Raoul Biltgen - Schmidt ist tot

  • "Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nur mangelhaft verstehen." (Paul Schibler)
    In Luxemburg erhält der grippeerkrankte Patrick Schmidt einen eigenartigen Anruf von einem Wiener Polizisten mit Namen Müller. Er erwähnt das sein Bruder René tot ist, für nähere Umstände wie er zu Tode gekommen wäre, müsse Patrick nach Wien kommen. Patrick der von seinem Bruder schon einiges an Späßen gewöhnt ist, denkt, er mache einen Scherz mit ihm und René will ihn so nach Wien locken. Dann entschließt er sich jedoch, doch nach Wien zu reisen, um zu sehen, was passiert ist. In Wien angekommen wird das ganze jedoch zu einem verwirrenden Spiel, zum einen ist Müller nicht zu Termin erschienen. Zu dem wird er von der Polizei beschattet und dann taucht auch noch der suspekte Herr Süß auf und was ist mit diesem Leonhartsberger, kann man ihm trauen? Schmidt erfährt das René Drogen besaß und er als Waffenhändler und Terrorist entlarvt wurde. Danach habe er angeblich in der Haft Selbstmord begangen hat. Als er in Renés Wohnung mehr erfahren über ihn erfahren will, trifft er dort auf Verena Engl, die Exfreundin seines Bruders. Sie glaubt nicht an einen Selbstmord, sondern denkt, das René etwas zugestoßen ist. Doch dann nimmt Müller mit Patrick Kontakt auf, er erzählt ihm die ganze Wahrheit und von nun an ist Schmidt in große Gefahr. Findet Patrick heraus, was mit René passiert ist?


    Meine Meinung:
    Von dem Luxemburger Raoul Biltgen kannte ich zuvor nur einen Kurzkrimi. Hier nun hat der Autor einen sehr verwirrenden, subtilen Noir Krimi geschrieben. Am Anfang hatte ich ein bisschen gebraucht um in das Buch zu kommen, da die Sprache doch sehr speziell ist. Aber dann nahm die Geschichte immer mehr an Tempo zu und ich fühlte mich immer wohler, so das ich weiterlesen musste. Durch die recht kurzen Kapitel lässt sich das Buch sehr gut lesen, auch wenn die Sprache vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Die sehr verworrene Handlung, die den Leser einlädt selbst mitzuraten, wird erst im zweiten Drittel etwas besser. Immer wieder hinterfragte ich mich, was mit Schmidt wirklich passiert ist und es bleibt für den Leser offen bis zum Ende. Das Einflechten der Vergangenheit der Brüder, aber auch der Gedankenwelt von Patrick, bei der man das Gefühl hat, die beiden würden kommunizieren, macht das ganze noch verworrener. Dabei nimmt die ganze Geschichte immer mehr an Fahrt auf, bis sie dann am Schluss das große Geheimnis lüftet, das mich doch sehr erstaunt hat. Ich selbst würde diesen Roman vom Inhalt her eher als Krimi einstufen und gebe ihm 5 von 5 Sterne für die gute Umsetzung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft::applause: