Corina Bomann - Winterengel

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Sehr schöne Weihnachtsgeschichte fürs Herz. Wohlfühllektüre mit Wendungen für lange Winterabende.
  • Kurzmeinung

    Rapunzel
    lese die Autorin eigentlich ganz gerne, aber dieses Buch trieft vor Klischees und Kitsch
  • 1895 Spiegelberg/Schwabenland. Die 19-jährige Anna Härtel muss nach dem Tod ihres Vaters für ihre schwerkranke Mutter und die 12-jährige Schwester Elisabeth sorgen. Die Familie ist finanziell ruiniert, denn die Glasbläserei ihres Vaters wurde versteigert, und so arbeitet Anna in einem Glasbläserbetrieb im Nachbarort, denn ihr Vater hat ihr die Glashandwerkskunst beigebracht. Um sich einen kleinen Zusatzverdienst zu sichern, fertigt Anna kleine Glasengel in verschiedenen Farben an, die sie auf dem Markt verkauft. Eines Nachts bringt ein Reiter Anna einen Brief der englischen Königin Victoria, die von den Glasengeln begeistert ist und diese für ihren eigenen Weihnachtsbaum haben möchte. Sie lädt Anna ein, sich mit den Engeln und dem Reiter John Evans auf den Weg nach London zu begeben. Doch die Reise hält eine unangenehme Überraschung bereit, denn Anna werden die Engel gestohlen. Mit Hilfe von John macht sich Anna auf die Suche nach den Dieben, lernt England sowie die Liebe kennen und steht eines Tages tatsächlich vor der Queen. Kann sie ihr die Engel überreichen?


    Corina Bomann hat mit ihrem Buch „Winterengel“ ein wunderschönes historisches Märchen vorgelegt, das so warmherzig und so gefühlvoll erzählt ist, dass es genau richtig zur Weihnachtszeit passt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, und obwohl in der Ich-Form verfasst, fühlt der Leser sich mit Beginn der Lektüre sofort in das vergangene Zeitalter zurückversetzt und folgt Anna auf Schritt und Tritt bei ihrem alltäglichen Leben und ihrer abenteuerlichen Reise, wobei ihm auch ihre Gedanken, Sorgen und Gefühle nicht verborgen bleiben. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut, steigert sich dann aber aufgrund von Bomanns besonderer Erzählweise immer weiter. Die Schilderung der damaligen Lebensumstände und auch die beschwerliche Reise wurden von der Autorin ebenfalls sehr lebhaft und glaubhaft dargestellt.


    Die Charaktere sind mit besonderer Liebe zum Detail individuell ausgearbeitet und innerhalb der Handlung in Szene gesetzt worden. Sie wirken lebendig und sehr authentisch und machen es dem Leser sehr leicht, mit ihnen zu fühlen, zu leiden und sich zu freuen. Anna ist noch eine sehr junge Frau, die vom Schicksal schon schwer getroffen wurde. Gleichzeitig muss sie für ihre Lieben eine große Verantwortung übernehmen und als Alleinverdienerin für den Lebensunterhalt sorgen. Sie hat ein gutes und mitfühlendes Herz, und obwohl sie bereits erwachsen wirkt, strahlt sie manchmal auch eine gewisse Naivität aus. Gerade das macht sie besonders liebenswert und geht dem Leser mitten ins Herz. Anna besitzt einen gesunden Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, denn sie lässt sich von Tiefschlägen nicht zum Aufgeben bringen. John Evans ist ein eher ruhiger und verschlossener Mann, der gleichzeitig sehr geheimnisvoll wirkt, vielleicht weil er sogar ein Geheimnis hat. Doch auch er erliegt Annas besonderem Wesen, denn ihre Hingabe und ihre Hartnäckigkeit beeindrucken ihn. Auch die anderen Protagonisten spielen auf die eine oder andere Weise eine wichtige Rolle innerhalb der Geschichte und tragen erheblich zur Handlung bei.


    „Winterengel“ ist ein besonders schönes und besinnliches Weihnachtsmärchen, das den Leser während der Lektüre in eine andere Zeit entführt und den Sinn des Weihnachtsfestes spüren lässt. Sowohl die Liebe als auch die Sorge um andere spielen hier eine erhebliche Rolle und dass man sich auf die wichtigsten Dinge im Leben besinnt. Absolute Leseempfehlung für ein zauberhaftes Buch, das unbedingt gelesen werden sollte!


    Märchenhafte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)


    Corina Bomann, 1974 in Parchim geboren, entdeckte die Welt der Bücher schon recht früh für sich. Als Kind verzierte sie die Exemplare der heimischen Bibliothek mit eigenen „Wachsstift-Illustrationen“, später, als sie das Schreiben erlernt hatte, begann sie, eigene kleine Geschichten zu verfassen. Langeweile in Schule und Bus füllte sie mit viel Fantasie aus, sodass aus kleinen Geschichten bald ganze Romane wurden, die zunächst mehrere Kladdehefte füllten. Die Hefte und eine alte Schreibmaschine wichen nach und nach dem Computer; ihre Geschichten entstiegen den Schubladen und fanden ihre Heimat bei Verlagen. Noch heute lebt Corina Bomann in Mecklenburg und nutzt die traumhafte Ruhe und wunderbare Landschaft, um ihre Romane zu spinnen. In ihrer zweiten Heimat Berlin lässt sie sich dagegen vom Puls der lebendigen Stadt inspirieren.


    Produktinformation (Quelle: Amazon)


    • Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    • Verlag: List Hardcover (13. Oktober 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3471351612
    • ISBN-13: 978-3471351611



    Engel für die Königin


    Annas Vater, der ihr das Glasgießen beigebracht hatte, war viel zu früh verstorben. Ihre Mutter war sehr krank. Nun musste Anna Geld verdienen…


    Mit Wenzel, dem Sohn ihres Chefs verstand sie sich recht gut, aber für das, was er von ihr wollte, nicht gut genug….


    Ihr Chef, Meister Philipps, gestattete ihr, nach Feierabend Glaswaren herzustellen, die sie samstags auf dem Markt verkaufte…


    So kam es, dass ein englischer Lord eines Tages bei ihr solche kleinen Engel kaufte und nicht lange danach mit seinem Diener bei ihr vorsprach…


    Der englischen Königin Viktoria hatten Annas Engel so gut gefallen, dass sie viele davon erwerben wollte. Nur müsste Anna dafür nach England reisen….


    Nach langem Ringen sagte Anna zu und so kam es, dass sie das schlimmste Abenteuer ihres Lebens erlebte…


    Ein guter Bekannter und Freund Ihres Begleiters hatte an der Lösung des entstandenen Problems nicht geringen Anteil…


    Warum musste Anna das Geld verdienen? Was wollte Wenzel von Anna, wozu sie nicht bereit war? Welche Glaswaren stellte Anna nach Feierabend her? Konnte sie diese Sachen auf dem Markt gut verkaufen? Was veranlasste den Lord bei ihr die kleinen Engel zu kaufen? Was wollte er danach von ihr? Wie kam die englische Königin an ihre Engel? Durch den Lord? Was veranlasste Anna, doch nach England zu reisen? Was geschah auf dieser Reise? Was war das schlimmste Abenteuer, das sie erlebte? Inwiefern hatte dieser Bekannte einen Anteil? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung


    Wie alle Bücher von Corina Bomann ließ sich auch dieses sehr leicht und flüssig lesen. Es gab auch keine Fragen nach dem Sinn von Worten oder garganzen Sätzen. In der Geschichte war ich schnell drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Mit Anna war ich überrascht, dass Queen Viktoria ihre Glasengel wollte, und ich war mit ihr entsetzt, als sie das Abenteuer erlebte. Sie tat mir entsetzlich leid. Dass sie letztendlich noch eine frohe Überraschung erlebte hat mich sehr gefreut. Auch wenn sie mit etwas Wehmut verbunden war. Dieses Buch war von Anfang an spannend, es hat mich sehr gut unterhalten und dermaßen gefesselt, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Winterengel hat mir sehr gut gefallen und bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Winterengel, Weihnachtsroman von Corina Bomann, 352 Seiten, erschienen im List Verlag. Ein neuer bezaubernder Weihnachtsroman von Corina Bomann.
    Es beginnt wie im Märchen. 1895, die Halbwaise Anna Härtel muss nach dem Tod ihres geliebten Vaters für ihre kleine Schwester Elisabeth und ihre kranke Mutter sorgen. Da nach dem Tod des Vaters, der sich zu Lebzeiten verspekuliert hatte, nur Schulden übrig waren, musste die familieneigene Glasbläserei verkauft werden. Anna hat vom Vater die Glasbearbeitung gelernt, bei einem Glasmacher im Nachbarort kann sie für das tägliche Brot arbeiten. Nebenbei stellt sie kleine Weihnachtsengel als Christbaumschmuck her, die sich zusätzlich verkaufen lassen. Eines Tages kurz vor Weihnachten als die Not am größten ist erreicht die Härtels ein Brief von Ihrer Majestät Queen Victoria, der Königin von England. Anna soll nach England reisen und Ihrer Majestät ihre Engel vorstellen. Victorias Gemahl , Prinz Albert hat tatsächlich am englischen Hof, den deutschen Brauch des Christbaums eingeführt, den Victoria mit Annas Engel schmücken will. Auf der Reise an den englischen Hof werden Anna die Engel gestohlen. Was Anna erlebt und ob sich am Ende, wie im Märchen, alles zum Guten wendet und ob das arme Mädchen am Ende ihren „Prinzen“ bekommt, es war einmal….
    Die Geschichte ist im personalen Stil, aus der Sicht Annas geschrieben, durch 37 Kapitel, die Kapitelanfänge mit Sternen verziert, leitet die Autorin in einem bildhaften deutlichen Sprache und märchenhaftem Erzählstil , flüssig durch die Geschichte. Ein Winter bzw. Weihnachtsroman sehr passend in die Vorweihnachtszeit. Bomann schaffte es spielend mich in die viktorianische Zeit zu versetzen.
    Den Duft von Punsch und Gewürzen, sowie die schneidende Kälte der verschneiten Landschaft konnte ich geradezu riechen bzw. fühlen. Ich versank tatsächlich in der Geschichte, fühlte und litt mit der Protagonistin. Corina Bomann hat mich mit ihrem Roman regelrecht verzaubert. Die Charaktere waren alle sympathisch und glaubwürdig. Lebendige Dialoge, ein emotionsgeladener aufwühlender Plot, dazu eine Liebesgeschichte, malerische Landschaftsbeschreibungen ziehen den Leser hinein in die Erzählung. Nebenbei erfährt man noch Einiges über britische Weihnachtsbräuche. Spannend berührend, interessant. Wieder ein Buch im gewohnt hervorragenden Stil der Autorin und sicher nicht mein letztes. Dazu von mir 5 Sterne.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Anna Härtels Vater ist Glasmacher und führt seine Tochter in das Handwerk ein. Doch das Geschäft läuft nicht mehr gut, und als er stirbt, hinterlässt er seiner Familie vor allem Schulden. Die Glashütte, die Anna eigentlich übernehmen sollte, muss verkauft werden und Anna verdingt sich als Gehilfin bei einem Glasmacher in der Nachbargemeinde. Nach Feierabend stellt sie dort Glasfiguren, u. a. Engel her, die sie samstags auf dem Markt verkauft. Einige ihrer Engel finden den Weg nach Großbritannien und zu Königin Victoria, die Anna daraufhin an ihren Hof einlädt.


    Für mich ist dies der erste Roman der Autorin, und passt eigentlich gar nicht unbedingt in mein Beuteschema, aber ich mag das Cover und die Leseprobe hat mich angesprochen, und machte mich neugierig auf den Roman. Das Setting gefällt mir gut, ich bin gar nicht weit weg von Annas Heimat aufgewachsen, Annas Handwerk finde ich interessant und das Einbeziehen des britischen Königshauses finde ich originell.


