Simona Ahrnstedt - Alles oder nichts / En enda risk

  • Klappentext:
    Ambra ist eine erfolgreiche Journalistin auf der Suche nach einer heißen Story. Tom ein ehemaliger Elitesoldat, dem Schreckliches zugestoßen ist. Ambra muss an den Ort zurückkehren, an dem sie niemals wieder sein wollte. Tom versucht hier, sich ins Leben zurück zu kämpfen.


    In Kiruna, im Norden Schwedens, wo klirrende Kälte und ewige Dunkelheit herrschen, begegnen sich zwei Menschen, die auf der Flucht vor ihrer eigenen Vergangenheit sind. Zwei Menschen, die tiefe Wunden tragen. Und niemandem vertrauen. Zwei Menschen, die von der Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrscht, überwältigt werden. Es kommt ihnen falsch vor. Und doch so beängstigend richtig. Aber können sie einander wirklich heilen? Oder wird ihre Liebe sie ein für alle Mal zerstören?


    Meine Meinung:
    Meiner Ansicht nach hat Band 3 nur noch ganz am Rande mit der Trilogie zu tun und ich verstehe nicht so recht, warum die Autorin diese Trilogie so aufgebaut hat. Die drei Geschwister (Natalia, Alexander und Peter De La Grip) wurden in Band 1 und 2 abgehandelt und Hauptperson ist dieses Mal der beste Freund von David Hammar (Ehemann von Natalia), der Elitesoldat Tom, der auch im zweiten Band eine Rolle spielte. Die Geschwister De La Grip bekommen kurze Gastauftritte, wohl um den Bezug zur Trilogie herzustellen.


    Die Sprecherin, Vera Teltz, macht ihre Sache gewohnt gut. Sie hat eine angenehme Art zu lesen und haucht den Figuren Leben ein.


    Ambra ist eine gestandene Journalistin, die in ihrer Kindheit schweren Misshandlungen ausgesetzt war. Nach und nach erfahren wir ihre gesamte Geschichte. Sie schafft es in diesem Buch über sich hinaus zu wachsen, verhält sich zwischendurch aber recht dilettantisch, was ihre Arbeit betrifft. Ich habe mich doch ab und an gewundert, wieso sie gewisse Dinge, die passieren mussten, nicht vorher gesehen hat. Ich kann hier, ohne zu spoilern nicht näher darauf eingehen, aber wenn man etwas auf dem dienstlichen Rechner speichert, dann muss man wohl davon ausgehen, dass es auch dienstlich verwendet wird.


    Tom schleppt jede Menge Probleme mit sich herum und lebt diese auch aus. Der Leser bekommt einen guten Einblick in seine psychische Verfassung und ich muss gestehen, dass er mir wirklich leid tat. Tom hat kein einfaches Leben. Umso mehr hat es mich für ihn gefreut, dass er mit Ambra eine Person gefunden hat, die ihn so annehmen kann, wie er ist.


    Der Einstieg in die Geschichte hat mir ein bisschen Mühe bereitet, da ich keinerlei Emotionen für die Figuren hatte. Normalerweise erwartet man im dritten Band einer Trilogie, lieb gewonnene Figuren erneut zu treffen und zu begleiten. Hier musste ich erst eine Beziehung zu Ambra und Tom aufbauen. Nachdem ich das geschafft hatte, gefiel mir die Geschichte ganz gut. Sie braucht allerdings recht lange, bis sie Fahrt aufnimmt, da wir relativ viel vom Alltag beider Figuren serviert bekommen. Das Kennenlernen von Tom und Ambra wird ewig zelebriert, was einigen Lesern sicher gefallen mag, mir aber etwas zu langatmig war. Ich denke, dass man in die Geschichte mit ein wenig Kürzen hier und da deutlich Schwung hätte verleihen können.


    Die Nebenhandlung baut sich dieses mal um Ambras Schwester Jill und Toms ehemaligen Kameraden Matthias auf. Dieser Strang wurde leider recht stark vernachlässigt, so dass es mir insgesamt schwer fiel, zu den beiden Figuren eine Beziehung aufzubauen und zu erfassen, wieso sie sich zueinander hingezogen fühlen.


    Der Schreibstil von Simona Ahrnstedt ist, wie auch bei den ersten beiden Bänden, sehr flüssig und es kommen kaum Längen auf. Sie hat einen einfachen Sprachstil, der es einfach macht, der Geschichte zu folgen. Am schönsten war die Szene in der dunklen Winternacht unter den Polarlichtern. Die ist der Autorin wirklich großartig gelungen.


    Für den Abschluss der Trilogie „Die Erbin“ gibt es von mir 3 Sterne. Man kann das Buch gut hören, es erscheint mir aber eher wie ein Einzelband, als der wirkliche Abschluss einer Trilogie.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)