Isabella Maria Kern - LI

  • "Nichts ist trauriger als eine Frau, die sich aus anderen Gründen auszieht als für die Liebe." (Juliette Gréco)
    Der ordnungsliebende, arrogante und egoistische Journalist Peter hat seit seiner Trennung von Freundin Julia keine neue Beziehung mehr gehabt. Aus Frust und Lust auf Sex besucht er ein Bordell und lernt dort Beatrice und die junge Vietnamesin Li kennen. Peter bringt es nicht übers Herz mit Li Sex zu haben, stattdessen reden sie und Li erzählt ihm ihre Geschichte. Li kam mit dem Versprechen nach Wien, damit sie hier Medizin studieren könnte, stattdessen wurde sie an Zuhälter verkauft. Peter verspricht ihr zu helfen und sie von hier wegzubringen. Doch Li begeht noch in derselben Nacht Selbstmord, da sie von ihrem Zuhälter missbraucht wird. Für Peter bricht eine Welt zusammen, Lis Geschichte hat ihn so berührt das er total verzweifelt ist und nicht rechtzeitig für sie da war. Am nächsten Tag wundert er sich als er Lis Stimme hört, den Li hat noch einen Auftrag zu erledigen bei dem ihr Peter helfen muss. Aber auch Bea will nach dem Tod Lis nicht mehr im Bordell bleiben. Zusammen mit Peter reist sie nach Vietnam um Lis letzten Willen, einen Brief, ihren Eltern zu bringen. In Vietnam wird dann Peter mit Lis Hilfe klar was seine Aufgabe ist.


    Meine Meinung:
    Isabella Maria Kern eine hauptberufliche Krankenschwester hat hier in ihren Debütroman ein heißes Thema angefasst. Es geht in erster Linie um Zwangsprostitution und den Folgen daraus. Doch leider verblasst diese Thema im Laufe des Buches ein wenig. Den die Autorin hat teilweise sehr langatmige, vielleicht zu ausführliche Passagen in ihrem Buch wo es nicht um diese Thema geht. Im großen und ganzen geht es um Peter, seine Veränderung nach der Situation, seine Trauer nach Lis Tod und der Leser bekommt aber auch mit wie sich Peter neu verliebt. Das Buch ist sehr emotional und teilweise auch recht traurig. Leider ging das Thema Zwangsprostitution bei Minderjährigen nach dem ersten Drittel ein wenig unter, vielleicht wollte da die Autorin zu viel. Trotzdem fand ich die Geschichte sehr gut, so wie den Schreibstil der Autorin. Die Vision von Li als guter Geist der Peter beisteht fand ich gut umgesetzt. Die Szene mit Johann dem Polizisten fand ich zwar glaubwürdig, aber meiner Ansicht war sie zu viel, da wäre weniger mehr gewesen. Trotzdem hat mich die Autorin überzeugt, wenn sie ihre nächsten Bücher etwas rafft und bei Thema bleibt dann wird es sicher noch besser. Das Cover hingegen ist ein wahrer Hingucker mit einem Porträt von Li, deshalb von mir 4 von 5 Sterne für dieses Buch. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft::applause:

  • Deine Erklärungen helfen, das Buch in einem anderen Licht zu sehen. Doch als ich auf der Portalsseite den Titel, bzw Untertitel las, war ich doch ziemlich schockiert, denn der hat doch nicht viel Geschmack. Oder?

  • Deine Erklärungen helfen, das Buch in einem anderen Licht zu sehen. Doch als ich auf der Portalsseite den Titel, bzw Untertitel las, war ich doch ziemlich schockiert, denn der hat doch nicht viel Geschmack. Oder?

    Nein der Untertitel ist meiner Ansicht nach auch nicht gut gewählt. Klar geht es um das Thema Zwangsprostitution und den Selbstmord von Li, aber es geht auch sehr viel um Peter um seine Wandlung und wie er mit Situationen umgeht. Vielleicht wäre es besser gewesen den Untertitel weg zulassen.