Daphne Du Maurier - Rebecca (ab 15.10.2017)

  • Ein gemütlicher Abend. Habe mir einen leckeren warmen Kakao gemacht und dann konnte es auch schon losgehen, nachdem ich unter meine Decke verschwunden bin. Buch aufgeschlagen und los.


    Ein toller Einstieg in das Buch. Es wirkt so düster und leicht bedrohlich. Ein heruntergekommenes Anwesen ist eh nie ein gutes Zeichen. Warum sollte man sowas verwahrlosen lassen, wenn nicht etwas schlimmes dahinter steckt? Auch wenn es nur ein Traum ist, wird bestimmt viel wahres dran sein.


    Bevor ich mit dem Lesen angefangen habe, hab ich festgestellt, dass ich eigentlich überhaupt nichts über die Handlung weiß. [...] Ich habe mich jetzt dafür entschieden, mich nicht noch vorher zu informieren, sondern mich völlig unvoreingenommen ins Lesevergnügen zu stürzen.

    Ehrlich gesagt, weiß ich auch so gut wie nichts von dem Buch :uups: - nur den Klappentext und der verrät für meinen Geschmack schon fast zu viel. Dann lass uns mal gemeinsam in das unbekannte Buch stürzen :)


    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir gefällt dieser altmodische Stil sehr gut.

    Ich liebe ihren bildhaften Schreibstil, die teils ausführlichen, ausschweifenden, bildlichen Beschreibungen.

    Ich schließe mich an. Als ich die ersten Sätze gelesen habe, musste ich erst einmal kurz pausieren, weil ich von dem Stil total überwältigt war. Und das schafft bei mir nicht jeder (nach nur wenigen Sätzen). Bin nun umso glücklicher mich der Leserunde angeschlossen zu haben :D


    Außerdem gabs noch mehr von du Mauriers herrlichen Formulierungen, ich bin jetzt schon ein Fan ihres Stils und ärgere mich ein wenig, dass ich es nicht im Original lese.

    Wenn du möchtest ... wie lang würde es denn dauern, bis das Buch bei dir wäre?


    Die Erzählerin schildert wortreich die fast manische krankhafte Neugier Mrs Van Hoppers, und ihren Wunsch, möglichst viele Berühmtheiten kennenzulernen. Die Unhöflichkeit, mit der sie dabei vorgeht, ist der Erzählerin schrecklich peinlich. Mrs Van Hopper verwickelt auch Mr de Winter in ein Gespräch, seine leise Ironie prallt jedoch völlig von ihr ab.

    Mrs. Van Hopper, die, wie ich hoffe, noch ein sehr unterhaltsamer Charakter wird.

    Die gute Frau hat zwar den letzten Schuss nicht gehört, aber aus irgendeinen Grund fand ich sie amüsant 8-[ Kann man wahrscheinlich nur sagen, wenn man sie nicht ständig um sich hat :lol: Aber egal wie seltsam die Charaktere sind, so Personen benötigt man, um noch mehr Leben und Abwechslung in das Buch zu bekommen. Und umso mehr mag man die "normalen" :loool:


    Die Protagonistin träumt, sie sei wieder dort, d.h. sie kennt Manderley bereits von einem früheren Besuch/Leben dort. Aber denkt sie mit Kummer, Sehnsucht, Freude oder Angst daran zurück???

    Ich denke, dass es von allem etwas ist. Sie wird ja von einem Gefühl zum nächsten geworfen - ein wahres Gefühlschaos.


    Kapitel 3 verrät wie sich kennen gelernt haben - das schüchterne Dienstmädchen und der reiche, aber trübselige Großgrundbesitzer, es lebe das Klischee

    Ein Klischee pro Buch ist okay :wink:


    Ich hoffe, das ist okay und ihr seid mir nicht böse für mein plötzliches Abbrechen

    Ist zwar schade, aber durch die Leserunde sollst du dich nicht quälen. Das ist nicht Sinn der Sache :friends:



    Hat von euch jemand den Film gesehen?

  • Liebe Leute, ich habe mcih, glaube ich, mal wieder ein wenig übernommen damit, dieser Leserunde beizutreten. Ich komme ja gerade aus meiner letzten Leserunde (hat heute geendet) und ich merke gerade, wie sehr es mich stresst, direkt eine zweite anzuhängen. Tut mir total Leid, ich hab das so spontan entschlossen aber merke gerade auch, dass ich das Ganze jetzt nicht vom Zaun brechen will. Da es beruflich bei mir auch gerade stressig ist, ist es für mich wohl besser, mich jetzt nicht direkt neu in einer Leserunde zu einem bestimmten Pensum zu verpflichten. Ich hoffe, das ist okay und ihr seid mir nicht böse für mein plötzliches Abbrechen :( Euch aber trotzdem ganz viel Spaß!

    ist zwar schade aber natürlich völlig ok :friends:

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Hallo ihr Lieben :winken:


    Entschuldigt das ich erst heute antworte. Bei mir ging es gesern drunter unter drüber. Total viele Termine und dann ist gestern Abend einer meiner Kater nicht mehr nach Hause gekommen. Hab dann mit meinem Freund erstmal bis Nachts die ganze Umgebung abgesucht - leider ohne Erfolg. Jetzt denkt ihr bestimmt, warum flippt die da gleich aus, aber meine letzte Katze ist ungefähr nach der gleichen Zeit bei mir und noch dazu ebenfalls im Oktober vor zwei Jahren verschwunden. Ich glaub deshalb macht mich das auch so fertig. :cry:


    Gelesen hab ich aber trotzdem - Ist einfach meine beste Art der Entspannung und zum wieder runter kommen.

    Im ersten Kapitel erzählt jemand von seinem Traum

    Ich hoffe das durch diesen Traum uns nicht schon zu viel vom Ende verrät. So weis man ja schon das sie da nicht glücklich geworden ist und das die beiden woanders ein eher trostloses Leben führen. Aber Spannung wird hier natürlich auch aufgebaut. Was ist hier schlimmes passiert das es gleich so traumatisch war?

    Erst im letzten Absatz des Kapitels betritt ein Gentleman die Szene, Max de Winter,

    Auf den ersten "Blick" erscheint er mir sehr sympatisch. Er geht einfach nicht auf die blöden Anspielungen von Mrs Van Hoppers ein. Aber wieso schickt er unserer Protagonistin einen Brief? Sehr spannend.

    die fast manische krankhafte Neugier Mrs Van Hoppers

    Bin gespannt ob wir noch mehr von Mrs Van Hoppers zu hören bekommen oder ob sie nur ein kurzer Sprung in die Vergangenheit war. Interessant find ich ihre Person aber schon. Würde gern mehr über sie erfahren.

    Interessant fand ich diese Kleinigkeiten, die sie über ihr früheres Leben dort erzählt, es scheint ja ein ganz beschauliches und glückliches Zuhause gewesen zu sein

    Ja und vor allem das Haus selber find ich so interessant. Wie sah es aus? Wie war der Garten? Welche Leute haben hier gewohnt. Freu mich schon genaueres zu lesen.

    Ja, das ist mir auch aufgefallen. Und die Erzählerin scheint es darauf zurückzuführen, dass sie sie ständig mit Rebecca de Winter vergleicht und sie dieser als unterlegen ansieht. Ich bin wirklich gespannt mehr über besagte Rebecca zu erfahren.

    Über Rebecca bin ich bisher auch am rätseln. Ist sie die Gute oder die Böse? Wird spannend.


    Allgemein bin ich bisher gut in das Buch rein gekommen. Es liest sich flüssig und ich finde es auch von der sprachlichen Seite nicht zu schwierig. Bin gespannt wie es weiter geht. :)


    Ich hoffe, das ist okay und ihr seid mir nicht böse für mein plötzliches Abbrechen Euch aber trotzdem ganz viel Spaß!

    Schade, aber bevor es dir keinen Spaß macht. Soll ja nicht im Stress ausarten. :friends:

    :love: "Bloß nicht aufgeben", sagte der Samen und suchte sich seinen Platz zwischen den Pflastersteinen. -Ottilia Maag

  • Hallo miteinander,
    endlich hört man von Smoky82, die zu dieser Leserunde überhaupt erst "angestiftet" hat, auch mal was.


    Sorry, sorry, sorry! Bei mir fängt es auch schon gut an. Ich bin gestern nicht dazu gekommen die ersten 30 Seiten (bis zum dann folgenden Kapitelende) zu lesen.
    Meine Freundin brauchte am Freitag und Samstag meine Hilfe beim Umzug. Am Sonntag war ich dann völlig fertig und machte meinen liegengebliebenen Haushalt.
    Als ich mich dann total übermüdet, mit schläfrigen, immer schwerer werdenden Augen an "Rebecca" machte, klingelte es nach 10 Seiten an der Tür und meine Nachbarin machte einen Überraschungsbesuch und blieb den ganzen Nachmittag über sitzen.
    Sorry, ich habe es gestern einfach nicht geschafft :pale: .
    Ich versuche heute nach der Arbeit und dem Sport noch aufzuholen.
    Ich habe also gar nichts dagegen, dass Lesepensum etwas aufzuweichen, wie in den oberen Beiträgen bereits vorgeschlagen :wink: .


    Nur soviel zu den ersten Seiten: Ich finde den Schreibstiel sehr schön und bildhaft, und ja, auch ein bisschen unheimlich und mystisch. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte dann richtig Fahrt aufnimmt :lechz:

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • Jetzt denkt ihr bestimmt, warum flippt die da gleich aus, aber meine letzte Katze ist ungefähr nach der gleichen Zeit bei mir und noch dazu ebenfalls im Oktober vor zwei Jahren verschwunden. Ich glaub deshalb macht mich das auch so fertig.

    Hallo @Rebecca112, das tut mir leid mit Deinem Kater. Ich kann das sehr gut verstehen. Ich hatte auch mal einen Kater und für mich war das auch nicht "nur" ein Tier, sondern ein richtig vollwertiges Familienmitglied. Ich war am Boden zerstört als er gestorben ist. Ich hoffe, Dein Katerchen taucht ganz bald wieder gesund und munter auf!

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • @Rebecca112 gibt es was neues von deiner Katze? Ist sie wieder da? :cat:


    Ich habe heute nicht gelesen, weiß nicht. ob wir jetzt ein Pause zum aufholen machen oder nicht? :winken:

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Guten Abend in die Runde,


    ich habe die Kapitel gerade gelesen und werde daher meine Eindrücke frisch posten, sonst hab ich bis morgen wieder die Hälfte vergessen. Dafür mache ich dann morgen Pause und lese gespannt, was ihr so denkt.
    @Knü sehr schade, aber natürlich absolut nachvollziehbar. Manchmal ist der Lesewunsch eben größer als die Vernunft. Wir finden sicher noch eine Gelegenheit gemeinsam zu lesen!

    dann ist gestern Abend einer meiner Kater nicht mehr nach Hause gekommen.

    :friends: Hast du ihn gefunden? Ist er wieder da :cat: ?

    Wenn du möchtest ... wie lang würde es denn dauern, bis das Buch bei dir wäre?

    Ich versuche mich bei Bücherkäufen gerade etwas zurückzunehmen, da wäre es also kontraproduktiv, mir ein Buch gleich zweimal ins Regal zu stellen :uups: Sie hat ja noch einiges andere geschrieben, da werde ich mir einfach mal bei Gelegenheit was im Original gönnen.


    Ich nicht :winken:

    Nein, ich auch nicht. Wie gesagt, ich weiß eigentlich gar nichts über die Handlung.

    Die gute Frau hat zwar den letzten Schuss nicht gehört, aber aus irgendeinen Grund fand ich sie amüsant

    :totlach: Perfekt ausgedrückt. Sie erinnert mich in gewisser Weise an Austens Mrs. Bennet, die wusste auch nie, wann es besser war, die Klappe zu halten. Furchtbar anstrengend, aber man musste doch irgendwie schmunzeln (wenn man sich nicht grade fremdschämte).


    Ein heruntergekommenes Anwesen ist eh nie ein gutes Zeichen. Warum sollte man sowas verwahrlosen lassen, wenn nicht etwas schlimmes dahinter steckt

    Ich hoffe das durch diesen Traum uns nicht schon zu viel vom Ende verrät.

    Ich glaube, genau darum geht es. Maurier spielt hier mit einem typischen Psychothriller-Leitmotiv. Der Leser weiß schon, dass Unheil auf ihn wartet, aber er weiß noch nicht genau, worum es sich handelt. Dadurch kann es theoretisch hinter jeder Ecke lauern und man entwickelt so eine Art Verfolgungswahn. Man gruselt sich, aber die Neugier treibt einen vorwärts. Clever, diese Frau.


    Ein Klischee pro Buch ist okay :wink:

    Oh ja, absolut. Ich finde es immer wieder spannend, wo -also in welchen Geschichten/bei welchen Autoren- diese Motive überall auftauchen.


    So, nun aber zum heutigen Lesestoff.
    Wie praktisch, die Grippe fesselt Mrs. Van Hopper ans Bett und erlaubt unserer Protagonistin etwas mehr Freiraum.
    Die Vasenszene kam mir sehr bekannt vor, so etwas hätte mir früher auch passieren können. Bloß keine Aufmerksamkeit erregen, bloß unauffällig bleiben und *RUMS wo gegen gerannt oder was runtergeschmissen :pale:
    Die erste Annäherung beim Mittagessen fand ich sehr schön. Eigentlich sind es ja nur Andeutungen, aber man spürt, dass sie, auch wenn es nach außen nicht so wirkt, ähnlich denken und sich auf einer tieferen Ebene verstehen. Die anschließende Autofahrt war mir dann ein bisschen dick aufgetragen. Das metaphorische "Wandeln am Abgrund" seiner gequälten Seele hätte ich auch verstanden, ohne dass es in allen Einzelheiten in der Realität nachgespielt wird.
    Aber diese Verdopplung scheint ein Stilmittel zu sein, dass Du Maurier mag. Das Gedicht scheint ja geradezu prophetisch die Situation vorwegzunehmen.


    Das 5. Kapitel fasst die Autorin quasi selbst schon in den ersten Sätzen zusammen


    Zitat

    Ich bin froh, dass man nicht zweimal davon befallen werden kann, von diesem Fieber der ersten Liebe [...] Sie sind nicht mutig, unsere Lebenstage, wenn wir einundzwanzig sind. Sie sind erfüllt von kleinen Feigheiten, von kleinen grundlosen Ängsten, und man ist so leicht verletzt, so schnell gekränkt, das erste unfreundliche Wort wirft einen um.

    1. Beobachtung: unsere Protagonistin ist verknallt, verschossen, komplett hin und weg von unserem Herrn De Winter :love:
    2. Hier merkt man sehr deutlich, wie sie rückblickend über diese Zeit nachdenkt. Sie ist inzwischen älter und kann sich mit Abstand ein Urteil über ihr eigenes Verhalten bilden.
    3. Ich erkenne mich hier erneut wieder. Himmel, wie hab ich früher jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und fühlte mich gleichzeitig soooo erwachsen und abgeklärt :roll:


    Ich habe hier sehr mit ihr mitgelitten. Es ist ja fast wie das Gänseblümchenspiel, er mag mich, er mag mich nicht, er mag mich... ein Wort von ihm und sie stürzt von Wolke 7 in tiefste Abgründe und eine Berührung und sie schwebt wieder hinauf *hach :drunken: Auch ihren Wunsch Momente konservieren zu können, hat wohl jeder schonmal selbst empfunden.
    Jetzt möchte ich wahnsinnig gern wissen, wie es mit unseren Turteltäubchen weitergeht :love:

    "We're all stories in the end. Just make it a good one." - The Doctor


    2019 gelesen: 0 gehört: 0 (2018: 25/13) aktiver SUB: 75

  • Guten Morgen,


    Danke für euer Nachfragen, mein Kater ist heute früh wieder aufgetaucht. :cat: Er hat ziemlich tiefe Verletzungen im Gesicht und war ausgehungert, aber ansonsten fit.


    Hab gestern nur Kapitel 4 geschafft. Das 5. schaff ich vielleicht in der Mittagspause. Schreib euch dann heute Abend zu beiden Kapiteln. Wünsche euch einen schönen Tag bis dahin. :winken:

    :love: "Bloß nicht aufgeben", sagte der Samen und suchte sich seinen Platz zwischen den Pflastersteinen. -Ottilia Maag

  • Er hat ziemlich tiefe Verletzungen im Gesicht und war ausgehungert, aber ansonsten fit.

    Die Verletzungen werden wieder heilen und gegen den kleinen Hunger hilft eine größere Portion Leckerlis :wink: Schön, dass er wieder bei dir ist :D Streichel ihn mal von mir :cat:



    Zum Buch:
    Habe gestern schon Kapitel 4 - 5 gelesen und kann somit heute die Füße hochlegen. Kommentiert wird natürlich, aber erst morgen mit Kapitel 6 weitergelesen.

    Ich glaube, genau darum geht es. Maurier spielt hier mit einem typischen Psychothriller-Leitmotiv. Der Leser weiß schon, dass Unheil auf ihn wartet, aber er weiß noch nicht genau, worum es sich handelt.

    Normalerweise wird das dann in einen Prolog niedergeschrieben, um das etwas vom Rest der Geschichte abzuheben - mag wohl nicht jeder Autor/jede Autorin :scratch:


    Die anschließende Autofahrt war mir dann ein bisschen dick aufgetragen. Das metaphorische "Wandeln am Abgrund" seiner gequälten Seele hätte ich auch verstanden, ohne dass es in allen Einzelheiten in der Realität nachgespielt wird.

    Fand ich auch. Hab es nicht ganz verstanden warum er das gemacht hat. Wollte er sich irgendwas beweisen oder ihr? In dem Moment wirkte er auf mich verloren und ... bedrohlich(?). Ich hätte nicht mit im Auto sitzen wollen.


    Himmel, wie hab ich früher jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und fühlte mich gleichzeitig soooo erwachsen und abgeklärt

    Geht mir heute manchmal noch so 8-[:pale:


    Es ist ja fast wie das Gänseblümchenspiel, er mag mich, er mag mich nicht, er mag mich... ein Wort von ihm und sie stürzt von Wolke 7 in tiefste Abgründe und eine Berührung und sie schwebt wieder hinauf *hach

    Ja, ja, die erste Liebe :love: Würde man heute wahrscheinlich nicht mehr so in Büchern darstellen. Finde das für die damalige Zeit jedoch okay. Auch, weil unsere Namenlose kindliche Züge hat, obwohl sie mit 21 erwachsen sein möchte, es nur nicht hinbekommt (meiner Meinung nach).


    Auch ihren Wunsch Momente konservieren zu können, hat wohl jeder schonmal selbst empfunden.

    Von der Autorin wieder schön beschrieben, aber sie verfällt schnell in eine Art Melancholie bzw. sie lässt den namenlosen Charakter in diesen Zustand verfallen.


