Phillip P. Peterson - Transport

  • Kurzmeinung

    Emili
    Hervorragender Science Fiction Roman. Spannend erzählt, mit vielen technischen Details, jedoch gut verständlich.
  • Autor - Titel:
    Phillip P. Peterson - Transport


    Genre: Sci-Fi, Außerirdische, Weltall
    Verlag: Books on Demand
    Bindung: Taschenbuch
    Seiten: 300


    Inhalt:
    „Transport? Transport wohin, Sir?“, fragte Russell skeptisch.
    „Möglicherweise direkt in die Hölle“, antwortete General Morrow.
    Vor der Küste Kaliforniens wird ein außerirdisches Artefakt geborgen, das Menschen zu anderen Sternensystemen transportieren kann.
    Der zum Tode verurteilte Russell Harris und neun andere Häftlinge bekommen als Versuchspersonen für den Teleporter die Chance, ihr Leben zu retten. Doch das Unternehmen entpuppt sich als gnadenloses Todeskommando, nachdem der erste Freiwillige auf grauenhafte Weise stirbt. Russell und seinen Kameraden wird klar, dass sie das Projekt nicht überleben werden. Der einzige Ausweg besteht darin, das Geheimnis des Artefakts zu lüften. Aber auch das scheint hoffnungslos – denn von den Erbauern fehlt jede Spur.
    Stargate meets Die Fliege meets Das dreckige Dutzend - ein ungewöhnlicher und spannender Science-Fiction-Roman von einem deutschen Newcomer.
    (Q Amazon)


    Meinung:
    Man nehme ein paar Todeskandidaten, ein paar skrupellose Politiker und Militärs, ein paar verrückte Wissenschaftler und mische das Ganze mit der Neugier, der Paranoia und auch mit etwas Wahnsinn der menschlichen Rasse und heraus kommt eine sehr unterhaltsame Geschichte.


    Alles beginnt damit, dass das Militär mit Genehmigung des Präsidenten ein paar Todeskandidaten aus ihren Zellen heraus rekrutiert und diese für eine Art Himmelfahrtskommando benutzen will. Die Rekruten haben ja schließlich auch nichts mehr zu verlieren, immerhin saßen sie schon in der Todeszelle. Hier wird ihnen zumindest die Möglichkeit gegeben, sich zu beweisen und vielleicht sogar begnadigt zu werden. zumindest wird ihnen der Job so schmackhaft gemacht. Was die Kandidaten aber erst später erfahren ist, dass selbst die beteiligten Wissenschaftler die Gefahr des Experiments (so will ich das jetzt mal nennen) nicht einschätzen können. Und bereits bei den ersten Durchläufen wird den verbliebenen Rekruten klar, auf was sie sich wirklich eingelassen haben.


    Auf dem Cover des Buchs wird von Hard-Sci-Fi gesprochen. Ich persönlich würde gar nicht soweit gehen und diese Geschichte als Hard-Sci-Fi bezeichnen. Ich persönlich habe schon befürchtet, dass ich mich als Leser durch ewig andauernde wissenschaftliche Erklärungen quälen muss und die eigentliche Geschichte etwas auf der Strecke bleibt. Herr Peterson aber hat hier eine sehr unterhaltsame Geschichte geschrieben, die zwar immer wieder auf ein paar wissenschaftliche Aspekte zurückkommt, aber den Leser damit nicht unnötig langweilt und ablenkt. Der Autor hat sich klar auf eine zügige, spannende und unterhaltsame Geschichte konzentriert und das ist ihm hervorragend gelungen. Wie auch bei Paradox, wobei das soweit ich weiß, ein späteres Werk von Peterson ist, besticht die Erzählung durch ihre Einfachheit. Selbst in Passagen in denen nicht viel passiert, bleibt man als Leser am Ball. Irgendwie schafft es Peterson, den Leser bei Laune zu halten und die Geschichte immer voran zu treiben. Er hält sich an keiner Stelle mit unnötigen Erklärungen oder Hintergrundinfos auf, sondern gibt dem Leser nur soviel, dass es voran geht. Man könnte hier jetzt den fehlenden Tiefgang bemängeln, aber ich persönlich finde dieses Vorgehen sehr gut. Somit kommt keine Langeweile auf.


    Als ich mit der Geschichte anfing und langsam die Richtung klar wurde, habe ich schon ganz kurz mit den Augen gerollt und ich habe doch einige Parallelen zu einer recht erfolgreichen TV-Serie erkennen können. Allerdings muss ich sagen, dass selbst wenn Peterson ein paar seiner Ideen dort abgeleitet hat, so hat er es zumindest so gemacht, dass es nicht zu sehr ins Auge sticht, zumal die Geschichte um die Beteiligten eine ganz andere Richtung einschlägt und auch die Auflösung am Ende eine völlig andere ist.
    Was diese Auflösung und das Ende angeht, so bin ich recht zufrieden damit. Die Theorie über das Leben außerhalb unseres Sonnensystems und die damit verbundenen Möglichkeiten hat mir sehr gut gefallen und auch das Ende selbst ist gut geworden. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich damit leben hätte können wenn hier einfach Schluss wäre und es keinen zweiten Teil geben würde.


    Peterson geht aber in seiner Geschichte nicht nur auf die Möglichkeit von außerirdischen Leben ein. Ich finde, dass er auch die menschliche Spezies etwas unter Beschuss nimmt. Ich bin mir nicht ganz sicher ob das Absicht war aber wenn ich die angesprochenen Themen wie die Verfügung des Präsidenten zum Thema Todesstrafe, die Verfügung über Todeskandidaten und deren Bereitstellung für diese Experimente, die Gier nach Macht und militärischem Vorteil, den Egoismus im Handeln der Obrigkeit oder aber den Wahnsinn im Auge der Wissenschaft betrachte, dann hatte ich schon das Gefühl, dass der Autor diese Themen besonders, wenn auch hintergründig, anspricht. Natürlich ist es auch möglich, dass ich hier etwas zu viel hineininterpretiere. Vielleicht war es einfach förderlich um die Geschichte interessant zu gestallten.


    Fazit:
    Transporter ist eine interessante und unterhaltsame Geschichte. Sie ist einfach gehalten und lässt dennoch an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Das Buch hat sich zügig und ohne Stocken gelesen und mit der Auflösung und dem Ende bin ich sehr zufrieden. Ich hätte mit dem Ende gut leben können, auch ohne dass ein zweiter Teil anschließt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Ausgezeichneter Auftakt einer Serie. Ich habe die Seiten nur so weg inhaliert. :wink:

    Kurz zu der Handlung: Zu Tode Verurteilten werden für so genannt "freiwillige" Mission des Militärs angeworben, in der die an einem geheimen Projekt teilnehmen sollen. Die Überlebenschancen sind dabei minimal. So gut wie gar keine. Die, die sich einverstanden erklären, kommen nach Nevada und erfahren erst nach und nach um was es geht.

    Hier fängt die Science Fiction Geschichte an, denn alles, was jetzt noch kommt, gehört in Bereich: Unglaublich. :shock: Es gibt einige wissenschaftliche Erklärungen in dem Roman, denen kann man aber problemlos folgen. Was aber mich fasziniert hat, war der spannender Plot. Die Idee zu dem Roman hat mir auch sehr gut gefallen, ich habe noch nichts Vergleichbares gelesen, und das freut mich immer, wenn dies der Fall ist. Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen. :drunken: Und anschließend weitere Bücher der Reihe bestellt und auch andere Romane des Autors. Mit dem durfte ich, übrigens, schon bei "Paradox - Am Abgrund der Ewigkeit" gute Erfahrungen sammeln. Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne und meine Begeisterung.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Inhaltsmäßig kann ich nichts mehr weiter beitragen, nur noch meine Meinung.


    Noch einen Nachtrag zum Autor (lt. Amazon):

    Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag.


    Mich hatte der Roman gut unterhalten. Um eine Floskel zu benutzen, er ließ sich flockig leicht lesen. Den technischen Details konnte man gut folgen, man merkt das Peterson Ingenieur war. Für mich war die Geschichte eigentlich abgeschlossen. Wie ich dann dem Amazon Beitrag entnommen habe, war dem auch so, aber das Buch war wohl so erfolgreich, dass Peterson noch Folgebände dazu schrieb. Ursprünglich als Trilogie geplant, letzten Endes wurden es 7 Bände.


    Ich finde, dass er auch die menschliche Spezies etwas unter Beschuss nimmt. Ich bin mir nicht ganz sicher ob das Absicht war aber wenn ich die angesprochenen Themen wie die Verfügung des Präsidenten zum Thema Todesstrafe, die Verfügung über Todeskandidaten und deren Bereitstellung für diese Experimente, die Gier nach Macht und militärischem Vorteil, den Egoismus im Handeln der Obrigkeit oder aber den Wahnsinn im Auge der Wissenschaft betrachte, dann hatte ich schon das Gefühl, dass der Autor diese Themen besonders, wenn auch hintergründig, anspricht.

    Das habe ich auch so gelesen. Quasi als kleinen Seitenhieb. Das war unter anderem ein Teil an dem Buch, der mir gut gefiel. Weniger gut war folgendes, denn die Charaktere waren von Anfang an klar in "Schwarz" und in "Weiß" eingeteilt.



