobei ich fließend weiterlesen werde, schließlich kann ich nicht mittendrin aufhören. Und mir geht es genauso wie Dir:

    man fühlt sich sofort wohl, erinnert sich gemeinsam und kann sich fallen lassen.

    Das war wie Heimkommen in eine vertraute Welt. :drunken: Wobei ich den Vorteil habe, dass ich die ersten Teile ja vor nicht ganz so langer Zeit gelesen habe und meine Erinnerungen von daher noch ziemlich präsent sind.


    Tad Williams streut die wichtigen Erinnerungen fließend in die Geschichte ein. So wie ich anfangs geschrieben habe: wir erinnern uns gemeinsam mit den Freunden an die alten Zeiten.

    Das macht er wirklich sehr geschickt, so dass die alten Ereignisse immer wieder hochgeholt und kurz präsentiert werden. Da reichen ja oft Andeutungen und es macht im Kopf "pling, stimmt, da war was" :wink:


    Morgan, den Enkel des Königspaares und zukünftigen Thronerben, der seinen Platz in der Welt noch finden muss. Derzeit ist er ein mit sich und der Welt unzufriedener junger Mann, der von seiner Großmutter zu sehr behütet und von seinem Großvater zu oft getadelt wird und sich in der Gesellschaft von Soldaten die Zeit in Wirtshäusern vertreibt.

    Mir scheint, in Morgan hat Tad Williams das männliche Gegenstück zur jungen Miriamele geschaffen. Wild, unorientiert, dickköpfig, stur - wie Pubertiere halt so sind. Wobei Morgan etwas älter ist als die Königin es in der Originalgeschichte war. Und die jungen Trolle sind ein gutes Gegenstück zu Binabik, der ja bereits ein erfahrener Erwachsener war während die beiden Jungen auch erst noch ihren Weg finden müssen. Snenneq passt gut zu Morgan. :loool: Ich bin neugierig, wie die beiden sich entwickeln werden und ob Qina eine größere Rolle spielen wird als es Sisqi durfte.


    Dann gibt es da noch einen zweiten Handlungsstrang, der uns mit der Welt der Hikeda‘ja vertraut macht und uns vor allem Nezeru näher bringt – eine junge Frau, die eine Halbbluttochter des Nornen-Adligen Viyeki und ausgewählte Kriegerin der gefürchteten Königin Utuk’ku ist.

    Hier fand ich das Sequel "The Heart of what was lost" echt hilfreich. Da bekamen die Nornen das erste Mal ein "Gesicht", wurden zu Lebewesen mit Ängsten, Träumen, Hoffnungen und allem, was ein Leben ausmacht. Ohne das Sequel hätte mich manches an diesem Handlungsstrang erstmal überrascht. Ein Frage an Dich, Hiri:



    Tad Williams lässt, wie wir es von ihm gewohnt sind, die Geschichte sich entwickeln.

    Wobei ich den Eindruck habe, dass die Schauplätze schneller wechseln als im ersten Teil der Saga. Das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch, es macht für mich nur gefühlt die Geschichte schneller als ich es beim ersten Teil in Erinnerung hatte. Da hatten ja auch einige moniert, dass es so lange dauern würde bis endlich Schwung in die Geschichte käme. Diese "Klagen" werden hier wohl kaum aufkommen, denke ich.


    Mein Fazit: ich bin begeistert, wie Tad Williams diese "Fortsetzung" nach 30 Jahren weiterführt und wieder mit all seiner Kunst die Welt von Osten Ard vor uns auferstehen lässt. Die Grundzüge für spannende und nervenaufreibende Ereignisse sind gelegt und ich freu mich, sofort weiterlesen zu können.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Die erste Reihe um das sagenumwobene Land Osten Ard ist ja schon eine ganze Weile her, aber Tad Williams hat es geschafft, nach so vielen Jahren einen gelungenen Anschluss zu finden!


    Die Handlung beginnt 30 Jahre nach den Ereignissen aus "Das Geheimnis der großen Schwerter" und auch wenn der Autor im Vorwort schreibt, dass man hier keine Vorkenntnisse braucht und er alles Wesentliche zum Hintergrund eingeflochten hat, wäre es extrem schade, die vorherige Reihe nicht zu lesen!

    So viele Figuren kommen darin vor, die man schon kennt und auch wenn sie teilweise nur nebenbei erwähnt werden, hat man sofort einen Bezug zu ihnen und die Erinnerung, welche tragenden Rollen sie in der "Vorgeschichte" gespielt haben. Deshalb rate ich auf jeden Fall dazu, die Bücher um Osten Ard chronologisch zu lesen, wie ich es unten für euch aufgelistet habe.


    Durch meine Vorkenntnisse ist mir der Einstieg hier sehr leicht gefallen - es war wie ein Nachhause kommen, auch wenn viele der Figuren aus der ersten Reihe mittlerweile ein reifes Alter erreicht haben. Dafür rücken aber ihre Kinder und Enkel nach, die sich neuen Problemen stellen müssen, und davon gibt es nicht wenig:


    - Das Königspaar im Hochhorst sieht sich einer erneuten Gefahr aus dem Hohen Norden gegenüber

    - Der junge Prinz Morgan muss sich nach einer Jugend mit Saufgelagen und Weibergeschichten der schweren Herausforderung stellen, endlich erwachsen zu werden

    - Tiamak, der Gelehrte aus dem Wran, hat ein Rätsel einer alten Schrift zu lösen

    - Die junge Nezeru ist als Opfermutige der Nornen-Königin auf einer gefährlichen Mission unterwegs

    - und im Süden entstehen immer mehr Unruhen durch die Machthaber in Nabban und den kriegerischen Stämmen in den Thrithingen


    Reichlich Konflikte, die Tad Williams gekonnt verstrickt und wunderbar strukturiert aufbaut, so dass man nach und nach immer tiefer in die komplizierten Hintergründe der neuen Ereignisse eintaucht, die nichts gutes verheißen.

    Trotz dem Sammelsurium an Figuren und unterschiedlichen Schauplätzen verweilt der Autor lange genug in den Kapiteln, um beim Lesen ein Gefühl für die Szene entwickeln zu lassen. Hohes Tempo darf man aber nicht erwarten, denn er erzählt mit viel Liebe zum Detail - das mag für manche langwierig wirken, ich empfinde es als lebendig, anschaulich und wirkunsvoll. Grade durch den Rundumblick, was an den verschiedenen Ecken des Kontinents passiert, gibt es auch genügend Abwechslung!


    Neben den bekannten Figuren gibt es auch einige neue Charaktere mit interessanten Eigenschaften, Zielen und Herausforderungen, die mich sehr neugierig machen, wie es in der Fortsetzung mit ihnen weitergeht. An Ideen mangelt es Tad Williams jedenfalls nicht und ich freu mich schon sehr auf den nächsten Band!

    Die vielen Leerseiten vor den Kapiteln finde ich allerdings unnötig, die hätte man sich sparen können. Ansonsten haben sie aber eine wunderschöne Optik von außen, eine übersichtliche Karte von Osten Ard im Inneren und eine ausführliche Liste aller Personen, Orte und Begriffe im Anhang.


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer