Jens Henrik Jensen - Das erste Opfer / De hængte hunde

  • Inhalt lt. Amazon
    Niels Oxen, ein schwer traumatisierter Elitesoldat, zieht sich in die Einsamkeit der dänischen Wälder zurück, um seinen inneren Dämonen zu entkommen. Doch bei einem nächtlichen Besuch des Schlosses Nørlund wird er zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall: Hans-Otto Corfitzen, Exbotschafter und Gründer eines Thinktanks, wurde auf dem Schloss zu Tode gefoltert. Oxen gerät in die Fänge des dänischen Geheimdienstes. Seine einzige Chance: Zusammen mit der toughen Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck muss er die wahren Täter ausfindig machen. Die Spuren führen zu einem übermächtigen Geheimbund.


    Autor
    Jens Henrik Jensen, geboren 1963 in Søvind, Dänemark, hat 25 Jahre lang in der Nachrichtenindustrie gearbeitet, u.a. als Nachrichtenredakteur. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Die OXEN-Trilogie ist in Dänemark bereits erschienen und mit 100.000 verkauften Exemplaren ein riesiger Erfolg. Mehr zum Autor auf seiner Website: jenshenrikjensen.de


    Meine Meinung
    Der ehemalige Elitesoldat Oxen ist schwer traumatisiert und zieht sich in den Wald zurück um zur Ruhe zu kommen. Bei einen Erkundungsgang gerät er in eine Mordermittlung. Um seine Unschuld zu beweisen, muss er mit dem Geheimdienst zusammenarbeiten. Er bekommt die taffe Ermittlerin Margrethe Franck zur Seite gestellt. Beide stochern im Nebel und finden mehr heraus, als ihre Auftraggeber wollen. Dadurch kommen sie in mehrere brenzlige Situationen.
    Nachdem das Buch am Anfang etwas verwirrend war, nimmt es schnell Fahrt auf. Nach der Hälfte des Buches glaubte ich zu wissen, worauf die Handlung hinausläuft, aber dann gab es noch eine überraschende Wendung. Auch war nicht immer klar, auf welcher Seite die handelnden Personen stehen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es lies sich gut lesen und war super spannend. Ich werde auch die anderen Bücher der Trilogie lesen, wenn sie erschienen sind.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Oxen das erste Opfer, Thriller von Jens Henrik Jensen, 459 Seiten, erschienen im dtv premium –Verlag. Auftaktband einer Trilogie um den traumatisierten Ex-Elitesoldaten Niels Oxen.
    Niels Oxen ein mehrfach ausgezeichneter dänischer Elitesoldat leidet an einer Posttraumatischen Belastungsstörung, er hat mehrere lebensgefährliche Kriegseinsätze an verschiedenen Kriegsschauplätzen in aller Welt hinter sich. Der größte Kriegsheld den die dänische Nation zu bieten hat, er hat Schwierigkeiten zu kommunizieren überhaupt Probleme mit anderen Menschen umzugehen, im Kampf gegen seine Dämonen sucht er Zuflucht in der Natur. Ein Aussteiger, begleitet von seinem treuen Samojedenspitz Mr. White. Als die beiden sich die nähere Umgebung ihres Lagerplatzes ansehen, entdecken Herr und Hund in der Nähe des Schlosses Norlund Slot, seltsame Aktivitäten. Überwachungskameras, Wachpersonal und einen erhängten toten Hund. Schnell ziehen sich beide zurück. Als sich herausstellt, dass der Exbotschafter Gründer eines Thinktank und Bewohner des Schlosses, Hans-Otto Corfitzen ermordet wurde, gerät Oxen ziemlich schnell unter Verdacht. Zusammen mit der ebenfalls „gehandicapten“ Margarethe Franck, einer Geheimdienstmitarbeiterin versucht Oxen Licht in den mysteriösen Fall zu bringen, mit ihren zum Teil unorthodoxen Methoden, geraten die beiden selbst in Lebensgefahr.
    Die auktoriale Erzählung ist eingeteilt in 66 übersichtliche Kapitel. In klaren deutlichen Sätzen wird die Geschichte erzählt. Dazwischen Dialoge in wörtlicher Rede die die Story auflockern bzw. beleben. Und in kursiver Schrift immer wieder die Alpträume des Protagonisten, seine Dämonen die ihn nachts wachhalten, die er nur mit Massen von Alkohol und Joints bekämpfen kann. Niels Oxen der Protagonist ist mein Lieblingscharakter. Trotz seiner Neurose ist er immer „Herr der Lage“ und schafft es öfters, sich und „Franckie“ raffiniert aus der Gefahrenzone zu bringen. Immer hatte ich im Hinterkopf, da ist eine große Macht dahinter, da braucht man einen Schuldigen, einen psychisch kranken Einzelgänger mit Vergangenheit. Leider musste ich mich trotzdem durch die Geschichte quälen. Am Anfang tut man sich unheimlich schwer, wegen der vielen dänischen Eigennamen und auch Orte. Dauernd hoffte ich, jetzt geht die Geschichte los, sie verlor sich aber immer wieder in Nebensächlichkeiten. Bei Corfitzen ist immer wieder von einem „Thinktank“-Gründer die Rede, ob bei dieser Bezeichnung der legendäre Danehof gemeint ist, man kann es nur ahnen. Die vorhandenen Ungereimtheiten genau zu begründen ist hier, ohne zu spoilern, gar nicht möglich. Insgesamt finde ich, dass der Thriller zu keinem Zeitpunkt so richtig in Fahrt kommt. Im letzten Drittel zeichnet sich langsam ab, was den Morden als Motiv zugrunde liegen könnte, da kommt etwas Spannung auf, da zieht die Story an.
    Zu guter Letzt handelt es sich hier um einen etwas verwirrenden, mäßig spannenden Thriller, der mir keine Lust auf die folgenden Teile der Trilogie macht. Weil Niels Oxen eigentlich ein toller Typ ist, gutgemeinte 3 Sterne von mir.

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Niels Oxen, Dänemarks bisher am höchsten ausgezeichneter Kriegsheld, lebt seit mehreren Jahren versteckt von und vor der Welt, sein einziger Begleiter ist sein Hund Mr. White. Er leidet unter posttraumatischen Belastungsstörungen und wird in seinen Träumen von Personen aus dem Kriegsgebiet, die er die Sieben nennt, verfolgt. Als er eines Nachts gemeinsam mit seinem Hund in einem Schlosspark des Ex-Botschafters Corfitzen übernachtet, wird er bei einem Streifzug durchs Gelände Zeuge einer Straftat. Erst als er am nächsten Tag jedoch verhaftet wird, wird ihm bewusst, was er gesehen hat: jemand hat Corfitzen in jener Nacht getötet und Corfitzen war nicht das erste Opfer. Oxen gerät unter Verdacht, doch schnell findet PET Chef Mossman heraus, dass Oxen mehr als nützlich sein könnte, den Fall aufzuklären. Oxen bleibt nichts anderes übrig, als auf diesen Deal einzugehen und schon bald befindet er sich in einem Netz aus Intrigen wieder.
    Meine Meinung:
    Skandinavische Thriller begeistern mich schon seit einer ganzen Weile und so war ich auch äußerst gespannt, wieder einen neuen Autor kennenzulernen. Mit Oxen erscheint der erste Teil einer Thriller-Trilogie rund um den ehemaligen Soldaten Niels Oxen, der als großer Held gilt, aber mit posttraumatischen Belastungsstörungen zu kämpfen hat. Der Einstieg fiel mir allerdings ein wenig schwerer, denn Jensen beginnt seinen Thriller regelrecht mit anonymen Figuren, einige Zeit weiß der Leser so gar nicht, wen er da beobachtet und ob es sich dabei immer um die selbe Person handelt. Doch dann wird alles sehr logisch aufgeklärt und ich war sehr schnell angetan von einem wirklich überzeugenden Schreibstil. Jensen schreibt klar und schnörkellos, dabei gut verständlich und mit Fortschreiten der Geschichte auch immer mitreißender. Wobei auch hier der Leser immer mehr Eindrücke vom Geschehen bekommt und alles zuzuordnen wesentlich leichter fällt. Figuren und Landschaften beschreibt er mit ausreichenden Details, um diese zu einem Bild werden zu lassen. Ein paar Wendungen sorgen zusätzlich für das Tempo dieses Thrillers.
    Der Beginn war für mich eher etwas schleppend auf Grund der zuvor genannten Punkte, was aber auch wieder darauf zurückzuführen ist, dass man einfach nicht richtig fassen kann, worum und um wen es geht. Nachdem Personen leichter einzuordnen waren und die Handlungen derer besser verständlich wurden, war auch der Thriller wesentlich spannender. Ab einer für Oxen sehr persönlichen Wendung, wird dann auch die Spannungsschraube angezogen und ab der Mitte konnte ich dann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Somit ist die Spannungskurve gegeben und steigert sich permanent und lässt mich letzten Endes auch mit großen Erwartungen auf die Folgebände zurück.
    Jensen lässt seinen Thriller durch einen Erzähler in der dritten Person erzählen. Dieser gibt uns einen sehr guten Überblick über die Personen des Thrillers und vor allem deren Handlungen. Trotzdem kann der Leser hier miträtseln und Theorien aufstellen, was genau passiert ist und natürlich auch warum. Durch wechselnde Perspektiven lernt man nicht nur Oxen kennen, sondern auch noch eine weitere Protagonistin, nämlich die PET Mitarbeiterin Franck.
    Mit seinen Protagonisten Oxen und Franck hat Jensen nicht nur äußerst interessante Charaktere geschaffen, sondern lässt diese auch sehr glaubhaft und auf ihre ganze eigene Art agieren. Hatte ich zu Beginn noch große Zweifel an Oxen und dessen Fähigkeiten, wurde ich dann durchaus eines besseren belehrt. Er ist auf jeden Fall ein sehr sympathischer "Held", der authentisch wirkt und mich verblüffen konnte. Aber auch Franck ist besonders, denn scheint sie noch zu Beginn unterkühlt und unnahbar, wird doch auch sie im Laufe des Buches immer greifbarer.
    Die Nebencharaktere wirken hier glaubhaft auf die Handlung ein, bleiben dabei nicht nur vorstellbar, sondern glaubwürdig und der ein oder andere bringt einen immer wieder zum Nachdenken. Letzten Endes gibt es auch hier wieder Geheimnisse, die die spannung steigern.
    Mein Fazit:
    Auch wenn der Einstieg nicht ganz so einfach war, wurde es doch noch zu einem sehr spannenden Einstieg in eine neue Trilogie. Ab einer bestimmten Wendung wurde es immer rasanter und irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Autor überzeugt mich mit starken und aussergewöhnlichen Charakteren, von denen gerade Niels Oxen mich immer wieder verblüffen konnte. Aber auch der Schreibstil war sehr angenehm und klar, was ich gerade bei Thrillern sehr mag. Band 1 legt hohe Maßstäbe, so dass ich Band 2 und 3 mit hohen Erwartungen entgegen blicke. Sehr lesenswert!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mit den ersten Kapiteln ist man direkt in der Handlung drin. Es werden viele Charaktere und verschiedene Handlungsorte und Perspektiven eingeführt, sie hängen von der Handlung und den Ereignissen her mutmaßlich zusammen. Es geht gleich recht grausam und geheimnisvoll zur Sache. Man lernt Niels Oxen, den neuen Protagonisten als skurrilen und von Albträumen gequälten Kriegsveteran kennen. Nach seinen Auslandseinsätzen in Afghanistan, Bosnien, Kosovo und Irak lebt er nun vom Mülltauchen und gesammeltem Flaschenpfand, dabei ist er höchst ausgezeichneter dänischer Soldat. Aber dann wählt er aufgrund seiner nicht nachlassenden posttraumatischen Problemen ein einsames ursprüngliches Leben im Wald um Schloss Nørlund. Einziger Begleiter ist sein Hund, der Samojede Mr White.


    Oxen wird dann, nach den Morden an Mogens Bergsoe und am ehemaligen Botschafter Hans-Otto Corfitzen, im Zusammenhang mit seinen Spuren am Tatort auf Schloss Nørlund, im Wald aufgespürt und gestellt. Oxen kann aber erstaunlicherweise dann in seiner Beschreibung der tatsächlichen Ereignisse und in seiner Unschuld überzeugen, so dass er sogar ein unglaubliches Jobangebot erhält. Doch die ganze Wahrheit hat er den Ermittlern immer noch nicht gesagt.
    Nachdem dann plötzlich und unerwartet auch sein Hund erhängt wurde, nimmt er orientierungslos wie er ist, dieses Angebot doch an und beginnt recht unerfahren und unbedarft mit den Ermittlungen.


    Dann wird langsam klar, dass er in einen riesigen Komplott geraten ist, der bis in politische Spitzenämter reicht. Diese politischen Machenschaften beeinflussen Dänemarks Politik anscheinend schon seit Jahrhunderten. Nun verbündet er sich doch mit der ihm zur Seite gestellten, einbeinigen Geheimdienstmitarbeiterin Margarethe Franck und sie versuchen den Verbindungen ins Baltikum nachzugehen. Doch starke Kräfte scheinen in der Lage zu sein zu manipulieren. Bei wem wird am Ende der schwarze Peter landen?


    Nach einem rasanten und actionreichen Finale kommt es am Ende zu einem geordneten Rückzug, der den Weg für weitere Bände aufzeigt, mich aber nicht ganz überzeugen konnte
    .
    Oxens posttraumatischen Schwierigkeiten werden sehr intensiv beschrieben, man leidet mit ihm. Im Verlauf der Geschichte werden die völlig unterschiedlichen Charaktere Oxen und Franck zu einem agilen, cleveren und sympathischen Team. Nur schade, dass Oxens ursprünglicher Begleiter nicht mehr mit von der Partie sein kann.


    Fazit: Guter, spannender Start in eine neue Trilogie.


    4 von 5 Punkten

  • "Oxen. Das erste Opfer" ist das erste Buch einer Trilogie um den hochdekorierten dänischen Kriegsveteranen Niels Oxen, der gegen seinen Willen in die Ermittlung der Morde an einflussreichen Dänen hineingezogen wird.
    Ich lese sehr gerne skandinavische Krimis und Thriller, und dieses Buch hatte genau das, was mir gefällt: die typische düstere Atmosphäre, interessante Charaktere, spannende Ermittlungen.
    Zuerst hatte ich Schwierigkeiten mit dem Buch: die Spannung wird sehr langsam aufgebaut und der Anfang des Thrillers ist sehr in die Länge gezogen; danach nimmt aber das Tempo zu und die Spannung wird aufgebaut.
    Die beiden Hauptcharaktere, Niels Oxen und Margrethe Franck, waren mir sympathisch und es war sehr interessant zu beobachten, wie sie langsam Vertrauen zueinander aufbauten.
    Die Geschichte fand ich ok, das ist eine typische Geschichte aus der Kategorie "Einzelkämpfer gegen eine mächtige Organisation". Als Hundeliebhaberin musste ich an manchen Stellen schlucken (Im Original heißt das Buch "Die gehängte Hunde" und der Name ist hier Programm).
    Insgesamt würde ich das Buch weiterempfehlen und auch das zweite Buch der Trilogie lesen.

  • OXEN und der unsichtbare Gegner


    In Dänemark ist die Oxen-Trilogie bereits komplett erschienen und der Verkauf verläuft äußerst erfolgreich. Im Mai diesen Jahres erhielt Jens Henrik Jensen den „Danish Crime Award“.
    Der erste Teil der Trilogie setzte bei mir sofort die Phantasie frei für einen Titel meiner Rezension. Zum Beispiel fiel mir ganz spontan
    ein: „Es ist was faul im Staate Dänemark“, nach Hamlet oder „Die erhängten Hunde und ihre tote Herrchen“ oder „Der traumatisierte Kriegsheld, der Geheimdienst und der Geheimbund“.


    Eigentlich wollte der Protagonist Niels Oxen, ein hochdekorierter, schwer traumatisierter Ex-Elitesoldat nur seine Ruhe vor der Welt haben. Mit seinem schönen, weißen Samojeden, seinem treuen Hund Mr. White wollte er sich in den Wald verziehen. Er war die laute Umgebung und menschliche Gesellschaft nicht mehr gewohnt. In den Nächten wurde er zudem von seinen Dämonen heimgesucht, sieben an der Zahl. Manchmal kam nur einer oder zwei, aber es konnten auch alle auf einmal sein. Schuld waren die
    grausamen Kampfhandlungen, die furchtbaren Erlebnisse wie ethnische Säuberungen in den Kriegen auf dem Balkan oder in Afghanistan.
    ABER: Auf dem Weg in den schützenden Wald war Oxen in mondheller Nacht zur falschen Zeit am falschen Ort. Er stolpert regelrecht gegen einen erhängten Hund und über einen angeschlagenen, bewußtlosen Wachmann auf dem Grundstück eines hochrangigen Ex-Diplomaten. Hans-Otto Corfitzen, so sein Name, wird bald darauf tot in seinem Schloss Nørlund aufgefunden. Oxen gerät ins Visier des Geheimdienstes PET und eine unvorstellbare, unglaubliche Handlung wird vom Autoren in Gang gesetzt.
    Ziemlich spannend und abenteuerlich verläuft das weitere Geschehen, aber für mich war es teilweise sehr mühsam zu lesen. Es wird viel Aufmerksamkeit verlangt, wenn man den roten Faden nicht verlieren will. Besonders der Danehof, dieser Geheimbund mit Wurzeln ins Mittelalter, bleibt bis zum Schluß mit vielen Fragezeichen versehen. Es bleibt offen, wer alles dazu gehört.
    Wie mit Menschenleben verfahren wird, welche Maschinerie der Geheimdienst in Gang setzt, um hochrangige Menschen zu schützen, auch wenn sie kriminell werden oder sogar töten, das war für mich schwer verdauliche Lesekost. Dieser unsägliche Filz um Macht, dieser unfaßbare Machtmißbrauch! Der Klüngel funktioniert und natürlich spielt Geld auch keine Rolle.


    Oxen geht am Ende in den Wald zurück nach seiner knapp überstandenen Mission gegen einen unsichtbar bleibenden Gegner.
    Als Trumpf hält er eine wichtige Liste zurück, die Namen enthalten und den Danehof betreffen. Das ist der absolute Cliffhanger. Ich bin sehr gespannt auf Teil 2 und Teil 3.
    „Oxen – Das erste Opfer“ ist keine übliche Thriller-Kost. Es war für mich der vielversprechende Auftakt zu der Trilogie des dänischen
    Autors.


    Mein Fazit:
    Ein rasanter, dramatischer Thriller mit unterhaltsamen Charakteren und einem brisanten Handlungsablauf.
    Ich vergebe fünf von fünf Sternen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Verlagstext

    Niels Oxen, ein schwer traumatisierter Elitesoldat, zieht sich in die Einsamkeit der dänischen Wälder zurück, um seinen inneren Dämonen zu entkommen. Doch bei einem nächtlichen Besuch des Schlosses Nørlund wird er zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall: Hans-Otto Corfitzen, Exbotschafter und Gründer eines Thinktanks, wurde auf dem Schloss zu Tode gefoltert. Oxen gerät in die Fänge des dänischen Geheimdienstes. Seine einzige Chance: Zusammen mit der toughen Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck muss er die wahren Täter ausfindig machen. Die Spuren führen zu einem übermächtigen Geheimbund.


    Der Autor

    Jens Henrik Jensen, geboren 1963 in Søvind, Dänemark, hat 25 Jahre lang in der Nachrichtenindustrie gearbeitet, u.a. als Nachrichtenredakteur. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Die OXEN-Trilogie ist in Dänemark bereits erschienen und mit 100.000 verkauften Exemplaren ein riesiger Erfolg.


    Inhalt

    Im Mittelpunkt des Einstiegsbandes der Trilogie steht Niels Oxen, der höchstdekorierte Elite-Soldat Dänemarks. Auf Oxen treffen alle Merkmale eines traumatisierten Kriegsveteranen zu. Eine Therapie hat Oxen abgebrochen, weil er der Meinung war, dass seine Therapeutin nichts vom Krieg versteht. Er zieht sich mit seinem Samojedenspitz Mr Whitey in die dänischen Wälder zurück, wo er sich zukünftig als Mülltaucher durchschlagen will, der von Lebensmitteln aus Müllcontainern lebt. Doch weil Oxen sein Lager ausgerechnet auf dem Schlossgelände des einflussreichen Vorstandes eines liberal ausgerichteten Thinktanks aufschlägt, gerät Oxen in Schwierigkeiten, als der Besitzer tot aufgefunden wird.


    Ex-Botschafter Corfitzen ist nicht der erste Tote einer Serie, doch inzwischen zeichnet sich eine auffällige Handschrift ab, für die jeweils der Hund des Getöteten eine Rolle spielt. Der pensionierte Diplomat hatte in seiner Karriere mehrere Posten in Ostblockstaaten und nutzt inzwischen die Abgeschiedenheit und sein persönliches Netzwerk für wohltätige und andere Zwecke. Dass der Polizeipräsident sofort persönlich angerauscht kommt, wenn ein älterer Herr unter dubiosen Umständen ums Leben kommt, wundert die Beteiligten. Stärker noch könnte man sich wundern, dass Mossman den unangepassten Kriegshelden Oxen für ein üppiges Honorar inoffiziell ermitteln lassen will. Oxens Lebenslauf umfasst ein kurzes Gastspiel bei der Polizei; es gibt im kleinen Dänemark also einige Figuren im System, die ihn seit damals kennen. Oxen soll nur mit Margrethe Franck zusammenarbeiten, einem Lara-Croft-Typ, die im Dienst schwer verletzt wurde und auch mit einigen Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Berichterstattung wünscht der Polizeipräsident allein an sich selbst. Margrethe und Oxen lassen sich beide nicht gern in die Karten sehen und trauen einander anfangs nicht über den Weg. Mit doppelter Absicherung gegeneinander sind die Morde mit Hund jedoch nicht aufzuklären. In einem raffiniert geplotteten Szenario suchen Oxen und Margrethe nach den Verknüpfungen zwischen den Getöteten und danach, wem die Taten nützen. Lange bleibt unklar, wer von dem außerdienstlichen Auftrag profitiert und ob Oxen nicht auch nur ein Bauernopfer ist.


    Fazit

    Von einem Thriller erwarte ich ein interessantes Setting, überzeugende Figuren und weniger reine Thriller-Elemente. Routinierteren Thrillerlesern mögen die Thriller-Elemente hier zu sparsam eingesetzt sein. Oxen als ramponierter Kriegsheld mit abgebrochener Polizeiausbildung im Team mit einer ebenfalls lädierten Ermittlerin waren für mich als Figuren spannend genug, um den Thriller direkt aus dem Briefkasten sofort innerhalb von zwei Tagen zu lesen. Das Setting mit einem Old-Boys-Network einflussreicher Männer, die auf großzügigen Ländereien ungestört krumme Geschäfte abwickeln, ist im Thriller-Genre nicht neu, aber überzeugend aufgebaut. Dass besondere Fähigkeiten wie Tauchen oder Russischkenntnisse im Thriller stets sofort auftauchen, sowie sie benötigt werden, nehme ich hier nicht krumm. Im Mittelpunkt stand für mich Oxens traumatisierte und unangepasste Persönlichkeit, die vor dem Hintergrund des Jugoslawienkriegs für meinen Geschmack differenziert gezeichnet wurde.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Zwei Hunde baumeln an Bäumen, in Spanien und in Dänemark. Dazu gesellen sich etwas später die getöteten Hundebesitzer. Besonderer „Modus Operandi“? Ein „Mülltaucher“ im Kopenhagener Nordwesten taucht unter im Rold Skov, dem größten Waldgebiet im Norden von DK: Niels Oxen. Er schlägt tief im Wald sein Lager auf und will seine Ruhe haben. Wird er nicht bekommen.

    „Schön hier, findest du nicht? Die Dänen haben Glück, die haben so ein schönes Land, überall ist es sauber und hübsch, keine Armut, keine Probleme. Eigentlich müssten sie das glücklichste Land der Welt sein, nicht wahr?“ (Zitat aus OXEN). Das wird sich herausstellen.

    Auf Schloss Nørlund Slot am Rande von Rold Skov kommt Hans-Otto Corfitzen, Ex-Botschafter und Doyen der dänischen Diplomatie zu Tode, zwar an einen Stuhl gefesselt, aber offensichtlich nicht getötet. Oxen war vor Ort. Dieser Tod alarmiert nicht nur die komplette Polizeihierarchie, sondern versetzt den dänischen Inlandsgeheimdienst PET in helle Aufregung. Vordergründig sucht man einen Mörder, jedoch viel wichtiger scheint den Ermittlern und vor allem dem PET folgendes: „Was hat es mit dem Tod von Corfitzen auf sich und welches Geheimnis verbirgt Nørlund Slot?“ Die Polizei stöbert OXEN, den höchst dekorierten Kriegshelden Dänemarks im Wald auf und will ihn zum Mörder stempeln. Das PET glaubt selbst nicht daran, sieht aber in OXEN ein nützliches Werkzeug und engagiert ihn für ihre Recherche. Als zusätzliche Motivation für OXEN hängt man seinen Hund, Mr. White ebenfalls an einem Baum auf.

    Flashback 1: Spielfilmenthusiasten erkennen eine Parallele zu „John Wick“. In Zusammenarbeit mit der toughen Margrethe Franck vom PET („einbeinige Lara Croft“), loyal zum PET, sollen sie die Morde aufklären und das Geheimnis von Corfitzens Nørlund Slot lüften. Um aus Shakespeares „Hamlet“ zu zitieren: „Etwas ist faul im Staate Dänemarks.“
    Es entspinnt sich zwischen den beiden ein Arrangement der Kooperation, es bleibt jedoch ein latenter Zweifel an der Aufrichtigkeit des anderen. Inwieweit können sie sich trauen? Die zweite Ebene ist das PET. Beide sind nicht sicher, ob sie genug Rückhalt haben, ob ehrliche Kommunikation stattfindet und besonders OXEN ist äußerst misstrauisch, ob er nicht nur ein „nützlicher Idiot“ ist.
    Er stellt sich heraus, dass die Mordserie nur indirekt mit dem Geheimnis um Nørlund Slot zu tun hat. OXEN und Franck vertrauen einander immer mehr und leisten erfolgreiche Aufklärungsarbeit. Müssen aber erkennen, dass ein Staat im Staat existiert, der die Wahrheit mit unverblümter Gewalt an die gewünschte Realität anpasst. Beruhigend für uns Leser, dass wir nicht alles wissen was in unserem Staat vor sich geht. Es war zu erwarten, dass OXEN und Franck dem Tod durch Genickschuss entgehen sollten, warten doch OXEN 2 und OXEN 3 auf die Leser.
    Jens Henrik Jensen bringt als ehemaliger Journalist all seine schriftstellerischen Qualitäten ein. Erzählstil ist spannend und dicht, voller Überraschungen und doch führt er den Leser zu einem befriedigenden Ende. In Kombination mit dem exzellenten Schreibstil stellt OXEN 1 einen wahren Pageturner dar und ist zu Recht ein Bestseller. Auf zu OXEN 2.
    Flashback 2: In „Staatsfeind Nr. 1“ (mit Will Smith und Gene Hackman) spricht die Frau von Will Smith die bedeutsamen Worte „... wer überwacht die Überwacher der Überwacher...“
    Flashback 3: „No Way Out“ (mit Kevin Kostner und Gene Hackman), Politiker tötet seine Geliebte.

  • Ich bin in der Bücherei zufällig auf das Buch gestoßen und bin überzeugt davon und werde die Reihe dann weiter lesen.


    Die Hauptfigur Niels Oxen ist erst mal wunderlich. Ein traumatisierter Kriegsveteran, der lieber in den Wald geht und Menschen meiden will. Einfach, weil er seine Ruhe haben will. Er hat schließlich genug Gesellschaft durch seine Alpträume und seinen Hund Mr White.

    Die Polizisten und die Geheimdienstler sind dann alle individuell und man merkt sofort, dass da Verstrickungen im Gang sind. Wem kann man trauen und was ist in der Vergangenheit passiert? Hat das eine Relevanz oder nicht?

    Margarete Franck ist auch erst mal nicht zuordbar. Ist sie Aufpasserin, Unterstützerin für Oxen oder spielt sie doch ihr eigenes Spiel?


    Ein zwei Kleinigkeiten gibt es, die mich zögern volle 5 Sterne zu vergeben.

    Da ging es dann zu einfach, da kommt dann doch die eine Wendung zu zufällig..


    Aber 4,5 Sterne sind es und ich kann es jedem Thrillerleser*in empfehlen, die auch gerne so politische Verstrickungen mag.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Durchwachsen

    Niels Oxen, ein traumatischer Elitesoldat, leidet unter PTBS und zieht sich daher mit seinem Hund in die einsamen Wälder in Dänemark zurück. Bei einem nächtlichen Besuch des Schlosses Nørlund wird er zum Hauptverdächtigen bei einem Mordfall. Der Exbotschafter und Gründer eines Thinktanks, Hans-Otto Corfitzen, wurde auf seinem Anwesen zu Tode gefoltert. Oxen gerät in die Fänge des dänischen Geheimdienstes. Seine einzige Chance besteht darin sich mit der Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck zusammen zuschließen und den Täter zu finden. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem mächtigen Geheimbund.

    "Oxen - Das erste Opfer" ist der Auftakt in die Oxen-Reihe mit dem Elitesoldat Niels Oxen. Mir ist es schwergefallen mich in die Handlung hineinzufinden. Den Anfang fand ich noch ganz interessant, aber dann fiel es mir nach und nach schwerer der Handlung zu folgen. Mir fehlte da die Spannung und auch mit den Protagonisten konnte ich noch nicht so ganz warm werden. Es wurde sich teilweise in Nebensächlichkeiten verloren, wodurch sich die Spannung für mich nicht so ganz aufbauen konnte. Die Handlung selbst von der Thematik her konnte mich leider nicht so ganz erreichen.

    Der Schreibstil hat mir allerdings sehr gut gefallen. Es ließ sich super lesen und auch die Einsamkeit in den Wäldern Dänemarks konnte man durch die Beschreibungen fühlen.

    Mein Fazit:

    Thematisch leider nicht so meins und auch von der Spannung her ist hier noch Luft nach oben. Mal schauen, ob ich mich nochmal an den Nachfolgeband heran traue.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: