• Kurzmeinung

    Lucivarsadi
    Klar, nicht der große literarische Wurf. Aber ein tolles Buch: Action mit kritischen Stimmen.
  • Klappentext:


    "Es war nicht das erste Mal, dass ich
    hier starb. Und sicher auch nicht das
    letzte Mal.
    Trotzdem gab es keinen Ort, an dem ich
    samstagsabens lieber gewesen wäre."


    Im Jahr 2054 ist das Sterben Alltag, zumindest in Kali Lings Job: Sie ist eine virtuelle Gladiatorin, eine der besten der Profi-Liga, die jedes Wochenende vor die Bildschirme zieht und Milliarden einspielt. Als Kalis Teamkapitän Nathan plötzlich ums Leben kommt, wird sie sogar zum ersten weiblichen Kapitän der Liga befördert.
    Mit dem attraktiven, arroganten Rooke stellt man ihr jedoch auch einen neuen Kollegen an die Seite, der sie in mehr als einer Hinsicht herausfordert.
    Als Kali beginnt, immer tiefer in die Spiele einzutauchen, muss sie schnell erkennen, dass jeder Sieg einen Preis hat ...


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    2054. Die Welt ist noch nicht untergegangen und im Bereich des Sports haben virtuelle Wettbewerbe einen immer größeren Raum eingenommen. Es gibt zu den Fortentwicklungen verschiedener klassischer Computerspiele voll immersive Wettkampfbereiche, in denen Einzelwettbewerber oder auch Teams gegeneinander antreten können. Empfindungen aus der Spielwelt werden direkt in die Empfindungszentren der Spielerinnen und Spieler übertragen und so bedeuten Verletzung und Tod in der Spielwelt ziemlich reale Schmerzen – wenn auch nicht reale Verletzungen – in der realen Welt. Da diese Einrichtungen teuer sind – genau wie die Trainingsanlagen für die Mitspielenden – lebt das Ganze vom Sponsoring.


    Sportsponsoring ist ein wichtiger Wirtschafts- und Politikfaktor und in Japan und Südkorea hat es bereits irrsinnige Ausmaße angenommen, weil dort professionelle Gamer wesentlich verbreiteter und prominenter sind, als bisher in der westlichen Welt. Und gerade in Japan werden Medienstars in ihren Verträgen oft auch in ihrem Privatleben stark eingeschränkt und reglementiert. Genau diese Reglementierung wird Kali im Laufe des Buchs mehr und mehr bewusst – und auch, wie oft diese mit dem Ziel einer sportlichen Darstellung in Konflikt stehen. Unterstützt von ihrem Team beginnt sich die „Kriegerin“, wie sie in den Gamer-Magazinen oft genannt wird, gegen diese Industrie aufzulehnen.


    Über den Realismus von Schwert- und Axtkämpfen in Computerspielen und im Film mag man treff-lich streiten und auch die hier beschrieben Kämpfe haben mehr mit Spielen, als mit wirklichem Klin-genkreuzen zu tun – sind aber durchaus interessant und spannend zu lesen. Realistische Kämpfe haben nun mal deutlich weniger Schaueffekte. Die Darstellung der Probleme des Sportsponsorings und der Kontrolle der jeweiligen Athleten sind nicht wirklich Zukunftsmusik, sondern etwas, das man in mehr oder minder großem Maße auch in der realen Welt sehen kann. Ein sehr ansprechendes und relevantes Romandebüt. :thumleft:
    :thumleft: