Thomas Blisniewski: Frauen, die den Faden in der Hand halten

  • Weil ich so gut im Fluss bin, möchte ich euch gerne noch dieses Buch vom Elisabeth Sandmann Verlag vorstellen. Ich sage euch, da kommen dieses Jahr noch so einige, die ich lesen werde.
    Bei diesem Buch fällt es mir schon schwieriger, einen Text zu schreiben, wie ich es gewöhnlich mache. Es sind ja keine Geschichten, die hier erzählt werden. Das Buch ist gespickt mit wunderschönen Bildern mit handarbeitenden Frauen - dazu gibt es dann immer eine einseitige Interpretation des Bildes.


    Nachdem ich aus den Texten herausgelesen habe, was eine handarbeitende Frau damals bedeutete und was die Handarbeit für die Frau bedeutete, bin ich heute ganz froh, dass ich sticken, stricken und häkeln als Hobby betreiben kann.


    Schon kleinste Mädchen mussten sticken (ich selbst habe schon Mustertücher von damals achtjährigen Mädchen nachgestickt und weiß, was das für eine Arbeit ist) - und das nicht nur, um für den Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Nein, die Mädchen wurden angehalten, Handarbeiten zu machen, um ja nicht auf andere Gedanken zu kommen. Handarbeitende Frauen sündigten nicht und blieben dem Mann Untertan.


    Die Handarbeit konnte aber auch eine politische Note haben, wenn die Mädchen und Frauen für die Soldaten im Krieg strickten.


    Und wieder sind es die Bilder, die mir hier ans Herz gehen - vor allem, weil ich selber eine leidenschaftliche Kreuzstickerin bin und jetzt noch beginne, das Spinnen (wohlgemerkt, mit dem Spinnrad) zu lernen. Deshalb freue ich mich schon auf das zweite Buch Frauen, die nie den Faden verlieren von Gail C Sirna.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)