    Ich denke, dass ich die Transport Reihe vermutlich nicht weiter verfolgen möchte, aber ich werde mich mal umschauen welches Buch mir von ihm noch gefallen könnte.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: -Sterne

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  • Nach dem Lesen des ersten Teils steht für mich fest, dass ich die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen werde, denn ich bin gespannt wohin die Reise noch gehen wird. Wird man irgendwann vielleicht noch auf vernunftbegabte Wesen stoßen? Für mich ist dieses erste Buch der Anfang zu etwas Großem. Sicher werden einige Klischees bedient, aber die Idee, die dahinter steckt habe ich so noch nie gelesen. Ich dachte das Ganze geht in eine ganz andere Richtung war sehr erstaunt als ich das Ende des ersten Teils las.

    Ich mag Bücher, die ein bisschen wissenschaftlich untermauert sind und nicht völlig im Bereich von Sci-Fi spielen. Ich bin durchaus der Ansicht, dass gewisse Machthaber ganz sicher für solche Experimente Kanditaten aus Todeszellen nehmen würden und auch wenn es vorhersehbar war, dass einige Protagonisten zu Anfang sterben, war ich eigentlich froh, dass es eben nicht einer von den symphatischeren Charakteren war.

    Ich finde den Schreibstil sehr angenehm zu lesen, auch als Nichtwissenschaftler war alles leicht zu verstehen.

    Ich freue mich bereits auf die nächsten Teile und werde vielleicht auch anderes von diesem Autor lesen.

    Ich danke Emili für ihre Leseempfehlung. :thumleft:

    That's the thing about books.


    They let you travel without moving your feet.


    Jhumpa Lahiri

  • Ich danke Emili für ihre Leseempfehlung.

    Es freut mich wirklich sehr, dass dir das Buch gut gefallen hat, und du auf die Reise mit dem Transporter gehst. :friends: Es lohnt sich auf jeden Fall. Denn in jedem neuen Band lässt sich der Autor immer wieder was Neues einfallen, wo man überrascht über die Wendung ist. Ganz viel Spaß dir beim Lesen. :)

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    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Transport von Phillip P. Peterson


    Auf dem Meeresboden wird ein außerirdisches Objekt entdeckt und nach einigen Experimenten stellt das Militär fest, dass es sich bei der seltsamen schwarzen Kugel um einen Transporter handelt, der Menschen zu fremden Welten teleportieren kann. Nach einigen Todesfällen wird beschlossen, dass zum Tode verurteilte Häftlinge die Versuchskaninchen spielen sollen. Einer dieser Häftlinge ist Russell Harris, der nur noch ein paar Tage zu leben hat. Zusammen mit einigen anderen Todeskandidaten lässt er sich auf die Transporte ein. Die Überlebenschance ist jedoch sehr gering.


    Die Parallelen zu Stargate sind unverkennbar: ein Objekt, das einen ohne Zeitverlust zu den Sternen reisen lässt, das kennen Fans schon aus Emmerichs Film bzw. aus der TV-Serie. Allerdings war es das auch schon, denn abgesehen von dem Sternentor und der Militärbasis gibt es kaum weitere Gemeinsamkeiten.


    Da der Autor sich recht wenig mit den Beschreibungen abgibt oder mit den Charakterisierungen der Figuren, nimmt das Buch schnell Fahrt auf. Auf knapp 260 Seiten bekommt der Leser eine rasante Science-Fiction-Geschichte geboten, die sich wie nichts wegliest. Die einzelnen Transporte und die Folgen sind wirklich spannend, da drückt man gerne ein Auge zu, wenn andere Dinge etwas vorhersehbar geraten sind (z. B. die obligatorische Liebesgeschichte).

    Der Schluss ist konsequent und rundet die Geschichte perfekt ab.


    Es gibt - besonders am Anfang - ein paar kleinere Schönheitsfehler bei diesem Selfpublisher-Werk (z. B. zu viele Ausrufezeichen), aber wenn man weiter liest, fallen sie kaum noch ins Gewicht, entweder weil die Handlung einen zu sehr am Haken hat oder weil es tatsächlich weniger werden.

    Ich habe das Buch gelesen und anschließend einige Male das Hörbuch gehört. Beim Hörbuch spielen die nervenden Ausrufezeichen natürlich keine Rolle mehr.


    Das Buch hat bisher ein halbes Dutzend (!) Fortsetzungen erhalten. Sie alle beschäftigen sich mit Bedrohungen, die direkt mit dem Transporter oder mit den Folgen der Transporternutzung zusammenhängen. Gefährliche Aliens oder dessen technologischen Artefakte spielen fast in jedem Band eine Rolle.

    Das Ganze wirkt wie eine spannende TV-Serie. Da der Autor einen technischen Hintergrund hat, sind zumindest die technischen Aspekte sehr glaubwürdig geraten. Ob sie auch realistisch sind, kann ich nicht beurteilen. Die Charaktere sind ein anderes Thema. Diese sind mir persönlich zu eindimensional geraten. Aber mal ehrlich, diese Bücher sind auch nicht als Persönlichkeitsstudien gedacht. Sie sollen unterhalten - und tun es auch.