Christoph Görg - Troubadour: Die Löwenherz-Verschwörung

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Es waren für mich tolle, unterhaltsame Geschichtsstunde, die hoffentlich bald fortgesetzt werden.
  • Kurzmeinung

    Breonna
    Historisch nicht akkurat, aber unterhaltsam und spannend.
  • Inhaltsbeschreibung (Quelle: amazon.de)


    Als Niki Wolff nach einem Sturz von der schneeglatten Burgmauer der Ruine Dürnstein wieder zu sich kommt, befindet er sich noch am selben Ort, aber nicht mehr in der selben Zeit: Der Kalender zeigt Januar 1193. Seine unfreiwillige Begegnung mit dem Mittelalter sorgt für amüsante Irrungen und Wirrungen, verursacht aber auch ernsthafte Komplikationen, die den Lauf der Geschichte verändern könnten. Bald schon steht Niki nicht mehr nur zwischen den Zeiten, sondern auch zwischen zwei Frauen – und zwischen den Herren von Dürnstein und ihrem prominenten Gefangenen, dem englischen König Richard Löwenherz.


    Hat Niki den Verstand verloren? Liegt er im Koma und hat einfach nur einen ungewöhnlich realistischen Traum? Oder ist er tatsächlich durch die Zeit gereist? Eigentlich will Niki nichts wie zurück nach Hause. Stattdessen hat er schon bald alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, dass die Geschichte durch seine Anwesenheit vollkommen aus dem Ruder läuft ...



    Über den Autor (Quelle: amazon.de)


    Christoph Görg, geboren 1968 in Krems (Österreich), hätte gerne Archäologie studiert und wäre gerne Indiana Jones geworden. Tatsächlich studierte er Betriebswirtschaftslehre und wurde Steuerberater.
    Zum Ausgleich schreibt er schon seit vielen Jahren historische Kurzgeschichten. Mit "Troubadour - Die Löwenherz-Verschwörung" legt er nun seinen ersten Roman vor.



    Meine Meinung


    Nachdem Niki auf der Hochzeitsfeier seiner ersten Liebe war (die selbstverständlich jemand anderen geheiratet hat) beschließt er mit einer Flasche Wein auf die Ruine Dürnstein zu wandern, um an dem Platz an dem "alles angefangen hat" es auch zu beenden. Dabei klettert er auf einen Felsen, welcher nicht für Besucher freigegeben ist. Als kurz darauf ein starker Sturm losbricht rutscht Niki aus und stürzt woraufhin er sich ohne Erinnerung an sein bisheriges Leben im Jahr 1193 in Dürnstein befindet.
    Ich finde der Autor hat hier ein insgesamt brillantes Erstlingswerk abgeliefert. Die Charaktere sind allesamt äußerst gut dargestellt und mir fällt tatsächlich keiner ein den ich einfach nur zur Kenntnis genommen habe. Selbst bei unwichtigen Nebencharakteren hatte ich immer relativ schnell eine Meinung ob ich ihn/sie mag oder eben nicht. Die Handlung selbst geht auch relativ flüssig von der Hand, vernachlässigt dabei aber keine Details die einem die Gegend um Krems (wer sich mit österreichischer Geografie nicht so auskennt - das liegt in etwa 70km östlich von Wien). Auch die kurzen Passagen im Krankenhaus werden recht geschickt in die Geschichte mit eingebaut. Die Verknüpfungen zur Gegenwart lassen den Leser allerdings nicht mit Bestimmtheit sagen ob es sich bei der Geschichte um einen Komatraum oder eine tatsächliche Zeitreise gehandelt hat.
    Was mich überrascht hat, war dass die Figuren wesentlich aufgeklärter dargestellt wurden, als man es von dieser Zeit allgemein erwartet hätte. So hätte ich beispielsweise vermutet, dass nach einer erfolgreichen Wiederbelebung (Mund-zu-Mund Beatmung) das ganze Dorf mit Fackeln und Mistgabeln hinter dem Protagonisten her sein müsste - dies kam dann doch etwas anders.
    Weiters hat die Geschichte soweit alles, was eine Geschichte im klassischen Sinne ausmacht. Rache, Komplotte, Sex und die eine oder andere Liebesgeschichte.
    Eben eine dieser Liebesgeschichten ist der einzige Makel den ich dem Buch vorhalten könnte, da sie mir insgesamt doch etwas zu kitschig wurde, wobei wir hier von jammern auf allerhöchstem Niveau sprechen.
    Der Autor gibt weiters am Ende des Buches zu, dass gewisse Dinge nicht ganz den historischen Fakten entsprechen, er diese aber zugunsten einer "besseren" Geschichte abgeändert hat.


    Ansonsten finde ich das Buch wie gesagt rundum gelungen, freue mich bereits auf die Fortsetzung und kann deshalb nur eine Wertung vergeben:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Österreich. Der 19-jährige Niki Wolff setzt am Tag der Hochzeit seiner großen Liebe mit einer Weinflasche ab und macht sich auf den Weg zur Burg Dürnstein, um dort seinen Frust zu ertränken. Doch dazu kommt es nicht mehr, denn er rutscht auf einer glatten Fläche aus und stürzt den Burgberg hinunter. Als er nach einiger Zeit wieder zu sich kommt, findet er sich im Jahr 1193 wieder und muss nun dort erst einmal mit den Gegebenheiten zurechtkommen. Währenddessen sitzt gerade der englische König Richard Löwenherz als Gefangener in der Burg. Niki trifft in der für ihn neuen Zeitrechnung nicht nur Amors Pfeil, sondern er nimmt auch aktiv am Geschehen auf der Burg teil, stiftet so manche Unruhe und steckt bald mitten in einem Komplott. Hat er alles nur geträumt?


    Georg Görg hat mit dem Roman „Troubadour“ einen spannenden und sehr unterhaltsamen Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und rasant, dabei humorvoll und mit einem Augenzwinkern versehen. Die Geschichte spielt sich in zwei Zeitebenen ab, schnell taucht der Leser in die Handlung ein und findet sich mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit wieder. So sehr fesselt die Geschichte, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Der Autor versteht es sehr gut, den Leser mit seiner Geschichte zu unterhalten. Dafür lässt er ihn an einem bildgewaltigen Narrenfest, einem Turnier oder an der Wildschweinjagd teilhaben. Der geschichtliche Hintergrund um die österreichische Burg Dürnstein wurde sehr schön mit der Handlung verknüpft. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind sehr detailliert und geben einen schönen Eindruck des Settings. Ebenso findet sich in diesem Buch alles wieder, was eine Geschichte so lesenswert macht, denn sowohl Intrigen, Verrat und Kämpfe als auch die Liebe kommen hier nicht zu kurz. Mit geschickten Wendungen und einem überraschenden Paukenschlag zum Schluss gibt der Autor dem Leser zudem noch ein grandioses Finale.


    Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und individuell in Szene gesetzt worden. Sie wirken lebendig und authentisch. Der Leser kann seine Sympathien gut aufteilen. Niki ist ein sympathischer junger Mann, der sich sogleich in das Herz des Lesers schleicht. Er besitzt Witz und Charme, ist schlagfertig und sprüht regelrecht vor Abenteuerlust, eine Kombination, der man nur sehr schwer wiederstehen kann. Sein Ausflug von der Gegenwart ins Mittelalter gestaltet sich spannend und ist voller neuer Erfahrungen. Niki als unsichtbarer Schatten zu begleiten weckt den Wunsch, selbst mal eine solche Zeitreise erleben zu dürfen. Engel ist eine junge Frau, die sich zuerst um Niki und seine Blessuren kümmert, ihm dann aber immer näher kommt, je besser sich die beiden kennen. Richard Löwenherz wird so sympathisch und charismatisch dargestellt, wie man ihn sich nach vielen Stunden Geschichtsunterricht immer vorgestellt hat. Auch die anderen Protagonisten bereichern die Handlung durch ihre Episoden und ihre Dialoge und machen sie rund.


    „Troubadour“ ist ein außergewöhnlicher Roman, der Historie, Gegenwart und Fantasy auf besonders schöne und unterhaltsame Weise in sich vereint. Eine ganz neue Art von Abenteuerroman, die auch Leser begeistern kann, die sich sonst nicht für Fantasy und Zeitreisen interessieren. Absolute Leseempfehlung für eine echte Entdeckung!


    Sehr unterhaltsame :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Schon das Cover hat mich sehr angesprochen. Die Farbgebung, der Titel erschienen mir stimmig und haben mich veranlasst. sofort das Buch in die Hand zu nehmen.


    Worüber ich allerdings etwas erstaunt war: Wie geschickt der Autor Historie und Gegenwart verknüpft. Die Lebensgeschichte des Richard Löwenherz wird gekonnt in kleinen Häppchen mit Nikis "Leidensgeschichte" verwoben. Durch den lockerleichten, witzig und pointierten Schreibstil konnte ich nur so durch die Seiten fliegen. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich mit einem Grinsen die Zeitreise verfolgt habe.


    Engeltrud, kurz Engel genannt, erschien mir sehr aufgeweckt und wissbegierig. Zu damaliger Zeit bestimmt nicht einfach.


    Als Minnesänger, oder Troubadour im 12. Jahrhundert stelle ich mir auch nicht einfach vor. Sehr schön beschreibt der Autor die Freundschaft zwischen Niki, Blondel, und Richard Löwenherz.


    Fazit:



    Mit Freude habe ich im Epilog gelesen, dass es eine Fortsetzung geben wird. Na ja, es MUSS unbedingt eine geben.... bei diesem Ende. Schließlich ist alles noch offen, na ja, bis auf die Geschichte mit Richard. Deshalb bin ich schon sehr gespannt, was sich der Autor für Band 2 ausgedacht hat.



    Obwohl einiges Fiktion zu sein scheint, hat mich dieser Roman sehr gut unterhalten. Durch den Wortwitz, die kleinen Pointen, wirkt die Story nicht wie eine geschichtliche Nachhilfestunden, sondern verleitet, immer mehr von Richard Löwenherz wissen zu wollen.


    Es waren für mich tolle, unterhaltsame Geschichtsstunde, die hoffentlich bald fortgesetzt werden.