Jan Zweyer - Ein Königreich von kurzer Dauer

  • Klappentext:


    Familienfehden, Liebe und Leid während
    der Wirren der Reformation


    Anno 1531: Die von Lindens gehören zu den angesehensten Handelsfamilien Hattingens. Doch bereiten dem Patriarchen Jorge seine Söhne Kopfzerbrechen: Linhardt bekommt die Probleme der Niederlassung in Lübeck nicht in den Griff, Hinrick ist zwar blitzgescheit, hat aber keinerlei kaufmännische Ambitionen. Genauso wenig wie Lukas, der sogar mit seinem Vater bricht, um Instrumentenbauer in Münster zu werden. Dort reißen gerade die Wiedertäufer die Herrschaft an sich. Ungewollt steht Lukas bald im Zentrum der Auseiandersetzungen ...


    Jan Zweyer erzählt die große Historiensaga
    Das Haus der grauen Mönche
    in der zeiten Generation weiter.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:




    1531 – wieder entspinnt sich eine Geschichte zwischen Lübeck und Hattingen, als die nächste Generation der Familie der von Lindens dabei ist, das Heft zu übernehmen. Jorge von Linden hat in Hattingen nun drei Söhne, die er alle gerne als Nachfolger in seinem Kaufmannskontor sehen würde. Aber Hinrick, der Älteste, zeigt wenig Neigung zur Mathematik, wenn er auch außer Rechenbüchern jedem Buch hinterher rennt. Und so findet man ihn öfter in der Bibliothek eines nahe gelegenen Klosters als in der väterliche Dornse. Durch die Notwendigkeit, auch in Lübeck einen ständigen Vertreter zu haben unter der Regie des Hanseverbundes ist Jorges Sohn Linhardt dort unabkömmlich, während die Interessen Lukas‘, des letzten Sohns in eine ganz andere Richtung gehen – was ihn schließlich nach Münster führen soll.


    Als dort dann die Wiedertäufer in die Stadt kommen und diese mehr oder minder übernehmen wird die Situation nicht nur für Lukas, sondern für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt, lebensbedrohlich, insbesondere als die Wiedertäufer ihren Anführer Jan van Leiden nicht nur zum König der Stadt, sondern sogar zur Reinkarnation von König David ausrufen und dieser beginnt aus der Stadt einen radikal-religiösen Stadtstaat zu machen.


    Ein einem Glossar folgenden Nachwort kann man entnehmen, welche der beschriebenen Ereignisse in diesem Buch historisch sind und welche eher fiktiv. Das ist – genau wie das Glossar – auf jeden Fall hilfreich. Im Großen und Ganzen lässt sich die Erzählung flüssig und mit Genuß lesen, allerdings finden sich im letzten Abschnitt einige Passagen, in denen eigentlich ziemlich dramatische Ereignisse, die zuvor mehr Text bekommen haben nun deutlich „ökonomischer“ – und ziemlich nüchtern - erzählt werden, was schon eine gewissen stilistischen Bruch im Erzählfluß darstellt. Schade – aber davon abgesehen gute – und auch lehrreiche – Unterhaltung. :study: