Nadine Roth - Nur mit dir

  • SAMe Love (Nur mit dir) - Nadine Roth


    Sternensand Verlag
    470 Seiten
    Band 1 von 2


    Erscheint am 01. September 2017.


    Inhalt:
    "LOVE IS LOVE"
    Die siebzehnjährige Sam will nur eins in ihrem Leben: glücklich sein.
    Doch wenn sie in den Armen ihres Freundes Robin liegt, ist sie ganz und gar nicht glücklich. Es fühlt sich falsch an. Unvollständig.
    Erst als die neue Schülerin Romy wie ein Wirbelwind nicht nur ins Klassenzimmer, sondern auch in Sams Leben platzt, sind da mit einem Mal die Gefühle, die sie sich bei Robin so sehnlich gewünscht hat. Die sich richtig anfühlen und vor denen Sam sich dennoch fürchtet. Es kann doch nicht sein, dass sie sich ausgerechnet in eine Frau verliebt! Oder doch?
    Und selbst wenn - hat diese Liebe überhaupt eine Chance in einer Welt voller Intoleranz, Vorurteilen und Tabus?
    Eine Geschichte über ein Coming-out und die ganz große Liebe.
    ~~~~~~~~~~


    Meinung:


    Ich hatte mir von dieser Geschichte vieles erwartet.
    Ich hatte laute und leise Töne erwartet,
    hatte mir Emotionen erhofft,
    hatte mich gefreut, dass jemand mal wieder ein Tabu bricht,
    hatte ein rundes Ende erhofft,
    hatte sogar mit etwas Langatmigkeit gerechnet,
    aber nicht so etwas.


    Ein Buch, dessen 470 Seiten sich erst langsam und dann immer schneller einen Weg in mein Herz geschlagen haben.
    Ein Buch, das mich mal wieder wach gehalten hat, weil ich das Knistern und die Aufregung zwischen Romy und Sam nicht missen wollte.
    Ein Buch, bei dem ich mir tatsächlich einmal die Playlist angehört habe, die beim Schreibprozess geholfen hat, weil sie durchweg meinen Geschmack trifft.
    Ein Buch, dessen zweiten Teil ich jetzt schon herbeisehnen, ohne, dass Teil Eins gerade mal veröffentlicht wurde.


    Mit Protagonistinnen die überzeugen und auf ganzer Linie authentisch sind.
    Nach SAMe Love weiß ich jetzt, wie es sich anfühlt eine Frau zu lieben.
    (Nicht, dass ich nicht voll auf beiden Seiten des Regenbogens stehe, aber es ist schwer zu beschreiben.)
    ...wie es sich anfühlt zu leben.


    Miss Brittainy C. Cherry, ich sage es nur ungern, aber sie haben soeben deutsche Konkurrenz in der Kategorie "Mitreißendes, packendes, chaotisches, herzschlagaussetzendes Schreiben" bekommen.
    Und ihr Name ist: Nadine Roth.


    (Eigentlich hätte ich an dieser Stelle schon einen Punkt setzen können, denn damit ist alles gesagt, aber ich leiste lieber noch ein wenig Überzeugungsarbeit.)


    "So war das Leben.
    Es teilte nicht jedes Mal die besten Karten aus. Es war auch nicht immer fair.
    Nein, es konnte ein richtig mieser Hund sein und Steine in den Weg legen, von denen man glaubte, dass man sie niemals würde überwinden können. Aber wenn man es wirklich wollte und wirklich versuchte, schaffte man es in den meisten Fällen, eine Lösung zu finden."
    (Pos. 2744 von 5786)


    Romy und Sam. Sam und Romy.
    Die Geschichte ist aus Sam's Sicht erzählt und ihre Gefühle sind so greifbar hautnah und so real beschrieben, das ich immer mal wieder dachte, ich selbst würde das Ganze erleben (was an manchen Stellen gar nicht mal schlecht war - es enthält nämlich explizite erotische Szenen, für die ich die Autorin sehr bewundere, denn nicht viele "Nicht-Erotik-Autoren" schaffen es, das Gefühl eines Orgasmus in dieser Dimension so gut zu beschreiben und ja, tatsächlich auch auf den Punkt zu bringen!
    Chapeau!)


    Sam führt ein Vorzeigeleben. Mit reichen Eltern (rücksichtslose, kaltherzige Mutter/liebender Vater), "normalen" Freunden und einem Freund, der sie unglücklich macht, eine Tatsache, die sie NIE zugeben würde... bis Romy sie quasi mit der Nase darauf stößt.


    Danach entwickelt sich die Geschichte, nimmt langsam an Fahrt auf und wird zum Ende hin nochmal richtig rasant und das alles mit einer Intensität, das müsst ihr selbst erleben!
    Vor allem das unschöne, unweigerlich folgende Mobbing, die Ausgrenzung und Häme - nichts wird ausgelassen.
    Alles untermalt mit Anspielungen zu Musik, Büchern und diversen anderen Dingen, die ihr WIRKLICH selbst lesen solltet.


    Fazit:


    SAMe Love ist mal wieder ein Buch, das unter die Haut geht.
    Noch jetzt kribbelt mein ganzer Körper vor der Intensität dieses Buches.
    Ein Buch für alle, die wissen wollen, wie sich wahre Liebe anfühlt.
    Ein Muss für alle Liebesromanleser, die die Augen nicht vor Intoleranz verschließen und nicht an dieser Krankheit namens "Homophobie" leiden.
    Es steckt so viel Liebe zwischen diesen Seiten und am liebsten würde ich Romy mit ihrer frechen, selbstbewussten Art, direkt vom Fleck wegheiraten.


    Zwei starke Frauen. Schwarz und weiß. Yin und Yang. Romy laut, Sam leise.
    Und wenn sie lachen, dann steht die Welt still.


    Ich vergebe 5 von 5 :bewertung1von5: Sternen und ein weiteres #Monatshighlight.

  • Das Buch hab ich vor kurzem gelesen und ich denke immernoch dran. Es hat mich absolut mitgerissen und mich zu vielen Gedanken angeregt und ist es nicht das, was wir uns von den Büchern wünschen?

    Zum Inhalt steht ja von meiner Vorrednerin schon was da.

    Ich bin in Sam total abgetaucht, das war absolute Sympathie und absolutes Verständnis, auch wenn ich das wie sie noch nicht erlebt habe.

    Wenn man sich überlegt, was Sam, vorallem am Anfang und am Ende, erlebt, Realität ist, ist das unglaublich. Ignoranz, Eigensinn, Intoleranz, Dummheit und Stumpfsinn..... Liebe ist Liebe, das vermittelt dieses Buch. Auch, an welche Grenzen man mit dieser Einstellung stößt.

    Ich liebe das Buch es wird definitiv ein Jahreshighlight und ich hoffe Teil 2 kommt bald.


    Ein Liebesroman der Extraklasse und nicht weil es um lebische Lieben geht, sondern weil es unter die Haut geht. :love:


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sternchen, wenn ich könnte 10. :love:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Die liebe Pinguinchen hat mir dieses Buch ausgeliehen, vielen Dank :friends:


    Mir hat dieser Roman insgesamt eher mittelgut gefallen, Band 2 möchte ich nicht mehr lesen.

    Und als Pinguinchen mich nach dem Grund gefragt hat, weshalb ich v.a. mit Romy meine Schwierigkeiten hatte, habe ich feststellen können, dass mich bestimmte Aspekte an dem Buch wahnsinnig ärgern.

    Ich finde es wichtig, gerade in Bezug auf Liebesromane, diesen einen Aspekt anzusprechen, ich würde es mal als "Thema: Einvernehmen" bezeichnen.


    Das setze ich jetzt als großen Spoiler, denn ich muss es explizit an zwei Szenen im Buch erklären.

    Wer sich vom Buch also noch überraschen lassen will, bitte nicht lesen :wink:



    „Für die Leute, die einen zum ersten Mal besuchen, eine imposante Bibliothek entdecken und nichts Besseres zu sagen wissen als: "Haben Sie das alles gelesen?“, kenne ich mehrere Antworten. [...] Die erste ist: "Nein. Das sind nur die Bücher, die ich nächste Woche lesen muss. Die, die ich schon gelesen habe, sind in der Universität." Die zweite Antwort lautet: "Ich hab keins dieser Bücher gelesen. Warum würde ich sie sonst hier aufbewahren?“

    — Umberto Eco

  • Dazu fällt mir noch ein Graffito ein, das ich sehr mag:


    ("Nein" bedeutet nicht "Überzeuge mich")

    Bilder

    „Für die Leute, die einen zum ersten Mal besuchen, eine imposante Bibliothek entdecken und nichts Besseres zu sagen wissen als: "Haben Sie das alles gelesen?“, kenne ich mehrere Antworten. [...] Die erste ist: "Nein. Das sind nur die Bücher, die ich nächste Woche lesen muss. Die, die ich schon gelesen habe, sind in der Universität." Die zweite Antwort lautet: "Ich hab keins dieser Bücher gelesen. Warum würde ich sie sonst hier aufbewahren?“

    — Umberto Eco