C. M. Spoerri/Jasmin Romana Welsch - Zwischen Göttern und Monstern

  • Conversion 2 (Zwischen Göttern und Monstern) - C. M. Spoerri & Jasmin Romana Welsch


    Sternensand Verlag
    438 Seiten
    Dystopie
    Band 2 von 2


    Inhalt:
    Ich bin Skya und stamme von der Insel Diés.
    Dieser Satz kam mir bis vor Kurzem ohne Zögern über die Lippen.
    Aber … alles hat sich als einzige Lüge herausgestellt – und die größten Offenbarungen stehen uns noch bevor.
    Was hat es mit den Deimos und Alba auf sich?
    Monster, die zum Töten erschaffen wurden, von Menschen, die Gott spielen? Was ist meine Rolle in dieser fremden Welt, die wir als Rettung angesehen haben und die uns dennoch alle Hoffnung nimmt?
    Ich habe noch keine Antworten auf meine Fragen erhalten, aber ich werde nicht aufgeben, bis ich die Wahrheit kenne.
    Warum ich diesen Monolog führe?
    Weil … Ich weiß nicht, was mit Zero los ist. Ich erkenne ihn nicht wieder.
    Er verändert sich, macht mir Angst.
    Da ist diese Hitze, die ihn innerlich aufzufressen droht, und ich befürchte, dass ich ihn verliere. Ich muss ihm helfen.
    Es gibt immer einen Weg. Immer.
    ~~~~~~~~~~


    Meinung:


    Lang, lang ist’s her, das ich den ersten Teil der Dystopie rund um Skya und Zero gelesen habe.
    Vor Buchstart hatte ich, ehrlich gesagt, ein wenig Angst, dass mir so einiges abhanden gekommen sein könnte.
    Und es ist ja eigentlich nicht üblich, dass man arg auf die vorherigen Bände eingeht, sofern man die Teile nicht unabhängig voneinander lesen kann.


    Aber schon nach den ersten Kapiteln wurden meine Bedenken zerstreut, denn die beiden Autorinnen haben das mit den Einflechten der Informationen zum vorgehenden Band wundervoll gelöst.
    Skya gehört zu den Diés, Zero zu den Nox.
    Zwei ursprünglich verfeindete Gruppen, die sich eine Insel teilen.
    Die Nox erwachen mit dem Mond, die Diés mit der Sonne, weil sie sich zu den Tageszeiten am Wohlsten fühlen.
    Der letzte Stand der Dinge war, dass Skya und Zero zusammen von der Insel geflohen sind und von ihnen fremden Menschen gerettet wurden.


    Man steigt auch direkt wieder turbulent in die Geschichte aus Zeros Sicht ein...
    Wie der Klappentext schon sagt, brennt ein Feuer in ihm und das erlebt und spürt man förmlich.
    Einzig Skya scheint sein Anker zu sein...
    Gelandet sind sie in einer „neuen“, ihnen unbekannten Welt, die von Menschen geleitet und erforscht wird und die auch unglaubliche Gefahren birgt.


    Gleich zu Beginn wird die Bedrohung mit Hilfe von, ich nenne es jetzt mal Zeichnungen, phantasievoll beschrieben.
    Die Monster, mit denen sie es zu tun bekommen, wurden von den Menschen gezüchtet. Und davon gibt es nicht nur eine Art - zumindest laut den Aussagen der Wissenschaftler.


    Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Zero, Skya, Tess und Edean und dieser Perspektivenwechsel birgt Aufregendes, erschafft Spannung und weckt die Neugier, immer wissen zu wollen, was die Anderen jetzt gerade erleben.
    Auch der Schreibstil der beiden Autorinnen ist kaum zu unterscheiden.
    Frisch, leicht zu lesen, mit einem Hauch Humor und gekonnt eingesetzten Beschreibungen der düsteren, zerstörten Umgebung, erschaffen die beiden eine Welt, in der man nicht leben, die man aber unbedingt erleben möchte.


    Sie führen den Leser in menschliche Abgründe und zeigen eine Zukunft auf, die gar nicht mal so unwahrscheinlich ist.
    Und mitten in den Wirbelsturm platzieren sie zwei Liebende, die sich nur gegenseitig retten und der Gefahr trotzen können.


    Der finale Band der Dystopie ist insofern sehr gelungen, da ich zu kaum einer Zeit das Gefühl hatte, zu wissen, was passiert und das ist ganz selten.
    Ich war durchweg begeistert von der Idee der Deimos und Alba - von ihrer Entstehungsgeschichte bis hin zu ihrem Verhalten - denn das ist so eine Sache, die ich niemals in Band 2 erwartet hätte.
    Einzig das Ende habe ich geahnt, das war für mich relativ offensichtlich, wenn es auch in eine andere Richtung hätte gehen können.


    Die Gefühlslage der Protagonisten, ihre Ansichten und Reaktionen sowie ihre Beziehungen untereinander sind wundervoll ausbalanciert - und das bei gleich zwei Autoren so hinzubekommen, grenzt schon fast an Kunst, in meinen Augen.
    Habe ich Zero und Skya in Band eins schon vergöttert, so bekommen sie im zweiten Teil ernsthafte Konkurrenz.
    Und zwar von der rebellischen Tess und dem vorwitzigen Nuke, dessen Geschichte mich sehr berührt hat.


    Wenn ihr also wissen wollt, warum Nukes einziges wertvolles Besitztum eine braune, lederne Handfessel ist, solltet ihr dringend Band 2 lesen.
    Band eins setze ich hier einfach mal voraus.


    Fazit:


    Conversion 2 ist ein Finale, das dem Titel „Zwischen Göttern und Monstern“ alle Ehre macht. Beherrscht von einer dunklen, hoffnungslosen Atmosphäre, die nur hin und wieder Lichtblicke zulässt, findet man sich hier in einer Dystopie wieder, die neue Ideen und alte Ansichten vereint.


    Die Geschichte trumpft mit Spannung, unerwarteten Wendungen und Protagonisten auf, bei denen man gar nicht anders kann als sie ins Herz zu schließen. Mit Skya in der Rolle der Hoffnung und Zero, dem Unberechenbaren, kann ja eigentlich nichts schief gehen.


    Für diesen Pageturner vergebe ich 5 von 5 :bewertung1von5: Sterne.