Mariana Leky - Erste Hilfe

  • Kurzmeinung

    Cordi
    Schöne, aber auch durchaus eigenwillige Story.
  • Kurzmeinung

    Emili
    Eine missglückte Umsetzung einer Idee, die durchaus wichtig und interessant sein könnte. Mir hat es nicht gefallen.
  • Klappentext:
    Die Erzählerin jobbt in einem Kleintierladen. Sie wohnt bei Sylvester, einem Frauenschwarm, der viel damit zu tun hat, sich vor seinen Verehrerinnen verleugnen zu lassen. Bei den beiden klopft eines Abends Matilda an, um zusammen mit dem größten Hund der Welt Unterschlupf zu suchen.
    Matilda hat ein Problem: Sie glaubt, den Verstand zu verlieren. Das durch Not und Zuneigung zusammengeschweißte Trio macht sich auf, ein unsichtbares Ungeheuer zu besiegen. Mariana Leky gelingt es, diesen Kampf gegen schwindelerregende Windmühlenflügel klingen zu lassen wie eine Filmkomödie: Ein ebenso vergnüglicher wie bewegender Roman über Panik und andere Plagen. Die Angst überwindet nur, wer sie herausfordert.
    (von der DuMont-Verlagsseite kopiert)


    Zur Autorin:
    Mariana Leky studierte nach einer Buchhandelslehre Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Bei DuMont erschienen der Erzählband ›Liebesperlen‹ (2001), die Romane ›Erste Hilfe‹ (2004) und ›Die Herrenausstatterin‹ (2010) sowie ›Bis der Arzt kommt. Geschichten aus der Sprechstunde‹ (2013). Sie lebt in Berlin und Köln.
    Mit ihren ersten Erzählungen gewann sie den Allegra Preis 2000. Für den 2001 bei DuMont erschienenen Erzählband ›Liebesperlen‹ wurde sie mit dem Niedersächsischen Literaturförderpreis und dem Stipendium des Landes Bayern ausgezeichnet. 2005 wurde sie für ihren Roman ›Erste Hilfe‹ mit dem Förderpreis für junge Künstler in der Sparte Dichtung/Schriftstellerei des Landes NRW ausgezeichnet. (von der DuMont-Verlagsseite kopiert)


    Allgemeine Informationen:
    Ich-Erzählung einer Namenlosen
    Elf Kapitel, die als Überschrift eine 2-3-Satz Zusammenfassung bieten
    189 Seiten


    Persönliche Meinung:
    Ein Drei-Personenstück mit Hund und mit Psychiatern, Geschäftsbesitzer, Nachbarin, Ex-Freund/In und wenigen anderen Nebenfiguren in eher belanglosen Rollen.
    Die Ich-Erzählerin und Sylvester leben in einer Wohnung zusammen. Normal ist das nicht, dass sie zwar ein Bett, aber nicht das Bett teilen. Normal ist gar nichts, nicht Sylvester mit seinen Frauengeschichten und seinem Drang, „Ich liebe dich“ zu sagen, nicht die Erzählerin, die eigentlich für ihre Masterarbeit, tatsächlich aber aushilfsweise in einem Tierladen arbeitet. Vor allem für Matilda, die sich mit dem Hund Januar, dem „größten Hund der Welt“, in die Wohnung flüchtet, ist nichts mehr normal, seit sie aus Angst, dass „mitten auf der Straße ein Verrücktsein ausbricht“, keine Straße mehr überquert. Sylvester und die Erzählerin nehmen Matilda auf und wollen sie von ihrer Angst heilen. Zunächst mit selbst erdachten Therapien.


    Also: Ein Buch über Freundschaft, über Angst und Phobien, über den Alltag, über gar nichts. Ein liebevolles Buch über drei Menschen, die behutsam und zärtlich miteinander umgehen. Ein Buch, das Toleranz verkündet ohne explizit von ihr zu sprechen.


    Sylvester und die Ich-Erzählerin begleiten Matilda auf ihrer Suche nach einem guten Psychotherapeuten und auch während der Therapie. Nicht erst hier, aber ganz besonders hier, wo es um das mehr als ernste Thema der Angst geht, erweist sich Leky auch als Meisterin des Komischen. Sie zeigt eine eigene Art von Humor: Keine Situationskomik, keine schwarze Bissigkeit, keine Wortspielereien. Leky erschafft eine Realität, und diese Realität ist an und für sich komisch.


    Also: Ein Buch, das auf eine Art vom Alltag erzählt, die dem Leser die Absurdität des Normalen und die Gewöhnlichkeit des Verrückten demonstriert. Wer ist kranker? Patient oder Heiler oder Zuschauer? Und: Wer heilt, hat Recht, ganz gleich, wie die Heilung zustande kommt. Aber ein Verrückter bleibt immer übrig. Und wenns der Hund ist.


    Begeisterung pur!!!

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich hab das Buch nun zum zweiten Mal begonnen und bereits die Hälfte gelesen. Aber ich werde damit nicht warm. Es beginnt schon auf der ersten Seite mit Silvester, der mir da herzlich unsympathisch ist mit seinem Drang "ich liebe Dich" zu hören. :roll: Und irgendwie geht es so weiter.... ich bekomme kein Gefühl für die drei Personen, ich finde die Handlung nicht wirklich gut, aber ich finde auch nichts wirklich so schlecht um es abzubrechen. Es dringt einfach gar nichts zu mir durch bei dieser Geschichte. :-s


    So begeistert ich von "Was man von hier aus sehen kann" bin, so wenig bin ich es von diesem Buch. Und dieses Mal liegt es definitiv nicht daran, dass ich keine Pause zwischen den beiden Büchern gemacht habe - zwei Jahre sollten reichen. Mal schauen, was ich am Ende so sage.

  • Es dringt einfach gar nichts zu mir durch bei dieser Geschichte.

    Schade, aber nicht zu ändern. :( Es gibt Figuren, die den einen Leser kalt erwischen und den anderen Leser kalt lassen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Wie ungewohnt, Du hast gar keinen Leseeindruck geschrieben. Aber gefallen hat es Dir offensichtlich :)

  • So, ich hab das Buch grade beendet, aber leider ist bis zum Schluss kein Funke übergesprungen. Wo mich in "Was man von hier aus sehen kann" die Figuren direkt berührt und angesprochen haben, blieben sie in "Erste Hilfe" für mich flach, eindimensional und Sylvester bis zum Schluss mir unsympathisch. Jetzt ist die Sympathie zu einem Protagonisten für mich normalerweise kein Qualitätsmerkmal (ich denke grad an "Der Untertan" von Heinrich Mann :-#), aber in diesem Fall irgendwie schon ohne dass ich es an einzelnen Punkten festmachen könnte.


    Ich kann nicht mal Marie widersprechen wenn sie sagt

    Ein Buch über Freundschaft, über Angst und Phobien, über den Alltag, über gar nichts. Ein liebevolles Buch über drei Menschen, die behutsam und zärtlich miteinander umgehen. Ein Buch, das Toleranz verkündet ohne explizit von ihr zu sprechen.

    denn genau das findet sich alles in diesem Buch. Doch ich fand den Zugang nicht, habe es zwar wahrgenommen, aber es hat mich nicht mitgenommen. Schade :cry: Dennoch werde ich einen weiteren Versuch mit einem Buch von Mariana Leky wagen, denn wer weiß, vielleicht springt dann der Funke wieder so über wie bei meinem Erstling der Autorin. :wink:

  • Mich hat der Roman leider enttäuscht. :(

    Ich habe mit großem Vergnügen "Was man von hier aus sehen kann" von der Autorin gelesen. Und jetzt so etwas hier... :shock:


    Was soll diese Story denn aussagen, :-k oder besser gesagt, was die aussagen möchte, verstehe ich durchaus: Freundschaft, gegenseitige Hilfe, Beistand, alle Menschen sind unterschiedlich und dennoch sind die es Wert geliebt und geschätzt zu werden, liebevoller Umgang miteinander und mögliche psychische Probleme - ja, das sind die Themen des kurzen Romans... Aber... Und jetzt kommt es: Die Art der Umsetzung ist völlig missglückt.


