Fleur Ferris - Im Zweifel tue nichts / Risk

  • Inhalt:
    Als Sierra sich mit einem Typen aus dem Internet trifft, deckt Taylor sie, als beste Freundin. Nicht ahnend das dieses Treffen kein gutes Ende nimmt. Schließlich hat Sierra das nicht zum ersten Mal getan und letztes Mal kam sie auch wieder, wenn auch später als angekündigt. So wird aus anfänglicher Wut über die Unzuverlässigkeit, Sorge um Sierra. Taylor weiß nicht ob sie sich an die Eltern wenden soll oder ob sie einfach wartet bis ihre Freundin wieder auftaucht.


    Meine Meinung:
    Im Zweifel tue nichts ist nicht nur der Titel es ist auch die Reaktion von vielen, auf Dinge, bei denen wir hoffen das sie gut ausgehen. Hier in dem Jugendbuch ist das nicht anders. Nur das hier gezeigt wird was passieren kann wenn man nichts tut.


    Die Geschichte startet kurz vor dem Treffen, man lernt die verschiedenen Figuren kennen und weiß sie recht schnell einzuschätzen. Es liest sich von Beginn an flüssig und als Erwachsene ahnt man auch schon was passieren wird. Ob das bei jedem so ist wage ich zu bezweifeln.


    Das Buch ist durchgehend fesselnd. Gut finde ich das an einem gewissen Punkt nicht Ende ist, sondern das es noch eine Zeit danach gibt. Hier werden die Gefahren des Internets aufgezeigt und mit allen Vor- und Nachteilen genannt, das nicht mit erhobenen Zeigefinger, sondern verpackt in einer spannenden Geschichte. Fleur Ferris hat hier ein Buch mit Lerneffekt geschrieben. Eine Buch, dass ich mir auch gut als Schullektüre, beim Thema Gefahren im Internet, vorstellen könnte.


    Taylor und Sierra sind 15 Jahre alt und mitten drin in der aufregenden Zeit rund ums verlieben und Jungs kennen lernen. Sie halten sich nicht immer an das was Eltern sagen, was normalerweise auch gut ausgehen kann, hier aber nicht so gut endet. Taylor scheint sehr Verantwortungsbewusst und eher bodenständig. Sie wirkt ehrlich und scheint ihrer Mutter immer zu vertrauen, doch sie ist auch loyal, vor allem ihrer Freundin Sierra gegenüber, die selbst etwas gedankenlos wirkt.
    Neben den beiden Freundinnen gibt es noch Freunde, Eltern, Lehrer und andere Nebenfiguren. Die wichtigste Person ist hier wirklich Taylor, aus deren Sicht diese Geschichte erzählt ist.


    Am Ende steht für mich nicht nur ein kleiner Jugendbuch Krimi, sondern auch viel Lehrreiches, das Kindern, und auch Erwachsenen die Gefahren des Internets aufzeigen kann. Die Geschichte zeigt das wirklich jeder in diese Situation kommen kann, was es noch ein wenig spannender und aufregender gestaltet. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wichtiges Thema in etwas zähflüssiger Handlung


    Klappentext
    „Taylor und Sierra sind beste Freundinnen, auch wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Sierra überstrahlt alle, Taylor steht in ihrem Schatten. Nach einem Chat-Flirt kommt Sierra nicht zur abgemachten Zeit von ihrem Date zurück. Sollen Taylor und ihre Freunde den Eltern alles gestehen? Aber dann käme heraus, dass sie gelogen haben, um Sierra zu decken. Und Sierra hat so etwas doch schon einmal getan.
    Je länger die Freunde warten, desto banger wird ihnen. Denn auch als das Wochenende zu Ende geht, haben sie von Sierra nichts mehr gehört. Ist Sierra wiedermal nur auf Tour mit einer Romanze oder ist dieses Mal wirklich etwas passiert? Ist es vielleicht sogar schon zu spät?“


    Gestaltung
    Durch seine Schlichtheit weckt das Cover sofort meine Aufmerksamkeit. Es sieht aus wie eine gelbe Wand, deren Tapete schon Risse hat und sich an einer Stelle löst. Hier findet sich der Titel des Buches, der auf den rauen Putz unter der sich nach vorne weggehenden Tapeten zu entdecken ist. Zudem kann man aber auch viel auf diesem Motiv entdecken, denn der Riss sieht aus wie eine vertrocknete Blume, deren Blütenblätter abgefallen sind. So ist das Cover ziemlich außergewöhnlich und vor allem auch ungewöhnlich, was mir gut gefällt.


    Meine Meinung
    An „Im Zweifel tue nichts“ hat mich besonders die Thematik der Internetbekanntschaften und der damit verbundenen Gefahren interessiert. So geht es in dem Buch darum, dass die wunderhübsche Sierra im Internetchat einen Jungen kennen lernt und diesen eine Woche später im echten Leben trifft. Von diesem Treffen kehrt sie jedoch nie zurück… so beginnt für ihre beste Freundin Taylor, den Rest ihrer Clique und ihre Familie eine schwere Zeit der Ungewissheit, des Bangens, der Angst und der Schuld…


    Dieses Thema der Internetsicherheit und Gefahren von Chat-Flits hat die Autorin in ihrem Buch auch gut umgesetzt. Sie hat verschiedene Aspekte beleuchtet und unterschiedliche Sichtweisen dargestellt, wodurch sie die Thematik facettenreich dargestellt hat. So gab es Meinungen, die Sierra, die sich auf einen gerade im Chat kennen gelernten Mann eingelassen hat, für leichtsinnig sowie unvernünftig hielten und solche, die vor allem zeigen wollten, dass Sierras Schicksal jeden ereilen kann. Hier war vor allem die Stimme ihrer besten Freundin Taylor sehr weise und eindringlich, da sie genau die richtigen Worte gefunden hat, um zu verdeutlichen, dass vorschnelle Urteile hier nicht angebracht sind. Vielmehr hat Taylor verdeutlicht, dass die potenzielle Gefahr allgegenwärtig ist und dass auch „vernünftige“ Menschen auf Betrüger hereinfallen können.


    Die Thematik des Buches ist somit gerade angesichts der heutigen Zeit, in der Soziale Medien und das Internet eine große Rolle spielen, von enormer Wichtigkeit. Ich fand es klasse, dass die Autorin sich hiermit befasst und sie für Jugendliche greifbar und verständlich transportiert hat, denn meiner Meinung nach hat Fleur Ferris dieses Thema für Teenager nachvollziehbar und transparent geschildert. So können sie sich ein Bild von den Konsequenzen ihres Handelns machen und werden zum Nachdenken angeregt. Vor allem befasst sich das Buch auch mit der Frage, ob Taylor und ihre Freunde etwas hätten tun sollen oder nicht, was ein spannender, innerer Konflikt der Figuren ist.


    Gleichzeitig fand ich die Handlung von „Im Zweifel tue nichts“ etwas lahm. Ich habe mich immer wieder dabei erwischt, wie mich das Buch nicht so wirklich fesseln konnte und wie ich es immer wieder aus der Hand gelegt habe. Es wird oft vieles zerredet oder von Taylor gedanklich betrachtet, aber so wirklich passieren tut eigentlich nichts abgesehen von Schuldzuweisungen, Selbsthass, Angst und Trauer. Diese Gefühle waren für mich auch alle nachvollziehbar, aber so wirklich spannend fand ich es nicht. Im Buch hat Taylor auch eine schöne Idee, um ihre Freundin zu ehren, aber auch hier konnte das Buch keine spannenden Höhepunkte erzeugen.


    Ein solcher Höhepunkt kam dann nur zum Schluss, wo es wirklich rasant und gefährlich herging. Hier entwickelte die Geschichte auch eine kleine Sogwirkung, wodurch man hier die Seiten rasend schnell liest. Allerdings war mir persönlich das Ende zu sehr Happy End. Wirklich alles geht gut aus und wird gelöst, was für mich wenig realistisch war und eher den Anschein hatte, als wolle die Autorin unbedingt ein gutes Ende für ihre Geschichte.


    Fazit
    Die Thematik mit der sich „Im Zweifel tue nichts“ befasst, ist wirklich aktuell und meiner Meinung nach auch sehr wichtig. Das Thema Internetsicherheit und –gefahren wird hier für Jugendliche greifbar aufbereitet. Gleichzeitig fehlte mir an vielen Stellen die Spannung, sodass ich des Öfteren dazu geneigt war, das Buch für kleinere Lesepausen aus den Händen zu legen. Lediglich am Schluss kam atemberaubende Spannung auf, die dann in einem für mich zu positiven Ende auslief.
    Gute 3 von 5 Sternen!


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