Lorenz Stassen - Angstmörder

  • Titel: Angst Mörder
    Autor: Lorenz Stassen
    ISBN: 978-3-43879-8
    Originalausgabe/Erscheinungsdatum: 9.10.2017
    Verlag: Heine Verlag
    Seiten: 351


    Beschreibung/Klappentext:


    Er liebt seine Opfer


    Der Mörder findet Dich … weiß alles über Dich…


    kennt jedes Deiner Geheimnisse …


    deine Träume und Leidenschaften.


    Er schleicht sich in Dein Leben…


    du wirst ihn mögen.


    Und dann tötet er Dich…


    auf seine Weise.


    Meine Meinung:


    Nicolas Meller ist ein junger Rechtsanwalt und hat eine Kanzlei ohne Mitarbeiter. Dann bewirbt sich Nina Vonhoegen als Referendarin. Er stellt die behinderte Studentin ein und sie bekommen ihren ersten Mandanten. Meller soll Pflichtanwalt eines Frauenmörders werden.


    Ist Nicolas ein Anwalt den man sofort mag? Schwer zu sagen. Manche werden ihn sofort mögen, ich brauchte selbst länger.


    Meller nimmt sein Mandat ernst. Er ermittelt mehr, als ein Anwalt normalerweise macht. Er bemüht sich, den wahren Mörder zu finden und seinen Mandanten aus der Haft zu befreien.


    Die Geschichte ist sehr spannend aufgebaut, das Buch wegzulegen ist schier unmöglich. Es ist flüssig geschrieben und liest sich von der Leber weg.


    Fazit:


    Dies ist der Debütroman des Autors, der 1969 geboren wurde und in Solingen aufwuchs und gelernter Chemielaborant war wechselte ins Film- und Fernsehgeschäft als freischaffender Drehbuchautor (u.a. Alarm für Cobra 11). Dies ist sein erster Thriller. Ich werde den Autor im Auge behalten und weitere Bücher von ihm lesen.




    Volle Punktzahl
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  • "Hast du Angst, machst du Angst, fürchtest du sie, vergrößerst du sie, fliehst du vor ihr, jagt sie dich." (Manfred Hinrich)
    Nicholas Meller ein erfolgloser Kölner Anwalt, der hauptsächlich von Aufträgen seiner russischen Landsleute lebt, lernt die junge Nina Verhoegen kennen. Sie hat sich bei ihm als Referendarin beworben, sofort fällt Nicholas auf das bei Nina etwas anders ist, den unter ihrem Mantel fehlte der rechte Arm. Doch Nina ist eine starke Frau, die kein Mitleid fordert, sondern Meller alles offen darlegt, das gefällt ihm. Deshalb stellt Nicholas Nina bei sich an und die beiden bekommen es recht schnell mit ihrem ersten Mordfall zu tun. Wolfgang Rölscheid ein ehemaliger Mandant von Meller soll seine Frau ermordet haben, in dem er sie zuvor brutal gefoltert und dann lebendig begraben hat. Vor Nicholas und Nina beteuert er aber vehement seine Unschuld, auch wenn alle Fakten die ihm von Kommissar Rongen vorliegen, das Gegenteil bestätigen. Doch Meller glaubt an Rölscheids Unschuld und sucht nach Fehlern bei der Polizei, damit die Ermittlungen in dem Fall wieder aufgenommen werden. Was Nicholas Meller und Nina nicht wissen ist, das sie dadurch in ein Wespennest gestochen haben. Den der Angstmörder hat längst sein neues Opfer ausgesucht und er ist schlau und präzise, ihn zu schnappen wird nicht einfach werden.


    Meine Meinung:
    Mit "Angstmörder" ist Lorenz Stassen ein wahrlich guter Debütroman gelungen. Dieses Buch ist schon alleine dadurch, das es ein sehr eigenes Ermittlerduo, nämlich ein Anwalt und seine eingeschränkte Referendarin hat, sehr außergewöhnlich. Mir hat es gut gefallen das auch endlich ein Autor vor dem Thema Behinderung keine Hemmungen hat. Ich finde, dass ihm dieses Duo sehr gut gelungen ist und sie gut zusammen passen. Deshalb hoffe ich, dass es noch weitere Fälle mit den beiden geben wird. Nicholas Meller ist mit seiner Klaustrophobie und der russischen Herkunft ein Anwalt mit Ecken und Kanten, dadurch waren mir beide sofort sympathisch. Die Schreibweise ist sehr gut, durch die kurzen Kapitel fliegt man nur so durch dieses Buch. Gut fand ich auch das man nicht nur den Täter, sondern auch die Opfer näher kennenlernt und mit ihnen bangt und zittert. So bleibt die Spannung in dem Buch zwar nicht kontinuierlich hoch, jedoch durch die Ermittlungen außerordentlich spannend. Am Ende gibt es natürlich noch einen grandiosen Showdown. Man merkt, dass dieser Autor schon diverse Drehbücher für viele Krimiserien geschrieben hat. Ich kann dieses Buch nur jedem weiterempfehlen und gebe 5 von 5 Sterne und freue mich auf eine Fortsetzung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft::applause:

  • Wer hat hier Angst?
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    Anwalt Nicholas Meller ist ein echter 'Underdog', also ein Typ, dem niemand große Heldentaten zutrauen würde. Dann stolpert er jedoch mitten hinein in die Ermittlungen eines Mordfalls, den die Polizei schon so gut wie geklärt wähnt, und muss über sich hinauswachsen, um die Wahrheit aufzudecken, die niemand sonst sehen will. Dazu kommen ein paar zwielichtige Freunde aus dem kriminellen Milieu, ein hochintelligenter Serienkiller und eine hübsche Frau, die Nicholas unterstützend zur Seite steht. Plus ein bisschen SM, häusliche Gewalt und die ein oder andere Szene, wo es verdammt knapp wird für unsere Helden.


    Konnte ich mir super um 20:15 im deutschen Fernsehen vorstellen! (Was durchaus seinen Grund hat, mehr dazu weiter unten.) Aber ist das auch originell? In meinen Augen: ja, denn die Mischung machts!


    Nicholas ist vielleicht ein Underdog, aber er ist darüber hinaus ein interessanter, authentischer Charakter. Sympathisch fand ich ihn am Anfang nicht – er ist nicht nur stinkfaul, sondern ein echter Chauvi. Das Buch beginnt damit, dass er eine Frau zum Vorstellungsgespräch für eine Praktikantenstelle bittet, weil sie auf ihrem Bewerbungsfoto attraktiv aussah, und irritiert ist, als sich herausstellt, dass sie nur einen Arm hat. Seine Gedanken sind da schonungslos ehrlich: nein, er hätte Nina wohl nicht eingeladen, wenn er das gewusst hätte. Nein, ausgehen würde er mit einer Frau mit ihr wahrscheinlich auch nicht. Er stellt sie ein, löchert sie mit persönlichen Fragen und reißt Witze darüber, dass sie die Quotenbehinderte ist. An dieser Stelle hätte ich ihm am liebsten eine gescheuert.


    Aber ja, er wächst im Verlaufe der Handlung an seinen Erlebnissen. Ein perfekter Mensch wird aus ihm nicht, aber einer, den man mögen kann.


    Nina dagegen ist von Anfang an eine Protagonistin nach meinem Geschmack. Sie ist eine starke Frau, die sich von so einer Kleinigkeit wie einem fehlenden rechten Arm nicht aufhalten lässt und eher genervt reagiert, wenn Nicholas meint, ihr beim Packen von Päckchen helfen zu müssen. Definitiv keine Prinzessin in Nöten, bravo!


    Auch die anderen Charaktere fand ich gut und überzeugend geschrieben. Besonders interessant fand ich die, die irgendwo zwischen gut und böse angesiedelt sind. Sollte man einem Mann die Daumen drücken, der mitgeholfen hat, einen Mord zu vertuschen? Wahrscheinlich nicht, aber ich habe mich dabei ertappt.


    Die Liebesgeschichte hätte es für mein Empfinden nicht unbedingt gebraucht, aber gut, wenn sie schon mal da war... Sie entwickelte sich für meinen Geschmack ein wenig zu schnell, war dafür aber (meist) nicht so kitschig und drängte die eigentliche Handlung nicht zu sehr in den Hintergrund.


    Die meisten Pluspunkte im Bereich "Originalität" gab es von mir für die Konstruktion der Mordfälle. Die Kriterien, nach denen der Mörder seine Opfer auswählt, und die Planung seiner Taten waren wirklich interessant und mal was Neues!


    Allerdings war ich am Ende von der Auflösung etwas enttäuscht, denn da erklärt der Autor meines Erachtens den Mörder zu Tode. Das kam mir ein bisschen vor wie eine Checkliste: Vorgehensweise, Psychopathologie, Trauma, und sobald das abgehakt war, ging alles sehr schnell. Am Schluss setzt das Buch zwar noch einmal eine unerwartete Wendung drauf, aber die hat mich nicht hunderprozentig überzeugt, sondern kam mir etwas zu konstruiert vor.


    Das Schreiben ist Lorenz Stassen als langjährigem Drehbuchautor nicht fremd, und diesen Hintergrund merkt man auch: viele Passagen konnte ich mir gut als Filmszenen vorstellen. Gelegentlich fehlten mir nähere Erklärungen oder mir erschien nicht alles schlüssig – in einem Film sieht man darüber leichter hinweg. Ein paar Entwicklungen waren mir auch zu praktisch: unsere Helden sind zum Beispiel in einer Notlage, und prompt tauchen ein paar harte Kerle aus dem Nichts auf, um sie zu retten, und reiten dann in den Sonnenuntergang. (Oder so ähnlich.)


    Der Schreibstil war mir oft etwas zu einfach, mit kurzen Sätzen. Spannend und unterhaltsam fand ich das Buch jedoch durchweg, ich hatte es sehr schnell durch!


    Fazit:
    Lorenz Stassen liefert mit "Angstmörder" ein solides Thriller-Debüt ab, das mich trotz kleiner Schwächen und Kritikpunkte überzeugen konnte. Der größte Pluspunkt ist in meinen Augen, wie originell und interessant die Taten des Mörders konstruiert sind – das kann für mich auch ein leicht schwächelndes Ende ausgleichen! Ich werde den Autor definitiv im Auge behalten.

  • Über das Buch:

    Verlag: Heyne
    Genre: Thriller
    Format: Taschenbuch
    ISBN: 9783453438798
    Preis: 12,99 Euro
    Seiten: 349
    Erschien: 2017
    Originalsprache: Deutsch

    Inhalt:

    Als der notorisch erfolglose Anwalt Nicholas Meller die junge Nina empfängt, die sich bei ihm bewirbt, wird schnell klar: Nina sieht genauso gut aus wie auf dem Bewerbungsfoto, und – sie trägt einen körperlichen Makel. Ihr rechter Arm ist zurückgebildet. Ebenso schnell wird klar: Nina ist eine starke Frau, die kein Mitleid duldet und sich durchs Leben kämpft. Beide ahnen nicht, dass ihre Schicksale schon bald durch dramatische Ereignisse verschmolzen werden. Sie geraten in den Fall um einen unheimlichen Mörder, der seine Opfer mit chirurgischer Präzision einkreist und brutal umbringt. Was niemand weiß: Der Angstmörder hat sein nächstes Opfer schon ausgewählt ...

    Das Cover:

    Das Cover finde ich sehr schön. Es hat etwas.

    Die ersten 3 Sätze:

    Der Waldboden war feucht und kalt, und mit dem Bewusstsein kehrten die Schmerzen zurück. Ein seltsames Knirschen drang an ihr Ohr. Es klang zuerst ganz weit weg, wie aus einem anderen Universum.

    Meine Meinung:

    Also, ich muss echt sagen, das ich mich durch dieses Buch nur gequält habe. Ich habe richtig auf die Spannung gewartet, aber sie kam einfach nicht auf. Ich habe auch immer wieder das Buch aus der Hand gelegt und in einem anderen Buch weiter gelesen.
    Auch die Protagonisten kamen nicht so sympathisch rüber. Eher gelangweilt und desinteressiert.
    Auch der Fall war sehr langatmig und überhaupt nicht spannend. Ich war echt froh, als ich das Buch durch hatte. Der Schreibstiel ist zäh und trocken. Außerdem sind die Protagonisten nur nervig.
    Man will die ganze Zeit, das Nicholas und Nina zusammen kommen, aber die beiden bekommen es einfach nicht auf die Reihe. Sie sind immer wieder unsicher und Nina möchte es auch nicht, weil er ihr Chef ist.
    Mir waren die beiden oft nur ein Graus. Wie kann man nur so langweilig an einen Fall rangehen.
    Ich hatte mich so darauf gefreut, als ich den Klappentext gelesen habe, auf ein paar schöne Lesestunden. Ich dachte, das es oft ein grandioses Buch ist. Aber leider wurde ich enttäuscht.

    Fazit:

    Ich hatte mir es spannender vorgestellt.

    Über den Autor:

    Lorenz Stassen, geboren 1969, wuchs in Solingen auf und wurde zunächst Chemielaborant. Er wechselte ins Film- und Fernsehgeschäft und arbeitet seit 1997 als freischaffender Drehbuchautor, u. a. für Alarm für Cobra 11 und Soko Köln / Soko Stuttgart. Angstmörder ist sein erster Roman. Lorenz Stassen lebt in Köln.

    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Nicholas Mellers Anwaltskanzlei läuft mehr schlecht als recht. Trotzdem stellt er die gehandicapte Referendarin Nina Venhoegen ein. Ninas fehlt der rechte Arm. Dann wird Meller als Pflichtverteidiger zu einem Mandanten gerufen. Der Mann wird verdächtigt, seine Frau misshandelt und getötet zu haben. Meller kennt den Mann, denn er hat ihn schon einmal verteidigt, als Wolfgang Rölscheid seine Frau geschlagen hatte. Eigentlich ist der Fall klar, doch Nicholas traut Rölscheid zwar einiges zu, aber den Mord nicht. Doch die Indizien sind eindeutig und so versucht er mit Ninas Hilfe, etwas zu finden, um seinem Mandanten zu helfen. Sie konnten nicht ahnen, was sie damit in Gang setzen.

    Mir hat dieser Thriller um ein ungewöhnliches Ermittlerpaar gut gefallen. Die Geschichte hat mich nicht losgelassen.

    Nicholas Meller hat russische Wurzeln und pflegt Kontakte zu den Landsleuten, die nicht ganz gesetzestreu agieren, aber manchmal ganz hilfreich sind. Er ist nicht besonders ehrgeizig; sein Examen hat er mit Ach und Krach bestanden und damit blieben ihm die renommierten Kanzleien verschlossen. Mir aber wurde er sympathisch, da er sich wirklich für seinen Mandanten einsetzte und nicht lockergelassen hat, egal wieviel Gegenwind ihm ins Gesicht blies. Nina ist eine starke Frau, die mit den seltsamen Blicken selbstbewusst umgeht. Sie ist mit ihrem guten Gespür Meller eine große Hilfe. Mit der Zeit finden die beiden sich immer sympathischer. Leider bringen sie sich in große Gefahr, da sie dem Täter langsam aber sicher näherkommen.

    Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen. Die Charaktere sind gut und individuell gestaltet. Der Thriller lässt sich prima lesen, ist spannend und als Würze gibt es hin und wieder auch Humorvolles.

    Auch die Tätersicht wurde uns zwischendurch immer mal wieder vermittelt. Der Täter handelt intelligent und überlegt. Er hinterlässt keine Spuren.

    Mir hat dieser spannende Thriller sehr viel Spaß bereitet.