Pamela Fuchs - Todesdomina

  • Zum Buch:
    Auf dem Cover entdeckte ich die Autorin selbst in einer zum Titel und Inhalt passenden Stellung. Im Buchinneren fand ich einige ansprechend gemalte Karikaturen von Alina Salzmann, Abdrucke des Schriftverkehrs vom Gericht, WhattsApp Screenshots und viele hochwertige Fotos von Pamela Fuchs. Schade fand ich, dass die Fotografien nicht beschrieben sind. Wegen der Masse an Bildern bekam ich einen faden Beigeschmack der Schleichwerbung für ihre Modelkarriere.


    Erster Satz:
    "Über mich und mein Leben zu erzählen, fällt mir nicht immer leicht."


    Meine Meinung:
    "Todesdomina" wurde mir vom Verlag ans Herz gelegt und ich war sofort daran interessiert. Wahre Geschichten lese ich gerne und ich war gespannt zu erfahren, was damals passierte und wie der Werdegang des gerichtlichen Verfahrens ablief.


    Pamela F. geriet in die Schlagzeilen, als einer ihrer Kunden darauf bestand, seine Lust mit Atemreduktion hervorrufen zu wollen und anschließend dabei verstarb.
    Die Autorin berichtet darüber, wie sie in das Milieu gerutscht ist und beschreibt genau, die Vorlieben ihrer Kunden. Ich schüttelte in vielen Fällen den Kopf, weil es für mich unbegreiflich war, was für Fantasien manche Männer haben und auf was für Ideen diese kommen, um ihre Lust zu befriedigen. Manche Handlungen fand ich extrem ekelhaft und kaum vorstellbar. Trotz alledem war es interessant zu lesen, was hinter den Köpfen der Männer vorgeht.


    Geärgert habe ich mich einige Male über Pamela Fuchs, wie sie erzählte, dass sie keine Menschen mag die Lügen. Und nur wenige Seiten später berichtet sie von einem Erlebnis, wie sie ihre Kundschaft selbst belügt und das nicht nur einmal. Das widerspricht sich! Ich kann doch nicht sagen, dass ich Lügner nicht leiden kann, wenn ich selbst Lügengeschichten erfinde!


    Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig und umgangssprachlich geschrieben, was den Lesefluss an vielen Stellen stockte. Viele wirre Sätze verleiteten mich immer wieder, diese mehrfach zu lesen, um den Sinn darin zu verstehen. Gleichwohl zog das Buch meine Aufmerksamkeit an und ich habe es fast in einem durchgelesen. Ich wollte unbedingt wissen, ob nicht doch mehr Informationen preisgegeben werden.


    Das Verfahren, um den Unfalltod des Freiers, wurde nur vage angeschnitten und kaum der Rede wert, was ich schade fand. Denn genau diese Thematik fand ich an der ganzen Story interessant und hatte erwartet, dass mehr als nur Kopien der Staatsanwaltschaft zu lesen sind. Von dem Opfer gibt es sogar ein abgebildetes Foto aus der Rückenansicht mit dem Strick um den Hals. Das fand ich grenzwertig und weiß nicht, ob es nicht gegen die Würde des Toten spricht und Respektlos gegenüber seiner Familie ist. Ich fand es geschmacklos!


    Am Ende des Buches sind viele Bilder von Pamela Fuchs auf hochwertigen Papier bedruckt, wo mir die Beschreibungen gefehlt haben. Zwar gibt es Unterteilungen von "Das Kind", "Das Mädchen", "Die Lässige", "Die Lady", "Die Domina", "Die Freizügige" und "Die Venus", aber in welchem Zusammenhang die Fotos entstanden, oder wer die anderen Personen sind, wurde nicht angegeben. Ich fand die vielen Bilder nicht schlecht, doch fand ich die Verbindung zum Buch überhaupt nicht. Ich hatte das Empfinden, dass die Modelbilder zur reinen Werbemaßnahme gedacht waren.


    Fazit:
    In "Todesdomina" von Pamela Fuchs erzählt die Autorin über ihr eigenes Schicksal, in dem ein Kunde bei einer Atemreduktion zur Steigerung seiner Lust verstarb. Widersprüchliche Aussagen ~ stockender Lesefluss ~ viele erotische Modelbilder ~ kaum Einblicke in das gerichtliche Verfahren


    Meine Wertung: :bewertung1von5: