Dan Walsh - Das letzte Manuskript / The Discovery

  • Die Geschichte beginnt mit der Testamentseröffnung nach dem Tod des berühmten Schriftstellers Gerard Wagner. Seine ganze Familie hat sich in Charleston versammelt, um über das Erbe informiert zu werden. Bis auf die Enkelin Marilyn sind alle höchst erfreut über die enormen Reichtümern, die ihnen hinterlassen wurden. Zukünftig hat die ganze Familie finanziell ausgesorgt, da ihr auch die laufenden Tantiemen zustehen werden. Aber Marilyn hat schon immer ein Geheimnis im Leben ihres Großvaters vermutet, da sich der Stammbaum über ihn hinaus nicht fortsetzen lässt. Sie hat erwartet, dass er mit seinem Testament dieses Rätsel lösen wird. Nun ist sie enttäuscht, da die Unterlagen nichts Diesbezügliches enthalten.


    Erzählt wird aus Michaels Sicht, der als Enkel Gerards Haus geerbt hat. Er will mit seiner Frau Jenn kurzfristig von Orlando dorthin umsiedeln. Dort möchte er nun, mit dem notwendigen finanziellen Polster ausgestattet, seinem Traum von der eigenen Schriftstellerkarriere nachgehen. Die Verwandtschaft rät ihm, doch mit einer Biographie über seinen bekannten Großvater zu beginnen.


    Dann kontaktiert ihn auch der Agent seines Großvaters und bietet ihm einen Buchvertrag an, wenn er über das geheime Leben seines Großvaters schreibt. Er geht davon aus, dass er als Enkel hierzu sicher einiges weiß oder recherchieren kann. Noch unschlüssig macht sich Michael im Haus schon mal auf die Suche nach alten Unterlagen und wird prompt fündig. Ihm fällt ein unveröffentlichtes Manuskript in die Hand und ein Brief an ihn selbst. Sofort beginnt er mit der Lektüre des Buches. Es handelt von dem deutschen Abwehragenten Ben, der heimlich in Amerika an Land gegangen ist und dort Claire kennenlernt.


    Sehr gut gefallen, hat mir die „Buch im Buch“ Geschichte. Ich bin ja Fan von Erzählungen, in denen selber Autoren und ihre Bücher vorkommen.
    Die Auflösung war schon früh vorhersehbar, das hat den Lesegenuss ein wenig geschmälert. Ben und Claire sind sehr sympathische Figuren, die einem ans Herz wachsen. Auch die weiteren Nebenfiguren sind interessant und können überzeugen, besonders Claires Eltern und auch der FBI-Agent Victor Hammond. Fesselnd war für mich, den Zweiten Weltkrieg aus den Augen von Amerikanern im eigenen Land zu erleben. Aus dieser Perspektive wusste ich bislang wenig über die Situation damals. Das Ende ist spannend und rasant, alle Geheimnisse werden aufgeklärt.


    Im Buch „Das letzte Manuskript“ von Dan Walsh fließen Spannungsroman und romantische Liebesgeschichte wunderbar zusammen. Zwei verwobene Liebesgeschichten in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Sehr gut kenntlich gemacht durch unterschiedliche Überschriften und Aufmachungen. So fällt die Orientierung jederzeit leicht.


    Der Glaube an Gott und das Gebet sind im Buch „Das letzte Manuskript“ von Dan Walsh ganz natürlich und nicht überbetont in die Geschichte eingeflochten worden. Das Buch regt zum Nachdenken an und hat gute Aussagen zu den Themen Liebe, Vertrauen, Schuld und Lüge. Es ist ein Beispiel für Aufopferung und Hingabe.


    Fazit: Eine gute Verbindung aus Spannungs- und Liebesroman.


    4 von 5 Punkten