Andreas Beerlage - Wolfsfährten. Alles über die Rückkehr der grauen Jäger

  • Klappentext:


    Ist in Deutschland Platz für Wölfe?


    Der Wolf ist ein hoch anpassungsfähiges Wildtier. Er lebt mit seiner Familie in Wald oder Wüste, Steppe oder Sumpf, bei extremer Hitze oder großer Kälte. Seine Beute tötet er mit einem gezielten "Drosselbiss", bis zu zehn Kilogramm Fleisch verdrückt er bei einer Mahlzeit.


    Mindestens 100 Jahre lang galt er bei uns als ausgerottet. Seine jetzige Rückkehr nach Deutschland polarisieert: Die mittlerweile rund 400 wilden Tiere stoßen auf ein geteiltes Echo in Gesellschaft und Politik.


    Andreas Beerlage nähert sich dem Thema aus vilefältigen Perspektiven. Er bringt mit diesem Buch Wolfshasser und Wolfskuschler zu einer zielführenden Diskussion darüber, wie Natur und Widnis in unser Leben integrierbar sind.


    Eigene Beurteilung:


    „Der Wolf ist ein Killer“ – „Der Wolf lebt in jedem von uns“ – „Der Wolf ist ein Garant für ein ausge-glichenes natürliches Gleichgewicht“ – „Der Wolf wird heimlich in Lastwagen über die Grenzen gebracht“. Der Wolf gehört zu den Tieren, der die Gemüter spaltet und das nicht nur in Deutschland. Ob als Monster bei den Gebrüdern Grimm oder als Heilsvermittler in vielen animistischen Kulturen und ihren Nachfolgern in den New-Age-Bewegungen, er wird gefürchtet, gehasst, geliebt und verehrt.


    Ruhe in diese Diskussion zu bringen kann man Andreas Beerlage in seinem Buch zur Situation des Wolfs in Europa und insbesondere in Deutschland nicht unbedingt vorwerfen. In einem sehr – manchmal vielleicht zu – launischen Ton betrachtet er die Argumente der Wolfshasser und der Wolfsfans – und vor allen Dingen auch die sehr inkonsequente und uneinheitliche behördliche Behandlung des Themas der „Problemwölfe“ in der föderalen Struktur Deutschlands.


    Aus verschiedenen Gründen schlägt er sich dabei tendenziell auf die Seite der Schäfer, die am Meisten unter den neu nach Deutschland kommenden Graupelzen zu leiden haben und die je nach Bundesland sehr unterschiedlich von den Behörden in Bezug auf Vorschriften und Entschädigungen behandelt werden. Trotzdem plädiert Beerlage für einen ruhigeren Ton, mehr Verständnis und auch Rücksicht.


    Eine sehr ausgewogene – und auch sehr persönlich gefärbte – Betrachtung der Neu- bzw. Wiederzuwanderung von Wölfen in Deutschland, die dabei den Menschen wesentlich näher zu kommen scheinen, als jemals zuvor in der Geschichte. Für beide Seiten der Diskussion über „Dulden“ und „Abschießen“ voller wichtiger Diskussionsbeiträge und ein Plädoyer für einen wissensgeleiteten Umgang nicht nur mit dem Wolf, sondern auch mit denen, die im Positiven wie im Negativen Erfahrungen mit ihm machen konnten bzw. mussten.