Bernhard Hennen & Robert Corvus - Silberflamme

  • Die Phileasson-Saga - Silberflamme
    Band 4
    Autor: Bernhard Hennen
    Verlag: Heyne
    Seiten: 688


    Spoiler zu den vorherigen Bänden!


    Inhalt:
    "In der Stadt, in der Ingerimm Efferd trotzt,
    konnten selbst die Stürme der Zeit
    die Spur des Steppenwolfs nicht verwischen.


    Zerreißt den Schleier der Vergangenheit,
    und ihr werdet eine silberne Flamme finden!
    Sie ist der eine Schlüssel zu Orima der Allsehenden,
    der ihr dereinst begegnet werdet."


    So lautet die nächste Aufgabe.


    Sie begeben sich auf die Spuren eines alten Helden, dessen Taten bis in die Gegenwart reichen. Ein Held, von den einen hochgelobt, von anderen bitter bekämpft.
    Die Silberflamme, ein elfischer Artefakt, wird das Ziel beider Ottajaskos.


    Natürlich gehen beide Kapitäne ganz unterschiedlich an die Sache ran.
    Boern scheut sich nicht vor Verlusten, wenn ihn das weiter bringt. Und wenn er den Foggwulf behindern kann, scheut er auch keine Kosten und Mühen. Mit der selbsternannten Göttin Pardona an Bord, nutzt er jeden Vorteil, den er kriegen kann.
    Doch der Teamgeist seiner Ottajasko ist nicht mehr der beste.
    Pardona spielt ihr eigenes Spiel und untergräbt zudem seine Autorität. Auch Tjorne, der als Verräter übergelaufen ist, bringt Unruhe in die Gemeinschaft.


    Phileasson geht nicht mit Magie, sondern mit Logik an die Sache.
    Seine Ottajasko wird am Anfang massiv behindert. Doch ganz anders als Boern hilft Asleif sogar seinen Feinden.
    Tylsters Herz ist schwer. Sein Freund Tjorne ist nicht mehr da und Zidaine... Er liebt sie und kann doch nicht vergessen, was sie Tjorne angetan hat.


    Menschenfresser, Drachen und Wesen, die keiner so genau kennt, die aber grausame Spuren hinterlassen, spielen in diesem Band eine Rolle.


    Meine Meinung:
    Eine großartige Fortsetzung!


    Spannend, temporeich und Fantasy pur.
    So viele verschiedene Wesen.


    Ich habe sehr mit dem sympathischen Asleif mitgefiebert. Ich mag ihn und seine Ottajasko so gerne.
    Mit Boern hatte ich stellenweiße großes Mitleid. Wenn er nicht gegen den Foggwulf wäre, wäre ich direkt für ihn. Man merkt, er ist halt auch nur ein Mensch. ;)
    Und er hat sich keinen Gefallen damit getan, Pardona mitzunehmen.


    Ich finde es immer toll, wenn man sich auch in den Antagonisten reinfühlen kann.
    Für mich eine wirklich gelungene Fortsetzung.


    3 Zitate:
    "Da er das Gefühl hatte, dass seine Meinung vielleicht doch nicht unerwünscht war, setzte sich der Geweihte wieder. "Meine Lehrer haben mir beigebracht, dass in jedem Menschenherzen ein Lindwurm und ein Greif wohnen", erzählte er. "In der Stadt des Lichts sagt man, von diesen beiden gewinnt derjenige, den man selber fördert, pflegt und nährt. Das stimmt, aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Es kommt auch darauf an, welchen von beiden diejenigen füttern, denen wir begegnen."


    "Manchmal irritiereten Salarin die Menschen noch immer. Die Aufforderung, sich vorzustellen, eine der Waffen haben seinem Helden gehören können, brachte Herr'Sen nun mindestens zum dutzendensten Mal vor. War er selber so vergesslich, dass ihm das nicht bewusst war? Oder zweifele er an der Imaginationskraft seiner Gefährten, so dass er diese immer von Neuem antreiben musste wie ein störrischer Karen?"


    "Ängste sind Ketten, die man sprengen muss, um frei zu sein. Ich bin vom Tod zurückgekehrt. Jetzt wird mich nichts mehr aufhalten"


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Nun habe ich "Silberflamme" auch endlich beendet. Es lag nicht an der Geschichte, dass ich diesmal etwas länger und mehrere Anläufe gebraucht habe. Ich sage ja immer, dass jedes Buch seine Zeit hat und es war eben erst jetzt wieder Zeit für Phileasson. Und ich bin jetzt richtig froh, dass ich nicht so lange warten muss, bis der nächste Teil erscheint. :D
    Nach wie vor findet der Leser hier Fantasy auf höchstem Niveau und allerbeste Unterhaltung. Nicht nur die zwei Kampfhähne Phileasson und Beorn sind großartig, sondern auch die vielen anderen Figuren. Mir besonders ans Herz gewachsen ist natürlich Nirka, das Wolfsmädchen, und ich fürchte mich schon davor, im nächsten Teil von ihr Abschied nehmen zu müssen. Aber vielleicht finden die Autoren ja auch eine Möglichkeit, dass sie und und ihr Gefährte

    Teil der Ottajasko bleiben. Warum sonst sollte die Trennung denn wohl aufgeschoben worden sein?
    Apropos Gefährte: in diesen Band hat sich aber mal ein ordentlicher Schuss Romantik geschlichen. Aber keine Sorge: bei Corvus und Hennen wird es nicht kitschig :mrgreen: Wenn man so lange gemeinsam unterwegs ist und viele Gefahren gemeinsam überwindet, finden eben die ein oder anderen zueinander. Und es war gerade dieser Teil der Geschichte, der mich diesmal besonders berührt hat. Weil es zum einen Figuren betrifft, die ich sehr mag und zum anderen wieder völlig neue Aspekte für den Fortgang der Geschichte birgt.
    Den Spoiler solltet ihr wirklich nur anschauen, wenn ihr das Buch beendet habt und bitte auch im Spoiler antworten

    Doch wo Romantik ist, ist auch Tragik nicht weit und so müssen wir uns auch von einigen Helden trennen.


    Neben der sprachlichen Meisterschaft und der Kunst so unglaublich viele Figuren im Lauf der Handlung immer am Leben zu halten - sprich, sie nicht irgendwie zu vernachlässigen, sondern immer wieder einzubinden - sind es auch versteckte Anspielungen auf andere Werke, die mir unglaubliches Vergnügen beim Lesen bereiten. So gibt es gleich am Anfang einen ganz deutlichen Hinweis auf den "Wüstenplanet", der zu Corvus' Lieblings-SciFi-Romanen gehört. Und ich muss heute Abend unbedingt "Die Feuerzangenbowle" anschauen, weil mich der "gelehrte Magus Silesius Eulensang" extrem an einen der Lehrer erinnert und ich mir aber nicht sicher bin, welcher es ist, der immer das Ende seines Satzes wiederholt. Ich meine, es war der Herr Oberschulrat, aber sicher bin ich mir nicht. Das lässt mir jetzt solange keine Ruhe, bis ich es herausgefunden habe. :lol:


    Ach was soll ich weiter schwärmen. Die Jagd nach dem Titel und diversen Trophäen geht zum Glück weiter (und wie Robert Corvus letztens in seinem Newsletter verraten hat, sind wohl auch die Verträge für den nächsten 3er Block der Saga unter Dach und Fach) und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und eine klare Empfehlung an Fantasy-Fans, Freunde von Abenteuer-Gechichten und alle, die schon mal was von DSA (Das schwarze Auge) gehört haben.


    Fazit:
    Wölfe, Drachen, Elfen, Priester und verwegene Nordmänner - eine grandiose Mischung.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 605


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Phileasson und Beorn haben ihre neue Aufgabe erhalten und versuchen diese mit Hilfe ihrer Mannschaften auf ihre eigene Art und Weise zu lösen.


    Silberflamme von Bernhard Hennen und Robert Corvus enthält alles, was eine gute Fantasy Geschichte brauch. Zwei Heldengruppen von denen jede ihre eigenen Mal mehr oder weniger grauen Moralvorstellungen hat. Eine für die Helden herausfordernde Quest (Aufgabe) und viele fantastische Wesen und Orte.


    Der Geschichte und ihrem Aufbau merkt man an, dass sie ihren Ursprung in dem Spiel „Das schwarze Auge“ genauer in dem Computerspielableger „Drakensang“ hat. Die Wesen wie Elfen und Zwerg sowie die Götter und das Worldbuilding stammen aus diesem Universum.


    Innerhalb der Geschichte begleiten wir abwechselnd die beiden Mannschaften von Phileasson und Beorn bei ihrer Reise. Im Verlauf der Geschichte lernen wir die Protagonisten immer näher kennen. Wobei nicht nur Pileasson und Beorn im Fokus stehen, sondern auch die Vergangenheit, die Bewegründe und die Charaktere der einzelnen Mannschaftsmitglieder immer mehr bekannt werden. Keiner der Protagonisten ist nur gut oder nur böse. Alle sind mehr oder weniger grau und treffen im Verlauf des Buches gute oder auch schlechte Entscheidungen.


    Der Schreibstil der beiden Autoren ist flüssig zu lesen. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut. Die Geschichte enthält ruhigeren Phasen, um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Es geschehen lustige und traurige Dinge. Man muss darauf gefasst sein, dass keiner der Protagonisten sicher ist. Am Ende des Buches sind Verluste zu beklagen.


    Für mich eine tolle High-Fantasy Geschichte. Ich gebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne und freue mich auf den nächsten Band.