Michael Wildt: Volk, Volksgemeinschaft, AfD; Verlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung Hamburg 2017 / Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2017 (Lizenzausgabe); 158 Seiten; ISBN: 978-3-7425-0108-0
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. So steht es in der deutschen Verfassung. Doch wer ist das Volk? Unter ordnungspolitischen Gesichtspunkten sind es die Staatsbürger mit eigenen Rechten, Pflichten und Freiheiten. Rechtspopulisten dagegen deuten das Volk als homogene und ethnische Einheit.
Wildt ist Professor für Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Als Historiker blickt er in die deutsche Geschichte und beschreibt den Bedeutungswandel und unterschiedlichen Gebrauch der Worte "Volk" und "Volksgemeinschaft". Ergänzend kommen Erklärungsversuche aus Geschichte, Theologie, Politikwissenschaft sowie Gesellschaft hinzu.
Ohne in Parteipolitik auszuarten wird am Ende der Volksbegriff der Alternative für Deutschland - AfD beleuchtet und sich mit ihm auseinandergesetzt. Deutsche und Weltpolitik wird dazu genauso herangezogen wie politikwissenschaftliches Gedankengut.
Die Herangehensweise Wildt`s mag theoretisch und abstrakt sein und allgemeine Überlegungen beinhalten. "Wir sind das Volk!" - Forderungen wie dies wecken eher sentimentale Erinnerungen und gehören nicht zur Tagesordnung bzw. Tagesaktualität. Mit dem Erstarken völkischen Gedankenguts insbesondere in Ostdeutschland eine solche Diskussion aber sinnvoll, um langfristig Radikalisierung zu vermeiden.
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