Klappentext/ von amazon kopiert:
Von Dinkel-Zwang bis Noten-Klage: Helikopter-Eltern kreisen über ihren Kindern und fliegen ihnen sogar bis in die Uni hinterher. Sie sind ängstlich, ehrgeizig ― und vor allem nervig. Wie sie ihren Kindern und dem Rest der Welt das Leben zur Hölle machen, davon erzählen Lena Greiner und Carola Padtberg in diesem Buch. Eine amüsante Realsatire darüber, wie Kinder vom Säuglings- bis ins Erwachsenenalter von ihren Eltern überwacht werden: ein schonungsloser Frontbericht aus dem Familienleben. Eltern, Kinder, Hebammen, Erzieher, Lehrer, Professoren und Studienberater haben ihre besten Episoden an die Redaktion von SPIEGEL ONLINE gesandt und erzählen, was sie mit übermotivierten Eltern erlebt haben. Spleenig, grotesk ― und leider wahr.
Auf der Rückseite steht außerdem:
" Elterliche Handlungsanweisung am Garderobenfach einer Kita:
Unter 18,5 Grad: Pulli anziehen, ab 22,5 Grad: Sonnenschutzoberteil anlegen. Außentemperaturen sind im Schatten zu messen."
Mit Cartoons von Hauck und Bauer
Einleitung
8 Kapitel von der Schwangerschaft zur Uni:
z.B. Wie normale Menschen in 40 Wochen zu Helikoptern werden
dann
Kinder erzählen: Meine Eltern machen mich zum Therapiefall
Jetzt reden wir: Die besten Eltern der Welt!
Frag den Psychologen: Kindheit mit Heli-Eltern- Paradies oder Problem?
Schlusswort
Ich hätte von dem Buch etwas mehr Rahmung, etwas mehr Einordnung, Versachlichung gewünscht. Das Buch schildert das Thema eher als Weltsicht der AutorInnen und derjenigen, die Fälle eingereicht haben als das es das Thema bespricht. Da hab ich beim EInkauf nicht gründlich genug hingeschaut oder es ist nicht klar beschrieben, dass das kein Sachbuch ist. (Zumindest in meiner Wahrnehmung)
Die beiden "Betroffenen-Kapitel" sind auch eher um sich zu amüsieren und zu erschrecken, wie die Realität aussehen kann. Das letzte Kapitel mit dem Psychologen ist für meinen Geschmack zu platt, das hätte genauso im Spiegel stehen können. Aber immerhin gibt es das Kapitel und es wird zumindest versucht das Thema etwas einzuordnen und zu erklären.
Die einzelnen Kapitel sind immer mit einer kleinen EInleitung versehen, dann kommen reale Fälle. EIn Teil der Fälle sind lustig, lassen einen die Augen verdrehen, Mitleid mit den ErzieherInnen, LehrerInnen etc. empfinden und man gruselt sich, wenn man diesen Menshcen real begegnen müsste. Die armen Kinder.
Ein paar Fälle sind mir aber zu kontextlos. Da macht es für mich schon einen Unterschied ob ich auf dem Land oder in der Stadt wohne und wie die Lebenssituation der Familie ist. Man merkt schon, dass aus einer bildungsintellektuellen Perspektive auf die Fälle geschaut wird. Wenn Eltern ihren Kindern helfen möchten, ist das nicht immer nur ein "Ich trau meinem Kind nix zu" oder ein "ich muss das machen um die beste Note für das Kind zu bekommen" sondern einfach nur der Wunsch dem Kind beistehen zu können.
Das Buch liest sich flüssig weg, man könnte nach den einzelnen Kapiteln eine Pause machen und über das gelesene nachdenken doer einfach den Kopf schütteln, die Augen rollen ob der absurden Fälle und amüsiert (angewidert, traurig, mitleidig je Fall) weiter lesen.
Die Auswahl der Fälle ist breit gestreut und steigert sich in jedem Kapitel von einem leichten Bevormunden zu dem Leben des Leben des Kindes. Da sind Fälle dabei, wo nur ein Therapeut der Mutter/ dem Vater helfen kann wieder ein eigenes Leben zu führen.
Leider fehlt mir eine Erklärung, warum es diese Helikopter gibt. Warum werden das immer mehr, wo ist der Maßstab verrutscht?
Von mir bekommt das Buch gute 3 Sterne.