Weltuntergang (beziehungsweise Untergang des ganzen Universums/Existenz) - warum?

  • In vielen Fantasy/Scifi-Geschichten muss der Held gegen eine dunkle Bedrohung kämpfen, die die Welt vernichten will. Diese Art von Story dürfte so ziemlich jedem bekannt sein.



    Was ich mich aber schon immer gefragt habe, was hat ein Bösewicht vom Untergang der Welt? Ich meine: Klar Weltherrschaft ist schon ein erstrebenswertes Ziel. Keine Gedanken mehr an die Rente, für immer ausgesorgt und Jungfrauen bis zum Abwinken. Der komplette Untergang ist aber gleich was ganz anderes. Danach kommt ja nichts mehr.
    Thanos aus dem MCU ist in den Tod (weibliche Erscheinung) verliebt und will das Universum auslöschen, um eben besagten Tod für sich zu gewinnen.
    Im >Rad der Zeit Zyklus< geht es aber letztlich auch irgendwie um den Untergang der Welt. Was hat der Antagonist aber davon, wenn hinterher alles weg ist.
    Im >Schwert der Wahrheit Zyklus< will der böse Zauberer Rahl die Schwelle zur Unterwelt öffnen und damit die Welt vernichten.



    Die Geschichten sind an und für sich toll. Ich frage mich halt nur manchmal, WARUM?

  • Ich weiß nicht genau, wie tiefschürfend Du die Antwort(en) haben willst, oder ob Folgendes eher ganz an dem vorbeigeht, was Du hier suchst?!


    Vielleicht steht am Anfang ein natürlicher Prozess, eine stets gemachte Erfahrung (man denke an Altersprozesse, Tod als Erfahrung etc, Abnützung etc). Diese wurde dann übertragen auf das Universum, den Kosmos. Eine gewisse Idee der "Abnutzung" oder Entwertung, der Abnahme?!


    "Historisch" gesehen denke ich mal, dass die Vorstellung eines "Weltuntergangs", einer "Apokalypse", die Menschheit in grossen Teilen begleitet hat. Es gebe, so meinte man, Zeichen, dass "alles den Bach runtergeht". Vielleicht ist es ein verständlicher Prozess, dahinter dann eine Personifizierung zu sehen, wie es zB Götter von dieser oder jener Naturgewalt in verschiedenen Mythologien waren/sind?


    Nun denkst Du vielleicht an die literarischen Verarbeitungen...

  • Primär ging es mir auch daraum, ob nur mir das so auffällt und ob nur ich solche Gedankengänge habe.


    Letztlich geht es um die Glaubwürdigkeit einer Geschichte. Bei kleineren Plothols wird das Buch fast immer zerrissen. Hier handelt es sich doch eigentlich um ein recht großes Plothole ... oder nicht?
    Gerade diese Glaubwürdigkeit fehlt aber imho, wenn es auf einen kompletten Weltuntergang hinaus läuft.

  • Nein, es geht nicht nur dir so. Auch ich hatte mir vor einiger Zeit schon Gedanken gemacht. Genauso könntest du aber auch fragen, warum Soziopathen so handeln, wie sie es tun. Klar, dahinter steht allgemein die Unter-/Fehlentwicklung oder Verletzung des Frontallappens, aber letztendlich ist das nur ein Aspekt des Ganzen. Manchmal ist die Antwort: Einfach weil sie es können und sie alles andere nicht berührt.


    Letztendlich wird der Gedanke eines Zerstörers oft rein in der Freude des Zerstörens liegen. Wenn er die Welt, die Galaxie oder sogar ein ganzes Universum auslöscht, ist das nichts anderes als eine Demonstration der Macht - etwas für das Selbstwertgefühl. Nenn es ruhig Gotteskomplex. Der eine ist eben zufrieden, wenn er erschafft, der andere, wenn er zerstören kann. Vielleicht liebt er die Ruhe oder zehrt sogar von den dadurch verlorenen Seelen. Aber manchmal gibt es keinen Grund. Derjenige hat gerade Lust dazu und entwickelt mit einem gewissen Ehrgeiz die Pläne, die es zur Umsetzung des Ganzen braucht. Ist doch schön, wenn Pläne funktionieren :twisted:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein