Die Realität - Durch Recherche und Mühen in der Umsetzung sollte jedes Detail mit ihr vereinbar gemacht werden.
Aber die Fantasy ...! Nein, darum soll es hier gar nicht gehen. Weder die besonderen Befugnisse der hochfiktiven Genres noch versehentliche Fehler, sondern bewusst in Kauf genommene falsche und verzerrte Darstellungen sind das Thema.
Immer mit der Ruhe, es geht weder um böswillig ersonnene Lügen, noch um Verschwörungstheorien. Ja was denn nun dann?
Bumm! Etwas explodiert im Fernsehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei ein realistisches Maß an Flammenbildung gezeigt wird, geht gegen null. Objekte, die durch die Gegend fliegen, wären in der Wirklichkeit fast immer zerfetzt worden oder einfach stehen geblieben. Selbst die Explosion an sich ist meist zweifelhaft: Die Bedingungen für eine Zündung sind häufig nicht gegeben. Faustschläge machen im Bilderkasten ein viel satteres Geräusch als sie es in Wirklichkeit je könnten. Fast alle Schwertkämpfe sind eher Tanzveranstaltungen. Und Wissenschaft? Wenn die wirklich so schnell und reibungslos zu betreiben wäre, wie der Flimmerkasten es erscheinen lässt, könnte ich mich vor Nobelpreisen nicht mehr retten (natürlich nicht wirklich, alle anderen Naturforscher hätten den Vorteil ja auch).
Es geht also um eine (vermeintlich?) unterhaltsamere Realität. Die Verbreitung solcher Mittel führt dazu, dass die Realität den Betrachtern in Filmen unwirklich vorkäme.
Puh, die Vorrede will gar kein Ende nehmen. Jetzt habe ich so viel über Fernsehen geschrieben, dabei soll es nach meinem hiermit erklärten Willen um Bücher gehen. Immerhin macht mir das die Frage leicht: Inwiefern sollten/dürfen Anpassungen dieser Art in Büchern verwendet werden? Kennt ihr gelungene/misslungene/strittige Beispiele? Wen ihr darin Probleme seht - Sind sie dann dramaturgischer oder moralischer (oder sonstiger) Natur?