Gesa Schwartz - Scherben der Dunkelheit

  • Scherben der Dunkelheit ~ Gesa Schwartz


    Cbt Verlag
    588 Seiten


    Inhalt:
    Poetisch, romantisch und betörend schön


    Die sechzehnjährige Anouk verbringt die Ferien in einem kleinen Dorf in der Bretagne. Kurz nach ihrer Ankunft gastiert der Dark Circus in der Nähe: ein geheimnisvoller Zirkus, der im Dorf für seine düsteren und besonderen Vorstellungen bekannt ist.
    Auch Anouk gerät schnell in seinen Bann und damit in einen Kosmos, den sie kaum für möglich hielt: Eine magische Welt öffnet sich vor ihr, in der sie den mysteriösen Zauberer Rhasgar kennenlernt. Doch der Dark Circus birgt mehr, als Anouk ahnt. Bald schon schwebt sie in tödlicher Gefahr und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann.
    Denn es gibt keine Regeln im Dark Circus bis auf eine: Nichts ist, wie es scheint ...
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    Meinung:


    Mein erstes Buch von Gesa Schwartz und schon jetzt bin ich zwiegespalten wie noch nie zuvor.
    Denn ich habe auch noch nicht ansatzweise Vergleichbares gelesen.
    Zuerst möchte ich festhalten, dass ich nicht finde, dass diese Buch für Kinder geeignet ist. Dafür ist es zu düster, zu beklemmend und löst zu oft Gefühle des Unbehagens in mir aus.


    Das Buch beginnt seicht, mit Anouk, die Ferien bei ihrer Tante macht, weil ihre Eltern auf Actionstrips durchs Leben segeln.
    Anouk, die eine tiefe Verbundenheit zu ihrem verstorbenen Bruder besitzt, Bücher liebt, gerne malt und oft nur im Regen das wahre Leben spürt, war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn sie zum Ende hin immer undurchsichtiger wurde.


    „Bücher und Bilder waren ihre Begleitet, ihre Vertrauten, ihre Freunde. Sie verreiste ja auch nicht ohne ihren Herzschlag.“
    (Seite 11)


    Doch sobald sie ihre Cousine Madeleine in die erste Vorstellung des „Dark Circus“ begleitet, beginnt die Stimmung im Buch zu kippen.
    Anfangs war auch ich begeistert von den Farben, von den Bildern, die die Autorin mit ihren Worten malt, ich sah, hörte und schmeckte die Magie des Dark Circus förmlich auf der Zunge.
    Aber je tiefer Anouk in die Machenschaften des Zirkus verwickelt wurde, umso mehr begann ich einzelne Sätze zu überspringen, weil mir alles zu viel wurde.


    Dabei ist der Schreibstil wunderschön, poetisch und ich habe noch keine Autorin so kraftvoll und beständig mit Worten umgehen sehen, wie Gesa Schwartz. Leider greift hier das Sprichwort „Weniger ist mehr“ ganz gut.
    Sie lies mir kaum Platz für meine eigene Fantasie und die längeren Sätze musste ich immer zweimal lesen, damit ich mir auch genau vorstellen konnte, was die Autorin mir vermitteln wollte.
    Und das nahm der ganzen Geschichte ihren Glanz.


    Denn die Story selbst ist anders. Schön anders, beängstigend anders, gruselig anders. Über die Grenzen der Vorstellungskraft hinausgehend anders.
    Stellt euch die Dunkelheit als Person vor.
    Manifestiert diese Person als einen Clown.
    Und überschüttet diesen Clown mit Magie, gebt ihm die Fähigkeit schwarzes Feuer zu beherrschen, Illusionen zu erzeugen und Gedanken zu lesen.
    Dann habt ihr den Beginn des Dark Circus und seiner Geschichte. Aber noch lange nicht den Mittelpunkt und Kern.


    Die Hauptstory, die sich um Anouk - die Königin der Farben und Rhasgar - den Zauberer dreht, hat auf den ersten Blick einen klaren Faden.
    Die Rettung des Dark Circus und all seiner Spielfiguren, die auch die Nebencharaktere einschließen, von denen man aber leider nur sehr wenig bis gar nichts erfährt.
    Ein Ding der Unmöglichkeit, bis Anouk auftaucht.
    Leider verliert sich dieser klare Faden ab der Mitte des Buches sehr schnell, eben aufgrund des oben genannten Problems „zu viel Poesie“.
    Die Story rückt in den Hintergrund und man kann sich eigentlich fast nur noch auf die Bilder konzentrieren, die die Autorin malt.
    Die Liebesgeschichte war zwar wohl proportioniert, gut gewählt und gesetzt, aber auch hier leider zu „schwülstig“ für meinen Geschmack.
    Und es dauert auch viel zu lange, aber das liegt an der Dunkelheit, die der gesamten Geschichte zu Grunde liegt und alles und jeden zu bekämpfen scheint.


    Zur Spannung kann ich so viel sagen, dass es sich lohnt, wenn man konzentriert bleibt. Das ist kein Buch für nebenbei und wenn man versteht, dann wird man auch überrascht, es kommen Wendungen mit denen man nicht gerechnet hat - aber auch hier kommt es mit im Endeffekt erzwungen vor.
    So, als würde die Geschichte nicht anders enden können.
    Es ist wirklich schwer zu beschreiben...


    Fazit


    Was die Autorin hier geschaffen hat, ist keine leichte Kost.
    Es ist poetische Fantasy, bei der man enorm viel Vorstellungskraft darauf verwendet sich in den Dark Circus zu träumen, die Auftritte mit anzuschauen und mit Anouk gegen die Dunkelheit zu kämpfen.


    Durch den wortgewaltigen Schreibstil drängen sich natürlich auch Botschaften auf, die es für jeden selbst zu deuten gilt.
    Alles in allem kann ich die Atmosphäre nur als düster und bedrückend beschreiben, mit ein wenig Licht am Horizont...
    Ich empfehle es also jedem, der gut mit bildgewaltigen Szenen umgehen kann und der dabei nicht beim Lesen gestört wird.


    Denn dann, kann es sich durchaus als Highlight erweisen.
    Nur leider nicht als meins.


    Ich vergebe 3,5 von 5 :bewertung1von5: Sternen für die Idee und den Stil.

  • Autor: Gesa Schwartz
    Verlag: cbt
    Seiten: 587
    Preis: 17,99€
    Inhalt: Die sechzehnjährige Anouk verbringt die Ferien in einem kleinen Dorf in der Bretagne. Kurz nach ihrer Ankunft gastiert der Dark Circus in der Nähe: ein geheimnisvoller Zirkus, der im Dorf für seine düsteren und besonderen Vorstellungen bekannt ist. Auch Anouk gerät schnell in seinen Bann und damit in einen Kosmos, den sie kaum für möglich hielt: Eine magische Welt öffnet sich vor ihr, in der sie den mysteriösen Zauberer Rhasgar kennenlernt. Doch der Dark Circus birgt mehr, als Anouk ahnt. Bald schon schwebt sie in tödlicher Gefahr und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Denn es gibt keine Regeln im Dark Circus bis auf eine: Nichts ist, wie es scheint ...
    (Quelle: KLappentext)


    Das Cover finde icht echt schön und es passt, wegen einer späteren Szene, sehr gut zum Buch.
    Bisher konnte mich der Schreibstil von Gesa Schwartz, wegen zu vielen Details, nicht überzeugen, aber dieses Buch ist echt toll geschrieben.
    Es wird viel, aber nicht zu viel, beschreiben. Deshalb kann man sich die zauberhafte Welt des "Dark Circus" sehr gut vorstellen.
    Die Geschichte und die Charaktere sind einzigartig. Besonders die Charaktere konnten mich begeistern. Sie sind alle detailiert und individuell gestaltet. Von vielen Charakteren erfährt man auch die Vergangenheit und dadurch auch ihre verborgenen Seiten und Eigenschaften. Das fand ich besonders toll, da so jede Figur lebendig wird.
    Die Entwicklung der Story finde ich auch klasse, weil es nicht langweilig wird, da es tolle Wendungen und viele schöne Schauplätze gibt.
    Insgesammt finde ich das Buch toll und werde der Autorin doch noch eine Chance geben und mich an ihrer Grim-Reihe versuchen. Ich kann also nur sagen: Lest das Buch! Es ist unglaublich mitreißend und die Charaktere sind umwerfend!