Autor: Italo Calvino
Titel: Die unsichtbaren Städte, übersetzt von Burkhart Kroeber
Originaltitel: Le città invisibili, erschien erstmals 1972
Seiten: 176 Seiten
Verlag: Fischer Tb
ISBN: 9783596905270
Der Autor: (Klappentext)
Italo Calvino, am 15. Oktober 1923 in Santiago de las Vegas auf Kuba geboren, wuchs in San Remo auf. Er arbeitete mehrere Jahre als Lektor des Verlages Einaudi und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in alle Weltsprachen übersetzt. Italo Calvino starb am 19. September 1985 in Siena.
Inhalt: (Klappentext)
Marco Polo berichtet dem Mongolenkaiser Kublai Khan von unerhörten, rätselhaften, von unsichtbaren Städten, in denen sich unendlich viele Wünsche und Ängste verkörpern. Von Perinthia, das nach Berechnungen der Astronomen erbaut wurde, um die Harmonie des Firmaments zu spiegeln. Von Armilla, der verlassenen Stadt, in der immer noch viele junge, wunderschöne Frauen leben. Mit ihrer phantastischen Atmosphäre und ihren kunstvoll arrangierten Labyrinthen zählen ›Die unsichtbaren Städte‹ zu Calvinos größten Werken.
Meinung:
Hätte ich besser mal «Wenn ein Reisender in einer Winternacht» gelesen, welches seit Jahren auf meinem SUB liegt, aber jetzt ist halt meine erste Lektüre von Italo Calvino eine Enttäuschung.
Zunächst einmal: es handelt sich nicht um einen Roman oder eine Erzählung, die irgendwie eine Geschichte aufweist. Wikipedia beschreibt den Text als „ein singuläres, sich gegen alle Gattungsbezeichnungen sperrendes Stück Literatur“. Das trifft es leider ziemlich genau – ich hatte allerdings etwas ganz anderes erwartet. Jetzt hätte ich ja positiv überrascht sein können, aber die 55 fiktiven Städteportraits, die hier etwas poetisch skizziert werden, fand ich inhaltlich und sprachlich uninteressant und belanglos.
In neun Kapiteln werden elf Reihen von je fünf Städten vorgestellt (bspw. Die Städte und die Erinnerung 1-5, Die Städte und der Wunsch 1-5, Die Städte und der Tausch 1-5,…). Deren Anordnung soll entfernt an Dantes Göttliche Komödie erinnern (neun Höllenkreise). Außerdem sei dieser Text aus Calvinos „kombinatorischer Phase“ ein Beitrag der experimentellen Literatur des Oulipo (= Ouvroir de littérature potentielle / franz. „Werkstatt für Potentielle Literatur“). Das Ziel von Oulipo ist eine Spracherweiterung durch formale Zwänge. Georges Perec führte dies beispielhaft vor: Er schrieb einen leipogrammatischen Roman, der den Titel La Disparition (1969) trägt und der den Buchstaben „e“ nicht enthält. Der Roman wurde von Eugen Helmlé unter dem Titel Anton Voyls Fortgang ins Deutsche übersetzt, wobei die Einschränkung – kein „e“ im Text – beibehalten wurde.(Wikipedia)
Da habe ich wieder etwas gelernt. Das war es aber auch schon; mir war das Ganze zu experimentell. Da hat mir dann auch das sechs Seiten lange Nachwort von Pier Paolo Pasolini nicht weiter geholfen.
Die „Winternacht“ werde ich dennoch irgendwann lesen, aber bevor ich weitere Bücher von Calvino auf dem Flohmarkt kaufe, schaue ich genauer nach.