Elvira Zeißler - Der Fluch der Loreley

  • Klappentext:
    Ein spannender und gefühlvoller Jugendliebesroman rund um die mystische Legende der Loreley.
    Sein heißer Atem strich über meine Lippen und das Herz drohte in meiner Brust vor Sehnsucht, Aufregung und der bitteren Gewissheit zu zerspringen, dass es zu diesem Kuss – aus welchen Gründen auch immer – niemals kommen würde.
    Im letzten Schuljahr treten gleich zwei Jungs in Caras bis dahin eher ruhiges Leben. Der charmante, zuvorkommende, fast perfekt scheinende Erik und Christian, der mit seinen langen blonden Haaren, blauen Augen und vor allem mit seiner atemberaubenden Stimme alle Mädchen in den Bann zieht. Alle außer Cara. Und aus irgendeinem Grund sucht er ausgerechnet ihre Nähe. Aber gilt sein Interesse wirklich ihr, oder der Tatsache, dass er sie nicht zu manipulieren vermag? Allen Zweifeln und Geheimnissen, die ihn umgeben, zum Trotz fühlt sich Cara immer stärker zu Christian hingezogen. Doch auf ihm lastet ein uralter Fluch ...


    Zum Buch:
    Das einheitlich türkisfarben gestaltete Cover wirkt mystisch und zeigt in der Mitte eine Silhouette der sagenumwobenen Lorelei. Die Ranken und hellen Lichtpunkte haben es mir angetan und sind nett anzusehen. Der Schriftzug dagegen ist leider etwas langweilig in Form gebracht.


    Erster Satz:
    "Ein Rascheln im Gebüsch jagte mir eine Gänsehaut über den Körper."


    Meine Meinung:
    Den neuen Jugendliebesroman "Der Fluch der Loreley" von Evira Zeißler dufte ich als Testleserin vorablesen. Ich war voller Neugier auf ihre Geschichte, die um die wahre Legende der Loreley handeln sollte. Meine Erwartungen wurden nicht übertroffen und so fand ich ein solides Jugendbuch vor, was nett zu lesen war.


    In einem Park wird Cara von einem Mann bedroht und trifft dabei auf Erik, der ihr zur Hilfe eilt. Erik ist älter als sie, gutaussehend und bemüht um ihre Zuneigung.
    Christian ist der neue in ihrer Schulklasse und ungewöhnlich seltsam. Er spricht nicht und falls doch, pfeifen alle nach seiner Nase. Seine Anziehungskraft ist atemberaubend und die Anderen umschwärmen ihn. Nur Cara behält einen kühlen Kopf und ist immun gegen seinen Willen. Irgendetwas stimmt nicht mit Christian und sie versucht, es herauszufinden. Bei der Suche nach Antworten fühlt sie sich ihm doch enger verbunden als gedacht. Christian, Erik und ihre Gabe würfeln ihr gesamtes Leben durcheinander. Wird Cara herausfinden, was mit Christian und Erik los ist?


    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Seiten flogen nur so an meinem inneren Auge vorbei. Es hat mir Spaß gemacht ihren Stil zu lesen, obwohl die Autorin einige Füllwörter benutzt und das den Text enorm aufblähte. Ein paar dieser Blähwörter weniger und die Formulierungen hätten ausdruckstärker auf mich gewirkt.
    Geschrieben ist die Story in der Erzählperspektive von Cara und zeitweise gibt es Abschnitte aus der Sicht der Jungs. Hier wusste ich nicht immer gleich, wer gerade seine Gedanken preisgibt.


    Die Charaktere sind gut dargestellt, doch fehlte mir die Tiefe in ihren Gedankengängen und Handlungen. Cara fand ich naiv. Sie nervte mich zeitweise, hinterfragte nichts und verzieh den Persönlichkeiten viel zu schnell. Ich hätte mir mehr Pfeffer für sie gewünscht, wie z. B. ein paar freche Sprüche und mehr Selbstvertrauen.
    Erik ist ein kleiner Schleimer, der es jedem Recht machen wollte und versuchte zu gefallen, wobei das nur seine Fassade zeigte. Das mit ihm und Christian etwas nicht stimmte, war mir sofort bewusst. Christian und Jessy waren mir unter allen Protagonisten am sympathischsten. Sie waren geheimnisvoll und unbefangen.


    Elvira Zeißler konnte mich wiederholt nicht mit ihren Emotionen packen. Die Gefühlswelten der Charaktere konnte ich erahnen, aber nicht fühlen - bis auf die Kussszene auf der Geburtstagsfeuer von Jessy. In genau diesem Moment konnte ich das Knistern hören und die Sehnsucht der Protas spüren. Solche Augenblicke habe ich vermisst und ich hätte eine Gefühlsexplosion nach der anderen erlebt.


    Die Spannung im Buch war vorhanden, doch baute diese sich nicht stetig auf. Es gab ein Auf und Ab dichtgefolgt von langen Durststrecken in dem viel erzählt wurde, aber nicht viel passierte. Zahlreich verschenkte Szenen und es wurde zuviel drum herum geschrieben, anstatt sich auf das wesentliche zu konzentrieren.
    Der Plot war reizvoll, aber das Thema der Legende der Loreley kam zu kurz und wurde nur angeschnitten. Ebenso die Gabe von Cara – die vorhanden war, doch mit welchem Nutzen? Es reichte mir nicht, zu wissen, dass der Charakter eine Fähigkeit hat. Viel aufregender wäre es gewesen, diese in fesselnden Szenen im Einsatz mitzuerleben und zu verstehen, welche Aufgabe Cara damit hat.


    Ich hatte oftmals den Eindruck, dass die Story überstürzt fertig geschrieben werden musste. Es liegt viel Potenzial darin, was die Schriftstellerin nicht genutzt hat.


    Fazit:
    "Der Fluch der Loreley" ist ein solider Jugendroman mit mystischem Hintergrund und Fantasyanteil. Eine nette Geschichte für zwischendurch aus der viel mehr herausgeholt hätte werden können. ~ fehlender Spannungsbogen ~ Highschoolfeeling ~ klischeehaft & vorhersehbar


    Meine Wertund: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: