Die Salzfelder bei Guérande sind eine urtümliche, ungewöhnliche Landschaft. Dort wird mit seit Jahrhunderten praktisch unveränderten Methoden Meersalz gewonnen, insbesondere das berühmte, unter Feinschmeckern höchst begehrte „Fleur de Sel“. Dort streift Commissaire Georges Dupin eines Abends umher und wird plötzlich aus dem Hinterhalt angeschossen.
Dupin hat sich nicht zufällig in der Saline aufgehalten. Eine befreundete Journalistin hat ihm den Tip gegeben, sich dort einmal etwas genauer umzusehen und insbesondere auf blaue Fässer zu achten.
Blaue Fässer hat er nicht erspähen können, aber schon nach den Schüssen ist sonnenklar, dass in dieser idyllischen Gegend irgendetwas ganz und gar nicht idyllisch ist, und dann gibt es auch noch einen Todesfall, bei dem es garantiert auch nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.
Die lokale Polizei ist zunächst nicht sehr erbaut darüber, dass ein fremder Beamter mitmischen will, doch die Leiterin der Untersuchungen merkt recht bald, dass sie mit Dupin einen wertvollen Verbündeten hat, und ausnahmsweise ist selbst Dupins ungeliebter Vorgesetzter damit einverstanden, dass der Kollege mit den unorthodoxen Methoden in dem medienwirksamen Fall auswärts ermittelt.
Der dritte Band der Bretagne-Krimireihe ist Dupins bislang bestes Abenteuer. Man hat den Eindruck, dass der Autor sich warmgeschrieben hat – die Beschreibungen sind nicht mehr so hölzern wie früher, die Dialoge wirken echt und die Charaktere deutlich runder, und wenn Dupin von der landschaftlichen Schönheit und den kulinarischen Highlights der Bretagne schwärmt, klingt er auch nicht mehr wie ein sprechender Reiseführer.
Die Ermittlungen im Milieu der Salzherstellung sind spannend und voller Verwicklungen, und nebenbei gibt es noch ein paar interessante Dinge über dieses uralte Metier zu lernen. Ein wirklich guter Fall für Commissaire Dupin, der nun endgültig in der Bretagne angekommen ist und sich dort zu Hause fühlt.