Marie Sophie Marcus - Das blaue Medaillon

  • 1667. Alessa ist 21 Jahre alt und wuchs nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Großvater, einem Meisterdieb, in Venedig auf. Von ihm wurde sie als Diebin und Einbrecherin in Perfektion ausgebildet. Als erst ihre Tante stirbt, die ihr ein blaues geheimnisvolles Medaillon hinterlässt und dann auch noch ihr Großvater ermordet wird gerade wegen diesem Medaillons, flieht Alesssa im Schutz einer Schauspieltruppe von Venedig nach Deutschland zu einem Cousin, der dort wohnt. Doch der Mörder ist ihr auf den Fersen, denn er will das Medaillon unbedingt in seinen Besitz bringen. Für Alessa ist es alles, was von ihrer Familie übrig ist und der Schlüssel zu dem Erbe ihrer Eltern. Kaum in Deutschland, wird Alessa das Medaillon gestohlen. Während Alessa versucht, das Medaillon zurück zu bekommen, muss sie gleichzeitig um ihr Leben fürchten. Wird es ihr gelingen, das Medaillon wieder in den Händen zu halten?


    Marie Sophie Marcus hat mit ihrem Buch „Das blaue Medaillon“ einen unterhaltsamen und gleichsam fesselnden historischen Abenteuerroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, schnell taucht der Leser in die farbenprächtige Welt Venedigs ab und erlebt an der Seite von Alessa ein spannendes und rasantes Abenteuer. Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut, flacht dann etwas ab und nimmt ebenso schnell wieder Fahrt auf bis zum Schluss. Die Autorin hat für ihre Geschichte sehr gut recherchiert und den historischen Hintergrund, gesellschaftliche Bräuche und Gepflogenheiten, Kleidungsstil sowie das Intrigenschmieden und den Einsatz von Macht und Mauscheleien wunderbar mit der Handlung verwebt. Auch die Örtlichkeiten sind so farbenfroh beschrieben, dass sich dem Leser ein schönes Bild der früheren Zeit präsentiert. Die eingefügte Liebesgeschichte war mir zu schnell und zu wenig ausgefeilt, was es unglaubwürdig wirken ließ. Ebenso war die Auflösung um das Medaillon zwar einigermaßen stimmig, wurde aber eher kurz und fast schon nebenbei erwähnt.


    Die Charaktere sind sehr individuell angelegt, haben ihre Ecken und Kanten, gerade deshalb wirken die meisten von ihnen recht lebendig und authentisch, andere erscheinen nur kurz und bleiben blass in der Erinnerung. Alessa ist eine außergewöhnliche junge Frau, sehr selbstsicher, mutig und stark. Sie weiß, was sie sich zutrauen kann und scheut auch kein Risiko. Leider ist gerade Ihr Hang zur Heldin ein Punkt, der einige ihrer Aktionen unwirklich und überspitzt wirken lassen, was dem Leser nur ein Kopfschütteln entlockt. Hauptmann Artur ist ein netter Mann, der Alessa oftmals zur Hilfe eilt, sich sogar in ihr Herz stiehlt. Jedoch bleibt er recht eindimensional und als Leser bekommt man ihn nicht richtig zu fassen. Die Mischung der Nebenprotagonisten ist bunt und vielfältig, einige von ihnen schließt man gleich ins Herz, an manche kann man sich am Ende kaum erinnern und einige hätten gar fehlen können.


    „Das blaue Medaillon“ ist ein unterhaltsamer historischer Abenteuerroman, in dem sich auch kurzfristig auch die Liebe verirrt hat. Die Handlung bietet kurzweilige Lesestunden, allerdings sollte man nicht zu viel erwarten. Für Zwischendurch ganz nett – mehr aber leider auch nicht. Andere historische Romane der Autorin können mehr überzeugen.


    Verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • "Sag dem alten Furz, dass er mich mal gernhaben kann. Das hier ist mein Sterbebett, auf dem ich tue und lasse, was ich will." (Seite 13)



    Klappentext:



    An einem einzigen Tag gerät Alessas Leben völlig aus den Fugen. Ihre Tante stirbt, kurz nachdem sie ihr ein geheimnisvolles Medaillon gegeben hat. Am selben Abend wird ihr Großvater ermordet, der sie nach dem Tod ihrer Eltern großgezogen und zur Diebin ausgebildet hat. Alessa selbst entgeht nur knapp einem Anschlag und flieht mit Mühe und Not aus Venedig. Ihr Ziel: Celle, wo ihr einziger verbliebener Verwandter lebt. Doch auch hier, am Hof des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, ist sie nicht sicher. Der Mörder ihres Großvaters ist ihr dicht auf den Fersen, und er ist nicht der Einzige, der es auf das Medaillon abgesehen hat ...




    Behütete Mädchen aus guten Häusern glaubten, dass alle Nächte gleich dunkel seien. (1. Satz - Seite 5)



    Mein Leseeindruck:



    Mittels einfühlsamer Wortes und bildhafter Sprache entführt die Autorin ihre Leser nach Venedig, in das Jahr 1667.


    Dort lernt der Leser die einundzwanzig jährige Alessa kennen, die ein etwas ungewöhnliches Leben führt. sie wird von ihrem Großvater nämlich als Einbrecherin und Diebin ausgebildet. Kurz bevor ihre Tante stirbt, erfährt sie einige prekäre Details über ihre Eltern und auch die Bedeutung des blauen Medaillons. Doch kaum kennt sie die Geschichte des Medaillons. wird ihr Großvater ermordet und sie flieht, Nach Deutschland, zu Herzog Georg Wilhelm.



    Anfangs war ich wirklich irritiert, da der Roman ziemlich italienisch war. Italienische Sätze, italienische Namen, italienische Worte. Hier und da hätte ich mir etwas Aufklärung der Sätze gewünscht. Leider habe ich erst am Ende des Buches, das Glossar mit den Begriffserklärungen gefunden. Da ich das Buch jedoch von vorne nach hinten lese, blieb ich oft mit meinen Fragen zurück. Dieses hatte meinen Lesefluss etwas gebremst.



    "... sie starren uns an, als wären wir himbeerfarbene Kühe." (Seite 78)



    Ich muss nun aber auch gestehen, dass ich dieses Buch mehrmals abgebrochen bzw. unterbrochen haben. Stellenweise waren mir zu viele unwichtige Passagen die einfach nur die Seiten füllten, aber für die Story unrelevant waren und die Geschichte in die Länge zogen. Es erschien mir dann auch unglaublich zäh, so dass ich eben eine Lesepause einlegen musste.


    Mir hatte einfach das gewisse Etwas an Spannung gefehlt. Es plätschert einfach so vor sich hin. Man liest und liest, und stellt fest, dass sich die Geschichte überhaupt nicht bewegt hat.



    Die Protagonisten , hier speziell Alessa, blieb für mich leider auch etwas blass, wobei sie eigentlich noch der stärkste Charakter war. Ich konnte jedoch leider keinen wirklichen Bezug zu ihr finden. Ihre Handlungen waren okay, aber weder spektakulär noch sonderlich spannend.



    Da ich das Buch zusammen mit anderen Lesern gelesen und besprochen habe, war ich erstaunt, wie begeistert diese schienen. Tja, die Geschmäcker sind nun mal verschieden.



    Fazit:



    Ein netter Roman, bei dem man aber nichts versäumt, wenn man ihn nicht gelesen hat.



    Spannung: 📖 📖 📖 Unterhaltung: 📖 📖 📖    Protagonist: 📖 📖 📖 📖