Tanja Mairhofer – Schluss mit Muss

  • Klappentext:
    „Du musst Yoga machen!“, sagt die Bekannte. „Du musst dein Profil auf XING schärfen!“, empfiehlt der Ex-Kollege. Außerdem muss man sich natürlich gesund ernähren, die top Partnerin, Mutter, Tochter, Nachbarin, Schwiegertochter, Patentante … sein, den sexiest Beachbody, den schlauesten Mobilfunkvertrag, den besten Sex und die tollsten Apps haben, den Twitter-, Snapchat-, Instagram-, Facebook-Account stündlich mit genialen Beiträgen bereichern … „Muss ich nicht“, sagt Tanja Mairhofer. Na, die traut sich was! Und noch viel mehr: Sie verplempert sogar gern ihre Zeit, wischt keinen Kalk von ihren Fliesen und lässt SMS einfach so, wie sie sind – voller Rechtschreibfehler. Allen, die Interesse an einem Mir-doch-egal-ich-bin-okay- so-Lebensstil haben, verrät die aufmüpfige Österreicherin, warum aktives Aufschieben einen am Ende sogar weiterbringt, keine Frau immer allen gefallen muss und dass Ratgeber-Bücher doch alle Bullshit sind. Entlarvend, witzig und charmant. Und mit Tiefgang. Tschüss, Perfektionismus – hallo Selbstakzeptanz!


    Meine Meinung:
    Allein schon durch die Optik sticht dieses Buch ins Auge: ein helles blau beißt sich mit einem grellen gelb – und das nicht nur auf dem Cover, sondern auch der Buchschnitt ist durchgängig in dieser Farbe eingefärbt. Ich gestehe, daß ich sowas total abfahre, aber hier hat auch der Klappentext dafür gesorgt, daß ich absolut neugierig auf dieses Buch war.


    Ich lese immer wieder gern Ratgeber nebenher und lasse mir dabei auch viel Zeit, denn nur lesen bringt herzlich wenig, umsetzen ist ja die Devise.


    Aber bereits im Vorwort komme ich ins stolpern, denn die Autorin schreibt hier, daß dieses Buch mein Leben nicht verändern wird und auch nicht soll. Aha. Warum soll ich das Buch dann überhaupt lesen, wenn es ein Ratgeber gegen Ratgeber, also quasi ein Anti-Ratgeber (wie es auch auf dem Cover steht) sein soll?!
    Gibt es einen Anti-Ratgeber überhaupt? Ist ein Anti-Rat nicht auch ein Rat?!


    Wie auch immer, gelesen habe ich es das Buch allein schon deswegen, weil die Autorin eine wunderbar lockere österreichisch-bayrische Ausdrucksweise hat und es einfach Spaß gemacht hat, sich ihre Nicht-Tipps, Erlebnisse und Meinungen zu Gemüte zu führen.


    Auch wenn ich wirklich fast nichts aus diesem (Anti-)Ratgeber mitnehme, es war wie ein Plausch mit einer Freundin, eine seichte Unterhaltung und wunderbar zum nebenher immer wieder reinlesen geeignet. Allein manche Sprüche waren zum Niederknien und sechs davon finden sich auch innen zum Heraustrennen in der Broschur.


    Fazit: Als Ratgeber ungeeignet, als Unterhaltung wunderbar! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Dieses Buch unter der Rubrik Humor ist goldrichtig. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und :D gab es genug.
    Allerdings werde ich das vorgeschlagene wohl nicht machen, ich zitiere.

    Zitat von Tanja Mairhofer

    Im nächsten Schritt sollte man sich im Schneidersitz vors ungeputzte Fenster setzen und die Flecken auf sich wirken lassen, es kann sich dadurch eine wunderbar meditative Atmosphäre entfalten.

    Nicht weil ich keine ungeputzen Fenster hätte, nein ich kann mich nicht mehr im Schneidersitz hinsetzen. :wink:


    Nicht alles hat mich besonders interessiert , Familienplanung und Kindergeburtstag habe ich hinter mir, das konnte ich locker überblättern. Die Autorin geniesst sich in etwas "Selbstberäucherung" (gibt es ein besseres Wort dafür, bin gerade etwas überfordert :uups: ) das störte mich jedoch nicht, habe ich mit einem Schmunzeln abgetan.
    Somit eine lockere Unterhaltung welche hier geboten wird, lässt sich flüssig lesen und wer etwas übernehmen möchte, bitte darf sich in diesem Buch bedienen. :wink:

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter