Raoul Schrott - Khamsin

  • Zum Autor (lt. Buchinnenseite):
    Raoul Schrott, geboren 1964, lebt heute in Irland. Er veröffentlichte u.a. den Roman Finis Terra (1995), Die Wüste Lop Nor (2000), die Gedichtbände Hotels (1995) und Tropen (1998, FTV Bd. 15142) sowie die Anthologie Die Erfindung der Poesie (1997). Daneben entstanden zahlreiche Essays zu Poesie und Wissenschaft, die er in einem komplementären Verhältnis zueinander sieht, sowie Übersetzungen von babylonischen Texten über Sappho bis Derek Walcott. Zuletzt erschien: Gilgamesh. Epos (2001). Die Bücher von Raoul Schrott erscheinen im Carl Hanser Verlag.


    Zum Inhalt (lt. Buchinnenseite):
    In der Erzählung Khamsin wäre Tekro, nicht mehr als eine lose Ansammlung von Baracken in der Wüste, die Rettung. Aber für den Trupp, der sich auf einen Fußmarsch dorthin aufmacht, sind es 500 Kilometer - über Sanddünen und Kiesebenen, unter nie nachlassender Sonne, mit einem gegenüber der Weite des Horizonts lächerlich geringen Wasservorrat. Für die Männer liegt "der Tod dicht unter der Haut", und die einzige Zuflucht ist das Memorieren der Namen: khamsin, ein Wind aus Süden, der fünfzig Tage anhält, s'hara, der rote Sand von Dünen, der am Schluß fast alle begräbt. - Khamsin ist eine poetische Erkundung der Namen der Wüste und eine Hommage an die Reisenden, die noch an Horizonte stoßen. Der Essay Die Namen der Wüste durchmißt dieses Terrain in Begleitung von Archäologen, die die Jahrtausende alten Wegmarken und Zeichen erkennen.


    Meine Meinung:
    Dieses kleine Büchlein (gerade mal 60 Seiten) ist zweigeteilt und ergibt doch ein ganzes. Einmal die Erzählung Khamsin (Seite 9-27), die über 4 Soldaten der Long Range Desert Group von 1941 berichtet, die sich auf einem Überlebenskamf in der Wüste befinden und im zweiten Teil Die Namen der Wüste (Essay) in dem der Autor anhand von Begriffen (wie z.B. Wüstenglas oder einzelner Dorfnamen etc.) über die achöologische und sprachwissenschaftliche Seite bemüht ist, die Gegend zu beschreiben, in der der erste Teil spielt.
    Sehr viele Infos, aber vieles eben nur bruchstückhaft angesprochen, ist hier mein Eindruck. Ein paar ergänzende Karten für jemanden wie mich, dem eine grafische Darstellung oft beim Verstehen hilft, darüber hätte ich mich gefreut, ist aber nicht im Sinne des Autors, der selbst meiner Meinung nach viel mehr Wert auf die Sprachgeschischte und die poetischen
    Naturbeschreibungen setzt.


    Zusammenfassend war das Buch flüssig zu lesen, erweckt eventuell das Bedüfnis, sich mit dieser Region intensiver zu beschäftigen, lässt mich aber nicht stark beeindruckt zurück. Deshalb 3 Sterne, die ich auf jeden Fall für die Informationen vergeben will.

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    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

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    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

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