    Die Geschichte spielt in der Adventszeit des Jahres1895, und das merkt man durchaus, die Jahreszeit kommt mit viel Schnee daher, der historische Hintergrund allerdings ist nicht sehr tiefgehend ausgearbeitet, viel über die Zeit erfährt man nicht, es gibt relativ wenige historische Accessoires, ein paar Mal bin ich bei Dialogen oder Beschreibungen darüber gestolpert, ob das tatsächlich in die Zeit passt, so ist z. B. von Elisabeth I. die Rede, zu einer Zeit, als es noch keine zweite gab.


    Anna, die vorher kaum ihre Heimatstadt verlassen hat, hat nicht nur eine abenteuerliche Reise vor sich, die Geschichte entwickelt sich fast zu einem Kriminalroman und wird dadurch ziemlich spannend. Klischees gibt es, genretypisch einige, aber weniger als erwartet.


    Auch die obligatorische Liebesgeschichte spricht mich mehr an als gedacht. Das liegt vor allem daran, dass mir die Protagonisten so sympathisch sind, vor allem Anna, die in Ich-Form erzählt. Sie ist patent und mutig, ihre Familie ist ihr wichtig, sie ist begabt und stolz auf ihre Profession, aber sie ist auch ein Mädchen ihrer Zeit. Nach dem Tod des Vaters ist sie es, die die jüngere Schwester und die kranke Mutter durchbringen muss, und die es sich daher nicht leicht macht, zu entscheiden, ob sie das Wagnis, nach London zu reisen, überhaupt auf sich nehmen soll.


    John Evans, der Bote Viktorias, der Anna auf ihrer Reise begleitet, wirkt ebenfalls schnell sympathisch, ist manchmal aber auch nicht eindeutig einzuordnen. Dass sich zwischen den beiden mehr entwickeln könnte, zeichnet sich schnell ab, bringt aber auch einige, zum Teil allerdings auch vorhersehbare, Überraschungen mit sich – und ruft auch Emotionen beim (wahrscheinlich vorwiegend weiblichen) Leser hervor.


    Der Roman lässt sich sehr gut und zügig lesen, man verliert sich schnell in der Geschichte und legt sie nur ungern aus der Hand. Es handelt sich hier um einen Weihnachtsroman, der gar nicht tiefschürfend sein will, sondern unterhalten soll und dem Leser angenehme Lesestunden bereiten will. Dieses Ziel wird auf jeden Fall erreicht, wer einen schönen Weihnachtsroman sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen – man könnte den Roman aber auch unabhängig vom Fest lesen. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Gläserne Weihnachtsengel


    Der bezaubernde neue Winterroman von Bestsellerautorin Corina Bomann. Für mich war das Lesen wieder einmal ein besonderer Genuss.


    Das Buch spielt im Winter 1895 und handelt von der 19-jährigen Anna. Sie hat ein besonderes Talent, sie fertigt kleine Glasengel an, um sich Geld zu verdienen. Als die Queen, die von ihrem Talent hört, sie zu einem Kaffee einlädt, ändert sich das Leben von Anna...


    Ein schönes Buch - wie immer schreibt die Autorin sehr einfühlsam und hat einen tollen und flüssigen Erzählstil. Dieser Roman passt perfekt für die jetzt kommende Jahreszeit. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin. Auch die Protagonistin in diesem Roman ist wiedereinmal sehr gut gelungen.

  • WEIHNACHTSENGEL FÜR QUEEN VICTORIA
    Das Buch beginnt mit dem Jahr 1895 und den kursiv geschriebenen Erinnerungen einer jungen Frau. Anna Härtel, so der Name, lernte den Beruf einer Glasmacherin im badischen Spiegelberg (tatsächlich existent!), schaute sich alle Tricks und Tipps bei ihrem Lehrmeister, dem eigenen Vater ab. Nun ist sie die Alleinverdienerin und muss sich um ihre kranke Mutter und die minderjährige Schwester Elisabeth kümmern. Sie arbeitet in der Glashütte des Meister Philipps als Hilfskraft. Der Vater war plötzlich gestorben und hinterließ der Familie Schulden. Annas Traum in der eigenen Werkstatt zu arbeiten, zerplatzte wie Seifenblasen. Doch wie in einem Märchen eröffnet sich ihr die Möglichkeit ihre wunderschönen Glasengelchen der englischen Königin Victoria zu präsentieren. Der gutaussehende, angebliche Diener eines Lords soll Anna unbeschadet mit ihren Weihnachtsengeln noch vor dem Fest nach London bringen. Was sie alles erlebt in 37 Kapiteln und auf 345 Seiten ist kurzweilig, abwechslungsreich und schnell gelesen.


    „Winterengel“ wird aus der Sicht Annas, aus der Ich-Perspektive erzählt.
    Corina Bomann gelingt es im Handumdrehen einen in die Geschichte hineinzuziehen. Es ist eine warmherzige, mit viel Gefühl, aber ohne Schmalz geschriebene Story.
    Glas ist Annas Leben, doch nie und nimmer würde sie deshalb Mutter und Schwester im Stich lassen. Das kommt bei allen Erlebnissen, die ihr auf ihrer aufregenden Reise nach England und selbst im dortigen Lande widerfahren, immer wieder durch. Die Hauptperson wurde von der Autorin glaubwürdig, schon ziemlich emanzipiert, selbstbewußt, aufrichtig, aber trotzdem als Kind ihrer Zeit beschrieben. Mit ihr wurde ich schnell warm.


    „Winterengel“ bringt einem eine wunderbare, handwerkliche Tradition, die mit dem Weihnachtsfest engstens verbunden ist, nahe. Es endet natürlich mit einem wohligen „Happy-End“. Auch deshalb eignet sich das Buch hervorragend als Geschenk für die Advents- und Vorweihnachtszeit oder unterm Weihnachtsbaum für junge Mädchen und Frauen.


    Von mir fünf von fünf Sternen für eine unterhaltsame, leichte Lektüre bei der man wunderbar relaxen kann! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Ein Engel ist jemand, den Gott dir ins Leben schickt, unerwartet und unverdient, damit er dir, wenn es ganz dunkel ist, ein paar Sterne anzündet." (Phil Bosmans)
    Es ist ein kalter Winter 1895 in Spiegelberg, als Anna Härtel wieder einmal auf dem Wochenmarkt steht und ihre gläsernen Weihnachtsengel zum Verkauf anbietet. Doch diesmal verkauft sie nichts, im Gegensatz zu vor ein paar Wochen, als zwei Männer ihr einige der Engel abkauften. Das dieser Verkauf allerdings Annas Leben verändern sollte wusste sie da noch nicht. Wie sollte sie nun die Schwester Elisabeth und ihre kranke Mutter versorgen, wenn sie auf dem Markt nichts verkauft? Schließlich war sie nach Vaters Tod diejenige die das Geld verdienen musste, die angefertigten Engel waren ein kleines Zubrot für die Familie, das sie gut gebrauchen konnten. Doch in dieser Nacht hört sie Hufschläge von zwei Reitern, die eine Brief vorbeibringen, ein Brief für Anna von der Queen Victoria, die sie einlädt an den Hof, um ihr ihre Weihnachtsengel zu zeigen. Anna weiß nicht, ob sie diese lange Reise nach England antreten soll und Mutter und ihre Schwester alleine lassen kann. Doch schließlich entscheidet sie sich mit John den Diener seiner Lordschaft nach England zu begleiten, in ihrer Tasche alle Weihnachtsengel, die sie hatte. Das diese Reise aber für Anna zum Abenteuer ihres Lebens wird, hätte sie niemals geahnt.


    Meine Meinung:
    Danke an NetGalley und dem Ullstein Verlag, das ich dieses Buch lesen durfte. Dieses wunderschöne, besinnliche und emotionale weihnachtliche Märchen, spielt im damaligen Schwaben. Das war auch das, was mich ein wenig irritierte, als stand das Spiegelberg zu Baden gehört. Den die Region Spiegelberg/Jux gehörte schon immer zu Württemberg, ein Fehler, den ich aber einer Autorin aus Berlin verzeihe. Dieses Buch hat mich ein wenig an den Film "Die Glasbläserin" und an vergangene Wintertage erinnert, als der Schnee noch meterhoch in unseren Regionen lag. Wie hart dieses Leben zu dieser Zeit für ein junges Mädchen sein kann, das den Broterwerb der Familie verdienen muss, hat Corina Bomann sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist sehr gut, flüssig und außerordentlich bewegend, so das man durch die Seiten fliegt, weil einen das Buch so ergreift. Die Protagonisten gefallen mir sehr gut, dadurch kann ich mich auch gut in Anna, aber auch in John hineinversetzen. So schafft es die Autorin durch dieses Buch bei mir eine winterliche und weihnachtliche Stimmung zu projizieren, wie ich es nur selten erlebte. Deshalb von mir eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::thumleft::santa:

  • Zarte, winterliche Geschichte


    Im Jahr 1895 erreicht die junge Glasmacherin Anna eine scheinbar unglaubliche Nachricht. Die englische Königin möchte sie in England empfangen und ihre Glasengel abkaufen. Kann das sein? Kann sie ihre kleine Schwester und kranke Mutter allein in Deutschland zurücklassen und das Wagnis eingehen?


    Weihnachten ist noch ein wenig hin, daher war ich etwas unsicher, ob das Buch jetzt schon im Herbst überzeugen kann, wenn ich selbst von Weihnachten noch nicht wirklich was wissen will, aber die Autorin schafft es eigentlich immer mich zu überzeugen – so auch dieses Mal. Ihre Geschichten verzaubern mich und lassen mich den Alltag einen Moment vergessen. Und auch meinen kritischen Blick, denn vor und nach dem Lesen muss man sich schon fragen, wie realistisch es sein mag, dass die englische Königin ausgerechnet eine arme, deutsche Glasmacherin nach England einlädt…diese Vorbehalte habe ich jedoch beim Lesen zur Seite geschoben und mich völlig in die liebevoll geschriebene Geschichte fallen lassen.
    Anna ist eine nette junge Frau mit der man mitfiebert, man wünscht ihr nur das Beste und auch ihr Begleiter macht einen guten, wenn auch etwas distanzierten Eindruck. Die Glasmacherei ist interessant und nachvollziehbar geschildert. Die Frage im Vorfeld, was dann noch im Buch weiter geschehen soll, hat sich schnell geklärt und ich fand es auch ein recht spannend. Spätestens, als alles verloren scheint, konnte ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. Natürlich war manches etwas sehr vom Zufall bestimmt, aber bei der Geschichte hatte mich das nicht wirklich gestört. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und gut zu lesen, aber verglichen mit „Winterblüte“ muss ich feststellen, dass diese Geschichte etwas weniger überzeugend ist – trotzdem empfehle ich es gerne weiter!

  • Mein Fazit:


    Der Roman wurde von vielen Seiten positiv bewertet. Und da er bei uns in der Bibo zur Verfügung stand, habe ich ihn mir dieses Jahr als Weihnachtslektüre ausgesucht.


    Corina Bomann ist durchaus eine gute Autorin. Auch diese Geschichte um die arme, aber dennoch sehr aufrechte Anna Härtel hat mir gefallen, wenn auch nicht so enthusiastisch wie einige sich ausgedrückt haben. Anna Härtel kennt ihren Platz und sie weiß, wohin ihr Herz gehört – nämlich zur Familie. Die Mutter ist schwer an Rheuma erkrankt und kann zum Familieneinkommen nichts beitragen. Die 12jährige Elisabeth besucht noch die Schule und das ist Anna auch wichtig, dass sie die schulische Ausbildung weiterführt. Einzig an Anna liegt es, für das tägliche Brot und das Dach über dem Kopf zu sorgen und sie stellt alles hinten an. Nur die Glasmacherei kann sie nicht ganz aufgeben. In ihrer spärlichen Freizeit stellt sie Glasengel her, die nun im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen.


    Königin Victoria wurde durch einen Lord Sandhurst auf die Glasengel aufmerksam. Ein Jahr zuvor hatte dieser sie auf dem Weihnachtsmarkt von Anna erstanden. Die Königin lässt jedes Jahr den Weihnachtsbaum im königlichen Palast neu schmücken und eben in diesem Jahr plante sie die Glasengel. Doch es gab auch Neider und während der Reise nach Großbritannien erlebte Anna haarsträubende Abenteuer und viele dunkle Momente, wo sie sich um die Zukunft ihrer Familie fürchtete. Auch eine aufkeimende Liebe wird von vielen Verwirrungen und Missverständnissen begleitet.


    Anna muss man einfach ins Herz schließen. Wie sehr sie sich um ihre Familie sorgte, und ihre Engel hütete. Und doch wird ihr übel mitgespielt und die Audienz bei der Königin bleibt lange ungewiss. Während ich sie bei der abenteuerliche Reise begleitete und sie ihre Geschichte erzählte, fand ich die ständigen Wiederholungen ihres Standes an manchen Stellen überflüssig. Spätestens nach 100 Seiten wusste ich, wie es um Anna stand.


    Ihre Eindrücke von der Reise und der Landschaft waren sehr interessant und gaben ein paar Einblicke in die damaligen Reise-Möglichkeit und wie beschwerlich das alles damals war! Und es ist in der Tat eine sehr abenteuerliche Reise, die an manchen Stellen ein bisschen zu dick aufgetragen wirkt. Gelegentlich fragte ich mich, was denn noch alles geschehen soll? Das arme Kind! Insgesamt gesehen ist es jedoch eine berührende Geschichte mit ein bisschen weihnachtlicher Magie. Wirklich mitreißen konnte es mich jedoch nicht, daher gibt es auch nur vier Sterne.

  • Als Anna Vater starb, brach nicht nur ihr Herz sondern auch ihre Existenzgrundlage. Denn die Glashütte, in der sie zusammen mit ihrem Vater gearbeitet hatte musste geschlossen werden. Um sich über Wasser zu halten verkauft Anna nun selbstgemachte Glasengel, die sie in einer benachbarten Werkstatt herstellen darf. Als sie eines Tages eine Einladung der englischen Königin bekommt, die gerne ihre Engel sehen und kaufen würde, denkt Anna an einen schlechten Scherz. Doch dann taucht der englische Bote mit den silbergrauen Augen auf und Anna begibt sich mit ihm auf die Reise ins ferne England. Doch als plötzlich ihre Engel gestohlen werden, bricht für sie eine Welt zusammen. Muss sie nun unverrichteter Dinge wieder nach Hause zurückkehren? Doch wie durch ein Wunder wendet sich das Blatt, aber nicht nur in Bezug auf die Glasengel...


    Ich habe schon mehrere Bücher von Corina Bomann gelesen, aber die Weihnachtsbücher gefallen mir am besten von ihr. So auch "Winterengel".


    Die Geschichte um Anna und ihre Weihnachtsengel ist für mich das bisher beste Buch der Autorin. Es hat etwas märchenhaftes an sich und ist gleichzeitig emotional, aber nicht zu kitschig und auch ein klein wenig spannend (ich finde man fiebert richtig mit Anna mit). Zudem fand ich es einfach unglaublich einstimmend auf Weihnachten. Das Vertrauen das Anna in mehr oder weniger fremde Menschen gelegt hat und die dann ihr Leben komplett ändern fand ich super schön und ich musste mir zum Ende hin tatsächlich ein paar Tränchen verdrücken. Die Beschreibungen der Herstellung der Glasengel fand ich interessant, da ich mir bisher nie Gedanken um die Arbeiten mit Glas gemacht habe. Schön fand ich auch, dass es eine Liebesgeschichte gab, die aber nicht im Vordergrund stand. Das Ganze Buch über stand Anna und ihre Entwicklung im Mittelpunkt und auch die Familie kam nicht zu kurz.


    Oftmals habe ich die Längen der anderen Bücher der Autorin bemängelt, die gab es bei diesem Buch hier so gar nicht und ich kann es nur gänzlich empfehlen. Nicht nur für die Vorweihnachtszeit, sondern allgemein. Wobei es schon eher ein Winterbuch ist und keins das man im Sommer lesen sollte. Denn ich glaube der Zauber des Buches wirkt im Winter einfach viel mehr. :-)