    Die Dialoge hölzern, so spricht kein Mensch im realen Leben, "Sie sagte, und er sagte, und sie sagte, und dann sagte er... " :-, und dabei geht es nicht um Menschen, die nicht imstande sind sich adäquat zu artikulieren. Die Protagonisten studieren oder haben studiert, arbeiten, können ihre Gedanken hier und da äußern, nun ja die haben ihre Schrullen, aber wer hat die nicht. O:-) So wenig Ahnung von allen möglichen Dingen hat auch kein Mensch im realen Leben. Und wenn man wenig Ahnung hat, informiert man sich.


    Die Charaktere blass, flach und eindimensional, und ich als Leserin hatte gar keine Möglichkeit eine Beziehung zu jemanden in diesem Roman aufzubauen. Es gab keine Tiefe in der Darstellung ganz gleich ob Charaktere oder der Plot.


    Mir hat es definitiv nicht gefallen. Mit gutem Willen kann man eine Menge in diese kurze Geschichte reininterpretieren, aber wer will das schon. O:-) Ich ganz sicher nicht... :wink:

    Wenn die Autorin was Wichtiges mitteilen möchte, dann soll sie das auch bitte machen, und nicht so etwas "nichtssagendes" abliefern.


    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

    2024: Bücher: 87/Seiten: 38 703

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Ich bin zwar noch nicht feritg mit dem Buch, aber meine Gedanken dazu möchte ich trotzdem schon kundtun.

    Sylvester bis zum Schluss mir unsympathisch

    Oh Mann, was ist dieser Typ unsympathisch! Jetzt schon die Antwort auf die entsprechende Frage im 365-Tage-Thread. Ein Wichtigtuer, ein Klugsch***er, ein Angeber :thumbdown: :puker:

    Wo mich in "Was man von hier aus sehen kann" die Figuren direkt berührt und angesprochen haben, blieben sie in "Erste Hilfe" für mich flach, eindimensional

    Das ist bei mir auch ein bisschen der Fall. Außer Sylvester, der mich wirklich unglaublich anwidert, sind mir die Figuren ziemlich egal.

    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

    So schlecht finde ich es nun auch wieder nicht, denn ich sehe schon auch die Aspekte, die Marie so begeistern und mir gefällt der Stil unglaublich gut. Dieses unaufgeregte Dahinplaudern mag ich sehr und auch das Thema finde ich spannend. Ich hoffe halt, dass mir Matilda und die Erzählerin noch näher kommen. Für Sylvester ist der Zug, glaub ich, abgefahren.

  • und mir gefällt der Stil unglaublich gut. Dieses unaufgeregte Dahinplaudern mag ich sehr und auch das Thema finde ich spannend.

    das freut mich Susannah, dass dir der Roman besser gefällt als mir. Das ist doch schön, wenn man Freude an einem Buch hat. :thumleft: Mir hat dieses Dahinplaudern, und das hast du sehr treffend formuliert, nicht gefallen. Ich möchte keine Plauderei, die ins Leere führt, lesen, ich möchte, dass die Autoren oder Autorinnen in die Tiefe gehen. Ich habe wie gesagt, die wichtigen und bewegenden Themen zwar wahrgenommen, aber die haben mich nicht erreicht. Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht. O:-) Ich bin gespannt, ob du den Charakteren noch näher kommst. Berichte bitte, wie es dir letztendlich gefällt.

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