Neal Shusterman - Die Hüter des Todes / Scythe

  • Kurzmeinung

    javaline
    Wegen des Themas war ich skeptisch. Aber nun sind Teil 2+3 auf dem Weg zu mir. :)
  • Kurzmeinung

    Enigmae
    spannende und originelle Dystopie mit unangenehmen Grausamkeiten, die zum Nachdenken anregt
  • Citra und Rowan wachsen in der scheinbar perfekten Welt auf. Dort kennt man weder Armut noch Krieg, Krankheiten oder den Tod. Damit die Bevölkerung jedoch nicht zu groß wird, müssen Scythe Menschen "nachlesen", also umbringen. Die Scythe haben die Macht darüber zu entscheiden, wer stirbt, da sie die Hüter des Todes sind. Die beiden Teenager wurden dazu bestimmt, eine Ausbildung zum Scythe zu beginnen. Das gemeinsame Schicksal schweißt die beiden zusammen, doch ein bösartiger Scythe hat andere Pläne mit ihnen und will sie zu Feinden machen.


    Neal Shusterman war mir bereits durch die "Vollendet"-Reihe bekannt. Diese vermochte mich damals sehr zu fesseln, daher war ich extrem auf seine neue Trilogie über den Preis der scheinbar perfekten Welt gespannt. Ihm ist es hervorragend gelungen mich in seine dystopische Welt eintauchen zu lassen. Er schafft es gekonnt immer mehr Details seines Settings einfließen zu lassen, so dass ich mir Citras und Rowans Welt sehr gut vorstellen konnte.


    Beide Protagonisten fand ich sympathisch und interessant ausgearbeitet. Auch die zahlreichen Nebenfiguren wurden individuell gezeichnet, so dass man beim Lesen nie den Überblick verliert und sie gut auseinander halten kann.


    Der Einfallsreichtum von Shusterman ist unglaublich. Ich habe jedes Detail dieser Welt aufgesogen und seine Ideen und seine Fantasie durch alle 500 Seiten genossen. Er konzentriert sich jedoch nicht nur auf den Plot, sondern steckt auch Herzblut in seine Figuren. Ich empfand ihr Handeln als sehr authentisch, ob es nun den ersten Schock über ihre neue Aufgaben, die Probleme beim Erlernen der Kunst des Tötens oder der unbändige Kampfgeist, den beide an den Tag legen, betraf.


    Fazit: Ein überragender Auftakt zu einer Trilogie, von der ich mir weiterhin extrem viel verspreche. Über 500 Seiten und nicht eine davon hat mich gelangweilt, im Gegenteil, ich habe jedes Detail aufgesogen, wie ein trockener Schwamm Wasser und Shustermans Fantasie genossen. Dieses Buch ist ein MUSS für alle Fans von Dystopien, da es durchgängig zu fesseln vermag.


    Dieses Jugendbuch ist definitiv in der Top 3 meiner bisherigen Lesehighlights aus 2017. Band zwei wird voraussichtlich bereits im Frühjahr 2018 erscheinen und steht schon jetzt auf meiner Wunschliste Lesen, lesen, lesen!


    • Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
    • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
  • Einfach - nur - genial!


    Verlagsinfo


    Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
    Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.


    Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
    Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …


    Meine Meinung


    Ich kannte ja von diesem Autor nur die drei Bücher seiner Vollendet Reihe, die bisher ins deutsche übersetzt wurden und ich wusste: auch dieses Buch hier würde mich begeistern ... und WIE es mich begeistert hat! Einmal angefangen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen!


    Das Leben der Menschen ist nicht mehr endlich. Die Zivilisation soweit fortgeschritten, dass Naniten jeglichen Schmerz, jede Verletzung oder zerstörerische Verzweiflung ausgleichen können. Dass es keine Regierungsformen mehr gibt, sondern nur noch den unbestechlichen Thunderhead, entstanden aus der virtuellen Cloud und Träger allen Wissens, der zwar einen Funken Bewusstsein besitzt, doch in all seinen Bestrebungen gerecht handelt, um die Menschen gleichwertig und gut leben zu lassen.
    Und, das größte Mysterium, die Menschen sind dadurch tatsächlich unsterblich geworden.


    Eine schöne Vorstellung - doch alles hat eine Kehrseite: denn wenn niemand mehr stirbt, wie sieht es dann mit dem Platz auf unserer gut gefüllten Erde aus?


    "Die Entwicklung der Zivilisation war abgeschlossen. Das wusste jeder. Was die Menschheit betraf, gab es nichts neues mehr zu erfahren. Nichts an ihrer Existenz musste noch enträtselt werden. Und das bedeutete, dass kein Mensch wichtiger war als irgendein anderer." S. 18


    Genau hier treten die Scythe auf den Plan, die Hüter des Todes. Sie agieren frei vom Urteil oder dem Ermessen des Thunderhead und sind dafür zuständig, der Überbevölkerung entgegen zu wirken. Sie haben dadurch eine hohe Stellung, natürlich, denn jeder will sich mit ihnen gutstellen, könnte er doch morgen schon mit der Sense vor der Tür stehen, oder einer Pistole, einem schleichenden Gift ... die Methoden sind vielfältig, aber das Ende immer gleich.
    Willkürlich soll die Auswahl sein, bar jedes Vorurteils, trotzdem moralisch und ethisch nach einem gewissen Standard - doch die Scythe sind auch nur Menschen ...


    ... und deshalb sehr vielschichtig und uneins selbst in ihrer eigenen abgeschotteten Gemeinschaft.
    Es bilden sich Lager und mittendrin finden sich Citra und Rowan, zwei 16jährige Teenager, die in dieser makaberen Berufung ausgebildet werden sollen. Sie beiden wollten gar nicht, aber einem Hüter des Todes zu widersprechen ist nicht leicht, vor allem wenn dadurch die eigene Familie bis zum eigenen Tod Immunität gegenüber den Scythe genießt.
    Die beiden Protagonisten, aus deren Sichtweise im Wechsel erzählt wird, sind sehr unterschiedlich von ihrer Auffassung und ihrer Handlungsweise, aber tief innen drin auf einem Level wenn es darum geht, den Akt des Tötens niemals gleichgültig zu sehen, und gerade deshalb wahrscheinlich die perfekten Anwärter für diese "Berufung".


    Bei einigen Rezensionen hab ich gelesen, dass die Gefühle der Protagonisten hier zu sehr auf der Strecke bleiben. Das finde ich gar nicht, denn man erlebt sehr gut, wie sehr sie mit ihrer Situation zu kämpfen haben und wie es ihnen aber immer mehr gelingt, ihren eigenen Weg zu finden, um damit umzugehen.
    Genauso fehlen einige Hintergründe zum Thunderhead, der alles regelt und dem sich auch niemand wirklich widersetzt, oder dem "resetten", also das Zurücksetzen eines Menschenalters von 80 auf 30, von 90 auf 45 oder je nachdem, wie es beliebt.
    Aber das alles im Detail zu erfahren war mir gar nicht so wichtig, denn im Fokus stand für mich das Thema, wie die Scythe damit umgehen, töten zu müssen, um das Überleben aller anderen zu sichern. Vor allem, da sie über allen stehen und kaum jemandem Rechenschaft schuldig sind ... so etwas ist immer ein gefährliches Pflaster.
    (Der zweite Teil heißt im Original übrigens "Thunderhead", also denke ich mal, dass wir dort dann noch mehr darüber erfahren werden)


    Fast noch wichtiger allerdings waren mir die Menschen, die in diesem ewigen Strom der Zeit leben. Wenn man alles weiß und nichts mehr verbessert werden kann, was können wir mit dem gesammelten Wissen dann noch anfangen? Wenn sie keinen Schmerzen leiden und keine tiefe Verzweiflung spüren können, sind sie dann überhaupt fähig, wahre Freude und Leidenschaften zu empfinden?
    Und hier kommen wir zum Gegenspieler, zum bösen Scythe, der hier seine fanatische Überzeugung ausleben kann, die aber im Endeffekt vielleicht auf etwas gründet, was gar nicht so negativ ist - auch wenn man da etwas tiefer graben muss. Denn das Leben der Menschen in dieser Welt ist tatsächlich eintönig, wenn man die Ewigkeit vor Augen hat und um daraus auszubrechen, wählt er nur leider den ungünstigsten Weg.


    Neal Shusterman hat hier wieder eine so bizarre und doch reale Zukunftsversion der Menschheit geschaffen, dass ich einfach nur gefesselt war und jeden Moment mit Spannung verfolgt habe. Bei jedem Perspektivenwechsel kommt ein Eintrag aus dem Nachlese-Tagebuch eines Scythe - ein sehr schönes Mittel, um die Gesellschaft und den Status der Scythe zu erklären. Aber auch Einblicke zu geben, die mich wieder viel zum Nachdenken angeregt haben.
    (Da das Töten zur Sterblichkeitsära gehört, wird die Ausübung der Scythe "Nachlese" genannt)


    Dadurch, dass der Autor nicht alles bis ins Detail erklärt, bleibt dem Leser auch viel zum interpretieren und mitfühlen, was ich besonders gelungen finde, denn das Gesamtbild und die Atmosphäre waren immer intensiv und präsent.


    Fazit: 5 Sterne *Highlight*


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Arc of a Scythe Trilogie


    1 - *Scythe* Die Hüter des Todes
    2 - *Thunderhead* soll Ende 2018 auf deutsch erscheinen
    3 - noch nicht erschienen

  • Keine Armut, keine Gewalt, keine Krankheiten, keine Kriege - Die Perfekte Welt.
    Doch wenn jeder Mensch unsterblich ist und es nichts gibt, was es sich lohnt zu erreichen, um was es sich lohnt zu kämpfen - weiß man den Wert des Lebens zu schätzen?
    Zwischen Sinnlosigkeit, Monotonie und Langeweile werden Scythe, welche als einzige Menschen die Befugnis haben Leben auf ewig zu nehmen, sowohl gehasst als auch bewundert.
    Scythe sind nötig, um die Welt vor einer noch größeren Überbevölkerung zu verschonen - dennoch sind Citra und Rowan alles andere als begeistert, als sie für eine Ausbildung zum Töten auserkoren werden.



    In einer Zukunft, in der jeder Mensch unsterblich ist, ist es nur verständlich, dass die Folge davon Überbevölkerung sein wird. Die Idee der Scythe, welche dieses Problem beseitigen, hatte daher sehr schnell mein Interesse geweckt.
    Was passiert, wenn ein Mensch dazu ausgebildet werden soll, darüber zu entscheiden, welcher, vollkommen gesunde, Mensch noch leben darf und welcher nicht?


    Ich muss jedoch ganz ehrlich sagen, dass ich etwas länger gebraucht hatte, bis mich diese Geschichte richtig packen konnte. Das liegt größtenteils daran, dass ich lange gebraucht hatte, um das System, welches wir in dieser Geschichte kennenlernen, als logisch zu betrachten. Eigentlich fällt es mir leicht, mich in einer fremden Welt sehr schnell zu verlieren, aber sich eine mögliche Zukunft vorzustellen, in der es weder Kriege noch Krankheiten und Armut gibt, WEIL eine künstliche, fast allwissende, Intelligenz sich um alle Probleme kümmert und auch die Regierung übernimmt, konnte ich mir einfach sehr schwer vorstellen. Da sich der Schreibstil jedoch sehr flüssig lesen lässt und die Charaktere von Anfang an mein Interesse so weit gefesselt hatten, dass ich wissen wollte, wie es mit ihnen weitergehen wird, kam ich trotzdem sehr schnell mit der Geschichte voran.


    Richtig fesselnd wurde das Buch für mich aber erst dann, als Citra und Rowan getrennte Wege gingen. Wenn ich vorher während des Lesens dachte “Die Geschichte ist ganz nett” hatten sich ab diesem Zeitpunkt meine Gedanken immer mehr in ein “Die Geschichte ist genial!” verändert.
    Das Buch regt teilweise sehr zum Nachdenken an. Oft wird man sich fragen, wie man selbst in jener Situation reagiert hätte. Es ist auch sehr interessant, immer mehr über das Scythetum zu erfahren, denn nicht jeder Scythe teilt die gleichen Ansichten. Besonders die Tagebucheinträge verschiedener Scythe, von denen man immer einen am Ende eines Kapitels finden wird, geben da einen sehr guten Einblick.


    Allgemein muss ich sagen, dass mir die Tagebucheinträge besonders gut gefallen hatten und diese für mich das Buch einfach noch um einiges besser gemacht hatten. Ich fand auch, dass mit der recht schwierigen Thematik von Leben und Tod sehr gut umgegangen wurde.


    Was mir weniger gut gefallen hatte, war, dass die Protagonisten des Buches nicht besonders gut ausgearbeitet wurden. Ich hatte nicht das Gefühl, diese besser zu kennen als manche Nebencharaktere und fand einige Nebencharaktere fast noch interessanter, als die Protagonisten selbst. Citra und Rowan führen uns zwar gut durch die Geschichte, jedoch versteht man
    deren Handeln oft nicht vollkommen, da Emotionen an einigen Stellen nicht genügend beschrieben wurden.


    Trotzdem konnte das Buch mit interessanten Ideen, spannenden Momenten und auch ein paar unerwarteten Wendungen überzeugen.
    Ich persönlich hatte meine Freude daran, das Buch zu lesen, wünsche mir jedoch, dass die tolle Idee der Geschichte in den beiden Folgebänden noch weiter ausgearbeitet wird. So würde ich mir insbesondere wünschen, noch mehr über das ganze System und den Thunderhead zu erfahren.


    Fazit:
    Es hatte etwas gedauert, bis das Buch mich packen konnte, schlussendlich wurde ich jedoch mit einer spannenden und kreativen Geschichte belohnt.
    Ich denke, wenn man “Vollendet” von Neal Shusterman mochte, wird man auch dieses Buch mögen, denn man merkt, dass es sich um denselben Autor handelt und eine ebenso kreative Idee umgesetzt wurde.


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  • Grandios


    In einer fernen Zukunft hat die Menschheit es endlich geschafft, nämlich ihr Ziel des ewigen Lebens zu erreichen. Lediglich ein Feuer könnte den Menschen noch zu einem Verhängnis werden, doch dies geschieht kaum noch. Spürt man Wehwehchen des Alters, kann man sich auf ein jüngeres Alter resetten lassen, nur zum Teenager kann man nicht werden. Verletzungen werden durch im Körper eingepflanzte Naniten schnell behoben und man ist wie neu. Das einzige Problem der Welt? Die Überbevölkerung. Aus diesem Grund wurden die Scythe ins Leben gerufen, deren Beruf es ist, Personen nach einer bestimmten Auswahl nachzulesen und zu töten. Die beiden Teenager Citra und Rowan, beide sechzehn Jahre alt, werden von Scythe Faraday dazu berufen, bei ihm in die Lehre zu gehen und die Kunst des Tötens zu erlernen. Doch nur einer wird nach der Lehre zum Scythe berufen und seine erste Aufgabe wird es sein, seinen Gegner nachzulesen.
    Meine Meinung:
    Wow, was für eine Geschichte und was für ein gelungener Einstieg in eine neue Trilogie. Gleich vorweg, Neal Shusterman hat hier etwas erschaffen, dass mich mit einer Mischung aus Faszination und Nachdenklichkeit zurückgelassen hat. Eine Geschichte, die durchaus erst einmal sacken muss.
    Der Beginn ist gleich sehr spannend und man begegnet schon im ersten Moment einem Scythe. Schon von diesem Moment an baut Shusterman eine ganz eigene Atmosphäre auf, die den Leser schnell gefangen nimmt. Dabei ist sein Schreibstil sehr flüssig, sehr fesselnd und doch auch der Stimmung des Buches angepasst. Denn hier gibt es einen gewissen Aspekt zu beachten: auf den ersten Blick klingt das ewige Leben doch perfekt, kein Krieg, kein Leid, kein Hungern. Allerdings fängt Shusterman hier sehr gekonnt die Kehrseite des Ganzen auf, denn es entsteht nicht nur der Zwang, dass es Menschen gibt, die andere Menschen töten müssen, damit die Erde nicht noch mehr überbevölkert wird, sondern auch ein wenig die Frage nach dem Sinn des Lebens. Menschen gehen zwar noch Berufen nach, aber wirklich etwas Neues gibt es nicht mehr zu erforschen. Im Großen und Ganzen herrscht eine Leere, man lebt halt so vor sich hin, aber Gefühle kommen gar nicht mehr richtig zu Stande. Genau diesen Aspekt bringt Shusterman allein in seiner Sprache so gekonnt rüber, dass ich schon nach den ersten Seiten einen Moment innehalten musste.
    Die Spannung der Geschichte steigert sich zunächst recht langsam, jedoch kontinuierlich. Als Leser hat man hier gute Gelegenheit, erst einmal die Welt zu erforschen, sich auf das Geschehen einzulassen und die Handlungen der Scythe zu beobachten. Die Scythe sollen unabhängig vom Thunderhead, der großen künstlichen Intelligenz, die die Menschheit leitet, agieren. Sie sollen die Menschen auswählen, die nachgelesen werden sollen. Dabei sollen sie unparteiisch sein, nach gewissen moralischen Grundsätzen handeln und haben nur ein gewisses Maß, nachdem sie auswählen. Das macht sie allerdings zu einem gewissen Teil zu einer Art Übermensch und wohin das einzelne Personen führen kann, ist fast schon vorauszuahnen.
    Aus wechselnden Perspektiven schildern hier die Teenager Citra und Rowan die Handlungen. Sie werden von Scythe Faraday als Lehrlinge berufen und eigentlich würden sie lieber verzichten, doch der Beruf des Scythe gewährt der eigenen Familie Immunität, sprich sie können nicht nachgelesen werden. Um die Familie zu retten, lässt man sich doch dann auf diesen makabren Beruf ein.
    Allein das sagt schon etwas über diese beiden Teenager aus, aber auch sonst sind sie hier sehr gut dargestellt. Auf der einen Seite ist Citra, die sich so schnell nicht einschüchtern lässt und auch, im gegebenen Fall, einem Scythe die Stirn bietet, wenn es um etwas geht, das ihr am Herzen liegt. Auf der anderen Seite steht Rowan, auf eine Art ist er Citra ähnlich, nämlich indem er sich für andere einsetzt. Doch eigentlich ist er der Typ, der nur ungern im Mittelpunkt steht und Aufmerksamkeit gerne von sich wegleitet. Die Entwicklung der Beiden zu beobachten, war hier sehr interessant, gerade ab einem bestimmten Punkt, über den ich leider nichts verraten kann, werden beide Charaktere immer intensiver und ich fand sie sehr gut ausgearbeitet.
    Neben den Beiden gibt es noch ein paar weitere, sehr interessante Charaktere, wie z. B. Scythe Faraday, der mich mit seiner Art schon irgendwie beeindruckt hat und doch behielt ich Abstand zu ihm. Ein Charakter, auf den man sich nicht so leicht einlassen kann und der doch wirkt.
    Was ich noch gut gelungen fand, waren die Einblicke in die Tagebücher der Scythe, die zwischen den Kapiteln eingeblendet werden. Diese geben noch einmal mehr einen Einblick in die Tätigkeit, aber auch in die Gefühlswelt der Scythe.
    Mein Fazit:
    Ein Buch, bei dem ich gerade selbst den Eindruck habe, nicht genug darüber erzählt zu haben und doch möchte ich einfach auch nicht zu viel verraten. Ein absolut denkwürdiges und doch real wirkendes Zukunftsszenario wird hier vom Autor entwickelt. Doch ob ich in so einer Welt leben wollte? Schwer vorstellbar. Ein Buch, das ganz besonders durch die Atmosphäre und dem dazu passenden Schreibstil lebt und noch lange nachdenklich stimmt. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und gebe eine Leseempfehlung!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Scythe sind auserwählt, um zu töten bzw. nachlesen - wie es im neuen Sprachgebrauch genannt wird. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die neuen Hüter des Todes, denn den Tod wie wir ihn kennen gibt es nicht mehr. Als Citra und Rowan - gegen ihren Willen - für die Ausbildung zum Scythe berufen werden, bleiben ihnen nur zwei Dinge: ihre Freundschaft, die vielleicht mehr als Freundschaft ist, und die hohen moralischen Regeln der Scythe, die das Töten irgendwie erträglich machen. Doch nicht alle Hüter des Todes halten sich noch an die uralten Regeln der Gilde, und aus einem Grund, der für Citra unbegreiflich bleibt, fühlt Rowan sich von diesen dunklen Scythe angezogen. Bald stehen Citra und Rowan auf unterschiedlichen Seiten und kämpfen doch um das Gleiche: das perfekte Leben, das richtige Sterben und ihre Liebe.



    "Scythe - Die Hüter des Todes" war das erste Buch das ich vom Autor gelesen habe. Zugleich ist es der Auftakt einer neuen Jugendbuchreihe.


    Ich muss ja sagen, dass ich mich freuen würde, wenn mal wieder ein Jugendbuch nur ein Einzelband ist und nicht wieder zwei oder mehrere Nachfolgebände hat. Ich mag diese ganzen Reihen nicht mehr - denn ist das Buch grandios, so wie dieses hier, dann ist man regelrecht gezwungen, die Nachfolger zu kaufen *g*


    Mir hat dieses Buch und seine Handlung extrem gut gefallen. Es war mal wieder was neues und es sticht definitiv aus der Masse heraus. Zudem war es bei keiner Stelle langweilig und außerdem hat das Buch anders geendet wie ich erwartet hätte. Ich fand es gut, dass die Liebesgeschichte zwischen Citra und Rowan nicht im Vordergrund stand und nur hin und wieder ein klein wenig Erwähnung fand. Die Charaktere waren alle gut ausgearbeitet und ich mochte die Tagebucheinträge, die immer am Anfang eines Kapitels standen - die gaben nämlich noch ein wenig mehr Einblick in die Gedanken und die Arbeit der Scythe.


    Die Gedanken des Autors in Bezug auf diese Zukunftswelt ist erschreckend real. Für mich war dieses Buch erneut ein Highlicht diesen Jahres und ich freue mich auf die Fortsetzung.

  • Meinung
    Ich muss zugeben, ich hatte mich anfangs gar nicht mal so wirklich für "Scythe – Die Hüter des Todes" interessiert. Das Cover hat mich zwar angesprochen, die Seitenzahl allerdings leider ein wenig abgeschreckt und auch mit dem Klappentext konnte ich leider nicht allzu viel anfangen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das gut sein kann. Zumal ich den Ärger der Neal Shusterman-Fans bezüglich der "Vollendet"-Reihe sehr nachvollziehen konnte und den Autor deswegen eigentlich eher meiden wollte (wie man sieht, hat das nicht allzu gut geklappt). Niemals hätte ich damit gerechnet, dass dieses Buch sich direkt zu meinem Jahreshighlight hocharbeiten würde.


    Dieses Werk von Neal Shusterman hat mich schlichtweg mit allem überzeugt. Er hat in "Scythe" eine so vielschichtige, umfassende und spannende Welt erschaffen, die mich mit jeder Seite mehr begeistern konnte. Nicht nur, weil sie vom Setting her perfekt aufgebaut ist oder weil sie einfach nur interessant ist oder von der Kreativität des Autors nur so strotzt, sondern, weil alle Ereignisse, alle Wendungen, alle Spannungsbögen und jede einzelne Handlung zusammengenommen logisch ist und nur so wirkt, als müsse es genauso sein, als könnte es in ein paar Jahren genauso ablaufen. Dabei spielte es für mich gar nicht mal eine Rolle, ob das weit hergeholt ist, ob es Sinn ergibt, ob es möglich wäre oder ob es wirklich mal so ablaufen wird. Neal Shusterman hat mich überzeugen können, weil er es hat einfach so aussehen lassen, als wäre es das.


    Die Idee, in einer Welt zu leben, in der die Menschen die Unsterblichkeit erreichen, weil Krankheit, Tod, Krieg und Armut besiegt sind, in einer Welt zu leben, in der jedoch das stetige Bevölkerungswachstum eingeschränkt werden muss durch verschiedene Todesengel, fand ich unglaublich einnehmend. Natürlich ist diese Welt auch nicht frei von Korruption, von Missgunst, von Todessehnsucht, von moralischer Unkorrektheit, was Komplikationen mit sich bringt, die der Autor auch überhaupt nicht überspielen will oder außen vor lässt, sondern gekonnt in die Geschichte integriert und damit auch hier die Schwachstellen eines nahezu perfekten "Systems" aufzeigt. Dieses Setting, diese Hintergrundinformationen und diese allgemeine Welt wirkten auf mich schlichtweg fesselnd, tiefgründig und absolut grandios ausgearbeitet.


    Auch der Verlauf des Plots hat mich abgeholt: die leichte Einführung in die Geschichte, das Erklären der Nachlese, das Kennenlernen von Citra und Rowan. Ich fand diese Art der Einführung in das Buch vom Autor gut gewählt. Nicht nur, weil ich Zeit hatte, mich in der Geschichte zurecht zu finden (was bei einem Hörbuch ja auch immer doppelt schwer ist), sondern auch die verschiedenen Charaktere langsam kennenzulernen. Im weiteren Verlauf gab es zusätzlich einige Wendungen und Spannungsmomente, mit denen ich auch ehrlich gesagt nicht gerecht hatte und die die Geschichte für mich in eine neue Richtung gelenkt haben. Ich war mir also nie wirklich sicher, wie der Plot weitergeht, was aus Citra und Rowan wird, wer Einfluss auf die beiden nehmen wird und wer am Ende ein Scythe wird. Ich lag zum Schluss zwar richtig, trotzdem hätte es auch ganz anders ausgehen können.


    Bedenken sollte man bei diesem Buch auf jeden Fall, dass es sich sehr stark um den Tod dreht. Es werden dabei nicht nur ständig verschiedene Todesarten aufgezählt oder die Todesangst der einzelnen Menschen geschildert, sondern es gibt schon einige leicht brutale und blutige Momente, ohne die das Buch aber leider meiner Meinung nach nicht auskommt. Mir hat das sehr gut gefallen, obwohl dabei hinterfragt werden sollte, inwieweit Jugendliche ab 14 Jahren das aufnehmen. Ich finde es wichtig, auch in einem solchen Alter so eine Thematik zu erklären, zu hinterfragen und Jugendlichen nahe zu bringen. Ich finde das Thema auch nicht zu „krass“ für diese Altersgruppe, weswegen ich die Jugendfreigabe trotz einiger ausgewählter Szenen trotzdem so unterschreiben würde.


    Gut gefallen hat mir die vom Autor gewählten Erzählperspektiven. Zwar stehen Citra und Rowan die meiste Zeit im Vordergrund, allerdings werden die Kapitel mit Nachlese-Tagebucheinträgen verschiedener bekannter Scythe beendet. Dort hinterfragen diese die Scythe-Regeln, äußern ihre Gedanken zu Vorkommnissen oder Entwicklungen oder erzählen einfach normale Gedanken zum aktuellen System oder zur aktuellen Gesellschaftsordnung. Ich fand das gerade im Hörbuch super spannend umgesetzt, weil dort für die verschiedenen Scythe (beispielsweise Faraday, Curie, Goddard) unterschiedliche Stimmen eingesetzt wurden, was die verschiedenen Tagebucheinträge nicht nur deutlich voneinander abtrennte, sondern auch sehr abwechslungsreich gestaltet war.


    Positiv hervorheben möchte ich noch die Charaktere bzw. deren Entwicklung. Wie wahrscheinlich klar sein dürfte, mochte ich nicht alle Charaktere. Gerade für die Scythe, die ihr Amt und ihre Tätigkeit ausnutzen, Spaß an der Nachlese haben und mit besonderer Grausamkeit vorgehen, hatte ich nicht besonders viel übrig, aber es gab natürlich auch viele andere Charaktere, mit denen man sich als Leser identifizieren kann oder deren Schicksal einem mehr am Herzen lag, als das anderer. Am meisten anfangen konnte ich mit den beiden Scythe Faraday und Curie, weil sie deutlich machen, dass das Scythetum nicht an jedem spurlos vorbei geht und dass man auch ein Todesengel sein und Nachlese betreiben kann, ohne, dass es einen kalt lässt, selbst, wenn es nach außen so aussieht. Gerade das macht Scythe Faraday während der Ausbildung mehrfach deutlich, weswegen er mir mehr als positiv aufgefallen ist und ich seine Figure sehr mochte.


    Trotzdem sind es Citra und Rowan, die im Vordergrund stehen und die wohl die größte Charakterentwicklung durchmachen. Ich habe bewundert, wie sie beide anfangs sehr gegen das Scythetum (innerlich) rebelliert haben, sich gegen die Ausbildung gewehrt haben und beide auch nichts mit dieser Berufung anzufangen wussten. Beide sind sich am Anfang so ähnlich in ihrer Art und ihrer Rebellion, aber doch auch sehr unterschiedlich in ihrem Denken und Auftreten, dass ich es unglaublich spannend umgesetzt fand, wie sie sich beide in komplett andere und unterschiedliche Richtungen entwickeln. Gerade diese Verwandlung und diese Entwicklung geschieht sehr langsam und gemächlich, hat mich als Leser aber überhaupt nicht losgelassen.


    Da ich sowohl die Printausgabe, als auch das Hörbuch besitze, kann ich diesmal sogar etwas zum Schreibstil und zur Hörbuch-Umsetzung sagen. "Scythe – Die Wächter des Todes" ist mein erstes Buch von Neal Shusterman (obwohl er mir durch seine „Vollendet“-Reihe natürlich trotzdem ein Begriff ist), weswegen ich auch nicht wirklich wusste, was ich zu erwarten hatte. Vielleicht ist das der Grund, warum ich seinen Schreibstil einfach sowas von lieben gelernt habe. Nicht nur, wie er seine Geschichte aufbaut, wie er seiner Handlung Leben einhaucht und sie durch die verschiedenen Scythe-Tagebucheinträge interessanter macht, sondern wie mühelos man ein 528-Seiten-starkes Buch einfach so weglesen kann. Er hat mich so sehr gefangen genommen, er brilliert mit einem fantastischen Schreibstil und er fängt den Leser so gekonnt ein, wie ich es selten bei einem Autor erlebt habe.


    Genau das gleiche kann ich auch zum Sprecher Torsten Michaelis sagen. Auch hier war es das erste Mal, dass ich ein Buch von ihm vorgelesen bekomme habe, aber ich war hin und weg. Er hat mich so leicht und spielend fesseln können durch seine verschiedenen Stimmlagen, seine eigene Interpretation von Citra und Rowan und seine besondere Betonungen bei hitzigen Diskussionen. Er macht das durchweg professionell, was mir ein rundum perfektes Paket und sehr fesselnde Lese- bzw. Hörstunden beschert hat.


    Fazit
    Am Anfang war ich ja sehr skeptisch, aber dann hat es mich doch umgehauen: "Scythe – Die Hüter des Todes" ist ein brilliantes Werk eines brillianten Autors, der es wie kein anderer schafft, die Leser einzufangen und sie auch in seiner absolut spannenden und fantastischen Welt der Nachlese festzuhalten. Mich hat vieles von dem, was er in seinem Werk erzählt, nachdenklich zurückgelassen; vordergründig vor allem die Frage, wie ich es bis zum nächsten Band aushalten soll. Dieses Buch dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen.
    Daher: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Das, was mir am meisten leidtut, ist, dass ich erst sterben musste, um zu verstehen, wie wunderbar das Leben sein kann."
    :study: Anne Freytag | Mein bester letzter Sommer | Seite 182

  • Spannende Utopie - oder doch Dystopie?


    Wir befinden uns in einer Welt, in der die Menschen nicht mehr sterben müssen. Es gibt keinen Hunger mehr, keine Krankheiten, keine Kriege, keine Armut. Nicht mehr die Menschen selbst lenken die Geschicke der Welt, sondern eine Art Supercomputer, der Thunderhead, sorgt für Wohlstand überall und für jeden. Doch wenn keiner mehr stirbt, im Gegenzug aber dennoch weiterhin Kinder zur Welt kommen, wäre die Welt irgendwann überbevölkert. Die Entscheidung über Leben und Tod ist die Einzige, die nicht dem Thunderhead überlassen wird, sie wird durch die Scythe getroffen. Deren Aufgabe ist es, Menschen nach bestimmten Kriterien auszusuchen. Ihre Arbeit wird nicht „töten“ genannt, sondern „Nachlese“ und sich ihnen zu widersetzen, ist streng verboten.


    Citra und Rowan sind normale Jugendliche, bis sie eines Tages bei unterschiedlichen Gelegenheiten dem Scythe Faraday (Scythe benennen sich bei ihrer Ernennung nach großen Wissenschaftlern oder Persönlichkeiten) begegnen, der sie beide als Auszubildende zu sich nimmt. Beide sind zuerst wenig begeistert und reißen sich sicher nicht um die Aussicht, Todesengel zu werden. Doch nach und nach ändern sie ihre Meinung, denn sie erkennen, dass auch diese Arbeit von jemandem getan werden muss. Bald schon strengen sich beide sehr an, um am Ende derjenige zu sein, der Scythe werden darf.


    Doch obwohl für die Scythe ein strenger Kodex gilt, gibt es auch zwischen ihnen Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten. Citra und Rowan werden in interne Machtkämpfe und Intrigen hineingezogen.


    Aber hier beginnt die Handlung weniger philosophisch und eher actionreich zu werden. Beide Teile haben mir gut gefallen, zuerst die Darstellung einer Welt, in der es alle gut haben, was aber auch zu Langeweile und Überdruss führt und später der Kampf gegen die Scythe, die den Kodex auf ihre Weise auslegen und in erster Linie an ihre eigene Macht denken.


    Die Grundidee ist spannend und regt zum Nachdenken an. So ganz verstanden habe ich die Funktionsweise des Thunderhead nicht, aber das ist auch nicht nötig, um der Handlung folgen zu können. Die moralischen Aspekte des Scythe-Lebens werden durch die Lehrlinge und ihre Ausbildung gut dargestellt. Die beiden Protagonisten machen eine glaubwürdige Entwicklung durch und man folgt ihnen so gerne und gespannt.


    Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie, kann aber grundsätzlich auch erst einmal für sich stehen. Natürlich hat es am Ende einen kleinen Cliffhanger, der neugierig auf den Folgeband macht, die wichtigsten Entwicklungen dieses ersten Teils werden aber abgeschlossen.


    Auf Englisch erscheint Band 2 im Januar 2018 und ich hoffe, die deutsche Übersetzung lässt nicht zu lange auf sich warten, denn diese Reihe werde ich sicher weiterverfolgen!

  • Absolut neuartige Idee mit unvorhersehbarer Handlung


    Klappentext
    „Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
    Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …“


    Gestaltung
    Die Aufmachung des Buches finde ich atemberaubend, denn der Schutzumschlag ist mit einer besonderen Metallicoptik veredelt, wodurch er schimmert. Die Negative aus Bronze und Schwarz sehen dabei nicht nur elegant, sondern auch unfassbar cool aus. Zudem passt dies ideal zum Sensenmann, der das Cover ziert und einen wichtigen Hinweis auf den Inhalt des Buches gibt.


    Meine Meinung
    Endlich habe ich mein erstes Buch von Neal Shusterman gelesen! Seine „Vollendet“-Reihe wurde ja so gehyped und da nun seine neue „Scythe“-Trilogie erschienen ist, habe ich mir den Auftaktband nicht entgehen lassen. In „Scythe – Die Hüter des Todes“ geht es um Citra und Rowan, die zu den sogenannten Scythe berufen werden: sie sollen das Töten erlernen, denn in der Welt in der sie leben, gibt es keine Kriege, Krankheiten oder gar den Tod mehr. Daher müssen die Scythe diese Aufgabe übernehmen. In ihrer Ausbildung steht ihnen jedoch die Aufgabe bevor, sich gegenseitig töten zu müssen…


    Besonders das Grundkonzept von „Scythe“ empfand ich als neuartig und spannend, denn in der Welt dieses Buches haben die Menschen den Tod besiegt und überwunden, wodurch sie sich jedoch dem nicht mehr stoppenden Wachstum der Menschheit stellen müssen. Das ist mal ein anders Post-modernes Leben als es in den Dystopien und postapokalyptischen Werken, die es sonst so auf dem Markt gibt, beschrieben wird! Das ganze Konzept der Scythe empfand ich als super spannend und ich habe es gerne verfolgt und wollte immer mehr darüber erfahren.


    Hierbei gefiel mir sehr, dass der Ausbilder von Citra und Rowan so untypisch für einen Scythe war. Er nimmt zwei Auszubildende (normalerweise ist es einer) auf und er ist nett für einen Scythe (unter diesen gibt es natürlich Vertreter, die das Töten genießen und solche, denen es psychisch zusetzt). Besonders gerne mochte ich Citra und Rowan, denn die beiden werden mit der Zeit Freunde und diese Beziehung gefiel mir sehr. Beide Figuren merken zunehmend, dass sie einander mögen und so empfand ich die Entwicklung ihrer Beziehung als sehr realistisch und ergreifend (gerade angesichts der Tatsache, dass am Ende nur einer der beiden zum Scythe aufsteigen kann).


    Die Handlung empfand ich als sehr spannend, da es immer wieder unvorhersehbare Wendungen und Überraschungen gibt. Gerade wenn ich meinte, zu ahnen, wie sich die Geschichte entwickeln würde, kam alles ganz anders als gedacht. Sowas habe ich selten bei einem Buch, weswegen ich großen Spaß beim Lesen hatte. Ich muss jedoch auch sagen, dass es stellenweise auch immer wieder Strecken gab, in denen mir zu viel erzählt und geredet wurde, wodurch einfach nicht so viel passierte und es etwas trockener wurde.


    Fazit
    Mit dem Auftaktband „Scythe – Die Hüter des Todes“ legt Erfolgsautor Neal Shusterman eine innovative Zukunftsvision vor, die mich vor allem durch das absolut neuartige Setting begeistern konnte. Abgesehen von ein paar kleineren Längen in der Handlung war diese konstant spannend und vor allem überraschend und unvorhersehbar. Zudem gefiel mir das Konzept der Scythe sehr und Citra und Rowan waren für mich super Protagonisten, die ich gerne bei ihrem Abenteuer begleitet habe.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    1. Scythe – Die Hüter des Todes
    2. Scythe – Der Zorn der Gerechten (erscheint am 24. März 2018 auf Deutsch)
    3. ???

  • Mitreißender Auftakt







    Man stelle sich eine Zukunft vor, in der es der Menschheit
    gelungen ist, den Tod zu besiegen. Krankheiten, Verletzungen, Unfälle,
    Alter, all das sind keine dauerhaften Todesursachen mehr. Aus dem
    todesähnlichen Zustand werden sie in Revival-Zentren wieder zurück ins
    Leben gebracht. Werden sie zu alt, so können sie sich auf ein jüngeres
    Alter „zurücksetzen“ lassen. Das theoretisch unbegrenzte Leben, in
    Verbindung mit einem weiteren Bevölkerungswachstum, sorgen allerdings
    dafür, dass es notwendig ist, das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Und
    das geht nur, wenn Menschen sterben. Wer aber entscheidet über Leben und
    Tod in einer Welt, in der alle theoretisch die Chance auf das ewige
    Leben haben?



    In Neal Shustermans Zukunftsvision sind es die Scythe, die in Form
    von „Nachlesen“ dafür sorgen, dass Menschen dauerhaft aus dem Leben
    scheiden. Zusammen mit Citra und Rowan tritt man als Leser ein in die
    Welt der Scythe, erfährt, wie es hinter den Kulissen des Scythetums
    aussieht.


    Neal Shusterman kannte ich bereits als Autor der
    „Vollendet“-Trilogie, die ich wahnsinnig gut fand und jedem, dem Scythe
    gefallen hat, nur wärmstens empfehlen kann. Er hat einen sehr angenehmen
    und packenden Schreibstil und setzt seine düstere Zukunftsvision meiner
    Meinung nach sehr gekonnt um. Ihm ist es auch mit diesem ersten Band
    der Reihe rund um Citra und Rowan gelungen, mich voll und ganz in seinen
    Bann zu ziehen.


    Neben den im Wechsel aus der Sicht von Citra und Rowan (allerdings
    nicht in der Ich-Perspektive) erzählten Kapiteln, finden sich auch immer
    wieder Auszüge aus den Nachlese-Tagebüchern von anderen Scythe, die
    einen weiteren Einblick in das Gefühlsleben und die Einstellungen
    einzelner Scythe gewähren. Mit beiden Hauptcharakteren kann man sich
    identifizieren, beiden drückt man die Daumen, dass sich für sie alles
    noch zum Guten wenden wird.



    Neal Shusterman gelingt es durch geschickte Wendungen und das
    Aufdecken neuer Informationen zur richtigen Zeit, die Spannung bis zum
    Schluss aufrecht zu erhalten. Ich freue mich schon auf den nächsten Band
    der Reihe, der für 2018 angekündigt ist.



    Von mir erhält Scythe – Die Hüter des Todes fünf von fünf Sternen!

  • Inhalt:
    Wir befinden uns weit in der Zukunft. Es herrscht Wohlstand, Wissen und - Unsterblichkeit. Stirbt jemand durch Gewalteinwirkung, wird er im Revival-Zentrum wieder hergestellt. Auch ansonsten kann man sein Alter auf Wunsch resetten. Du bist 80 und möchtest gerne wieder 20 sein? Kein Problem.
    Es gibt auch keine Politiker mehr. Die Welt wird von einer künstlichen Intelligenz, dem Thunderhead, gelenkt, der tatsächlich das Wohl der Menschen im Sinn hat.


    Doch natürlich ist der Platz auf der Erde nach wie vor beschränkt und daher gibt es die Scythes. Sie sind die Hüter des Todes und handeln unabhängig vom Thunderhead. Sie suchen mehr oder weniger willkürlich Menschen aus, die sie "nachlesen" - töten. Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Scythe ist es, das was er tut, nicht tun zu wollen.


    Die beiden Jugendlichen Citra und Rowan werden von einem Scythe dazu berufen, in die Ausbildung zu gehen. Beide hassen es und wollen es nicht und das ist die beste Vorrausetzung.


    Doch nicht alle Scythes sind so vorbildlich, wie der Ausbilder Faraday von Citra und Rowan.
    In der Gemeinschaft der Scythes gibt es Unruhen und es scheinen sich zwei Lager zu bilden. Bald werden Citra und Rowan zum Spielball der beiden Lager.


    Meine Meinung:
    Ich fand es großartig.
    Dieses Gedankenspiel: Wie wäre es, wenn man Herr über Leben und Tod wäre?
    Wie schrecklich und doch auch faszinierend.


    Ich mochte Scythe Faraday sehr. Er hat sich sehr viele Gedanken dazu gemacht, wen er nachliest und ob Citra und Rowan dazu geeignet sind. Am Anfang dachte ich noch: Cool, endlich mal ein Buch, wo wirklich Friede herrscht. Das es nicht so bleibt, hätte ich mir eigentlich denken können.
    Einige Leser kritisieren den sachlichen Ton des Buches. Doch genau das hat mir sehr gefallen, denn es ließ viel Raum für die eigenen Gefühle zum Thema Menschen töten.


    Im Laufe der Geschichte bekommt man auch mit, wie unterschiedlich verschiedene Scythes an die Sache rangehen.
    Auch sehr interessant, über den Gedanken der Unsterblichkeit nachzudenken. Du weißt, Du lebst auf jeden Fall noch 300 Jahre. Wie unterschiedet sich das Gefühl, zu dem heutigem Gefühl endlich zu sein. Ich finde, das macht schon ein großer Unterschied, auch in den eigenen Zielen.


    Ich mochte Citra und Rowan und konnte mich gut in ihr Schicksal eindenken, dass sie im Laufe der Geschichte ereilt.


    Die Spannung ist das ganze Buch über hoch und immer wenn man meint zu wissen, wie es weiter geht, gibt es eine Wendung.


    Im Laufe des Buches wird es tellenweiße ziemlich brutal und das Nachlesen detailliert beschrieben. Im Hinblick darauf, bin ich mir nicht sicher, ob ich es schon meinem 14-jährigem Kind zu Lesen geben würde. Den Aspekt sollte man einfach bedenken.
    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Scythe – Die Hüter des Todes, Jugendroman von Neal Shusterman, erschienen im FISCHER Sauerländer Verlag.
    Eine Utopie von einer perfekten Welt. Doch auch in einer perfekten Welt müssen Menschen sterben.
    Irgendwann in der Zukunft, wird die Welt nahezu perfekt sein, es gibt keine Kriege, keine Armut, keine Krankheiten und keinen Tod mehr. Über allem steht der übermächtige Thunderhead. Um die Menschheit vor der Überbevölkerung zu bewahren, müssen gerade in einer „perfekten Welt“ Menschen sterben. Um dies möglichst gerecht und würdevoll zu erledigen, gibt es die Scythe, die erhabenen Hüter des Todes. Sie entscheiden, wer und wie “nachgelesen“ werden soll. Das ist eine ehrenvolle Aufgabe und verlangt Mitgefühl, Menschlichkeit und Wissen. Deshalb werden Scythe verehrt aber noch mehr gefürchtet. Rowan und Citra werden vom Ehrenwerten Scythe Faraday, als seine Lehrlinge aufgenommen, am Ende ihrer Ausbildung jedoch kann nur einer in die Reihen der Scythe aufgenommen werden, seine erste Aufgabe wird sein, den Anderen zu töten.
    Das Buch ist in 5 Abschnitte mit inhaltsangebendem Titel geteilt. 40 Kapitel mit einer zusammenfassenden Überschrift in angemessener Länge gliedern das Buch. Nach jedem Kapitel erscheint ein Nachlese-Tagebucheintrag eines Berühmten Scythe, die meisten jedoch von der Ehrenwerten Scythe Curie.
    Ich muss ganz ehrlich gestehen ich bin von diesem Buch restlos begeistert. Die Ideen und die Welt die der Autor hier geschaffen hat, hauen mich echt um. In herrlich frischer Sprache verständlich für Jugendliche, für die das Buch geschrieben wurde. Aber auch für jeden Erwachsenen, eine hervorragende Unterhaltung. Zu jeder Zeit konnte ich dem Geschehen folgen, die Handlungen der agierenden Charaktere waren nachvollziehbar und logisch. Gefallen haben mir natürlich Scythe Curie und Citra. Letztere macht im Lauf der Geschichte eine enorme Wandlung durch. Auch bei Rowan kann man erkennen, wie aus dem reifen Jugendlichen ein Mann wird, der Verantwortung trägt. Scythe Faradays Handeln konnte ich nicht nachvollziehen. Auch die Bösewichte in der Geschichte sind tolle Charaktere, Scythe Goddard und seine marodierende Bande Junior-Scythe - ihre Aktionen haben terroristischen Charakter, sie kommen daher wie die vier apokalyptischen Reiter, sie sind für mich schlichtweg Massenmörder. Sehr spannend erzählt von Anfang an, bis zur letzten Seite. Das Ende konnte nicht vorausgeahnt werden. Ich musste mich wirklich zusammenreißen um nicht schon vorher auf die letzte Seite zu blättern. Immer wenn ich mir sicher war, so könnte es weitergehen kam eine Wendung im Plot. Machtkämpfe im Scythetum, Scythe der alten Ordnung und die „neuen modernen Scythe“ erinnern den Leser an politische „Hahnenkämpfe“. Gute Idee, perfekte Ausführung. Neal Shusterman, diesen Autor sollte man sich merken.
    Voller Spannung warte ich auf den 24. März 2018, dann erscheint nämlich Scythe – Der Zorn der Gerechten, der 2. Teil der Trilogie. Eine unbedingte Leseempfehlung für Jugendliche aber auch Erwachsene. Und 5 glitzernde, wohlverdiente und gerne gegebene Lesesterne.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Ich habe Scythe gerne gelesen. Allerdings hält sich die ganz große Begeisterung dann doch in Grenzen. Die Thematik fand ich sehr interessant und weitestgehend spannend umgesetzt. Die Hauptpersonen waren mir zu Beginn noch sympathisch. Aber das änderte sich im Verlauf der Geschichte. Zu beiden Charakteren fand ich keinen Zugang mehr. Die verschiedenen Scythe habe ich als wesentlich interessanter empfunden.
    Dennoch eine lesenswerte Geschichte. Ich freue mich auf die Fortsetzung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Aufgrund der ganzen begeisterten Meinungen, die ich schon zu "Scythe - Die Hüter des Todes" gelesen habe, war ich wahnsinnig gespannt darauf. Vielleicht waren meine Erwartungen deshalb ein wenig zu hoch, denn obwohl mir das Buch gut gefallen hat, hat mir irgendetwas gefehlt.


    Obwohl so einiges passiert und gerade die beiden Protagonisten, Citra und Rowan, viel durchleiden und immer wieder ihre Grenzen überschreiten müssen, hatte ich die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu der Geschichte, was ich schade fand. Die in der Inhaltsangabe versprochene "tiefe Verbindung" der beiden konnte ich nicht wirklich sehen, obwohl sie bekundeten, wie wichtig der andere für sie war, was wohl an den mangelnden gemeinsamen Szenen zwischen ihnen lag. Zudem kam der Schreibstil mir etwas trocken und fast schon sachlich vor, wodurch es mir schwer gefallen ist, mit den Charakteren mitzufühlen. Citra und Rowan fand ich zu Beginn beide sympathisch und ich war interessiert daran zu sehen, wie sie sich weiter entwickeln und was mit ihnen passieren würde, doch im Mittelteil waren die Kapitel um Citra für mich interessanter als die um Rowan, da ich zu ihm nicht wirklich eine Verbindung aufbauen konnte. Ich will allerdings immer noch wissen, wie es mit ihm weiter geht, vor allem nach dem Ende des ersten Bandes, das so einige Optionen offen lässt und neugierig auf mehr macht.


    Positiv zu erwähnen ist das World Building, das einfach toll ist. Die Welt, in der die Charaktere leben, scheint eine recht logische Weiterentwicklung unserer Gesellschaft zu sein und ist trotzdem in vielerlei Hinsicht so anders, dass jedes noch so kleine Detail faszinierend war. Für mich war dies ganz klar die große Stärke des Buches und ich mochte auch, wie ausführlich der Autor die ganzen Schattenseiten der scheinbar perfekten Welt beleuchtet hat. Vor allem die Einträge aus Nachlese-Tagebüchern der Scythe, die über verschiedene Dinge ihres Daseins sinnieren, fand ich dabei spannend. Ich hätte gerne mehr über die ganzen Kleinigkeiten erfahren und würde ohne zu Zögern ein Sachbuch lesen, das die Geschichte und das Leben in der poststerblichen Zeit genau darstellt. Alleine schon die Vorstellung, dass der Tod mehr oder weniger überwunden ist, ist sowohl faszinierend als auch irgendwie erschreckend und die Folgen, die sich daraus ergeben, waren gut dargestellt. Die Handlung selbst war fesselnd und es gab einige Wendungen, die mich überraschen konnten.


    Fazit:
    Bei "Scythe - Die Hüter des Todes" haben mich die Geschichte selbst und auch das World Building voll und ganz überzeugt, doch ich konnte mit den Protagonisten nicht wirklich mitfühlen und gerade deshalb kam mir die Erzählung zu distanziert vor. Deshalb vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

    2024 gelesen: 13 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Mir ging es auch so, dass mich der Anfang noch nicht so recht begeistern konnte. Nach einem gewissen Tod, nimmt das Buch dann schon etwas Fahrt auf, aber richtig spannend, und auch interessant, wurde es für mich dann erst gegen Ende. Nach der guten Entwicklung gebe ich diesem ersten Band :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von 5 Sternen und ich werde auch weiterlesen. Mal sehen, ob die Bücherei das zweite Buch beschafft :-,

  • Inhalt:
    Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
    Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …


    Rezension:
    Citra und Rowan leben in einer Welt, in der es keine Regierungen, keine Kriege und keine Krankheiten gibt. Die Menschen haben den Tod besiegt, sodass das Scythetum benötigt wird.
    Die Scythe entscheiden, welche Menschen nachgelesen werden müssen, wer leben darf, wer sterben muss.
    Citra und Rowan werden unfreiwillig zu Lehrlingen eines Scythe der alten Schule, doch am Ende kann nur einer zum Scythe werden.


    "Die Hüter des Todes" ist der erste Band von Neal Shustermans Scythe Trilogie, der hauptsächlich aus den personalen Erzählperspektiven von den sechzehn Jahre alten Citra Terranova und Rowan Damisch erzählt wird. Ab und an durfte man auch in die Perspektiven von Nachlese-Opfern schlüpfen.
    Nach jedem Kapitel konnte man zudem aus den Nachlese-Tagebüchern von verschiedenen Scythe lesen, was ich sehr interessant fand!


    Mit den Charakteren habe ich mich etwas schwergetan. Vielleicht lag es wieder mal an der personalen Erzählperspektive, mit der ich manchmal so meine Probleme habe, aber ich hatte das Gefühl einfach keine Bindung zu Citra und Rowan aufbauen zu können.
    Citra hat mir dabei noch deutlich besser gefallen, als Rowan. Sie ist sehr direkt, ehrlich und ehrgeizig. Rowan ist wie Citra sehr klug, aber auch berechnend und seine Entwicklung hat mir leider nicht so gut gefallen, wie die von Citra.


    Die beiden werden von Scythe Faraday als Lehrlinge ausgewählt, wobei die beiden überhaupt nicht die Absicht haben zum Scythe zu werden. Doch sie beginnen ihre Lehre und lernen, wie man auf verschiedenste Wege Leben beenden kann. Am Ende kann jedoch nur einer der beiden zum Scythe werden und die erste Amtshandlung des neuen Scythe soll darin bestehen, den Unterlegenen zu töten.


    Die Handlung und auch die Welt haben mir sehr gut gefallen! Es gibt keine Regierung, keine Krankheiten, der sogenannte Thunderhead regelt das Leben, die Menschheit weiß alles, was es zu wissen gibt und hat den Tod besiegt. Doch in einer so perfekten Welt werden die Scythe benötigt, damit es zu keiner Überbevölkerung kommt.
    Neal Shusterman stellt im Verlauf der Handlung sehr viele spannende Fragen und die Geschichte ließ sich sehr gut lesen. Doch ich konnte einfach nicht mit Citra und Rowan mitfiebern, sodass mich die Handlung eben leider nicht komplett packen konnte.
    Schade, denn ich habe schon so viel Positives über die Reihe gehört und hatte mir viel von diesem Auftakt versprochen! Vielleicht ein wenig zu viel, wobei ich die Begeisterung auch verstehen kann, denn die Handlung und auch die Idee sind einfach vielversprechend, sodass ich sehr gespannt bin, wie sich die Geschichte von Citra und Rowan weiterentwickeln wird!


    Natürlich durfte auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Diese stand überhaupt nicht im Fokus der Geschichte, was mir aber gut gefallen hat!
    Die aufkeimenden Gefühle sind allerdings nicht wirklich bei mir angekommen, außerdem ging mit die Entwicklung dann viel zu schnell, als das ich sie nachvollziehen konnte, sodass die Liebesgeschichte mir leider nicht gefallen hat.


    Fazit:
    "Scythe - Die Hüter des Todes" von Neal Shusterman ist ein vielversprechender Auftakt, von dem ich mir allerdings etwas mehr erhofft hatte.
    Die Idee und die Welt fand ich sehr spannend und auch die Handlung ließ sich sehr gut lesen. Allerdings bin ich absolut nicht mit Citra und Rowan warm geworden, konnte nicht mit ihnen mitfiebern, sodass ihre Geschichte mich eben leider nicht komplett fesseln konnte.
    Ich vergebe gute drei Kleeblätter.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext:

    Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.

    All das haben die Menschen in der Zukunft erreicht. Doch auch in einer perfekten Welt müssen Menschen sterben. Bist du bereit zu entscheiden, wer leben darf und wer gehen muss? Bist du bereit zu töten? Citra und Rowan sind es nicht.



    Inhalt:

    Die Zukunft der Menschheit sieht rosig aus. Es gibt keine Krankheiten und keine Armut mehr und jeder ist unsterblich. Um die Überbevölkerung jedoch in Zaum zu halten, gibt es die Scythe. Diese sind allein dazu befugt zu entscheiden, wer sterben muss und wer nicht. Außerdem gibt es gewisse Regeln, an die sie gebunden sind. Eines Tages werden Citra und Rowan, zwei ganz normale Jugendliche von Scythe Faraday dazu auserwählt, bei ihm in die Lehre zu gehen und selbst Scythe zu werden. Jedoch wird diese Ausbildung für beide zu einem Kampf gegeneinander, da von den Höchsten entschieden wurde, dass nur einer von beiden ein Scythe werden kann und der andere sterben muss...



    Meine Meinung:

    Ich habe so viel Gutes von dieser Reihe gehört und ich kann mich dem Hype bedenkenlos anschließen. Es ist wirklich bemerkenswert, was Neal Shusterman hier für eine Welt geschaffen hat. Zwischen den Kapiteln gab immer wieder Tagebucheinträge die von verschiedenen Scythe verfasst wurden, was mir gute gefallen hat und einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt derer gegeben hat.


    Die Scythe sind wirklich eine bemerkenswerte Institution. Es gibt hier sowohl gute als auch böse Scythe. Obwohl diese sich eigentlich an die höchsten Regeln halten müssen, finden die, die den Weg des Bösen gewählt haben doch einen Weg Schlupflöcher in diesen Regeln zu finden.


    Unsere beiden Protagonisten Rowan und Citra waren auch interessante Charaktere. Anfangs tat ich mir mit Citra etwas schwer, aber nach und nach wurde sie mir immer sympathischer. Besonders gefallen hat mir auch die Entwicklung die die beiden im Laufe der Geschichte gemacht haben. Diese Entwicklung war langsam und authentisch und hat zu den Beiden gepasst.


    Was mich etwas irritiert hat, war die Liebelei zwischen Rowan und Citra. Das war das einzige, was ich nicht so wirklich nachvollziehen konnte. Eine Freundschaft ja, aber eine Liebesbeziehung hat zwischen den beiden irgendwie nicht gepasst. Aber da diese sowieso mehr im Hintergrund geblieben ist, hat mich das jetzt nicht so sehr gestört.



    Fazit:

    Ich bin so gespannt auf den zweiten Teil, das Ende hat mir mega gut gefallen. Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen. Der Schreibstil des Autors ist toll und man fliegt nur so durch die Geschichte. Ein tolles Setting, tolle Charaktere und eine spannende Handlung mit unvorhersehbaren Wendungen. Ich vergebe volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und bin froh dieses Buch endlich in die Hand genommen zu haben.

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Inhalt:



    Es ist eine perfekte Welt. Eine Welt in der es keine Krankheiten und keinen Tod gibt, keine Kriege und keine Armut. Doch auch hier müssen Menschen sterben, allein um das Gleichgewicht wieder herzustellen und Überbevölkerung zu verhindern. Dafür gibt es die Scythe. Sie wählen aus, wer sterben muss und führen dessen Tod herbei. Aber auch die Scythe haben Regeln und Richtlinien, an die sie sich zu halten haben. Zum Beispiel soll das Töten einem guten Scythe keinen Spaß machen. Citra und Rowan werden von einem Scythe gegen ihren Willen als Lehrlinge auserwählt. Ein Jahr lang sollen sie bei ihm lernen. Am Ende des Jahres wird aber nur einer von ihnen Scythe und muss dann als erste Tat den anderen hinrichten.



    Meinung:



    Ich habe die englische Version des Buches gelesen. Lange war es auf meiner Wunschliste. Ich hätte es viel früher lesen sollen. Es war einfach toll. Neal Shusterman hat eine perfekte Welt erschaffen und sie wunderbar beschrieben und erklärt. Eine perfekte Welt, in der es keine Krankheiten und keinen Tod gibt, außer man wird von einem Scythe auserwählt. Eine Welt, in der die Menschen nur noch arbeiten gehen, um eine Beschäftigung zu haben. Hier wird auch die Frage nach dem Sinn des Lebens aufgeworfen.



    Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und somit kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen, denn man fühlt, leidet und freut sich mit ihnen. Citra und Rowan machen eine tolle Entwicklung durch. Sie lernen zu kämpfen, studieren die Geschichte der Menschen, die verschiedenen Todesarten und beobachten den Tod verschiedener Menschen. Als entschieden wird, dass ihre erste Tat als Scythe ist, den anderen zu töten, reagieren sie menschlich, sie sind verstört und hadern mit dieser Entwicklung.



    Nachdem die Scythe über dem Gesetz stehen, gibt es natürlich auch welche, die die hohen Richtlinien nicht erfüllen bzw diese ganz einfach ignorieren. Wie sollte sowas auch nicht passieren, schließlich liegt das in der menschlichen Natur und die Scythe sind ja auch nur Menschen. Einige dieser Hüter des Todes töten mit Spaß und oft zum Vergnügen. Doch kann man gegen diese Regelbrecher wirklich etwas unternehmen?



    Das Buch ist wirklich sehr spannend, es gibt immer wieder unerwartete Wendungen und Überraschungen. Und die ganze Zeit muss man an das Ende denken. Wer von den beiden Lehrlingen wird zum Scythe und wird er/sie wirklich den anderen umbringen?



    Fazit:



    Sehr spannendes Buch. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

  • Neal Shusterman - Scythe 1 - Die Hüter des Todes



    Inhalt:

    Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kaltlässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster. Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …


    Meinung:

    Scythe 1


    Das Buch ist furchtbar!

    Wobei, nicht das Buch. Bücher an sich sind nie furchtbar. Es geht eher um das was darin steht. Es kann sich dabei um Liebesgeschichten, einen Horror, vielleicht ein Märchen oder Kinderbuch oder eben wie hier eine wirklich grauenhafte Zukunftsversion der Menschen.

    Die Menschheit ist unsterblich. Allerdings bei näherer Betrachtung zwar nicht wirklich. Die Menschheit hat Möglichkeiten gefunden den Tod zu umgehen. Durch Verjüngungs- und Wiederbelebungszentren, Nanobot im Körper und das Ausmerzten jeglicher Krankheiten ist es den Menschen praktisch nicht mehr möglich zu sterben. Zum anderen haben die Menschen einen schier unendlichen Wissensspeicher angelegt, auf den jeder jederzeit zugreifen kann. Es ist ihnen gelungen Kriege, Armut, Hunger, Straftaten und jegliche Überlebensangst vom Angesicht der Erde zu entfernen und selbst die Politik wurde ausradiert. Die Herrschaft über die Menschen hat eine KI, der Thunderhead. Unter seiner Führung hat sich die Menschheit in ein Utopia verwandelt. Zumindest glauben das die meisten Menschen. Doch die dunklen Flecken in diesem Utopia sind riesig. Es gibt keine Motivation mehr. Ein Vorankommen ist undenkbar. Alles stagniert. Alles angehäufte Wissen ist nutzlos, wenn es niemanden interessiert. Trotz der Tatsache, dass die Menschen sich keinen Plan um ihr Fortbestehen machen müssen, pflanzen sie sich fort. War der Mensch schon in der Vergangenheit (betrachtet auf der Zeitlinie im Buch) ein Virus auf dem Planeten, so ist er jetzt sogar ein multiresistenter Virus. All die Gegenmaßnahmen von Mutter Natur sind vergebens.

    Kurz nachdem die Menschheit die Unsterblichkeit erlangt hatten, wurde eine Organisation ins Leben gerufen, welche sich um das Ableben der Menschen kümmern sollte. Die Scythe.

    Die Scythe sind die 'modernen' Sensenmänner und -frauen. Mehr oder minder willkürlich suchen sie Menschen aus, um diese unwiderruflich in die Nachwelt zu schicken. Sie stehen abseits des Einflussbereiches des Thunderheads. Sie sind nur ihren eigenen Regeln verpflichtet.

    Citra und Rowan hatten beide das 'Vergnügen' dem ehrenwerten Scythe Faradday zu begegnen und dieser nimmt beide unter seine Fittiche, um sie zu Scythe auszubilden. beide sind davon nicht begeistert, doch ergeben sich ihrem Schicksal. Doch ihre Ausbildung gestaltet sich steinig. Der High Blade entscheidet, dass nur einer von beiden ordinieren kann und danach den anderen nachlesen (töten) muss. Hinzu kommen für die beiden Jugendlichen ihre persönlichen Probleme und die Probleme, welche sich im Laufe der Ausbildung auftun. Für beide wird es nicht nur ein Kampf ums Überleben, sondern auch um die Werte der Scythe.


    Ich habe ja mit 'Das Buch ist furchtbar' angefangen und ich bleibe dabei, wenn ich das auch differenzieren möchte. Wie man wohl oben erkennt, bin ich von dem Szenario wirklich schockiert. Allein die Idee mit dem Mörderkommando ist ja wirklich grauenhaft. Es wird von Nachlese gesprochen, dabei ist es einfach Mord und manche Scythe praktizieren das ganze geradezu euphorisch. Hinzu kommt, dass die Tötungsmethoden stellenweise wirklich unmenschlich sind. Außerdem: Der Mensch ist (praktisch) unsterblich, warum also überhaupt eine Fortpflanzung (ich rede vom Ergebnis nicht vom Akt) anstreben? Aber das sind sicherlich philosophische Themen, die hier nicht hergehören. Und dabei habe ich noch nicht mal über das Thema Thunderhead, Wissen und Antrieb geredet.

    Aber egal. Wo wollte ich hin? Achja ….

    Trotz der Tatsache, dass das hier dargestellte wirklich nicht erstrebenswert ist, ist das Buch, also die Geschichte, wirklich fantastisch. Sie hat mich super unterhalten, wenn auch, wie man wohl feststellt, auch ziemlich (im positiven Sinne) aufgeregt (was dann wohl auch für das Buch spricht).

    Die beiden Hauptcharaktere der Handlung machen wirklich viel Spaß. Es war mir bisher eine Freude die beiden zu begleiten. Ich habe mit beiden mitgefühlt und -gefiebert.


    Im Laufe der Geschichte kommt es immer wieder zu kleinen und großen Schockmomenten. Insbesondere die Brutalität einiger Nachleser ist erschreckend. Ich erwähne das nur, da mancher vielleicht nicht auf ein so ausuferndes Blutbad steht. Klar ist, dass damit der Autor einen Großteil der Unterhaltung ausmacht. Und gerade dadurch wird das ganze Thema auch diskussionstauglich. Das Thema Sterbehilfe wird hier von einem völlig anderen Standpunkt aus aufgezeigt.


    Fazit:

    Die hier dargestellte Zukunft ist, meiner Meinung nach, nicht wirklich erstrebenswert (wie so oft in Dystopien). Sie macht ihre Sache aber verdammt gut. Der Unterhaltungswert ist hoch. Die beiden Hauptdarsteller sind recht angenehm und noch zumindest spielt sich zwischen den beiden kein so gern von verschiedenen Autoren benutztes Liebesdrama ab. Ich hoffe das bleibt so. Ich war begeistert von der Geschichte.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn