Josephine Chaos - Dann press doch selber, Frau Dokta!

  • Josephine Chaos
    Dann press doch selber, Frau Dokta!
    Verlag: Fischer


    Die Autorin:
    Dr. Josephine Chaos ist ein Pseudonym. Die Gynäkologin wurde ungeplant schwanger (mehrfach), ist lange verheiratet (glücklich) und arbeitet für ihr Leben gern in einer mittelgroßen Klinik irgendwo in Deutschland. Und wenn gerade mal keine Patientin in den Wehen liegt oder die Kinder in der Schule sind, bloggt sie, was ihr chaotischer Alltag hergibt, auf www.josephinechaos.wordpress.com. "
    (Quelle: Amazon)

    Der Inhalt:
    "Als Frauenärztin schon wieder ungeplant schwanger?! Eine wahre Geschichte, noch lustiger als die Schwarzwaldklinik …
    »Ich schwöre: Ich bin lieb! Wirklich! Aber mit Nierenschalen zu werfen – das geht dann doch ein bisschen zu weit. Also schrei ich: ›Frau Pharma? FRAU PHARMA! Es reicht jetzt! Pressen Sie mal, statt hier so rumzufurien!‹ Frau Pharma ist das aber so was von egal!
    ›Ich press nich mehr, Frau Dokta! Ich will JETZT ´nen Kaiserschnitt! Abba sofoooort!‹
    Dann wirft sie mir noch eine ganze Batterie von Schimpfwörtern an den Kopf, deren Bedeutung ich erst googlen muss, bevor sie – und JETZT wird es lustig – einfach aufsteht und davonstürmt …«
    Ärzte sind auch nur Kollegen im Kittel: Erleben Sie die Klinik als verrücktes Großraumbüro mit strengen Oberschwestern, attraktiven Chefärzten und vielen tollen Geburten!"
    (Quelle: Amazon)

    Meine Meinung zum Buch:
    Josephine Chaos - ihr Blog ist bei vielen, die sich für die Geburtshilfe interessieren, schon lange Kult. Mit ihrem Buch hat sie nun einen Großteil ihres Blogs in die Buchform verfrachtet. Dieses Buch selbst teilt sich hierbei in acht Kapitel bzw. Schwangerschaftsmonate auf, da Joesphine zu Beginn des ersten Kapitels ungewollt mit ihrem vierten Kind schwanger ist und diese Schwangerschaft nun sozusagen den Rahmen für das Buch bildet. Ob diese Schwangerschaft nun rein metaphorisch ist oder doch real, das wird wohl immer Josephines Geheimnis bleiben. Die auftretenden Charaktere (welche man ebenfalls schon aus dem Blog kennt) haben alle eigenwillige, zu ihren Eigenarten passende Spitznamen, wie z.B. "Bambi" für die naiv-neurotische Assistenzärztin oder "O-Helga" für die Ober-Hebamme. Außerdem weisen all diese Charaktere auch perfekt ausgeprägte Macken auf. Das mag für den ein oder anderen platt sein, aber man erkennt schnell so manchen Stereotyp wieder, der einfach zum Klinikalltag dazugehört. Auch die Patienten spiegeln teilweise absolute Klischees wieder, jedoch gehört dies ebenfalls zum satirischen Charakter von Josephines Schreibstil. Daneben gibt es auch immer wieder Einblicke in Joesphines Privatleben mit drei Kindern, einem Mann und einem Hund.


    Wenn man sich darauf einlässt, dann ist das Buch wie eine gute Sitcom, es ist purer Slapstick und ein Lacher reiht sich an den nächsten. Die knapp 250 Seiten lesen sich durch die aberwitzigen Dialoge und den flapsigen Schreibstil locker-flockig weg und zumindest ich hätte auch gut und gerne nochmal 250 Seiten verschlungen, denn ich mag Josephines Humor. Trotz der ganzen Übertreibungen merkt man, wie viel Liebe und Leidenschaft Dr. Chaos für ihren Beruf empfindet und wie aufmerksam und detailliert sie alles aus ihrem Klinikalltag wahrnimmt und wiedergibt.
    Einzig und allein die Tatsache, dass ich viele der Geschichten so oder so ähnlich schon von ihrem Blog kannte, führt bei mir zu einem halben Stern Abzug.
    Ansonsten kann ich "Dann press doch selber, Frau Dokta!" uneingeschränkt weiterempfehlen! "Ächt jetzt!" :loool:
    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Momentan :montag: ich:
    Diana Gabaldon: Feuer und Stein (Outlander 1)
    Lew Tolstoi: Anna Karenina (Übersetzung von Rosemarie Tietze)
    Sarah Morgan: Für immer und einen Weihnachtsmorgen

    2017 gelesene Bücher: 21