Jean E. Pendziwol - Das Licht der Insel/The Lightkeeper's Daughters

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein Roman, der wirklich nahe geht und Emotionen weckt.
  • Kurzmeinung

    jala68
    Ein wunderschönes, teilweise poetisches Buch, das viel zu lange im SuB lag.
  • Elizabeth Livingstone, als Tochter des Leuchtturmwärters auf einer Insel im Lake Superior aufgewachsen, ist inzwischen hochbetagt und verbringt den Abend eines bewegten Lebens in einem kanadischen Altenheim. Ihren Bruder Charles hat sie jahrzehntelang nicht gesehen. Nun erfährt sie, dass er bei einem Bootsunglück auf dem See ertrunken ist.


    Was wollte Charles wohl dort, in der Nähe des Ortes, wo die beiden aufgewachsen sind, auf der Insel, auf der Elizabeth stets ihre Zwillingsschwester Emily beschützt hat, die nicht sprechen konnte, die Nähe anderer Menschen nur schwer ertrug und wunderschöne Naturbilder zeichnete und malte?


    In Morgan, einem rebellischen Teenagermädchen, das beim Graffitisprayen am Zaun des Heims erwischt wurde und ihn deshalb zur Strafe neu streichen muss, findet Elizabeth eine unverhoffte Verbündete bei der Spurensuche in ihrer Vergangenheit und erfährt nach und nach Dinge über sich und ihre Familie, die sie nicht gewusst oder höchstens geahnt hat.


    "Das Licht der Insel" ist ein typischer Familiengeheimnis-Roman. Klassisch ist die Erzählweise auf zwei Zeitebenen, das Auftauchen alter, aufschlussreicher Dokumente, und auch mit dem ungleichen Paar aus einer älteren, aber resoluten Dame und eine aufsässigen Teenager mit rauher Schale und weichem Kern erfindet die Autorin das Rad nicht neu.


    Muss sie auch nicht, schließlich funktioniert das bewährte Erzählschema auch hier: Während Morgan und Elizabeth in der Gegenwart die Puzzleteilchen zusammensuchen, sich dabei natürlich näherkommen und sich gegenseitig helfen, wird auf der zweiten Zeitebene das Aufwachsen der Livingstone-Kinder auf der Leuchtturminsel geschildert, die harte Arbeit, die Einsamkeit vor allem im Winter, wenn der See zufriert, und die nicht immer einfache Dynamik innerhalb der Familie. Ein wenig Romantik darf auch nicht fehlen, als die Kinder erwachsen werden.


    Das liest sich alles nett, flott und spannend, wenn auch nicht frei von Klischees. Versierte Leser ähnlich gearteter Familiengeschichten werden die meisten Twists in der Handlung jedoch wahrscheinlich wie ich schon recht früh vorhersehen können. Ein paar allzu zufällige Zufälle sind ein wenig zuviel des Guten, und die meisten Charaktere hätten ein bisschen mehr Tiefenschärfe vertragen können.


    Für mich eine angenehme Zwischendurchlektüre, die jedoch keinen allzu tiefen Eindruck hinterlassen hat.

  • Schon im Prolog spürt man in jedem Satz, in jedem Wort tiefe Emotionen. JEAN E. PENDZIWOL versteht es wirklich, den Leser auf ruhige Art mit einem ganz besonderen Schicksal zu konfrontieren. Sehr gedacht und gefühlvoll erzählt sie von den Zwillingen Elizabeth und Emily.

    Ich konnte beim Lesen direkt die Einsamkeit spüren, die stürmische Landschaft nahezu riechen und fühlte mich selbst schon ziemlich allein gelassen. Diese Gefühlsebene hat die Autorin meiner Meinung nach hervorragend rausgekitzelt.

    Mich hatte diese Geschichte so sehr in Griff, dass ich das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

    So schön manchmal die Abgeschiedenheit ist, so einsam wird man dann auch. Dieses wird in dem Roman sehr deutlich.

    Über ein paar Ungereimtheiten konnte ich locker hinwegsehen.

    Fazit:

    Ein Roman, der wirklich nahe geht und Emotionen weckt.

    Leser, die gefühlvolle Geschichten mögen, sollten dieses Buch unbedingt lesen.