Marc Kemper - Schmerzflimmern

  • Wir rennen unserem unvermeidbaren Ende entgegen.
    Manche schneller als andere, viele sogar mit offenen Armen. Doch wie würden wir uns wohl verhalten, wenn wir exakt voraussehen könnten, wann, wo und wie jeder einmal stirbt? Gregor, ein junger Rettungssanitäter, muss mit genau diesem Wissen leben. Allgegenwärtige Visionen skurrilster Todesszenarien lassen ihn zynisch und teilnahmslos durch das Leben gehen, ehe eine verblüffende Begegnung nicht nur seine Perspektive, sondern auch den Verlauf seines eigenen Lebens verändert ...
    "Schmerzflimmern" ist eine lebensverneinende Mystery-Komödie, der es definitiv nicht an Sarkasmus und Wortwitz mangelt. Der Tod, als ultimative Unannehmlichkeit im sonst so tristen Tagesablauf, tritt dabei in all seinen Facetten auf - er amüsiert, erschreckt, verstört und animiert zum Blick in das eigene Innere. (Klappentext)


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    Dieser Roman hat mich wirklich überrascht, erwartete ich mir auf diesen gerade mal 175 Seiten bloß eine kleine schwarzkomödiantische Geschichte aus der Sicht eines Sanis. Doch auf diesen wenigen Seiten entwickelt sich aus einem Roman über einen Sani, der bei Berührung den Tod des jeweiligen sieht, ein packender Thriller mit überraschender Wendung. Auch eine Liebesgeschichte ist enthalten die jedoch, zu meiner Freude, alles andere als kitschig und gestelzt daherkommt.


    Der Autor besitzt auf jeden Fall einen Batzen morbiden und schwarzen Humor und eine ausgeprägte sarkastische Ader. Beides durchzieht die Story von Anfang bis Ende und ließ mich nicht nur einmal laut auflachen. Doch sollte man bedenken, dass in jedem Scherz auch ein Fünkchen Wahrheit steckt und manchmal sprach mir der Autor bei so manchen Passagen aus der Seele.
    Gregor, der Hauptprotagonist, hat nämlich auch durchaus tiefsinnige Gedanken, welche einen selbst zum Nachdenken anregen. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft und die Story packend und alles andere als 08/15.


    Fazit:
    Der Autor konnte mich wirklich überraschen, denn dieses Büchlein enthält nicht nur eine skurrile, schwarzhumorige Geschichte und morbiden Humor, sondern auch einen fesselnden Thriller und Passagen die zum Nachdenken anregen. Man bewegt sich hier zwischen lachen, zustimmenden Nicken und gespannten Nägelkauen - nicht unbedingt immer in dieser Reihenfolge.
    Für alle die morbiden und schwarzen Humor zu schätzen wissen, eine klare Leseempfehlung. Tja, und der Autor bleibt nun auf jeden Fall auf meinem Radar. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone


    P.S.: hoffe ich hab dieses Buch in die richtige Kategorie gestellt :-?

    Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können. (Zsa Zsa Gabor)
    :twisted:

  • P.S.: hoffe ich hab dieses Buch in die richtige Kategorie gestellt

    Deine Rezension liest sich zumindest so, als ob diese Kategorie genauso passt wie Krimi oder Roman, also scheint es doch zu passen :wink: Und Deine Rezension liest sich als ob man jede Menge Spaß bei diesem Buch hat und noch viel mehr. Ich hab es mal auf meine Wunschliste gesetzt. :)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • @Squirrel
    Puhh, ok. Falls du während des Lesens den Eindruck erhältst es passt so gar ned, dann einfach verschieben bitte :wink:

    Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können. (Zsa Zsa Gabor)
    :twisted:

  • Gregor hat eine besondere Fähigkeit. Wenn er Menschen berührt, kann er live dabei sein wie sie sterben. Das ist ein wahrer Fluch, denn wer kann und möchte mit jemandem zusammensein, bei der er bei jeder Berührung den Tod der Person sieht? Die Geschichte fand ich klasse, das war mal etwas ganz anderes. Besonders hat mich der Humor des Autoren angesprochen, ich habe echt gelacht beim Lesen. Man muss allerdings schwarzen Humor mögen ;-)

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)