    Weiß jemand, ob sie das nur in diesen Buch macht, oder ob das ihr ständiger Schreibstil ist? Nicht falsch verstehen, ich mag das gern, weil das eine bedrückende Atmosphäre ergibt, die zur Geschichte passt - wenn ich das jetzt schon beurteilen kann/darf.



    Mein Eindruck zu Kapitel 4-5:
    Aus der Namenlose spricht viel Neid und Eifersucht. Sie hat sich in Herr de Winter verliebt, weiß zudem, dass er eine (verstorbene) Frau hat(te) und trotzdem scheint es mir so als ob sie möchte, dass der ältere Mann keine Vorgeschichte hat :roll: Tut mir leid Fräulein, so geht das Spiel nicht :P Zumal er ihr auch keinen Grund dazu gibt eifersüchtig zu sein. Und den Namen Maxim verbindet er mit seiner Ehemaligen, deshalb wird er ihr den nicht angeboten haben. Er hat an ihr Interesse, das sieht man und das sagte er ihr auf eine indirekte weise.

    Zitat

    Sie haben die Vergangenheit für mich sehr viel entschiedener ausgelöscht als Monte Carlo mit all seiner glitzernden Pracht. Wenn es Sie nicht gäbe, wäre ich schon längst abgereist [...]

    Was mich nur beunruhigte, war der plötzliche Stimmungswandel. Okay, er redet nicht gerne über gewisse Dinge, kann man verstehen, aber sofort wie ein HB-Männchen in die Luft gehen ... :shock: Ein vernünftiger Satz wie z.B.: "Ich möchte nicht über das Anwesen und/oder meine verstorbene Frau sprechen." Und alles wäre gut gewesen. Ich kann mir nämlich vorstelle, dass Fräulein Namenlos das erst einmal so hingenommen hätte.



    Schade, dass keiner von euch den Film kennt. Mit einer Empfehlung von euch hätte ich mir den schon jetzt bestellt. Nun warte ich auf das Ende vom Buch und entscheide mich dann :) So werde ich das auch mit den anderen Büchern von ihr handhaben. Wenn mir Rebecca gefällt, werden die anderen auf die WuLi gepackt.

  • Schade, dass keiner von euch den Film kennt. Mit einer Empfehlung von euch hätte ich mir den schon jetzt bestellt. Nun warte ich auf das Ende vom Buch und entscheide mich dann So werde ich das auch mit den anderen Büchern von ihr handhaben. Wenn mir Rebecca gefällt, werden die anderen auf die WuLi gepackt.

    *ganz frech reinhüpf*


    Ich kenne Buch und Film und mag Beides, auch wenn der Film an einer entscheidenden Stelle anders ist und mich das beim ersten Schauen genervt hat :wink:


    Ich mag das Buch auch sehr gerne und lese gerade ganz fasziniert eure Gedanken. Ich habe zwar keine Zeit, es aktiv zu lesen, würde aber immer mal wieder meinen Senf hier lassen, wenn das euch recht ist :)

    :study: Candice Fox - Crimson Lake

    :study: Heike B. Görtemaker - Hitlers Hofstaat

    :musik: C. J. Sansom - Feindesland



    Gelesene Bücher 2023: 15

    Gelesene Bücher 2024: 3

  • Huhu, bin auf dem Laufenden. :)

    Wie praktisch, die Grippe fesselt Mrs. Van Hopper ans Bett und erlaubt unserer Protagonistin etwas mehr Freiraum.

    Das ist echt äußerst praktisch. Auf einmal wirkt sie wie eine ganz andere Person und in seiner Gesellschaft wird sie auch so behandelt.

    Die anschließende Autofahrt war mir dann ein bisschen dick aufgetragen.

    Fand ich auch. Hab es nicht ganz verstanden warum er das gemacht hat.

    Also das mit diesem Auto rum fahren hab ich auch nicht so ganz verstanden. Mal ein Weilchen rum fahren kann ich ja nachvollziehen, aber zwei Wochen lang jeden Tag? Oder hab ich da was falsch verstanden. Da kann man sich doch auch die Umgebung mal genauer ansehen.

    Und alles wäre gut gewesen. Ich kann mir nämlich vorstelle, dass Fräulein Namenlos das erst einmal so hingenommen hätte.

    Das glaub ich auch. Da macht er es sich selber schwerer als es eigentlich wäre. Man kann es ja nachvollziehen das er über den Tod seiner Frau nicht sprechen möchte, aber gleich sein komplettes bisheriges Leben auszublenden wird sich als schwer herrausstellen.


    Ich denke diese Beziehung wird jetzt einen überstürzten Lauf nehmen. Bin gespannt wie es sich weiterentwickelt. Wann bekommen wir endlich mehr Details zu Manderley? Dieses Anwesen fasziniert mich jetzt schon. :lechz::lechz:

    :love: "Bloß nicht aufgeben", sagte der Samen und suchte sich seinen Platz zwischen den Pflastersteinen. -Ottilia Maag

  • Ich nicht :winken:

    ich habe das Buch schon mal gelesen und auch den Film schon mal gesehen. Beides vor vielen vielen Jahren. Der Film ist von Alfred Hitchcock perfekt melancholisch und düster inszeniert, nur in einer sehr wichtigen Sache weicht der Film komplett vom Buch ab. Auch deshalb wollte ich das Buch gerne nochmals konzentriert mit euch lesen - damit ich keinen Gedanken verpasse!
    :study:


    Danke für euer Nachfragen, mein Kater ist heute früh wieder aufgetaucht. :cat: Er hat ziemlich tiefe Verletzungen im Gesicht und war ausgehungert, aber ansonsten fit.

    Das ist prima! :thumleft: Ich hoffe, er hat sich heute im Lauf des Tages wieder erholt!


    So, schon wieder sind meine ganzen Zitate weg ! :computer::computer: Egal .....



    Also, hier meine Zusammenfassung - ich kann jeden Text leichter erfassen, wenn ich ihn in meinen eigenen Worten zusammenfasse:


    Mrs Van Hopper erkrankt an einer Grippe und muss das Bett hüten. In ihrer freien Zeit verbringt die Erzählerin viele Stunden mit Max de Winter: sie essen gemeinsam, machen Ausflüge in die Umgebung und lernen sich ganz zaghaft besser kennen. Als Leserin erhalte ich jedoch den Eindruck eines sehr ungleichen Paares: der elegante, weltmännische Max und ein noch sehr jugendliches, schüchternes Mädchen, das sich in der großen weiten Welt linkisch und nur mit sehr viel Unbehagen bewegt.
    Was aber sieht Max in ihr?
    Es kommt, wie es kommen muss: die Erzählerin verliebt sich in Max. Ungeduldig und mit zitternden Händen erwartet sie den nächsten Tag, den nächsten Ausflug. Max ist meist gutmütig-spöttisch wie ein Bruder zur ihr, doch manchmal ist er verschlossen und abweisend. Eines Tages erwähnt die Erzählerin, sie wünschte, sie wäre 36 Jahre alt, hätte ein schwarzes Satinkleid und eine Perlenkette und meint damit natürlich, sie hätte gern die Selbstsicherheit, die Damen der Gesellschaft normalerweise in diesem Alter und in diesen Kreis ausstrahlen, doch Max reagiert schroff ablehnend auf die Bemerkung. Das sind die Momente, in denen die Erzählerin wie ein Kind zu weinen beginnt, da sie diese Bemerkung nicht versteht und gekränkt ist.
    Mrs Van Hopper weiß einiges über Rebecca, die frühere Ehefrau von Max de Winter zu berichten: sie war sehr schön, sehr elegant, gab rauschende Feste und war stets der strahlende Mittelpunkt von Manderley. Ganz überraschend starb sie vor einem Jahr bei einem Bootsunfall.


    Mit diesem Wissen wird unsere immer noch Namenlose erst mal am Ende des Kapitels allein gelassen. :-s
    Ganz schöner Tobak, finde ich. Ich kann die Ängste der jungen Frau nachempfinden. Sie merkt, wie Kellner mitleidig lächeln und sie schlecht bedienen, sie ärgert sich über die herablassende Art von Mrs. Van Hopper, aber wegen ihrer Armut und ihrer Herkunft hat sie Selbstsicherheit, gutes Auftreten und gesellschaftlichen Schliff einfach nicht gelernt. In Zeiten, als sich Englands Oberschicht als vorherrschende und überlegene Klasse verstand, war das bestimmt nicht einfach. Wir müssen bedenken, dass der Roman schon 1938 geschrieben wurde.
    Ich finde es toll, wie Du Maurier die Klassenunterschiede herausarbeitet. Sie schafft es, vielschichtige Charaktere zu schaffen, die wir verstehen können, mit denen wir mitleiden können oder die wir belächeln.

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Ich habe auch gerade die zwei heutigen Kapitel gelesen und auch die zwei haben mir gut gefallen.
    Wie schwierig ist es doch für die Erzählerin, ihre Gefühle im Zaum zu halten, ständig hat sie Angst sich zu blamieren oder ihn zu vergraulen. Max ist aber auch schon etwas schwierig, mal heiter und fröhlich, dann wieder total verschlossen. Aber er ist ihr auf jeden Fall zugeneigt, hat sie ja sogar schon auf den Kopf geküsst. Mal schauen, wie es weitergeht.
    Die Autorin zeichnet die Eigenschaften der Protagonisten toll, obwohl erst 5 Kapitel um sind, kann man die Charaktere schon sehr gut einordnen. Und die Beschreibung von Manderley war wieder traumhaft :love:


    Wie weit lesen wir denn jetzt morgen? 1 Kapitel oder 2?

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • So, endlich bin ich auch mal zum Lesen gekommen. Allerdings bin ich jetzt erst bei Kapitel 5. Ich hoffe, ich kann Euch noch einholen.

    „Ein Fliederbaum hatte sich mit einer Blutbuche vereint, und um sie noch enger aneinander zu fesseln, hatte der boshafte Efeu, von jeher ein Feind der Anmut, seine Fangarme um das Paar geschlungen, um es nie wieder freizugeben.“
    Einfach nur schön.

    An diesem Satz bin ich auch hängengeblieben. Was für eine schöne Formulierung! So richtig zum kurz Zurücklehen, auf sich wirken lassen und genießen :D

    Ehrlich gesagt, weiß ich auch so gut wie nichts von dem Buch - nur den Klappentext und der verrät für meinen Geschmack schon fast zu viel.

    Ich bin über das Musical, welches in Stuttgart lief auf diese Geschichte gestoßen. Leider habe ich das Musical verpasst, hätte es aber doch sooo gerne gesehen, weil es etwas Unheimliches und Mystisches zu haben schien. Dann dachte ich: "Na ja, dann lese ich halt das Buch. Ist auch schön, wenn man wie ich eine blühende Fantasie hat." Hat von Euch jemand das Musical gesehen?


    3. Ich erkenne mich hier erneut wieder. Himmel, wie hab ich früher jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und fühlte mich gleichzeitig soooo erwachsen und abgeklärt

    Ja, ich war auch erstaunt wie genau Daphne Du Maurier diese Gefühle und die Verhaltensweisen der Jugend getroffen hat. Ich konnte mich (mein jüngeres Ich) auch total mit der Protagonistin identifizieren. :wink:


    Lustig fand ich wie sich unsere Protagonistin von Mrs. Van Hopper zurechtweisen lassen musste, weil sie sich bei Mr. De Winter so in den Vordergrund gedrängelt hat :totlach:

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)